Welche Schulwahl für franz. Kind ?

Eine Frage:Notfallsituation!
Folgende Situation :
Mutter mit 2 Kindern (Mutter Deutsche,Kinder in Frankr. geboren,-auch deutsche Staatsangehörigkeit,können leider kein Deutsch)
Wird aus fam. Gründen wieder nach Deutschland ziehen.
An wen kann man sich wenden,was die Schule betrifft,-
können die Kinder ev. eine gewisse Zeit für Deutschkurs freigestellt werden und danach in weiterführender Schule angemeldet werden?
Sie besuchen z.Zt. Mittelstufe und haben einen Schnitt von 1,1-sind also beide äußerst intelligent.
Was kann man raten?

Moin,

Deine Informationen über die Situation sind so allgemein, dass man keine sehr hilfreichen Ratschläge geben kann. Ich mache mal einen Anfang.

An wen kann man sich wenden,was die Schule betrifft,-

An eine der Schulen des Orts, an den die Mutter ziehen wird. Die Schulleitungen müssten eigentlich wissen, was in solchen Fällen zu unternehmen ist. Oder ans Kultusministerium des Bundeslandes.

können die Kinder ev. eine gewisse Zeit für Deutschkurs
freigestellt werden und danach in weiterführender Schule
angemeldet werden?

Ich weiß nicht, ob eine vorübergehende Freistellung vom Schulbesuch möglich ist. Die Idee halte ich aber für äußerst verfehlt, weil die Kinder im Kontakt mit Gleichaltrigen sehr viel schneller Deutsch lernen werden als in Kursen.
Außerdem werden sie sich in der Schule mit den Themen (und dem entsprechenden Wortschatz) beschäftigen, die sie in ihrer Situation brauchen werden.

Sie besuchen z.Zt. Mittelstufe und haben einen Schnitt von
1,1-sind also beide äußerst intelligent.

Was meinst Du mit Mittelstufe?
Damit könnte eins der beiden Jahre Cours moyen 1/Cours moyen 2 (CM1/CM2) an einer Grundschule gemeint sein.
Oder aber der cycle central, also die beiden Jahre Cinquième/Quatrième an einem Collège.

Das deutsche und das französische Notensystem unterscheiden sich dermaßen, dass mir die Berechnung des Notendurchschnitts von 1,1 etwas „abenteuerlich“ vorkommt.

Was kann man raten?

Im Moment nur, dass die Mutter sofort dafür sorgen soll, dass ihre Kinder Grundkenntnisse in Deutsch bekommen.
Du solltest uns sagen

  1. für wann und wohin der Umzug geplant ist
  2. Die frz. Bezeichnung der Klasse(n), die die Kinder besuchen, oder das Alter der Kinder
  3. evtl. auch, was die Mutter in D machen wird
    Dann kann bestimmt jemand mit genaueren Ratschlägen aufwarten.

Grüße
Pit

Ich kann’s mir nicht verkneifen:

Mutter mit 2 Kindern (Mutter Deutsche,Kinder in Frankr.
geboren,-auch deutsche Staatsangehörigkeit, können leider kein
Deutsch )

Dafür sollte man der Mutter einen gewaltigen moralischen Tritt in den Hintern geben.

Hallo,

man sollte sich NICHT ans Kultusministerium wenden (die verweisen einen doch nur), sondern an das zuständige Staatliche Schulamt. Dort gibt es Sachbearbeiter, die sich speziell für ihr Bundesland und für ihren Schulbezirk nicht nur mit den entsprechenden Regelungen auskennen, sondern auch wissen, an welchen Schulen fremdsprachliche Kinder am besten geholfen werden kann.

