Toxizität organischer Zinn Verbindungen

Liebe Leute,

die Toxizität organischer Zinn Verbindungen steigt an von Monobutyzinn bis hin zu Tributylzinn.

Warum fällt die Toxizität bei Tetrabutylzinn wieder ab? Die Verbindung an sich ist ja lipophiler als die geringer alkylierten Zinnverbindungen und müsste somit besser resorbiert werden und eine höhere Bioverfügbarkeit haben.

carsten

Hi,

„Die akute Toxizität der Organozinnverbiundeungen ist dabei stark von der Länge der Alkylketten am Zinn abhängig. Tributylzinn (TBT) ist generell weniger toxisch als trimethyl- und triethyl- Zinnverbindungen“

Quelle: http://www.biomess.de

HiHi,

nochmal Danke an Dich :wink:

"Die akute Toxizität der Organozinnverbiundeungen ist dabei

stark von der Länge der Alkylketten am Zinn abhängig.
Tributylzinn (TBT) ist generell weniger toxisch als
trimethyl- und triethyl- Zinnverbindungen"

Die Sache ist die, dass Tributylzinn länger ist als Dibutylzinn und das wiederum ist länger als Monobutylzinn. Genauso verhält es sich mit der Toxizität. Tributylzinn ist toxischer als Dibutylzinn und das wiederum ist toxischer als Monobutylzinn.

Tetrabutylzinn ist aber länger als die drei oben genannten aber untoxischer als Tributylzinn. Warum ist hier der Toxizitötsgrad wieder rückläufig?

carsten

Hi,

bist Du Dir sicher mit der höheren Toxizität von Tetrabutylzinn?

aus der Giftliste-CD, die ich habe:

TBTO: LD50 oral Ratte: 87 mg/kg
DBTO: LD50 oral Ratte: 487 mg/kg
Tetrabutylzinn LDL0 oral Maus: 1389 mg/kg
Dioctylzinn LD50 (Ratte, oral): 2500 mg/kg

Gruss a.

bist Du Dir sicher mit der höheren Toxizität von

Tetrabutylzinn?

Nein, genau das ist das was ich nicht verstehe. Tetrabutylzinn hat eine geringere Toxizität als Tributylzinn und dass, obwohl die Toxizität mit steigender Kettenelänge Mono–>Di–>Tri ansteigt. Aber bei Tetrabutylzinn geht die Toxizität wieder zurück. Das ist es was ich nicht verstehe. Wieso steigt die Toxizität nicht weiter an?

TBTO: LD50 oral Ratte: 87 mg/kg
DBTO: LD50 oral Ratte: 487 mg/kg
Tetrabutylzinn LDL0 oral Maus: 1389 mg/kg
Dioctylzinn LD50 (Ratte, oral): 2500 mg/kg

Das stimmt so auch mit meinem Buch überein.

carsten

Hi,

ggf. hast Du Angaben über die Löslichkeit der Verbindungen in Wasser und Fett zur Verfügung? Ggf. lässt diese nach.
Oder über Angaben von LD50 (oral) und LD50(intravenös). Es könnte sein, dass das Tetrabutylzinn einfach weniger resorbiert wird, oder aber dass es im Körper weniger mobil ist und in geringeren Mengen in den Zellstoffwechsel gelangt.

A.

PS:

Jetzt hab ich doch wieder den Zugang gefunden, den ich die ganze Zeit gesucht hab:
http://www.medpilot.de/servlet/Top/frames/searchentr…

gib mal hier „tributyltin toxicity“ etc als Suchbegriffe an. Zumindest bekommst Du erst mal ordentliche Abstracts.

z.b. sieht ganz gut aus:
„The structure of organometals determines cytotoxicity and alteration of calcium homeostasis in HL-60 cells
Autor Ade T; Zaucke F; Krug HF
Institution der Veröffentlichung Forschungszentrum KarlsruheInstitut fuer Toxikologie, P.O.Box 3640, D-76021, Karlsruhe, Germany
Quelle Fresenius’ Journal of Analytical Chemistry, Vol. 354 (5-6), p: 609-614“
A.

Danke! Das Paper werde ich mir mal besorgen. Vielleicht bringt es ja Licht in das erhoffte Dunkel!

carsten