TÜV Nachprüfung

Hallo,

angenommen ich fahre zu einer großen Werkstattkette und lasse dort HU/AU für einen Angebotspreis machen, der Wagen besteht die HU aber nicht. Kann ich dann auch direkt zum TÜV zur Nachprüfung fahren, oder muss ich dann wieder zu der Kette fahren?

Grüße,
Sebastian

Hi,

diese Kette macht die HU/ASU-Prüfung nicht, weil sie es nicht darf.
Es kommt ein Prüfer vom TÜV ins Haus dieser Kette. Deshalb braucht man immer einen speziellen Termin (ein- bis zweimal die Woche, je nachdem).
Du kannst auch direkt zum TÜV oder zur Dekra oder zu einem der beiden anderen Vereine, die die HU-Abnahme unterschreiben dürfen, gehen. Vorteil: kein Terminzwang. Nachteil: keiner. Preis: der gleiche!
Ich möchte wirklich mal wissen, was die da für ein Angebot gemacht haben wollen, die Gebühren sind amtlich festgelegt.
Du kannst auch in einer anderen Werkstatt einen Termin festlegen. Die müssen an der Türe eben nur dieses Schild „TÜV“ angenagelt haben.

Wenn du durchgefallen bist solltest du dich langsam mal auf eine gute Werkstatt einigen, das Auto wird immer älter. Und unter Werkstatt verstehe ich nicht ATU, die stecken in einer schlimmen Finanzkrise und arbeiten auch nicht Verantwortungsbewusst. Das ist meine Meinung, und wir haben Meinungsfreiheit.

Gruß

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Hi,

diese Kette macht die HU/ASU-Prüfung nicht, weil sie es nicht
darf.

HU darf sie nicht, AU aber schon.

Ich möchte wirklich mal wissen, was die da für ein Angebot
gemacht haben wollen, die Gebühren sind amtlich festgelegt.

Die für die AU nicht. Bei der HU bin ich im Moment überfragt, glaube aber auch nicht.

Viele Grüße
WoDi

Du kannst auch direkt zum TÜV oder zur Dekra oder zu einem der
beiden anderen Vereine, die die HU-Abnahme unterschreiben
dürfen, gehen. Vorteil: kein Terminzwang. Nachteil: keiner.
Preis: der gleiche!

Der Preis ist eben nicht der gleiche. Aktuell gibt es bei einer großen Kette ein Angebot. TÜV und AU für 59 EUR. Wenn ich direkt zum TÜV fahre bin ich fast 90 EUR los.

Hallo!

Die Preise für die HU sind fest, das unterscheidet sich zwischen TÜV, DEKRA, GTÜ und KÜS nur um wenige Euronen. Da gibt es auch keinen Verhandlungsspielraum.

Werkstätten haben die Möglichkeit, angenommen 5 € für die Benutzung der Hebebühne / Bremsenprüfstand der Prüforganisation zu berechnen, die das dann direkt dem Kunden wieder mit in Rechnung stellt.
Das wird aber in der Regel nicht gemacht.

Die AU macht in der Regel die Werkstatt selbst, und kann da statt der üblichen ca. 30 € auch angenommen nur 10 € verlangen.
Es gibt da einen Richtwert, der aber unverbindlich ist.

So kann es sein, dass HU + AU zusammen im „Schnäppchenpreis“ angeboten werden.
Die Werkstatt oder Werkstattkette erhofft sich damit, dass möglichst viele Leute ihr Auto dort prüfen lassen, an der Prüfung selbst verdienen die nichts oder nur wenig.
ABER: Wenn der Prüfer dort Mängel findet, lässt der Fahrzeughalter die in der Regel auch dort reparieren.
Und es ist auch denkbar, dass der Prüfer da z. B. einen kleinen Steinschlag in der Scheibe findet, den er wo anders vielleicht übersehen hätte.
Oder ob die Reifen bedenkliche Alterungsrisse haben, anderseits könnte es auch noch für die nächsten 2 Jahre gehen.

Das hat nichts mit Korruption zu tun,
aber die Prüfer sind in gewisser Weise am Umsatz beteiligt, und prüfen so, wie die Werkstatt es will.
Wenn der Werkstatt der Prüfer nicht passt, lässt sie einen anderen kommen,
der dann ev. mehr oder weniger bemängelt.

Grüße, Steffen!

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Hallo!

Um endlich mal die eigentliche Frage zu beantworten:

Ich bin mir nicht völlig sicher,
aber es müsste möglich sein. Zu 99 %
Natürlich bei der selben Prüforganisation.

Grüße, Steffen!

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Hi,

Die Preise für die HU sind fest, das unterscheidet sich
zwischen TÜV, DEKRA, GTÜ und KÜS nur um wenige Euronen. Da
gibt es auch keinen Verhandlungsspielraum.

