Hallo Legator,
das kannst du eigentlich gang bequem bei Wikipedia nachlesen: „Chinesische Tonleitern“.
Das will ich alles hier nicht wiederholen. Nur soviel:
Die von dir angesprochene pentatonische Tonleiter gibt es in China seit dem 7. Jh. vor unserer Zeitrechnung. Dabei wurden die einzelnen Töne durch abwechselndes Abziehen und Hinzufügen eines Drittels der Rohr- oder Saitenlänge des jeweils zuletzt erhaltenen Tones gewonnen. Das Resultat führte je nach Ausgangston zu 5 pentatonischen Leitern (methodisch entfernt ähnlich unseren Kirchentonarten).
Heptatonische Leitern, also welche mit 7 Tönen, sind seit dem 6. Jh. v.u.Z. bekannt. Und im „Frühling und Herbst des Lü Shi“ aus dem 3. Jh. v.u.Z. gibt es sogar so etwas wie eine Zwölftonskala.
In jedem Fall war aber die Temperatur anders als bei uns in Europa.
Interessant ist auch, dass ein gewisser Zai Yu bereits ein Jahr vor dem berühmten Herrn Werkmeister in Halberstadt/Harz die gleichmäßig temperierte Skala erfand.
Also, wenn man genauer hinsieht, ist die traditionelle chinesische Musik viel differenzierter, als wir Europäer immer landläufig annehmen. Auch dort ist die musikalische Welt reicher als das Herumklimpern auf schwarzen Tasten …
Gruß,
lynndinn