Tierarzthelferin und dann Studium zur Tierärztin?

Bildung & Beruf Schule
#1

Hallo,

ich mache in einem Jahr mein Abi und mein Traum war es immer schon Tiermedizin zu studieren. Allerdings befürchte ich, dass meine Abiturnote nicht ganz dem NC entsprechen wird.
Daher habe ich es in Erwägung gezogen vorher eine Ausbildung zur Tierarzthelferin zu machen um die Wartezeit auf einen Studienplatz zu verkürzen oder sinnvoll zu nutzen.

Meine Fragen wären daher ob

  • meine Erwägung überhaupt sinnvoll ist
  • die Ausbildung verkürzt wird oder
  • das Studium verkürzt wird (ursprl. 5 Jahre und 6 Monate) ?

Jede Antwort auf meine Fragen würde mir wirklich sehr helfen da ich ein wenig verzweifelt bin.

Frohe Ostern und ein Dankeschön von
Kathi

#2

Hallo Kathi,

gewöhnlich gibt es die Möglichkeit für Abiturienten, die Ausbildung zu verkürzen. Wenn im Studium Praxisteile vorgesehen sind, lässt sich manchmal eine entsprechende Ausbildung anrechnen, das ergibt sich aus der Studienordnung.

Viele Grüße,
Andreas

#3

Tach,

Meine Fragen wären daher ob

  • meine Erwägung überhaupt sinnvoll ist

eine fachlich verwandte Berufausbildung ist immer OK.
Aber versprich Dir nicht davon, daß das Studium dadurch merklich verkürzt wird. Du siehst ‚nur‘ andere Aspekte des Fachs

  • das Studium verkürzt wird (ursprl. 5 Jahre und 6 Monate) ?

Wie gesagt kaum. Die Damen und Herren Professoren sind da eher arrogant, was die Anerkennung von Leistungen von Berufausbildungen geht. Allerdings liegen sie da auch häufig nicht falsch, weil das meist völlig andere Ansätze sind.

Aber dümmer wirst Du durch solch eine Ausbildung nicht, im Gegenteil.

Gandalf

#4

Hallo,

Ich kann mich der Meinungen bis jetzt nur anschließen. Wenn es wirklich nicht klappt, und sowieso die Studienrichtung schon feststeht, ist es sicherlich nicht schlecht schon darauf hinzuarbeiten.

Ich bin aber mal Kätzerisch und sage, dass dein Studium dadurch einfacher/angenhemer (vermutlich) wird, aber nicht kürzer. Ich kenne es als Bsp. von einem Medizinstudenten, der zuvor Pfleger gelernt hat. Man hat schon ein gewisses Grundwissen, was nicht schlecht ist. Zeitlich erspart er sich das Pflegepraktikum, dieses wird angerechnet - naja, er hat es ja auch schon 3 Jahre ausführlichst gemacht - dadurch wird das Studium nicht kürzer da es ein Praktikum in der vorlesungsfreien Zeit ist. Weitere zeitliche Vorteile hat er nicht, weil die übrigen Praktika darauf auszielen, gerade die längeren am Ende einiger Studiengänge, das im Studium gelernte zu vertiefen. Der Mediziner lernt dann eben Arzt zu sein - diese Erfahrungen konnte er noch nicht in der Pflegelehre sammeln.

Dies sollte auch auf die meisten anderen Studiengänge zutreffen.

Grüße

#5

Hallo Kathi-Theresa,

ich würde gerne noch ein paar andere Erwägungen ins Spiel bringen.
Da es sehr wenige tiermedizinische Fachangestellte gibt, sind die Wege zur Berufsschule oft sehr weit, bzw. kann es - je nach den regionalen Gegebenheiten - sogar darauf rauslaufen, daß Du großenteils mit den Arzthelferinnen zusammen ausgebildet wirst. Bei der Ausbildung geht es vorwiegend um Praxismanagement am Spezialfall Tier.

Die Ausbildung ist zwar vor einigen Jahren reformiert worden, aber lange war „Tierarzthelferin“ ein sogenannter „Anlernberuf“ - also weniger als eine Lehre. Das wirkt sich auch heute noch auf die Bezahlung während der Lehrzeit aus. Nach Westtarif bekommst Du erst einmal um die 420 Euro (Osttarif ist 85 % davon).

Im Hinblick auf das von Dir gewünschte Tiermedizinstudium fände ich von den Ausbildungsinahlten eine Ausbildung zur Tierpflegerin wesentlich interessanter. Die Ausbildungsvergütungen gehen bei 650 Euro los.

Falls Du neben dem Studium arbeiten mußt um selbiges zu finanzieren, wären die Arbeitsmöglichkeiten als Tierpflegerin wesentlich kompatibler mit einem Studium als die gängigen Praxiszeiten von Tierärzten.

Viele Grüße

Iris

#6

Vielen Dank an alle für die Antworten, es hat mir sehr geholfen!

Sehr hilfreich war mir vorallem die Antwort von Iris: Eine Ausbildung als Tierpfleger vor dem Studium käme für mich jetzt auch in Frage.

Schönes Wochenende

#7

Hallo Kathi-Theresa,

Sehr hilfreich war mir vorallem die Antwort von Iris: Eine
Ausbildung als Tierpfleger vor dem Studium käme für mich jetzt
auch in Frage.

was evl. auch noch interessant ist:
Eine solche Ausbildung kann einem im Studium oft die Tür zu interessanten HiWi-Jobs öffnen; an solche kommt man normalerweise erst als fortgeschrittener Student heran, mit passender Ausbildung aber auch oft früher.
Desweiteren auch nicht unpraktisch für gut bezahlte Neben-/Ferienjobs außerhalb der Uni; Anspruchsvolleres und gut bezahltes bekommt man tendentiell erst als fortgeschrittener Student, oder eben wenn man eine passende Berufsausbildung hat.
Ich habe davon schon häufiger profitiert.

Viele Grüße,
Nina