Was kostet ein Kind?

Immer mehr :wink:
Hallo Blandura,

ich finde es prima, dass Du Dir schon vorher Gedanken über die Finanzen machst. Zwar ist Geld nicht alles, aber supergestresste Eltern, die vor lauter Existenzkampf kaum noch Nerven für die Kinder haben, möchten wir ja alle nicht sein :wink:.

Die meisten Antworten unten (alle habe ich nicht gelesen) beschreiben die ersten Jahre - Kinderwagen, Babyzubehör, Windeln. Da mag bei einigen das Kindergeld gereicht haben. Schwieriger wird es, wenn Du Spezialnahrung, beispielsweise wegen Allergieneigung oder bereits vorhandenen Allergien brauchst und/oder nicht stillen kannst/willst. Oder wenn das Baby die Billigwindeln hautmäßig nicht verträgt und leider nur die Luxusteile passen und/oder vertragen werden. Aber lassen wir das mal als Spezialfall außen vor.

In den ersten Jahren ist das teuerste die Kinderbetreuung. Machst Du es selbst (oder Dein Partner), fehlt das Einkommen - betriebswirtschaftlich gesehen eben auch Kinderkosten. Arbeiten beide Elternteile, kostet eine gute Tagesmutter Unsummen. Manchmal gibt es hilfsbereite Verwandtschaft, das kommt auf die individuelle Situation an.

Später kostet ein Kindergartenplatz nicht mehr soooo viel, aber es gibt erhebliche Unterschiede in den Betreuungszeiten und Gebühren. Ich lebe ländlich, da ist es purer Luxus, wenn ein Kindergarten bis 12.30 Uhr geöffnet hat…

Aber dann kommt die Schule, Materiallisten, Hefte, Bücher (meistens kann man sie ausleihen), eventuell Busfahrkarten, Ausflüge, Schullandheimaufenthalte - es wird immer teurer.

Die Kinder möchten Hobbies ausüben - all das gibt es nicht umsonst.

Früher bezahlte ich einmal monatlich ein paar Euro Teegeld im Kindergarten. Jetzt bezahle ich vor allem im Sommer mehrmals pro Monat irgendwelche Eintrittsgelder. Allerdings haben wir uns auch gleich drei Kinder gegönnt - das ist purer Luxus *g*.

Überhaupt Eintrittsgelder - spätestens mit 4 Jahren, oft auch schon mit 3, kosten Kinder Eintritt. Einzeln betrachtet nicht sooo viel, aber es summiert sich eben. Kinder möchten in den Zirkus, ins Schwimmbad, mal in einen Freizeitpark, mal auf die Kirmes - Sachen, die man ohne Kinder sowieso nicht zwingend unternimmt *g*.

Für kleinere Kinder bekommt man locker gebrauchte Klamotten, aber bei Älteren gibt es weit weniger Auswahl, außerdem wollen die Kinder das oft nicht mehr. Und ein Sweatshirt in Größe 146 kostet in der Regel mehr als eines in Größe 98.

Man kann wirklich nicht pauschal sagen, was ein Kind kostet, denn es hängt auch sehr vom eigenen Lebensstil ab. Manche Familien „brauchen“ zwei bis drei Urlaube pro Jahr und fliegen auch viel, andere gehen mit dem Zelt los und übernachten in der Juhe. Manche Kinder „brauchen“ professionelle Nachhilfestunden. Manche gehen reiten, andere nur zu den Pfadfindern. Die einen Familien tragen selbstverständlich schlichtere Klamotten vom Flohmarkt, für andere gehört ein etwas teureres Outfit einfach zur Lebensqualität.

Aber ich kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass der Lebensstandard keineswegs schrecklich sinken muss, auch wenn rein rechnerisch zunächst mal erschreckend weniger Geld in der Kasse ist als zu Doppelverdienerzeiten. Man „braucht“ manche Dinge plötzlich nicht mehr - meistens *g*.

Und so werden die Kinder groß und teuer, man selbst älter - aber es lohnt sich :wink:

Viele Grüße,
Inselchen - die jetzt den Jüngsten vom Kindergarten abholen geht

Nächstes mal bitte die Quelle angeben
Urheberrecht mit Füßen treten kann auch teuer werden

http://www.netscape.de/index.jsp?cid=2022532453&page…

Gruß Ivo

Hallo,

nach einer Erhebung des ifo-Instituts kostet ein Kind bis zum 18. Lebensjahr 365.500 EUR (240.300 EUR tragen die Eltern, den Rest der Staat).

