Taufe - ja oder nein?

Segnung & Landeskirche
Hiho,

Habe mich nochmal eingeloggt, als ich das hier gelesen habe.
Wie seid Ihr auf Segnung gekommen? Hattet Ihr Probleme, dass
in „eurer“ Gemeinde durchzusetzen?-- Achnee, der Pfarrer
bietet das an, das ist schön. Hat er auch Rückhalt im
Presbyterium?

Ja, auf jeden Fall. Unser Pfarrer ist momentan sogar dabei, einen Antrag bei der Landeskirche einzubringen, daß die Säuglings- und Kleinkind-Segnung der Taufe kirchenrechtlich gleich gestellt wird. Das ist ihm ein großes Anliegen.

Die Segnung von J. war sehr schön (sie war schon 3 1/2J., das
hing auch mit dem längeren Entscheidungsprozess in unserer
Gemeinde zusammen).

Das klingt nach einem längeren „Kampf“. Was hältst Du davon, mir da mal per Mail zu erzählen? Aus oben genannten Gründen wäre es für unseren Pfarrer sicher sehr interessant, zu wissen, mit was für Problemen in anderen Gemeinden die Segnung verbunden ist.

Findet Eure Segnung in einem regulären Gottesdienst statt?

Ja, das tut sie. Ich habe gar nicht gefragt, ob auch „extra“ Gottesdienste abgehalten werden. Schließlich ist mit der Segnung / Taufe die Aufnahme in die Gemeinde verbunden, da wäre es sinnentleert, sie unter Ausschluß der selbigen vorzunehmen. Finde zumindest ich.

Oder bei dem samstäglichen Taufgottesdienst? Das ist nämlich
bei uns so: die Taufen finden nicht im normalen GD statt,
sondern sind ausgegliedert (so ein Quatsch, weil es odch ein
teil des GD sein sollte und ist!).

Eeeeben, das meinte ich. :smile:

Grund: angeblich sind es

immer so viele Taufen, dass es für einen normalen GD sonst zu
lange würde…(für die alten leute, für die Täuflinge…?) Nun
gut.

Blödsinn. Unser Gottesdienst geht fast jeden Sonntag von 10:00 bis halb 12, manchmal auch länger, und es sind Menschen zwischen wenigen Wochen und über neunzig Jahren drin, und niemandem wirds zu lang. Auch Joshua noch nie. Und wir waren das erste Mal mit ihm im GD, als er knapp drei Monate alt war.

Also, wenn Du magst, schreib mal, ja?
Liebe Grüße,
Nike

entscheidungen für andere treffen…

Nun meine Fragen an euch:
Soll man dem Drang der äußeren Einflüsse nachgeben und die
Kinder nur deshalb taufen lassen, damit sie nicht mehr
ausgegrenzt und als Heidenkinder beschimpft werden?

liebe anna,

das wird sicher keine leichte entscheidung, aber sie sollte wenn irgend möglich von den erwachsenen-konflikten abgekoppelt getroffen werden.
entscheidung für das seelisch-geistig-körperliche wohl des kindes!!!.. nicht entscheidung gegen wen auch immer.

hm…
es ist zunächst mal egal, ob ein mensch katholisch oder evangelisch getauft würde.
die genannten konfessionen erkennen die taufe gegenseitig an.

habe mich die ganze zeit gefragt, was für eine vorstellung zum thema „heidenkind“ in den köpfen deiner kinder auftaucht.
das muß nicht das gleiche sein, was wir erwachsenen so klug dazu vermitteln können.???

in einem erzkatholischen dorf mußt du damit rechnen, daß man im 3. schuljahr zur erstkommunion geht.
dieses fest wird in rein katholischen kreisen als familienfest sehr viel aufwendiger und festlicher gefeiert, als die firmung, zu der die jugendlichen sich mööööööööööööglist nicht vor 14 jahren, und das ist auch noch sehr früh,
anmelden sollten.

in diesem jahr wird auch der bis dahin oft ökomenisch gehaltene religionsunterricht meist beendet und es gibt…für die kinder gesehen, plötzlich evangelische und katholische religionsklassen.

