Servus,
als „Basis“ lassen sich z.B. alle möglichen Hülsenfrüchte nehmen:
Linsen, Kichererbsen, weiße Bohnen, Dicke Bohnen, Gelbe Erbsen usw. - in Brühe gegart und mit Essig/Öl/Kräutern angemacht.
Viele Gemüse halten so lange, ohne zu gären, wenn sie nicht gar zu warm werden: Um diese Zeit des Jahres Karotten, Sellerie, Rote Bete, vielleicht Lauch. Für kalt gegessenes Gemüse ist Essig/Öl/Senf oft ein schöner Unterton.
Wenn sie ordentlich durchgebraten sind (wegen dem Ei), kann man Buletten oder wie auch immer sie bei Euch in der Gegend heißen mit einem Teig aus angerösteten Zwiebeln, gedünsteten Karotten (beides gewolft), Eiern, Weckmehl, Knofel und Kräutern machen, die auch einige Tage halten.
Falafel brauchen ein bissle Übung (besser aus trocken gekauften Kichererbsen als aus Kichererbsenkonserven - aus Glas oder Dose halten die nicht recht zusammen), sind aber auch eine nette Sache.
Mus von roten Linsen hält im Schraubdeckelglas sicher länger als drei Tage.
Eine Graupensuppe mit ordentlich Karotten und Sellerie drinne braucht nicht warm zu sein, um zu schmecken, dito die Mama aller türkischen Kollegen Mercimek Çorbası.
Wenn Du magst, kannst Du Dich mal mit Brotbacken beschäftigen: Brot ist nicht bloß „Unterlage“ - ein Mischbrot mit Roggensauer und Dinkelanteil, ein wenig gewürzt mit Kümmel-Koriander-Fenchel-Anis (alles gemahlen) und mit ziemlich viel Walnüssen verknetet (ruhig 200 g / kg Mehl oder Schrot) ist für sich allein schon etwas, mit dem man eigentlich bloß noch einen gscheiten Apfel zu einer kompletten Mahlzeit braucht.
Wenn Du mit Teig ein bissle Umgang hast, kannst Du ihn auch mit Butter und ggf. Ei zu allen möglichen Pastetenteigen variieren, in die sich Gemüse einrollen lässt und dann auch gut drei Tage halten kann - auf mehrtägigen Wanderungen, wenn Brot und Äpfel dann doch ein bissle fad werden können, ist bei uns oft eine Blätterteigrolle mit Blattspinat und gerösteten Pinienkernen dabei.
Irgendwann wird es wieder Sommer und damit Zeit für Cacık (hält prima ohne Kühlung!), Taboulé, Gazpacho, Salat von Grünen Bohnen.
Damit fleischlos nicht langweilig wird, braucht man Gewürze und Kräuter, die nach was schmecken. Eine Adresse zu dem Thema, die ich hier im Forum mal aufgegabelt habe und nicht mehr missen möchte, ist der Greuther Teeladen: http://www.greuther-teeladen.de/ Eine andere, für vegetarische Küche auch ganz wichtige, ist für Senf, der nicht in erster Linie scharf, sondern in erster Linie nach Senf schmeckt: http://www.schwerter-senfmuehle.de
Soweit ein paar Vorschläge querbeet, ganz unsystematisch. Vielleicht kannst Du damit was anfangen. Lass Dich schlicht davon leiten, dass vegetarisch Kochen nicht bedeutet, dass man Fleisch durch irgendwas anderes „ersetzt“, und vor allem, dass es in der vegetarischen Küche generell keine „Beilagen“ gibt, sondern alles, was zubereitet wird, für sich selber einen Wert hat.
Schöne Grüße
MM