Gruß Ivo

Hallo Thea,

*Sternchengeb*.

Hätte ich das vorher gelesen, hätte ich mein Posting glatt sparen können *ggg*.

Viele Grüße,

Inselchen (mit Kindern, die teilweise ein Instrument spielen, noch im Fahrradwachstum sind, mit Hund, zwischen diversen Kindergeburtstagen und im Wahn, dass es einigermaßen gesunde Ernährung sein sollte *g* - noch Fragen, wofür mein Mann und ich arbeiten *sfg* ?)

Hi,

euer Kind ist offenbar noch recht klein. Dann warte mal ab,
was da noch fuer Kosten auf euch zukommen. Mit der Mode, das
kommt erst noch. Und nicht nur das.

nun, ich habe ausdrücklich gesagt, daß von den ersten Lebensjahren spreche. Diese sind insofern die kritischeren, weil mehrere ungünstige Faktoren zusammenkommen: ein Gehalt fällt weg (auch das hatte ich erwähnt), die Gehälter steigen i.d.R. mit den Jahren (sind also in den ersten Jahren noch niedriger) und die Kinder brauchen permanente Betreuung (zeitaufwand und/oder teuer).
Und eines habe ich gelernt: wer glaubt mehr als fünf oder sechs Jahre präzise vorplanen zu können (vor allem finanziell), lebt in einer Traumwelt. Und gutausgebildete, flexible Menschen (zu denen die Fragerin offenbar gehört) finden immer eine Lösung. Wenn die Kinder größer werden ist das auch kein wirkliches Problem mehr. (Ich sage hier ausdrücklich nichts über Chancen zum Wiedereinstieg…).

Wenn du natuerlich Glueck hast, und dein Kind will nicht
Klavier spielen lernen, es will nicht in Urlaub fahren, oder
wenn, dann nur in der Nebensaison, und es will auch nie in
Kinos, Theater oder auf Konzerte, und in einen Sportverein
will es auch nicht, sondern nur Fernsehn gucken oder
moeglicherweise die paar Buecher lesen, die es in der
Stadtbuecherei gibt, dann wirst du sicher recht billig
wegkommen.

Aber moeglicherweise will es dann doch in den Skiurlaub wie
seine Klassenkameraden, oder Schlagzeuger oder Harfenist
werden, oder reiten lernen, einen Hund haben, BMX fahren oder
Rennrad, Kindergeburtstage und Kommunion feiern, und obendrein
bekommt deine Frau noch eine Macke und will ploetzlich das
Kind nur noch schadstoffarm aus dem Bioladen ernaehren. Na ja,
dann liegt es vielleicht an dir, solche Unarten zu
unterbinden.

Auch bei all diesen Dingen hat man Steurungsmöglichkeiten. Kinder können sehr einsichtsfähig sein, was die finanziellen Möglichkeiten der Familie angeht.
Und die Erfahrung zeigt, daß man mit einem bis eineinhalb halbwegs guten Gehältern einer Familie einen durchaus komfortablen Lebensstil bieten kann. Einiges kann man sich leisten, anderes halt nicht. Man erhält aber auch einiges… Nur wollte die Fragerin diese Diskussionen ausdrücklich nicht führen.

Im uebrigen hast du offenbar nicht die Miete fuer ein weiteres
Zimmer, evtl. notwendiger Umzug, die Kosten fuer ein
groesseres Auto usw. mitgerechnet.

Ich habe erwähnt, daß wir nach der Geburt des ersten Sohnes (mittlerweile sind es zwei) in ein Eigenheim gezogen sind. Das größere Auto wurde aus dem vor der Geburt angesparten bezahlt (bar), die neuen Reserven (und das Eigenkapital für unser Haus) haben wir überwiegend nach der Geburt gespart.

Und auch den Verdienstausfall abzueglich Kindergeld und
Steuerersparnis muss man als Kostenfaktor berechnen.

Wie erwähnt, fiel das Gehalt meiner Frau aus. Sie arbeitet auch aktuell noch nicht. Wir empfinden unser Leben dennoch als ausreichend komfortabel…

Gruß Stefan

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erst gucken…
Hallo Ivo,

bitte erst schauen, und dann kannst du motzen!

