Was spricht dagegen Linkspartei zu waehlen?

Welche Partei…
…hat denn eine saubere Geschichte? Mir will partout keine einfallen.

Hallo,

die Geschichte der Partei mag nicht ruehmlich sein …

Eine charmante Umschreibung für Terror und Massenmord.

… aber was zaehlt ist ihre aktuelle Ausrichtung …

Nochmal die gleiche Frage wie zu deinem Ursprungsposting:
Siehst du das bei NPD und DVU spiegelbildlich ebenso?

… und die konkreten Folgen einer Regierungsbeteiligung.

*drei Kreuze schlag*

Wieso wird eigentlich immer nur der Linkspartei ihre
Geschichte vorgehalten?

Sie ist eben die einige bestehende Partei in Deutschland,
die KZs betrieben hat. In Buchenwald sperrten sie Sozis
sogar in die Zelle, in der Ernst Thälmann von den Nazis
gesperrt worden war.
http://de.wikipedia.org/wiki/Speziallager_Nr._2_Buch…

Ich habe noch nie gehoert dass man nicht CDU waehlen
sollte da diese Hitler zur Macht verholfen haben.

LOL - Die CDU ist eine Nachkriegsgründung und kann schon
allein deshalb diesem Herrn nicht zur Macht verholfen haben.

Falls du Strömungen bzw. Parteien aus der Weimarer Republik
dessen beschuldigst, so bitte ich dich diese benennen damit
wir differenziert über deren Rollen diskutieren können.

Ich habe auch noch nicht vergessen, dass man in der „DDR“
lehrte, die SPD sei nur gegründet worden um die Arbeiter-
klasse zu spalten und um letztlich als Steigbügelhalter
Hitlers zu dienen. Siehst du das heute anders?

Die Weimarer Regierung wurde ab der Zeit Friedrich Eberts,
mangels parlamentarischer Mehrheiten für unpopuläre Gesetze,
immer öfter durch ‚Notverordnungen‘ regiert. Diese Notver-
ordnungen hätten jederzeit vom Reichstag aufgehoben werden
können (incl. Regierungssturz!). Bei den regelmäßigen Ab-
stimmungen über die Notverordnungen zeigte sich jedesmal
wer für den Staat war (Regierungsparteien, Zentrum und SPD)
und wer gegen ihn - Kommunistische Sozialisten und Nationale
Sozialisten. Zusammengebrochen ist dieses System als die SPD
ebenfalls gegen die Notverordnungen stimmte. An diesem Ablauf
siehst du, wer damals zusammenarbeitete und wessen Schwachsinn
den ‚böhmischen Gefreiten‘ an die Macht brachte!
http://de.wikipedia.org/wiki/Notverordnung

Nicht einmal die Parteispendenaffaere wird der CDU vorgehalten.

Parteispendenaffären sind ja auch kein Alleinstellungsmerkmal.
Ich denke da so an das verschobene Vermögen der SED und die
reichlich merkwürdigen Quellen aus denen die Gründung der
WASG finanziert wurde.

Dass die Massenmedien die Linkspartei klein halten wollen ist
logisch wenn man sich deren Eigentuemer ansieht, …

Wenn die Parteibücher vieler Redakteure im öffendlichen Rundfunk
und Fernsehen ansieht, ergibt sich ein anderes Bild. Hier in
Hessen sind im HR SPD, Grüne und ‚Die Linke‘ etwa gleichstark
vertreten - CDU und FDP existieren dagegen in den Redaktionen
nicht mehr.

… weshalb auch immer wieder gerne die dunklen Jahre ihrer
fruehen Geschichte ausgepackt werden.

‚Frühen Geschichte‘? Der Schiessbefehl galt bis 1990!
Hohenschönhausen war bis zur letzten Minuten des SED-Regimes
als Folterkammer in Betrieb.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gedenkst%C3%A4tte_Berli…

Viele Grüße

Jake

http://www.piratenpartei.de/

Hallo,

Frage: wer hat größere Verschuldung verursacht als selbst der
2. Wk in BRD?

Das Volk, der Bürger, jeder einzelne hat dazu beigetragen. Wie wählt man ein Volk ab?

Hi,
indirekt - indem man „Volk“ durch „Bevölkerung“ substituiert.
lg O

http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Bev%C3%B6lkerung

…hat denn eine saubere Geschichte? Mir will partout keine
einfallen.

