Warum fange ich grundlos an zu weinen?

Wissenschaft Psychologie
#1

Hallo Ihr Lieben,
Ich hab ein ziemliches Problem. Ich fang an zu weinen nur wenn jemand mit mir ganz normal Spricht. Naja jemand ist jetzt auch übetrieben als am besten ich gebe euch mal 2 Beispiele:

  1. Damals hatte ich ein Praktikum beim Tierarzt. Meine Lehrerin kam und zu gucken wie ich mich so mache. Also setzte sie sich mit mir in den Pausenraum und fragte mich „Wie geht es dir hier Mitchel?“… Meine Antwort lautete „gut“ (was ich auch so meinte, ich fand das Praktikum echt super) Nunja und während ich „Gut“ sagte kamen schon die Tränen und ich musste richtig mit mir kämpfen um nicht richtig los zu heulen!

  2. Ich war etwas erkältet und sah nicht soooo gut aus aber im groben und ganzen ging es mir gut genug um zur Arbeit zu gehen! Meine Ausbilderin sah mich und fragte mich: „Sag mal Mitchel möchtest du nicht lieber nach hause gehen, du siest erkältet aus?!“ Darauf hin sagte ich " Ach das geht schon alles gut!" (und auch das meinte ich so wie ich es gesagt habe) und trotzdem musste ich da schon mit meinen Tränen kämpfen! 3 Minuten später ging meine Ausbilderin mit mir vor die Tür und sagte mir: Mitchel ich glaub es ist wirklich besser wenn Sie für heute schluss machen und nach hause gehen, ich geb Ihnen für den rest des Tages frei!" … Und dann passierte es, die Tränen flossen regelrecht meinen Wangen runter … WIESO ???

Villt könnt Ihr mir eine Antwort geben?!
Würde mich freuen was von euch zu lesen!

#2

Antwort
Lieber Mitchel,

eine sicher zutreffende Antwort, kann dir m. E. nur aufgrund dieser Beispiele keiner geben. Man kann erstmal nur Vermutungen anstellen und dann müsstest du schauen, ob das evtl. auf dich zutrifft, so dass man dann weiter (gemeinsam) überlegen kann, woher das kommen könnte. Deshalb hoffe ich, dass du bei deinem Thread hier aktiv dabei bleibst und dich nicht mit wilden Spekulationen „zufrieden“ gibst ohne nochmal zu antworten.

Was mir bei deinen beiden Beispielen auffällt, ist, dass sie eines gemeinsam haben. Da ist immer jemand, der dich fragt, wie es dir geht, der sich um dich sorgt und es offensichtlich gut mit dir meint. Bevor ich hier jetzt weiter spekuliere, wäre es gut zu wissen, ob etwas Ähnliches auch auf andere Situationen, in denen du anfangen musst zu weinen, zutrifft.

Vielleicht magst du auch noch ein bisschen mehr über dich erzählen. Ich denke, dass das irgendwie mit Erfahrungen zusammenhängt, die die früher gemacht hast. Deshalb wäre es vielleicht hilfreich, zu wissen, wer du bist, wie du aufgewachsen bist etc.

Für das Forum hier ist das vielleicht alles ein wenig zu privat. Wenn du magst kannst du mir auch gerne ein PN schreiben. (Auf den Umschlag neben meinem Namen klicken)

Liebe Grüße
M.

@MOD: Denke das wäre bei Psychologie besser aufgehoben?
MOD: Vor dem Verschieben Titel geändert

#3

Hallo Mitchel,
mir laufen auch ständig die Tränen, obwohl ich mich gut fühle. Echt lästig, weil jeder gleich denkt, man wäre psychisch belastet.
Erstmal habe ich einen Termin beim Augenarzt gemacht.
Diagnose: ständig gereizte (entzündete Augen). Bekam Augentropfen verschrieben.
Je mehr man die Tränen unterdrücken will, umso mehr verkrampft man!
Vielleicht hilft es Dir, regelmäßig tief ein- und auszuatmen zu trainieren.
Also, durch die Nase tief in den Bauch einatmen und dabei langsam bis vier zählen, dann genauso durch den Mund ausatmen.
Mehrmals wiederholen.
Falsch machen kann man damit nichts, es kostet nichts und wenn es hilft, dann ist es doch gut !
Probier es halt aus und gutes Gelingen!
LG

#4

alles hat einen Grund :wink:
Hallo,

alles hat eine Ursache- und damit braucht man nur das nötige Wissen und kann den Situationen auf den Grund gehen.

Tränen sind ein Zeichen von „berührt werden“- Du bist also durch das Verhalten des Gegenübers berührt worden.
Frag Dich doch selber- was hat mich so tief berührt?
Das jemand fragt, wie es Dir geht? Das sich jemand in dem Moment um Dich kümmert? Sich Dir zuwendet? Du wichtig bist für diesen Menschen in dem Moment?

Was liegt für Dich alles in den Worten, die zu Dir gesprochen worden sind?
Und wie ging es Dir in dem Moment- was wirkt alles auf Dich und wie hast Du Dich gefühlt?
Schreib doch den ganzen Text mal auf und stell es Dir evtl mal als Gespräch von anderen vor…was würdest Du dann alles noch darin „sehen“ oder erkennen?
So wirst Du auf den Grund…es Ganzen kommen!
Du brauchst dazu nur Klarheit in Erkennen und Ansehen.

kitty

#5

was ist daran grundlos?
Hi!
Also ich finde das ganz und gar nicht grundlos.

Wenn man merkt, dass sich jemand um einen lieb kümmert, besorgt ist, einen vielleicht noch in den Arm nimmt, dann kann einen das durchaus zu Tränen rühren. Vor allem, wenn man das nicht so gewöhnt ist.