Danke:wink:
Manu

Hallo Ivo,

(240.300 EUR tragen die Eltern, den
Rest der Staat).

das wären 13350 € pro Jahr, oder 1112,50 € pro Monat.
Ich habe zwei Kinder, das wären 2225,- € pro Monat, die ich für die Kinder ausgeben müßte.
Wenn ich von meinem Gehalt die laufenden Kosten aubziehe (Hauskredit, Versicherungen, Auto, Hauskosten …) dann komm ich bei weitem nicht auf diesen Betrag. Dann hab ich allerdings aber für meine Frau und mich noch keinen Cent ausgegeben (Essen Klamotten etc.).

Mit Verlaub gesagt, dieser Betrag ist absoluter Blödsinn!!!

Gandalf

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Kein Blödsinn!
Wenn man die Zeit der Kinderbetreuung ansetzt. Ob die investierte Zeit produktiv oder unproduktiv ist, mag dahingestellt sein. Feststeht, sie wird nicht bezahlt.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Christian,

Geld ist übrigens das allerallerunwichtigste für ein Kind,
ungefähr 100 andere Dinge sind wichtiger.

Trotzdem braucht man es, um ein Kind großziehen zu können. Auch wenn noch 100 andere Dinge wichtig sind für ein Kind…
OHNE Geld nützen die auch nichts. Darum verstehe ich nicht, was daran falsch ist, sich vorher Gedanken darüber zu machen, was finanziell auf einen zukommt, wenn man ein Kind in die Welt setzt! Ich finde das sehr verantwortungsvoll. Außerdem heißt das doch noch lange nicht, dass man sich über die anderen wichtigen Dinge für ein Kind (welche Du unter anderem genannt hast) keine Gedanken macht!

Gruß
Danny

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Hi Tom,

Wenn man die Zeit der Kinderbetreuung ansetzt. Ob die
investierte Zeit produktiv oder unproduktiv ist, mag
dahingestellt sein. Feststeht, sie wird nicht bezahlt.

das wären dann höchstens indirekte Kosten, die auf ein statistisches Mittel umgerechnet werden müßte, denn ob ich zwei oder vier Kinder habe, wenn ich dadurch z.B. 7 Jahre aus dem Beruf heraus bin, macht für den Verdienstausfall keinen Unterschied, pro Kind dann wieder sehr wohl.
Ohne solche Angaben sind Aussagen wie
‚Ein Kind kostet bis zum 18. Lebensjahr ### Euro‘
völlig wertlos bis unsinnig.

Gandalf

Hallo Stefan,

aber die Frage war doch nicht, ob man dann verhungert, oder ob es finanziell nicht zu schaffen ist, sondern einfach, was es kostet. Und du hattest angezweifelt, dass die Betraege der ersten Antworterin (ca. 400 Euro pro Monat in den ersten Lebensjahren, wenn ich mich richtig erinnere) realistisch sind.

Ich hatte es so verstanden, als wolltest du uns sagen, dass ein Kind erheblich weniger kostet. Aber nach dem, was du hier aufzaehlst, muesstet ihr eher hoehere als niedrigere Kosten fuers Kind haben.

Auch wenn ihr das Geld fuer das groessere Auto schon vorher angespart habt, spielt das doch dabei keine Rolle, wenn man die Kosten dafuer berechnet. Dadurch wird es doch nicht weniger.

Uebrigens hatte ich die Kostenfaktoren Musikschule, Kommunion usw. aufgefuehrt, weil bei dir deutlich anklang, als wuerden Eltern nur dadurch hohe Kosten haben, weil sie fuer Schicki Micki usw. Geld ausgeben. Die wirklich wichtigen Sachen sind manchmal teurer als der Schicki Micki Kram.

Viele Gruesse Thea

Hallo,

aber die Frage war doch nicht, ob man dann verhungert, oder ob
es finanziell nicht zu schaffen ist, sondern einfach,
was es kostet. Und du hattest angezweifelt, dass die
Betraege der ersten Antworterin (ca. 400 Euro pro Monat in den
ersten Lebensjahren, wenn ich mich richtig erinnere)
realistisch sind.

ich hatte blandura ein wenig anders verstanden. In meinen Augen treibt sie die Sorge um, daß mit den Mehrkosten nach der Geburt eines Kindes und dem Wegfall eines Gehalts ein sozialer Abstieg einher gehen könnte und man das Kind nicht so fördern und erziehen kann wie man es für notwendig erachtet.
Als Durchschnittskosten mögen die erwähnten Zahlen auch stimmen, sie vernachlässigen aber die Realitäten. Hier wird schlicht aufaddiert, was ein Kind im Durchschnitt an Kosten verursacht und dabei vernachlässigt, daß sich auch der Lebensstil mit der Geburt eines Kindes entscheidend ändert. Und zudem bleiben es Durchschnittszahlen, die Spannweite ist groß und die Kosten sind beeinflussbar.

