Die Leistung der Stenogrfie besteht darin, daß sie der Hand des Stenografen angepasst ist. Das heißt, es handelt sich um ein System, mit dem möglichst schnell und kurz Laute und Silben mechanisch von der Hand gehen. Die Denkvorgänge eines Textes sind schneller als die mechanische Umsetzung. Um der Geschwindigkeit des Sprechens (welches auch eine mechanische Umsetzung ist) gerecht zu werden, dies auch mit der Hand auf Papier zu bringen, wurde die Kurzschrift erfunden.
Eine neue Möglichkeit bietet sich nun mit der elektronischen Spracherkennung an. Diese hat aber ganz andere Bedingungen.
Das Lesen stenografischer Texte ist wiederum etwas komplizierter als das der gewohnten Schrift, also ist es nicht von Vorteil Texte, die mit gewöhnlicher Tastatur getippt werden, als Kurzschrift abzubilden.
Aus dem Grund hat sich wohl auch keiner die Mühe gemacht sie digital umzusetzen. Zudem auch noch ein Programm entwickelt werden müsste, um die vielen Fallunterscheidungen zu bewerkstelligen.
Beispiel:
Du tippst mit der Tastatur das Wort ‚deutsch‘.
Erster Buchstabe d dahinter e. Bis hierher sieht das Schriftbild der beiden Buchstaben schon anders aus, als wenn Du danach noch ein u folgen läßt. Sobald Du das t eintippst, ändert sich wiederum das Bild.
Das folgende sch müsste auch abgewartet werden, da dies ein eigenständiger Buchstabe ist. Spätestens wenn Du alle Buchstaben getippt hast, muß das System erkennen, daß es ein eigenständiges Zeichen für ‚deutsch‘ gibt.
Dieser Aufwand steht nicht im Verhältns zum Nutzen.
Es gibt ein gute Beispiel, wo sowas gemacht wurde, aber nur um der reinen Ästetik wegen.
Noch vor nicht allzulanger Zeit exestierte noch das lange s. Ein Buchstabe der in in Büchern mit Fraktur- oder in der handschriftlichen Kurrentschrift zu finden ist. (Oma und Opa sind dessen noch mächtig)
Es gibt zwar Fraktur-Computerschriftarten, aber es existiert keine Taste auf der Tastatur dafür. (Aus dem Grund strotzen solch geschrienen Texte mit Hilfe des Computers nur so vor Rechtschreibefehlern) Zudem kennt kaum noch einer die Regel, wann das lange und das runde s geschrieben wird.
Es gibt aber ein paar Liebhaber, die eigens dafür Programme geschieben haben, welche selbsttändig entscheiden welches s gerade in Betracht kommt.
Der Aufwand für Steno wäre noch wesentlich größer.
Wenn Du nur ein Wort in möglichst exater Stenografie haben möchtest, dann ist der Arbeitsaufwand deutlich weniger, es mit der Hand sauber zu zeichnen.