Nun, Malte, es geht mir nicht um perfekte Saubermänner und Sauberfrauen - die sind ja in der Politik eh selten.
Aber die Geschichte der LINKEN ist dermaßen von undemokratiscer Macht vermurkst, dass man das einfach nicht übersehen kann, finde ich.
Ich habe das ja schon vor etwa 3 Wochen hier dargelegt. Man darf die Geschichte einer Partei nicht ignorieren. Sonst dürfte augenblicklich z.B. eine neue NSDAP entstehen.
Gruß,
Branden

Hallöle.

Gegen die Linkspartei spricht eigentlich nur die Kommunistische Plattform um Sahra Wagenknecht; die gleichen stalinistischen Dummköpfe, die nach Ulbricht die DDR an die Wand fahren ließen und jede Reformbestrebung zum demokratischen Sozialismus, für den wir 89 auf die Straße gingen, unterbanden. Die Kommunistische Plattform hat nichts aus der DDR-Geschichte gelernt, obwohl sie natürlich Gegenteiliges verlauten läßt. Systemwechsel ist keine Lösung, sondern eine symbiotische Verschmelzung von Kapitalismus und Sozialismus. Auf einigen Gebieten ist privatwirtschaftliches Handeln wichtig, z.B. die Konsumgüterproduktion, auf anderen Gebieten muß der Staat eisern die Oberhand behalten, z.B. Strom, Wasser, Infrastruktur, ein 100% weltliches und staatliches Bildungssystem.

Doch abgesehen von dieser kleinen Clique um Sahra Wagenknecht kann die Linkspartei mit einigen hervorragenden Ideen punkten.
Das mit großem, großem Abstand wichtigste für die Wahlentscheidung in Landtagswahlen und Bundestagswahlen natürlich: die Bildungspolitik. Nichts ist wichtiger und dringlicher als die Problematik der Bildungspolitik. Die Linkspartei kommt dem DDR-Schulsystem vom Prinzip her nahe. Die typischen bescheuerten Anwandlungen der westdeutschen Linken wie hohe Abiturientenquote, Abschaffung der Zensuren usw. ignorieren wir großzügig. Der Schwachsinn funktioniert seit den 60er Jahren im überholten gegliederten Schulsystem nicht und gehört in die Tonne; die Schulstruktur ist viel wichtiger. Die Linkspartei hat die absolut beste bildungspolitische Lösung.

Früher hieß es bei uns „Für Frieden und Sozialismus“ und auch dort punktet die Linkspartei: das Nein zu militärischen Auslandseinsätzen. Selbstverständlich müssen wir in Afghanistan zuendekämpfen (bzw. zuendeaufbauen, ja nicht kämpfen), wir hatten den Scheiß schließlich mitbegonnen und wenn wir nicht wollen, daß Afghanistan wieder radikalisert wird, müssen wir bis zum Abspann der Geschichte bleiben. Aber für alles andere muß gelten: Die bleibt Bundeswehr zuhause.

Viele weitere Programmpunkte sind klassischer SPD-Stoff, aus der fernen Zeit, als die SPD noch nicht von diesem geistigen und unfähigen Krüppel Schröder zerstört worden ist.

Eine Linkspartei auf 20% oder 30% täte dem Land sehr, sehr gut. Der dogmatische, ideologisch ausgelutschte Rentnerstammtisch (CDU, CSU, FDP) muß zrückgedrängt werden. Die deformierten Gedankengebilde, die von dort kommen, sind kalter Kaffee, funktionieren nicht und verschuldeten nebenbei eine beträchtliche Finanz- und Wirtschaftskrise.

Bis auf die Kommunistische Plattform ist die Linkspartei des weiteren völlig unbelastet; das ist keine SED und keine PDS mehr. Und das bürgerliche Lager CDUCSU-FDP sollte mit Knüppelschlägen auf die Parteigeschichte vorsichtig sein. Das bürgerliche Lager hat Hitler mit viel Engagement ins Amt gehievt, das bürgerliche Lager hat das ständegesellschaftliche gegliederte Schulsystem aus dem 19. Jahrhundert restauriert, und der im Westen unerklärlicherweise beliebte Konrad Adenauer - bei genauem Hinsehen ein unfähiger, dummer alter Mann ohne Sinn und Verstand - zementierte bewußt die deutsche Teilung. Er sprach populistisch oft von Einheit und unternahm ausnahmslos Dinge, die die Spaltung defacto „für ewig“ machten. Wäre der Idiot von Dachdecker in der DDR nicht an die Macht gekommen, stünde die Mauer bis zu diesem Tage.

Stichwort populistisch: Das wird der Linkspartei notorisch vorgeworfen, obwohl die anderen Parteien keinen Scheißdreck besser sind. Am lautesten plärrt es wie üblich aus der Union.