Ich hatte es so verstanden, als wolltest du uns sagen, dass
ein Kind erheblich weniger kostet. Aber nach dem, was du hier
aufzaehlst, muesstet ihr eher hoehere als niedrigere Kosten
fuers Kind haben.

Auch wenn ihr das Geld fuer das groessere Auto schon vorher
angespart habt, spielt das doch dabei keine Rolle, wenn man
die Kosten dafuer berechnet. Dadurch wird es doch nicht
weniger.

Es geht doch schlicht darum, ob nach der Geburt genug zum Leben bleibt. Vorhandene Mittel fallen aus dieser Rechnung herraus.

Uebrigens hatte ich die Kostenfaktoren Musikschule, Kommunion
usw. aufgefuehrt, weil bei dir deutlich anklang, als wuerden
Eltern nur dadurch hohe Kosten haben, weil sie fuer Schicki
Micki usw. Geld ausgeben. Die wirklich wichtigen Sachen sind
manchmal teurer als der Schicki Micki Kram.

Nach meiner Erfahrung nicht in den ersten Jahren. Mein Großer wird im Sommer 4.
Die wirklich wichtigen Dinge für ein Kind sind kostenlos: Eltern, die sich Zeit für ihre Kinder nehmen, mit ihnen zusammen die Welt (neu) entdecken und sie ihnen erklären. Die ihren Kindern etwas zutrauen, sie Fehler machen lassen, mit ihnen singen und spielen.

Aber ich will nicht streiten. Ich wollte deutlich machen, daß nach unserer Erfahrung mit einem Kind keineswegs der finanzielle Notstand ausbricht. Diese Sorge finde ich berechtigt und die entsprechenden Fragen sollten sich potentielle Eltern auch stellen.
Die Diskussion über die statistischen Kosten von Kindern empfinde ich aber als ausgesprochen realitätsfremd und daher unangebracht.

Ich denke, die Fragerin hat nun ein deutliches Bild. Die Antworten waren ja wirklich zahlreich…:wink:

Gruß Stefan

Hallo Stefan,

Na gut. Ich finde deine Beiträge auf jeden Fall sehr informativ für jemanden, der sich überlegt, ein Kind zu kriegen.

Ich muss aber unbedingt noch einen Kommantar dazu loswerden:

Die wirklich wichtigen Dinge für ein Kind sind
kostenlos: Eltern, die sich Zeit für ihre Kinder nehmen, mit
ihnen zusammen die Welt (neu) entdecken und sie ihnen
erklären. Die ihren Kindern etwas zutrauen, sie Fehler machen
lassen, mit ihnen singen und spielen.

Das stimmt auf jeden Fall, dass das die wichtigsten Dinge für ein Kind sind. Aber ich empfinde es durchaus nicht so, dass es nichts kostet, sich Zeit zu nehmen.

Zeit, Platz, Zuwendung, Natur und Ruhe, das sind meiner Meinung nach die Luxusartikel von heute, die sich nicht jeder leisten kann. Aber die Fragestellerin gehört zweifellos zu den Leuten, die sich diese Dinge leisten können, deshalb ist das hier wohl kein Thema.

Viele Grüße Thea

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Hallo blandura,

Meine Uhr tickt wohl, denn seit einiger Zeit habe ich den
tiefen Wunsch, Mama zu werden. Eigentlich doch ganz schön,
oder?

das ist mal das Wesentliche :wink:

Naja, jedenfalls ist auch mein Partner nicht abgeneigt.

Dann seid ihr schon zwei.
Gemeinsam schafft man das schon.

Derzeitige Situation: Doppelverdiener mit zwei guten Jobs, ich
selbst „leitende“ Funktion, mein Partner selbstständig.
Wenn mein Einkommen jetzt wegfällt, wollen wir es aber
trotzdem alleine schaffen - und deshalb eben die Frage…

Gibt es für Dein Einkommen Ersatz? Karrenzgeld z.B.?

Vielleicht kann mir jemand die Zweifel nehmen, es doch nicht
zu schaffen - dann könnte ich vielleicht auch mit klarem,
angstfreien Kopf in die Zukunft gucken…

Wie schon mehrfach geschrieben wurde, hängt es von Deiner (eurer) persönlichen Finanzplanung ab.

