Hallo Marion,
da hast Du leider recht. Das haben ja auch die Kreuzzüge
hinreichend bewiesen
Und nicht nur die. Die Ermordung der Juden in Europa in nicht
allzu ferner Vergangenheit gehört sicherlich auch in diese
Kathegorie.
das glaube ich nicht.
Das war etwas ganz anderes. Da ging es ja nicht darum, die Juden zu zwangschristianisieren wie im 4.Jhd., sondern eher darum, das beträchtliche Vermögen der Juden der Staatskasse einzuverleiben.
Natürlich gab es auch Stellungnahmen der kath. Würdenträger, die diesen Vorgang unterstützten. Aber im Grunde war es kein Religionskrieg.
Tja, was ich irgendwie nicht begreife ist: Die Religionen
(Islam, Christentum, Judentum) haben soviele Gemeinsamkeiten
(altes Testament, Monotheismus etc). Im Grunde genommen, sind
sie ja erst vor ca. 2000 Jahren uneins geworden.
So einfach ist das nicht. Es gibt da gewachsene Konflikte, die nicht so kurz und knapp erklärt werden können.
Irgendwer hat
hier das Christentum mal als eine „jüdische Sekte“ bezeichnet.
Das war ich )
Das Christentum hat seine Wurzeln im Judentum.
Was die beiden Religionen getrennt hat, war die Person Jesus von Nazareth.
Der Islam entstand erst 600 Jahre später.
Warum also wird man sich dieser Gemeinsamkeiten nicht stärker
bewußt und akzeptiert den anderen, statt krampfhaft immer die
Unterschiede zu suchen, und sie als Rechtfertigung, dem
anderen eins auf den Schädel zu geben, zu verwenden ?
Die Unterschiede braucht man nicht krampfhaft suchen. Sie treten ganz automatisch zu Tage.
Wenn ich das aus christlicher Sicht betrachte, dann steht die
christliche Lehre selbst diesem Annäherungsprozess im Wege
(siehe diverse Bibelzitat hier). Ist also in ihren Grundsätzen
intolerant.
Wenn es darum geht, was richtig oder falsch ist, kann man keine Kompromisse machen. Dann wäre ja beides falsch.
Wenn ein Christ sich jedoch tolerant gegenüber
anderen Religionen geben möchte, würde er seiner eigenen Lehre
zuwider handeln. Das wäre also unchristlich, oder ?
Wenn ich die andere Religion als richtig bezeichne, erkläre ich mich selbst zum Lügner. Die Konsequenz wäre, dass ich die Religion wechseln müßte. Ich will ja der richtigen Religion angehören.
Genauso erginge es aber auch einem Moslem, der das Christentum für richtig erklärt.
Und wo Unterscheidet sich die Intoleranz des Christentums noch
von der des Islam ? Sind nicht fundamentalistische
Bestrebungen BEIDER Religionen als totalitaristische
Ausprägungen gleichermaßen zu fürchten ?
Völlig richtig!!
Wenn ich aber die Aussagen Jesu ernst nehme, brauche ich nicht nach dem weltweiten Siegeszug des Christentums trachten.
Jesus sagte nämlich: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“
Will ich also in das Reich Gottes kommen, brauche ich keine Herrschaftsansprüche auf unserer Erde zu stellen, sondern einzig und allein mein Leben nach den Worten Jesu ausrichten.
Warum der Islam die Herrschaft über diese Erde anstrebt kann ich nicht beantworten.
Die von Dir geforderte Toleranz kann nur soweit gehen, dass ich sage, jeder möge das glauben was er will.
Aber wenn ich dann gefragt werde, welche Religion ich für richtig halte, beginnt der Streit um die Toleranz aufs Neue.
Gruss Harald