Fazit: Ich würde ohne zu zögern Linkspartei wählen, wenn die Kommunistische Plattform nicht wäre. Deswegen keine Stimme von mir im Bund. Das ist jedoch eine rein persönliche Angelegenheit, die mit meiner Biographie als Ex-DDR-Bürger zu tun. Es sollte insbesondere jüngere und/oder intelligente Leute nicht abschrecken, ihr Kreuz bei der bildungspolitisch besten Partei zu setzen.
Ohne Bildung und ein einheitliches Bildungssystem wird Deutschland alsbald von der Bühne verschwinden.

Grüße

Hi, mein Alter, wieder im Lande? :smile:

es geht mir nicht um perfekte Saubermänner und
Sauberfrauen - die sind ja in der Politik eh selten.

Und, wen wundert’s, nicht nur da. Politiker unterscheiden sich in keiner Weise von der übrigen Bevölkerung.

Allerdings ist Politikerbashing erheblich beliebter als Bevölkerungsbashing, natürlich nur, so lange es um die eigene Bevölkerung geht.

WoDi

Hi, mein Alter, wieder im Lande? :smile:

yes, my dear. Und ist auch wieder schön hier.

Allerdings ist Politikerbashing erheblich beliebter als
Bevölkerungsbashing, natürlich nur, so lange es um die eigene
Bevölkerung geht.

Das erinnert mich an den Aphorismus, wo sich die Regierung ein neues Volk wählt.
Es grüßt dich
Branden

Hallo Jake,

Nochmal die gleiche Frage wie zu deinem Ursprungsposting:
Siehst du das bei NPD und DVU spiegelbildlich ebenso?

Spiegelbildlich kann man nicht sagen da rechts- und linksextrem keine extremen Gegensaetze sind. Da extreme Parteien egal welcher Seite oft populistisch sind haben sie sogar viele Gemeinsamkeiten.

Die Rechtsextremen wuerden m.E. versuchen (muessen) die Hauptgruende fuer die sie gewaehlt wurden durchzusetzen. Diese koennen natuerlich variieren (z.B. haertere Strafen fuer Kinderschaender wenn es eine Serie von diesen Verbrechen vor der Wahl gab oder Abschiebung von Immigranten falls einige von diesen vor der Wahl fuer negative Schlagzeilen gesorgt haben.) Extrem veraendern wuerde sich die BRD auch dann nicht. Oesterreich hat sich nach der Regierungsbeteiligung der rechtspopulistischen FPOE auch nicht radikal veraendert.

Wieso wird eigentlich immer nur der Linkspartei ihre
Geschichte vorgehalten?

Sie ist eben die einige bestehende Partei in Deutschland,
die KZs betrieben hat. In Buchenwald sperrten sie Sozis
sogar in die Zelle, in der Ernst Thälmann von den Nazis
gesperrt worden war.
http://de.wikipedia.org/wiki/Speziallager_Nr._2_Buch…

Eine Partei besteht aus Individuen. Eine Partei (also eine ganze Gruppe) fuer die Taten einiger ihrer (ehemaligen) Mitglieder verantwortlich zu machen waere so als wenn man jeden Deutschen fuer den Holocaust verantwortliche macht was nur von einigen Rassisten getan wird.

Ich habe noch nie gehoert dass man nicht CDU waehlen
sollte da diese Hitler zur Macht verholfen haben.

LOL - Die CDU ist eine Nachkriegsgründung und kann schon
allein deshalb diesem Herrn nicht zur Macht verholfen haben.

Dann hat die Linkspartei auch nichts mit PDS und SED zu tun:smile:

Falls du Strömungen bzw. Parteien aus der Weimarer Republik
dessen beschuldigst, so bitte ich dich diese benennen damit
wir differenziert über deren Rollen diskutieren können.

Google mal die Vorgaenger der CDU und wer die Machtergreifung Hitlers erst moeglich gemacht hat.

Ich habe auch noch nicht vergessen, dass man in der „DDR“
lehrte, die SPD sei nur gegründet worden um die Arbeiter-
klasse zu spalten und um letztlich als Steigbügelhalter
Hitlers zu dienen. Siehst du das heute anders?

Arbeitnehmer werden immer noch gespalten damit unser ungerechtes System weiter bestehen kann. Dies ist eine normale Reaktion der Nutzniesser des Systems auf evtl. Gefaehrdung ihrer Position.