Ich habe mal meine eigene Buchhaltung befragt. Das ist eben aus der Praxis eines 6-fachen Vaters, der die Familie mit nur einem Gehalt durchfüttert.

Nach Abzug aller sozialen Zuwendungen (Kinderbeihilfe, Stipendium, etc.) habe ich für meine 20-jährige Tochter gesamt EUR 6.600,- aufgewendet. Das wären monatlich 27,50. Darüber braucht man eigentlich gar nicht reden *g*.

Gruss Harald

Danke an alle!
Hallo liebe WWWler,

danke allen Antwortgebern.
Die vielen Meinungen und Erfahrungen haben mich doch etwas zuversichtlicher gemacht, dass das schon alles gut zu schaffen ist.

Nur noch mal zu meiner „Verteidigung“, damit man meine Frage nicht in den falschen Hals bekommt:
Ich weiß, dass sich das Leben mit einer solchen Entscheidung stark verändert bezüglich der eigenen Gewohnheiten (das ist nicht das Problem, darauf lasse ich mich gerne ein) und man dafür viel zurückbekommt.
Ich habe keine Angst vor „sozialem“ Abstieg und schon gar nicht davor, auf irgendetwas verzichten zu müssen.
Aber mit den „laufenden Kosten“ will ich keinem auf der Tasche liegen. Das war’s eigentlich.

Schönen Feiertag und
für einige vielleicht auch schönes langes Wochenende

Grüße
Blandura

Überbewertung des Thema Geldes
Hallo Blandura, hallo Allerseits,

Zu allen Zeiten haben die Menschen massig Kinder in die Welt gesetzt. Bis in die 50/60er Jahre war es in unserem Land genauso. Irgendwie hat man die Kinder schon großgezogen. Was man brauchte war ein Dach über den Kopf, genug zu Essen, saubere Kleidung, medizinische Versorgung und Schulen.
Sind die folgenden Dinge notwendig, damit sich ein Kind zu einem reifem ausgeglichenen Erwachsenen entwickelt?

  • Urlaubsreisen
  • eigenes Zimmer in einer großen Wohnung oder Haus
  • eigene elektronische Vollausstattung vom Handy bis zum Computer mit Internetanschluß
  • Zusätzliche Privatlehrgänge, sei es ein Musikinstrument oder Reiten
  • Kostenträchtige Ausflüge und aufwändige teure Feiern
  • Mitgliedschaft in Sportvereinen oder Clubs
  • Teure Markenklamotten

Die oben genannten Dinge sind nicht schlecht und teilweise sogar notwendig, wenn das Kind von vielen Gleichaltrigen geachtet werden soll. Aber sie sind nicht notwendig.
Wie ist das mit den Deutschen, die heute über 50 sind.
Sie hatten meistens nichts oder kaum etwas von den oben genannten Dinge. Hat Ihnen das geschadet?

Lange Rede kurzer Sinn.
Wenn ihr euch nicht massiv übernehmt, z.B. ein sehr großes Haus mit Garten ohne Eigenkapital oder ein aufwändiger Lebenswandel, sollte Geld kein Problem sein. Und in einige Jahrzehnten werdet ihr feststellen, dass euer Leben befriedigender war, als wärt ihr kinderlos geblieben.

Gruß
Carlos

Hallo,

ehrlich gesagt, ist dieser Abschnitt ziemlich für den Eimer.
Es ist begrüßenswert, daß wenigstens der ein oder andere sich
ein paar Gedanken macht, bevor er Kinder in die Welt setzt.

Bitte genau lesen! Ich habe in meinem Posting sehr empfohlen, gut darüber nachzudenken! Aber bitte über etwas substantiellere Dinge als Geld!

Von Liebe und guter Laune kann weder ein Kind ernährt oder
gekleidet noch ausgebildet werden.