Das ist so richtig, aber soweit ich weiß, sind die Preise nicht „amtlich“ fest gelegt.
Hinzu kommt, dass der TÜV (aber auch sicher die anderen Organisationen) ab und zu „Sonderangebote“ hat.
Desweiteren gibt es einen gewissen Verhandlungsspielraum bei den Kosten einer evtl. Nachprüfung.
Meistens wird beim Werkstatt-TÜV nicht doppelt berechnet, wenn z.B. die Bremsen runter sind und am selben Tag nicht mehr rechtzeitig fertig werden, das Fahrzeug aber dort bleibt (der km-Stand wird kontrolliert). Dann wird nur eine Prüfung berechnet. Bei der Abnahme an der Prüfstelle wären zwei Beträge fällig, wobei der zweite dann niedriger ist.

Werkstätten haben die Möglichkeit, angenommen 5 € für die
Benutzung der Hebebühne / Bremsenprüfstand der
Prüforganisation zu berechnen, die das dann direkt dem Kunden
wieder mit in Rechnung stellt.
Das wird aber in der Regel nicht gemacht.

Sehr selten, stimmt.

Die AU macht in der Regel die Werkstatt selbst, und kann da
statt der üblichen ca. 30 € auch angenommen nur 10 €
verlangen.
Es gibt da einen Richtwert, der aber unverbindlich ist.

Stimmt. Ich bin selbst AU-berechtigt.

So kann es sein, dass HU + AU zusammen im „Schnäppchenpreis“
angeboten werden.
Die Werkstatt oder Werkstattkette erhofft sich damit, dass
möglichst viele Leute ihr Auto dort prüfen lassen, an der
Prüfung selbst verdienen die nichts oder nur wenig.
ABER: Wenn der Prüfer dort Mängel findet, lässt der
Fahrzeughalter die in der Regel auch dort reparieren.
Und es ist auch denkbar, dass der Prüfer da z. B. einen
kleinen Steinschlag in der Scheibe findet, den er wo anders
vielleicht übersehen hätte.
Oder ob die Reifen bedenkliche Alterungsrisse haben,
anderseits könnte es auch noch für die nächsten 2 Jahre gehen.

Dieser Ermessensspielraum ist in letzter Zeit sehr stark eingeengt worden. Von einigen TÜV-Ingenieuren habe ich von sehr strengen internen Tests gehört und dass da richtig Köpfe gerollt sind.
Es ist sogar vorgekommen, dass während der TÜV-Prüfung in einer Werkstatt auf einmal zwei andere Dipl.-Ings. vom TÜV dazu gekommen sind und sämtliche bis dahin schon geprüften Fahrzeuge erneut unter die Lupe genommen haben, um den Kollegen zu kontrollieren.

Natürlich ist klar, dass niemandem wegen einer defekten Standlichtbirne o.ä. die Plakette verweigert wird, aber bei den von dir genannten Beispielen ist nichts zu machen.

Das hat nichts mit Korruption zu tun,
aber die Prüfer sind in gewisser Weise am Umsatz beteiligt,
und prüfen so, wie die Werkstatt es will.

Falls das je so war, ist es damit vorbei, s.o., wobei meine Beispiele für den TÜV und nicht für die anderen Organisationen gelten, die aber sicher auch nicht viel anders vorgehen.

Wenn der Werkstatt der Prüfer nicht passt, lässt sie einen
anderen kommen,
der dann ev. mehr oder weniger bemängelt.

Das ist nicht der Fall, im Gegenteil, es findet eine gewisse Rotation der Prüfer statt, damit sich möglichst keine „Verbrüderungen“ ergeben. Es wird also kein Prüfer mehr als zwei oder drei Tage hintereinander in derselben Werkstatt Dienst tun, sondern dann erst wieder ein paar Wochen später.
Die Werkstatt selbst hat, zumindest beim TÜV, keine Einflussmöglichkeit, einen bestimmten Prüfer anzufordern.

Viele Grüße
WoDi

Hallo,

Es ist sogar vorgekommen, dass während der TÜV-Prüfung in
einer Werkstatt auf einmal zwei andere Dipl.-Ings. vom TÜV
dazu gekommen sind und sämtliche bis dahin schon geprüften
Fahrzeuge erneut unter die Lupe genommen haben, um den
Kollegen zu kontrollieren.

Zudem ist seit 06/2007 „gegnerischen“ Prüforganisationen erlaubt, „Nachuntersuchungen“ durchzuführen.

Läuft dann so ab: Organisation A prüft bei Werkstatt Z, Organisation B liegt auf der Lauer (kennt schließlich den Prüftag), nach abgeschlossenen Prüfungen wird durch B nachgeprüft, was A geprüft (und gefunden - oder auch nicht - hat).

