Hallo Mathias,
Nicht nur die Haltung gegenüber den Juden direkt sondern auch
die indirekte Ausnutzung dieser ist meines Erachtens ein sehr
wichtiger Punkt. Subjektiv betrachtet ein Punkt der mir am
wichtigsten erscheint.
ich weiss nicht, das ist mir (subjektiv und hoffentlich objektiv:wink: zu einfach. Sicher wurden die Juden aufs Schlimmste ausgenutzt, nicht nur indirekt und man kann es schon so sehen, dass sich die Schweiz ihre Unabhängigkeit zum Teil „erkauft“ hat. Natürlich auch auf Kosten der Juden.
Wer es nun aber so darstellen will, der damaligen Schweizer Regierung sei es nur um diesen Profit gegangen, hat meiner Meinung nach schwer ein Brett vor’m Kopp. Weshalb auch immer… Das sind Behauptungen, die so einfach nicht den Tatsachen entsprechen. Es ist immer leicht, hinterher mit der Moralflagge vor sich hinzuwedeln und nicht sehen zu wollen, in welcher Situation die Menschen damals standen. Welche Wahl hatten sie denn wirklich, wenn sie der Bevölkerung das Leid eines Krieges ersparen wollten?
Sie bewegten sich als neutraler Staat sowieso schon sehr innerhalb der Grauzone, indem sie den Alliierten Waffen lieferten und den Deutschen praktisch keine. Oder indem die Schweizer Luftwaffe sogar Deutsche Flugzeuge abschoss, weil sie den Schweizer Luftraum durchquerten. Mal ganz ehrlich, handelt so ein Staat, der sogar mit Deutschland sympathisierte? Wohl kaum.
Natürlich gibt es höchstwahrscheinlich noch andere Gründe,
wozu ich eben den militärischen Grund nicht zähle, aber aus
deutscher Sicht z.B. die Schweiz als Pufferzone im Süden,
Schweiz als Pufferzone? Da war mal was mit dem „guten“ alten Julius Caesar und den Helvetiern, aber im 2.ten WK? Gegen wen denn als Pufferzone, spätestens als Frankreich eingenommen war, gab es niemanden mehr, für den die Schweiz hätte als Pufferzone herhalten müssen…
Wie gesagt, es ist meine persönliche und damit subjektive
Einschätzung, dass die Stärke und der Wille der Schweizer
Streitkräfte in der ganzen Sache keine Rolle gespielt hat. Zu
diesem Sachverhalt gab es ja bisher schon ausführliche
Diskussionen.
Zur Stärke gab es Diskussionen, ja, aber den Willen der Schweizer Streitkräfte in Frage zu stellen ist wirklich sehr subjektiv von Dir:wink:. Glaub mir, der Schweizer wird verdammt bockig, wenn es um seine Unabhängigkeit geht und die Deutschen waren damals hier bei der Mehrheit der Bevölkerung alles andere als beliebt. Es gab Sympathisanten, wie schon erwähnt, aber der Führer der damaligen NSDAP wurde sogar ermordet. Nur so als Beispiel. Meine Grossmutter meinte immer (im Spass), wäre die Schweiz angegriffen worden, sie wären wahrscheinlich noch mit den Mistgabeln auf sie losgegangen.*gg* Na ja, war wahrscheinlich etwas sehr übertrieben von ihr, aber am Willen hätte es kaum gefehlt.
Es macht mir aber nichts aus, dass aus Schweizer Sicht das
nicht genause beschrieben würde. Da steht dann bestimmt
geschrieben, „man hätte eine großen Kampf abliefern und dem
Gegner schwere Niederlagen bescheren können“.
Also dass „man einen grossen Kampf abgeliefert hätte und dem Gegner schwere Niederlagen hätte bescheren können“ steht im Buch der Wahrscheinlichkeiten geschrieben. Sonst nirgends, so was würde nie jemand behaupten. Obwohl die Frage durchaus berechtigt ist, warum Hitler der Meinung war, dass ein Angriff auf die Schweiz solche Unmengen an Material und gut ausgebildeten Divisionen gebunden hätte…
Das ist doch sachlich? Es ist sehr interessant zu erfahren,
was im Geschichtsunterricht von verschiedensten Ländern
gelernt wird, so auch von der Schweiz.
Okay, dann nehmen wir mal an, dass ich da was in den falschen Hals gekriegt habe:wink:. Was ich jetzt aber nicht so ganz verstehe, was Du gerne von mir hören möchtest? Soll ich Dir den Titel meines ehemaligen Lehrbuches in der Schule nennen? Was wir in der Schule gelernt haben, erfährst Du eigentlich dadurch, dass Du meine Beiträge liest… Oder meintest Du damit spezielle Fragen?
Gruss, Mirea