Wenn wir beide in Ätiopien oder Kenia leben würden und die Frage wäre, ob eine Familie sich ein viertes oder fünftes Kind leisten kann, würde ich dir hundertprozentig recht geben. Hier in Deutschland verhungert niemand, wenn er ein einziges Kind großziehen muss, und die Frage, ob man sich eins leisten kann, ist vorsichtig ausgedrückt etwas merkwürdig. Viele Menschen haben z. B. vergessen, dass ein superschickes Auto keine Lebensnotwendigkeit sondern Luxus ist, auf den Stadtbewohner in vielen Fällen auch verzichten könnten, wenn sie es wirklich wollten.
Ob du es glaubst oder nicht: Ich kenne Familien mit sehr wenig Geld, in denen fröhliche selbstbewusste Kinder aufwachsen, und ich kenne reiche Familien, in denen ängstliche traurige aggressive Kinder aufwachsen! Glaubst du im Ernst, dass das Lebensglück der Kinder mit der Dicke der Brieftasche ihrer Eltern etwas zu tun hat? Ich jedenfalls bin froh, dass bei meinen Eltern damals andere Gedanken im Vordergrund standen, ich wäre nämlich sonst nicht auf der Welt!
Christian

2 Like

Hi,

Hier
in Deutschland verhungert niemand, wenn er ein einziges Kind
großziehen muss, und die Frage, ob man sich eins leisten
kann, ist vorsichtig ausgedrückt etwas merkwürdig.

es mag sein, daß Du die Frage merkwündig findest, ich sehe das anders, und wie man liest, bin ich da nicht der einzige. Der Grundgedanke, daß der Staat schon einspringen wird, wenns nicht mehr reicht, ist in Deutschland schon so weit verbreitet, daß ich um jeden Menschen froh bin, der über die Konsequenzen seines Tuns vorher nachdenkt, und damit meine ich nicht nur aber auch die finanziellen Konsequenzen.

Natürlich verhungert in Deutschland niemand, nur weil er ein viertes, fünftes oder achtes Kind großzieht. Das liegt aber nicht daran, daß man ohne Geld auskommt, sondern daran, daß einige Millionen Menschen Steuern bezahlen.

(Erwartungsgemäß kommt an dieser Stelle das Argument, daß die Kinder meine Rente bezahlen werden, und wie so oft antworte ich schon prophylaktisch, daß sich niemand sicher sein kann, daß gerade dieses spezielle Kind ein Beitragszahler und nicht Arbeitsloser wird. Insofern können wir uns diesen Ausflug gleich sparen).

Glaubst du im Ernst, dass das
Lebensglück der Kinder mit der Dicke der Brieftasche ihrer
Eltern etwas zu tun hat?

Nein, und wenn ich mich recht entsinne, stand in meinen bisherigen Artikeln dergleichen auch nicht drin.

Ich jedenfalls bin froh, dass bei
meinen Eltern damals andere Gedanken im Vordergrund standen,
ich wäre nämlich sonst nicht auf der Welt!

Alles hat seine Vor- und Nachteile.

Gruß,
Christian

2 Like

systematische Fehler
Hallöchen,

Ich habe zwei Kinder, das wären 2225,- € pro Monat, die
ich für die Kinder ausgeben müßte.
Wenn ich von meinem Gehalt die laufenden Kosten aubziehe
(Hauskredit, Versicherungen, Auto, Hauskosten …) dann komm
ich bei weitem nicht auf diesen Betrag. Dann hab ich
allerdings aber für meine Frau und mich noch keinen Cent
ausgegeben (Essen Klamotten etc.).

die Zahl von rd. einer halben Mio. DM bezieht sich nämlich auf eine idealtypische Berechnung mit x qm Wohnfläche je Kind, ein größeres Auto, Klamotten usw. Alles fein säuberlich auf ein Kind berechnet, für das die Eltern eine neue Wohnung beziehen, ein neues Auto kaufen, nur neue Möbel für das Kinderzimmer kaufen etc. In der Praxis eher Quatsch.

Hinzu kommen die Synergieeffekte: Ein zweites Kind paßt aber auch in den angeschafften Kombi, es bekommt das Arbeitszimmer als Kinderzimmer, trägt teilweise die Klamotten des Erstgeborenen usw.

Gruß,
Christian

1 Like

Nur ganz kurz
Hi!

Nur ein kurzer Gedanke. Immer wieder kommt es vor, dass Leute, die keine Kinder haben, einem versteckt oder offen vorhalten, dass man sich an Kindern (Kinder- und Erziehungsgeld) „bereichern“ kann. Dazu sage ich nur: Meine Tochter ist jetzt ein Jahr alt. Die 150 Euro Kindergeld reichen gerade für die monatlichen Windeln, schon Essen geht darüber hinaus. Trotzdem ist mein Kind das beste, was mir in meinem Leben passiert ist. Und teure Urlaube kann ich in ein paar Jahren wieder machen, wenn ich mehr dazuverdiene als jetzt.

LG, Iris

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]