Andere Gründe könnten sein: Allgemeine Unsicherheit, gesundheitliche Angeschlagenheit.

Grüße
kernig

#6

Wenn die Tränenflüssigkeit zu dünnflüssig ist, also zu wäßrig und nicht ölig genug, dann wird das Auge weniger benetzt, und die Tränendrüsen strengen sich an, um noch mehr zu produzieren, aber die erhöhte Menge ersetzt nicht den Mangel in der Qualität.
Das kann eine Weinerlichkeit bewirken, ohne daß man psychisch instabil wäre. Dagegen gibt es verschiedene Augentropfen rezeptfrei, man soll verschiedene ausprobieren, um die zu finden, die am besten passen. Man kann auch versuchen, weniger zu trinken, aber nur, wenn man halt schon recht viel trinkt.

2 Like
#7

Hallo Mitchel,

Villt könnt Ihr mir eine Antwort geben?!
Würde mich freuen was von euch zu lesen!

Vorab: Ich bin kein Experte. Ich möchte dir den Gefallen tun, etwas dazu zu schreiben.

Ich habe ein ähnliches Problem - manchmal muss man noch nichtmal mit mir sprechen, und ich denke auch an nichts bestimmtes und ich heule los. Ich habe das Gefühl, dass es mit den Hormonen zusammenhängt, wie ‚labil‘ ich bin - tagesformabhängig quasi, wie schnell ich weinen muss.

Ich war (wegen meiner Angst in Menschenmengen) bei einer Psychotherapeutin, und die hat es mit einem Stresslevel erklärt. Jeder Mensch hat Stress, nervöse/unsichere Menschen mehr. So eine Art Stress-Grundsummen, was den ganzen Tag da ist. Wenn dann am Tage etwas passiert, wird das Stresslevel erhöht (Autofahren z. B.). Wenn das Level über eine bestimmte individuelle Schwelle steigt, erfolgt eine „Reaktion“. Das ist bei mir ein Weinkrampf. Andere werden vielleicht aggressiv oder bekommen eine Panikattacke.

Dass ich weinen muss, wenn man besonders nett zu mir ist, kommt auch vor. Da vermute ich mein Verhältnis zu meinen Eltern als Ursache. Ich fühlte mich als Mädchen nicht verstanden und ernst genommen. Erst, wenn ich weinte, erkannte man, dass ich ein Problem habe und Zuwendung und Verständnis brauche. Sonst wurde ich weg geschickt und mein Problem bagatellisiert (ich glaube, das Stichwort ist hier: Urvertrauen). Wenn sich heute jemand um mich kümmert, aufmerksam ist, sich ernsthaft für mich interessiert oder mir gutes tut, rührt mich das auch manchmal zu Tränen.

Vielleicht hilfts ja.

LG
Sabine

#8

Hallo,

es könnte sein, dass Du dich von einer Person viel zu sehr vereinnahmen lässt, die dazu neigt, in sich hinein zu leiden, weil sie sich gerne bemitleiden lässt. Sie setzt ihr Selbstmitleid als Mittel ein für ihre Zwecke.

Ohne ihre Absicht zu durchschauen lässt Du dich vereinnahmen. Du bemitleidest sie auch in einzig dich betreffenden Momenten, weil sie nicht die gleiche Zuwendung erfährt wie Du.

In dem Fall solltest Du zu dieser Person außerlich und innerlich größt möglichen (!) Abstand nehmen.

Gruß mki

#9

Sei gegrüßt Mitchel 22, also bei mir ist das manchmal genauso, manchmal deshalb, weil es nicht jeden Tag so ist. Habe ebenfalls schon des öfteren darüber Nachgedacht. Mein Fazit: Hypersensibilisiert, die Nerven liegen eigentlich blank,…aus welchen Gründen auch immer,…aber weißt Du was,…das ist es , was Dich oder uns ausmacht,…Lieber zu viel Gefühl,…als gar keines!!! liebe Grüße Thomas

#10

Mein Fazit:
Hypersensibilisiert

Entschuldige, aber meinst Du, dass das Problem was mit ner Allergie zu tun hat?

Gruß
A.A.

#11

Tränen der Rührung
Hallo,

wie von anderen schon gesagt, du weinst wahrscheinlich, weil du von irgendwas gerührt bist. Geht dir das nicht auch so, wenn du eine rührende Szene im Fernsehen siehst?

Die Frage ist, warum die Schwelle bzw. die Sensitivität bei dir so niedrig ist, also warum das Weinen bei dir schon losgeht, wenn die Sache nicht sooo berührend ist. Also nicht wie bei einem Kinofilm, wo das halbe Kino Tränen in den Augen hat. Ich würde auch auf Stress bzw. Labilität tippen, weil ich das von mir selber kenne, dass ich an Tagen, wo ich psychisch angeschlagen bin, schneller zu Tränen gerührt bin. Die Erklärung, dass da irgendein Druck raus muss, leuchtet mir auch ein. Weinen hat doch immer so eine Art Ventilfunktion, oder?

Und dann kann es natürlich noch sein, dass du die jeweilige Situation als rührender beurteilst als andere. Vielleicht weil du ein positives Verhalten nicht so oft erlebst oder erlebt hast und es deshalb für dich gewichtiger oder bemerkenswerter ist als für jemand anderen.

Was bei dir der Grund ist, dass du psychisch angeschlagen bist bzw. unter Stress stehst (wenn meine Vermutung stimmt), kannst du natürlich nur selbst wissen. Das müssen aber noch nicht mal äußere Umstände sein, das kann auch eine Krankheit sein.

Ich wünsch dir alles Gute
(aber heul jetzt nicht gleich :smile: )
Mike