Hi
Irgendwie hast du da was falsch verstanden.
Die Hanja gehören überhaupt nicht zur koreanischen Sprache, diese Schriftzeichen wurden nur benutzt, weil China „die Welt“ beherrschte und das chinesische Schriftsystem besonders adaptierbar ist, da es keine zwingende Phonetik besitzt.
Das klassische Chinesisch (Hanmun) war eine reine Gelehrtensprache, ob es überhaupt je gesprochen wurde ist gar nicht bekannt, es kann auch gut sein, dass NUR Texte darin verfasst wurden.
Das Koreanische war schon immer eine völlig anders funktionierende Sprache als das Chinesische (wenn auch zeitweilig eine Tonsprache), weshalb sich die chinesischen Schriftzeichen als Darstellung auch gar nicht eignen. Diverse koreanische Dialekte und Soziolekte wurden immer gleichzeitig gesprochen.
Das Hangul dagegen ist urkoreanisch, es wurde 1446 von Sejong (angeblich an einem Tag) erfunden, ausgerichtet anhand der Mundbewegungen beim Sprechen des Koreanischen Hofdialekts.
Neben Hanmun und Hangul gab es aber noch weitere Schreibformen z.B. die der Lokalbeamten und die der Frauen. Das Koreanische hatte weniger Prestige als das Chinesische, dementsprechend absteigend wurden die verschiedenen Schriftformen passend zur Sprache angewendet.
Die meiste Zeit aber wurden chinesische Schriftzeichen koreanisch gelesen und nach koreanischer Grammatik verzeichnet.
Im Laufe der Choson Dynastie erhielt das Hangul langsam mehr Prestige und nach dem Koreakrieg sehr beliebt. In den 1980ern schuf man schließlich zugunsten der Alphabetisierung die Hanja ab. Bis dahin wurde schon vornehmlich mit Hangul geschrieben und Hanja für Namen eingesetzt, auch heute haben Hanja hauptsächlich noch in der Ahnenkunde und Identitätsfeststellung eine Bedeutung.
Die Schrift hat sich verändert, aber die Sprache wurde ganz sicher nicht „kaputt“ gemacht, schon gar nicht von Leerzeichen.
lg
Kate