Studium auf Lehramt - Was dient der Vorbereitung?

Hallo, ich habe mich zwar schon allgemein informiert, suche aber dennoch überall nach möglichst genauen individuell berichteten Informationen und besonders eigenen Erfahrungsberichten über den Studiengang Bildungswissenschaften. Und zwar interessiert er mich besonders im Zusammenhang bzw. der Ergänzung von Erziehungswissenschaften. Genauer gesagt, einer Ausbildung zur Erzieherin und eines parallel laufenden Fernstudiums in Teilzeit und ein evtl. anschließendes Studium aufs Lehramt. Entweder Grundschule oder Berufskolleg. Jetzt kommen Zweifel auf, ob und inwieweit diese Vorbereitung im Hinblick aufs Lehramt sinnvoll ist. Wäre es vielleicht besser, nur die Ausbildung zu machen und anschließend direkt das Lehramtstudium anzugehen, weil hier zum Teil die gleichen Inhalte wie in Bildungswissenschaften vermittelt werden? Oder gibts noch ganz andere Wege, von denen ich vielleicht nichts weiß? Gewünscht ist in jedem Fall die Verbindung von Praxis und Theorie und die Möglichkeit, sich noch Alternativen offen zu halten. LG - Biggi

Bloß nicht Babysitten :wink:
Also die sinnigste Vorbereitung ist die praktische Erfahrungssammmlung. Ich habe nichts mehr gehasst, als die Primimäuse (Studentinnen, die Lehramt für Primarstufe studieren), die meinten, weil sie zwei oder dreimal Babysitter waren, dass sie nun Grundschullehrerinnen werden müssen und im Referandariat verzweifelt sind, weil eine „Horde Grundschüler“ nicht so einfach zu bändigen waren wie ein kleines niedliches Baby, was eh schläft.

Was diese Studentin gemacht hat, finde ich klasse:

http://www.derwesten.de/staedte/essen/Jenny-Kueppers…

Hab mir das jetzt 3 mal durchgelesen und nichts gecheckt.
Kenne mich mit Bachelor etc. nicht aus aber SO kompliziert kann das doch nicht (geworden) sein?

Wenn du Lehrer werden willst, studiere das entsprechende Lehramt, dafür ist es da.
Vorraussetzung dafür ist der Wille Lehrer zu werden und bzgl. Grundschule wäre es wahrscheinlich hilfreich wenn du Kinder magst.

Zusammen mit dem Referendariat ist ein Lehramtsstudium wohl umfangreich genug, wozu noch 1000 Zusatzqualifikationen?

Hallo Cutie81,

Danke für Deine Antwort.

Kompliziert finde ich hier auch nichts. Aber alle möglichen Leute beschwerden sich über die fehlende Praxis der Referendare, die frisch von der Uni kommen und fast nur Theorie im Kopf haben. Von daher finde ich es gut, sich etwas mehr als vom Studium gefordert, vorher anzueignen. Das ist der grundsätzliche Sinn der Sache. Es hat zunächst einmal nichts mit den Änderungen des Lehramtsstudiums zu tun. Denn so weit greift die Reform nicht.

Und wenn ich mir dann die heutigen Lehrer (an jeder Schule) ansehe, dann stelle ich fest, dass viele von ihnen zwar fachlich gut sein mögen, aber in anderen Bereichen (mal vorsichtig ausgedrückt) ein paar Defizite haben. Ich finde, nur Fachkenntnis ist zu wenig. Und „nur“ Kinderliebe allein reicht auch nicht.

Übrigens, ich schreibe nicht von „1000“ Zusatzqualifikationen. :wink:

LG - Biggi

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Hallo experttobe,

Danke für Deine Antwort und für den Link. Diese Studentin macht es richtig.

Ich sehe es auch als Gefahr, sich nach ein paar Mal Babysitten und Co. gleich als Experte zu sehen.

LG - Biggi

Hallo,
da würde ich mir mal nicht SO einen Kopp drum machen.

Zum Studium gehören diverse Praktika, teilweise studienbegleitend, teilweise in der vorlesungsfreien Zeit, du stehst also nicht plötzlich als Ref das erste Mal vor einer Klasse.

Über Refs wird IMMER genörgelt, du musst dir ein dickes Fell zulegen und wirst es nie allen recht machen können.

Wie du mit den Kids umgehst ist irgendwo Instinkt Sache, das kann dir niemand beibringen. Man sollte sich halt vor dem Studium im Klaren darüber sein, dass der Job nicht nur aus dem wiederkäuen von Fachwissen besteht. SPAß an der Kommunikation mit den Schülern kannst du nicht erlernen.

Die Leute die als Ref total abkacken, sind von Anfang an total naiv an die Sache rangegangen. Du scheinst mir nicht so zu sein.

Aber zu deiner Frage: Schaden kann dir so eine Vorbereitung bestimmt nicht. Nötig ist es aber auch nicht.
Mach doch einfach ein Vorpraktikum (ka ob das noch Pflicht ist und wenn wo). Meiner Erfahrung nach, merkst du das erste Mal wenn du vor einer Klasse stehst einfach ob es flutscht oder nicht.

Weniger Kopp, mehr Instinkt.

In dem Artikel stehen viele Wahrheiten, besonders bzgl. der niederen Motive bei der Berufswahl.

ABER:

Wie konnte die Gute den 14 Stunden neben der Uni unterrichten? Also ich meine jetzt nicht zeitlich, das geht ohne andere Nebenjobs bestimmt, aber rein rechtlich? Lehrer ist doch kein Nebenjob, den man einfach mal so machen kann? Und dann noch mit Notengebung. Verwundert bin.

Tja, da zeigt sich bei der Guten, dass sie gewillt ist, Lehrerin zu werden und nicht nur rein theoretisch. Denn nur Studium und Referandariat? Reicht nicht. Ich habe es erlebt.

Rechtlich scheint es ja wohl zu klappen wie man sieht.

Cutie81, Deine Frage ist berechtigt. Man müsste hier mal recherchieren…LG - Biggi

Hallo,

Wie konnte die Gute den 14 Stunden neben der Uni
unterrichten? Also ich meine jetzt nicht zeitlich, das geht
ohne andere Nebenjobs bestimmt, aber rein rechtlich? Lehrer
ist doch kein Nebenjob, den man einfach mal so machen kann?
Und dann noch mit Notengebung. Verwundert bin.

Wenn Bedarf besteht, geht im „ach so starren“ öffentlichen Dienst (fast) alles …

Gruß