Hi ihr alle und drambeltier!
Nur kurz eine Information für Dich: Sprache ist weit mehr als Sprechen. Sprechen ist das, was uns überlegt oder unüberlegt über die Lippen kommt - und selbst dann kann das gesprocherne Wort z.B. versteckte Informationen, Apelle… enthalten - gedanklich vorbereitet , abgestimmt/vermischt…, gesendet.
Grob: wir denken auch in Sprache- (und Bildern mit entspr. Zuordnung!,samt den Fähigkeiten zu Abstrahieren usw.)
Neben den genannten verwenden wir „Sprache“ außerdem noch schriftlich und mimisch-gestisch…
Und deshalb hat sie Ecken und Kanten(- Stolpersteine).
Und das „Lineare“ des Sprechens ist die bewußte Steuerung und Abstimmung der Sprechwerkzeuge auf die gelernten Laute und Lautverbindungen
Der Ausdruck der Sprache ist so gut, wie die vorweg oder gleichzeitig laufenden Gedanken…:- bleiben sie am „roten Faden“, sind sie verständlich, ausdrucksmäßig besser und machen einen kompetenteren Eindruck.
Springen die Gedanken von einem Thema zum anderen und zu jedem Stichwort fällt mir gleich noch was ein, dann bin ich leicht von meiner Mitteilungsabsicht abzubringen.
Das Einbringen immer neuer Glied- und Gliedteilsätze weist meiner Ansicht heutzutage nicht auf einen gehobenen Bildungsstil sondern eher auf eine der folgenden Möglichkeiten hin:
~ großes Mitteilungsbedürfnis, bei sich überschlagenden Gedanken-
~ sich darstellen oder abgrenzen wollen :
- schaut her, wie ich mit Worten um mich schmeiße - - wer wirklich gebildet ist, wird mich verstehen ,
der Rest ist mir eh egal
~ selbst unsicher sein : was gedanklich durcheinandersegelt, ist auch
explizit nicht „sauber“ (vergl. „Standpunkt haben“)
~ Verteidigungsposition…-. erzwungene Erklärungsnöte…
Oh, ich muss fort.
Also tschüss
Roxelane
nur eine Vermutung: Sprache ist einigermaßen linear, weil kein
Zuhörer verschachtelten Strukturen folgen könnte. Dass es dem
Zuhörer dennoch oft gelingt, sich von der Struktur des Themas
ein Bild zu machen, ist ihm als Leistung zuzurechnen, dem
Sprecher höchst selten.
Das Schreiben verläuft erstmal auch linear, dann aber kommen
die tollen Gedanken, was in so einem Satz noch zusätzlich,
also um es dem Leser, der zunächst nicht weiß, worum es geht,
leichter zu machen, noch alles gesagt werden könnte und
deshalb, weil wir schon mal dabei sind, hinein müsste. Tolle
Schachtelung, gell? Sowas kriege ich nur hin, wenn ich ganz
simpel anfange und dann eines nach dem anderen einschiebe
gibts eigentlich methoden wie man „verschachtelungen“ abbauen
verringern kann?
Nur da, wo sie nicht notwendig sind - eine Gliederung hilft
dabei.
Gruß Ralf