Die Weimarer Regierung wurde ab der Zeit Friedrich Eberts,
mangels parlamentarischer Mehrheiten für unpopuläre Gesetze,
immer öfter durch ‚Notverordnungen‘ regiert. Diese Notver-
ordnungen hätten jederzeit vom Reichstag aufgehoben werden
können (incl. Regierungssturz!). Bei den regelmäßigen Ab-
stimmungen über die Notverordnungen zeigte sich jedesmal
wer für den Staat war (Regierungsparteien, Zentrum und SPD)
und wer gegen ihn - Kommunistische Sozialisten und Nationale
Sozialisten. Zusammengebrochen ist dieses System als die SPD
ebenfalls gegen die Notverordnungen stimmte. An diesem Ablauf
siehst du, wer damals zusammenarbeitete und wessen Schwachsinn
den ‚böhmischen Gefreiten‘ an die Macht brachte!
http://de.wikipedia.org/wiki/Notverordnung

Wie gesagt, linke wie rechte Parteien haben einige Gemeinsamkeiten: Beide wollen das herrschende System veraendern weshalb es Sinn macht dieses nicht zu unterstuetzen. Ab und zu geht es eben schief und die andere radikale Seite profitiert. Wie bei den meisten Katastrophen gibt es nicht nur einen Ausloeser - was nicht bedeutet dass die CDU (Zentrumspartei) kein Ausloeser war.

Nicht einmal die Parteispendenaffaere wird der CDU vorgehalten.

Parteispendenaffären sind ja auch kein Alleinstellungsmerkmal.
Ich denke da so an das verschobene Vermögen der SED und die
reichlich merkwürdigen Quellen aus denen die Gründung der
WASG finanziert wurde.

Wenn die WASG nur einen Bruchteil der illegalen Dinge getan haette wie die CDU waere sie schon lange von den Medien zerrissen worden, so merkwuerdig koennen die Quellen gar nicht gewesen sein. Da die WASG nicht in wichtigen Positionen war macht Bestechung auch wenig Sinn - anders als bei der CDU.

Dass die Massenmedien die Linkspartei klein halten wollen ist
logisch wenn man sich deren Eigentuemer ansieht, …

Wenn die Parteibücher vieler Redakteure im öffendlichen
Rundfunk
und Fernsehen ansieht, ergibt sich ein anderes Bild. Hier in
Hessen sind im HR SPD, Grüne und ‚Die Linke‘ etwa gleichstark
vertreten - CDU und FDP existieren dagegen in den Redaktionen
nicht mehr.

Ich denke dass ist sehr unterschiedlich. Durch diverse Seilschaften werden in einigen Organisationen immer Personen mit bestimmter politischer Ausrichtung dominieren in anderen koennen die politischen Ausrichtungen wieder ganz anders sein.

Gruss

Desperado

Hallo,

Die Linkspartei hat die absolut beste
bildungspolitische Lösung.

Wie die Linke die Bildung umsetzt, demonstriert sie eindrucksvoll in Berlin (Beispiel Rütli-Schule).

Bildung ist für jede Partei, besonders aber für die Linke, eine Sau, die zu jeder Wahl durchs Dorf getrieben wird, dazwischen aber einfach vergessen wird. Mögliche Steuererhöhungen bzw. Einführungen wurden und werden immer wieder mit Finanzierung der Bildung begründet. Es tut sich nur nichts.

Man kann dann zynisch behaupten, was würde mit der Linken passieren, wenn es plötzlich mit der Bildung aufwärts (und mit der Arbeitslosigkeit abwärts) gehen würde? Sie wäre obsolete, unwählbar, denn ein zufriedener und gebildeterArbeitnehmer wählt selten links. Welches Interesse hat die Linke also an einer Änderung der Lage in der Bildung?

Grüß Dich.

Keine Ahnung, was Du meinst. Berlin reformiert gegenwärtig das Schulsystem, initiiert von rot-rot unter Federführung der SPD.
Und wenn ich sehe, was die Linkspartei eigentlich wollte, und was dann zwischen SPD und Linkspartei aufgerieben oder verschoben worden ist, spricht das für Linken. Die wollen ihr gutes Schulkonzept durchsetzen und mußten auf Grund der Berliner Mehrheitsverhältnisse mit der gestutzten Variante leben. (Die Linkspartei ist mit 13,4% im Abgeordnetenhaus vertreten.)

Was der Verweis auf die Rütli-Schule soll, ist mir nicht klar und Schulreformen dauern bekanntermaßen. Von der demokratischen Einheitsschule 1946 zum einheitlichen sozialistischen Bildungssystem 1959/1963/1965 brauchte selbst die DDR fast 20 Jahre.

Die Zustände an der Rütli-Schule hat nicht die Linkspartei verschuldet, sondern das ist das Ergebnis des gegliederten Schulsystems und der völlig verfehlten Ausländerpolitik in Deutschland.

Grüße