In der Praxis noch nicht erlebt, aber legitim ist’s indes.

Wenn der Werkstatt der Prüfer nicht passt, lässt sie einen
anderen kommen,
der dann ev. mehr oder weniger bemängelt.

Das ist nicht der Fall, im Gegenteil, es findet eine gewisse
Rotation der Prüfer statt, damit sich möglichst keine
„Verbrüderungen“ ergeben. Es wird also kein Prüfer mehr als
zwei oder drei Tage hintereinander in derselben Werkstatt
Dienst tun, sondern dann erst wieder ein paar Wochen später.
Die Werkstatt selbst hat, zumindest beim TÜV, keine
Einflussmöglichkeit, einen bestimmten Prüfer anzufordern.

So will es die Theorie. ;~)

Grüße
formica

Hallo!

Soweit sind wir uns ja erstmal einig.
Dass die Prüfer intern überprüft werden, habe ich inzwischen auch schon mitbekommen, aber selbst noch nicht erlebt.
Ich muss aber sagen, das ist auch gut so, es gab da einige Leute, welche die Sache etwas sehr übertrieben haben.

Wenn der Werkstatt der Prüfer nicht passt, lässt sie einen
anderen kommen,
der dann ev. mehr oder weniger bemängelt.

Das ist nicht der Fall, im Gegenteil, es findet eine gewisse
Rotation der Prüfer statt, damit sich möglichst keine
„Verbrüderungen“ ergeben. Es wird also kein Prüfer mehr als
zwei oder drei Tage hintereinander in derselben Werkstatt
Dienst tun, sondern dann erst wieder ein paar Wochen später.
Die Werkstatt selbst hat, zumindest beim TÜV, keine
Einflussmöglichkeit, einen bestimmten Prüfer anzufordern.

Dem kann ich nicht zustimmen, zumindest aus eigener Erfahrung:
Naja, ich hab ja nur eine Hinterhofwerkstatt, da kam immer der selbe Prüfer, höchstens, er hatte mal Urlaub oder so.
Inzwischen ist er zum Niederlassungsleiter aufgestiegen, und ich habe einen neuen Prüfer, der immer kommt. Ohne Rotation.

Ganz viel früher hatte ich noch einen anderen Prüfer, der war aber für meine Zwecke nicht geeignet. Der hat den Kunden halbstündige unverlangte Vorträge über die KFZ-Technik gehalten, und meine Werkstatt blockiert.
Nach einem Anruf bei der Prüforganisation kam dann ein anderer.

Grüße, Steffen!

Versteh ich nicht
Hallo,

Zudem ist seit 06/2007 „gegnerischen“ Prüforganisationen
erlaubt, „Nachuntersuchungen“ durchzuführen.

Läuft dann so ab: Organisation A prüft bei Werkstatt Z,

Wenn Z den Auftrag an A zum prüfen gibt, warum sollte Z dann nochmals B prüfen lassen?

Organisation B liegt auf der Lauer (kennt schließlich den
Prüftag),

Woher denn?

nach abgeschlossenen Prüfungen wird durch B
nachgeprüft, was A geprüft (und gefunden - oder auch nicht -
hat).

Wer hat da was davon?

Grüße
Didi

Hallo!

Also dass die Prüfer neuerdings ev. nachgeprüft werden können, ist Fakt.
Ich selbst habe kürzlich ein Schreiben bekommen, wo ich darauf vorbereitet wurde,
mit der Bitte, das zu unterstützen.
Ich weiss aber nicht mehr genau, von wem das Schreiben kam, ich denke mal von der Prüforganisation, oder einer Behörde.
Die Prüfer wissen das aber auch, und sind nun sorgfältiger.

Grüße, Steffen!

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Ach so
Hi,
ich hatte verstanden, dass die TÜV-Prüfungen von DEKRA nachgeprüft würden oder/und andersrum.

Aber das die von der eigenen oder einer unabhängigen Organisation nachgeprüft werden, ist ja OK.

Zumindest für mich, da meine Plakette noch zweieinhalb Jahre gültig ist :smile:)

Grüße
Didi

Natürlich bei der selben Prüforganisation.

Hallo,

zu 100% sicher:
war selber mal bei der Dekra durchgefallen und hab die Nachprüfung beim Tüv machen lassen. Ging ohne Problem. Musst halt nur den Mängelbericht vorlegen, damit der Nachprüfer weiss, wonach er gucken muss.

Gruß
Sticky

Hallo!

Ja, das stimmt.
Ich wollte mich eben korrigieren,
weil ich das heute zufällig erfahren habe.
Aber Du warst ja wieder mal schneller…

Grüße, Steffen!

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