in unserm dorf macht man sich eine menge gedanken um die kommunionkinder, so daß man sagen kann, daß die kids während der vorbereitungszeit viel spass und seelisch- geistige anregung haben.
das fest selber ist wirklich meist ein super-ereignis für die kinder-sie selber bezeichnen das oft als ihr bisher schönstes fest…
wenn es bei euch ähnlich aussieht, könnte den kindern schon der gedanke kommen, mit den andern gleich sein zu wollen.
ich bin mir auch sehr unsicher, ob wir erwachsen bei solchen entscheidungen nicht zu sehr in unseren eigenen problemen verhaftet sind.
kinder sehen das weniger kompliziert.
durch eine religiöse erziehung wird ihnen nicht ihr selbstbestimmungsrecht genommen.
religion ist in meinen augen etwas lebendiges.eine beziehung zu gott, zu den menschen und zu mir selbst.
sie wird gelebt, wie jede andere menschliche beziehung auch…mit löslösung oder bejahung, versuch und irrtum.
und das von anfang an. warum also nicht ein kind taufen?
eigentlich sind sakramente als „sichtbare zeichen für das wirken gottes im menschlichen leben“ zu erklären…also ein stück lebenshilfe.
was dein kind von religiösem leben akzeptiert, oder ablehnt, muß sich nicht in glaubenskundgebungen für und wieder niederschlagen.
erwachsene leben zu- und abneigung einfach…kinder auch!!!

ich weiß…da sind eigene schlechte erfahrungen,… und eine oft mit recht zu kritisierende amtskirche… und die lieben christen sind auch nicht unbedingt der so gern zitierte verein, den man daran erkennt, daß sie einander so lieben…

diese christen sind alle so,wie der rest der menschheit…aber wer von uns würde erwägen sein kind im haus zu behalten, damit es sich mit 18 dafür entscheidet, ob es den menschen angehören will.
o.k., ich weiß das der vergleich hinkt :wink:

die kultur in unseren breiten ist die letzten 2000 jahre vom christentum geprägt.-und das durch alle bereiche.
recht-kunst- politik- literatut- musik- geschichte.usw.
ich selbst würde für mein kind wünschen, daß es in seinem kulturellen erbe zu hause ist und es versteht.
etwas mit 18 an-oder abzulehnen setzt nämlich nicht nur reife, sondern auch kenntnis voraus.
im religiösen bereich gibt es aber erfahrungen, die man nur durch praktizieren erlangen kann.-lieben ist schließlich auch kein theoretischer sport- !
fahrrad fahren lernt man nicht durch das lesen einer gebrauchsanleitung, sondern nur durch fahren.
mit der entscheidung für oder gegen eine religion verhält es sich nach meiner meinung ähnlich.

liebe grüße
felicitas

Hi Anna,

ich denke, wenn dein Mann es wünscht und die Kinder dort leben, dann solltest du dem einfach zustimmen.

Natürlich ist es eine Glaubensfrage.

Ich kann nur sagen ich bin froh, dass ich und mein Kinder getauft sind. Wir haben eine „Heimat“ was viele später in Esoterik und Sekten suchen… (bitte fallt nicht über mich her).

Gruss UFONET

Hallo Anna.
Was ich sehr seltsam finde:
Wenn Taufe, warum dann evangelisch, wenn doch das ganze Umfeld katholisch ist?
Soweit ich weiß, werden Kinder nicht getauft, wenn die Eltern nicht in der Kirche sind. Da das bei euch der Fall ist, müsstet ihr erstmal den Pastor fragen.
Mitreden darfst du nur, wenn ihr ein gemeinsames Sorgerecht habt. In eurem Fall würde ich die Kinder auch auf keinen Fall ohne ihr Einverständnis taufen.
So wie du es schilderst, hört es sich doch sehr nach „von Oma beschlossen“ an.

Selbst wenn der Vater und die Großeltern das jetzt durchsetzen gegen deinen Willen: Deine Kinder werden daran keinen Schaden nehmen und können mit 14 selbst entscheiden, was sie wollen.

Gruß
T