Hallo,
als „Mindestens einmal, besser zwei Mal im Jahr Dänemarkfahrer“ fällt mir da so ganz spontan schon ein ganzer Roman ein. Aber bleiben wir bei einigen Kleinigkeiten in Stichworten (einfach so, wie sie mir gerade einfallen):
-
Gastfreundschaft wird in Dänemark sehr groß geschrieben und wenn man sagt, „kommt doch mal kurz vorbei“, dann ist dies auch so gemeint und endet üblicherweise in endlosen Veranstaltungen mit viel lecker Essen und Trinken. Zu Jugendzeiten ist es mir sogar mal passiert, dass die Vermieter unseres Ferienhauses die ganze Familie für zwei Tage zu sich nach Kopenhagen eingeladen hat (inkl. fantastischen Mahlzeiten).
-
Die Vorliebe für deftiges, reichhaltiges gutes Essen. Die dänische Küche ist nicht gerade durch Feinheiten und Schickimicki ausgezeichnet, ist aber bodenständig und gut. Dazu tragen insbesondere auch die hohe Qualität der im eigenen Land erzeugten Agrarprodukte bei. Der Bio-Bauer bei dem meine Frau und ich heute noch einkaufen, hatte schon zu meinen Kindertagen seinen Stand an der Straße, wo es übrigens kein Personal sondern nur eine Preistafel und eine Sparbüchse gibt. Was man z.B. bei uns im Supermarkt als Suppenbund bekommt, würde man in Dänemark nicht mal als Schweinefutter verarbeiten.
Es gibt aber durchaus auch einige kulinarische Spezialitäten, wie z.B. das dänische Plundergebäck (Kopenhagener Kranz, Stanger, …), Smörebröd (die nicht auch nur ansatzweise etwas mit dt. Butterbroten zu tun haben) zu dem es in den traditinellen Lokalen auch immer noch einen möglichst langen Ankreuzzettel anstelle einer Speisekarte gibt.
Selbstverständlich sind auch die Pölser nicht wegzudenken, obwohl glücklicherweise der Zusatz von Farbstoffen in den letzten Jahrzehnten rapide zurück gegangen ist.
Eine meiner Lieblingsspeisen ist dänische Leberpastete, eine weitere Spezialität. Am besten als Smörebröd mit knusprigem Bacon, Röstzwiebeln und Sky (Gelee ggf. mit Portwein oder Champignons).
- Eine Besonderheit ist außerdem das dänische Spirituosen-Monopol. Nur die Danske Spritfabriker in Aahus dürfen Hochprozentiges brennen, und tun dies mit großer Perfektion.
Was übrigens das Trinken angeht: Es ist teuer, aber glücklicherweise seit zwei Jahren nicht mehr so teuer, wie es mal war (Steuersenkung). Getrunken wird (Preise hin oder her) gerne und viel, aber nicht unbedingt zuviel (um mal eine andere Antwort zu relativieren). Dänemark hat eine tolle Kneipenkultur, und man geht gerne einfach mal so zwischendurch ein Bier trinken (aber auch nicht mehr).
-
Dänisches Design ist neben den Agrarprodukten ein Haupt-Exportschlager. Firmen wie Stelton, Jensen, B&O, Royal Copenhagen (insbesondere auch mit der Marke Holmegard) sind weltberühmt.
-
Typisch dänischer Urlaub: Aufgrund der vielen Inseln und der damit verbundenen großen Strandfächen und der liberalen Baugesetzgebung können sehr viele Dänen sich Ferien- und Wochenendhäuser an den Küsten bauen. Diese werden dann natürlich auch an Urlauber vermietet. Und so sind weit über 80% aller Urlauber in Dänemark Ferienhaus-Urlauber. Hotels für Urlauber sind eine große Ausnahme.
-
Brückenbau: Aufgrund der besonderen geografischen Situation mit vielen Inseln haben die Dänen schon recht früh angefangen große Brücken zu bauen. Und so gehören die Brücken über den Großen Belt und die Öresund-Brücke nach Schweden zu den größten Brücken weltweit.
Na ja, und da wären noch 10.000 weitere Dinge, die es nicht unwahrscheinlich erscheinen lassen, dass ich mal im Pensionsalter die Hälfte meiner Zeit dort verbringen werde.
Gruß vom Wiz (noch 10 Wochen bis Dänemark)
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]