Sangoma

Hallo,ich bedanke mich für die Ratschläge,…das kann sein,daß ich die Situation etwas zu allgemein gestellt habe,-aber das war das 1.Mal,daß ich überhaupt in einem Forum soetwas frage und habe keine wirkl. Erfahrung damit.
Ich hatte mir vorher,was Info`s betrifft,wirklich die Finger „wundgegoogelt“,-schwierig,damit an verwertbare Informationen ranzukommen.
Ich klopfe das auch nur ab,um meiner Schwester konkrete Dinge sagen zu können,die Ihr ev.Mut machen,den gewaltigen Schritt wirklich zu tun(nach Trennung).Auf Korsika alleine wird das keine Prognose haben.
Vielen Dank nochmal,Bumbel!
Das mit dem „Moralischen Tritt“ wegen des versäumten Deutschlernens der Kinder,ist Ihr bewußt,das tut sie jetzt selber,-aber momentan hilft das ja auch nicht mehr.
Im Moment ist es am Wichtigsten:Wie kann man ihr helfen.

Hallo Bumbel!

Käme eine Waldorfschule infrage? An Waldorfschulen wird meist ab der 2. Klasse französisch unterrichtet. Die Kinder werden also relativ schnell Mitschüler finden, die auch mit ihnen sprechen können.

Das Lernen der deutschen Sprache fällt den beiden so bestimmt etwas leichter, als wenn sie über Wochen erst mal ganz ausgeschlossen wären.

Außerdem ist der Notendruck in der Waldorfschule ja erst mal nicht vorhanden. Sie können sich in Ruhe eingewöhnen. Ab der Oberstufe gibt es dann wieder Noten. Ein Abitur kann auch an der Waldorfschule gemacht werden…

Liebe Grüße, Yvisa

Hallo,

Mutter mit 2 Kindern (Mutter Deutsche,Kinder in Frankr.
geboren,-auch deutsche Staatsangehörigkeit,können leider kein
Deutsch)

Wird aus fam. Gründen wieder nach Deutschland ziehen.

An wen kann man sich wenden,was die Schule betrifft,-

Je nachdem, wo es hingehen soll, gibt es Organisationen, in denen sich Expatriates zusammengeschlossen haben. Die haben sicher auch Erfahrung. Z.B. hier http://www.adfehessen.de/ .

Oder eine französischsprachige Schule wie diese www.lycee-francais-francfort.com/ ?

Cheers, Felix

Hallo Sangoma,

Du hast natürlich Recht, dass das Schulamt der kompetente Ansprechpartner ist, und ich habe es in meinem Kommentar mit Absicht ausgelassen.
Es ist nämlich recht schwierig zu erfahren, welches Schulamt für eine bestimmte Region zuständig ist. Das wissen aber die Schulen am Ort und eben das Kultusministerium, und deswegen habe ich diese beiden Adressen angegeben.
Da die Rückwandererin die Frau des Fragestellers ist, wie wir inzwischen wissen, wird einiges an Administrationskram für sie schon einfacher.

Grüße
Pit

P.S.: Mitbürger mit Reimmigrationshintergrund, das wäre doch auch noch eine schöne Wortkreation :wink:

Hallo Pit,

Es ist nämlich recht schwierig zu erfahren, welches Schulamt
für eine bestimmte Region zuständig ist. Das wissen aber die
Schulen am Ort

Ja. Und eigentlich auch die Leute auf dem Einwohnermeldeamt/Bürgerbüro o.ä.
Meine Erfahrung mit dem (hess.) Kultusministerium ist allerdings, dass man da auch lange am Telefon hängt, bis man die richtige Auskunft bekommt (nämlich welches SSA zuständig ist). Auch die Landratsämter können übrigens Auskunft geben.

Da die Rückwandererin die Frau des Fragestellers ist, wie wir
inzwischen wissen, wird einiges an Administrationskram für sie
schon einfacher.

Schwester?

P.S.: Mitbürger mit Reimmigrationshintergrund, das wäre doch
auch noch eine schöne Wortkreation :wink:

*fg
Gruß
Sangoma

Moin,

Was kann man raten?

kommt darauf an.
In einigen Bundesländern (Bildung ist Ländersache) gibt es französischsprachige, oder bilinguale Schulen. Dort dürfte das Lernen der deutschen Sprache recht flott vonstatten gehen.
Ansonsten sollte, zur Not neben der Schule, die Sprache intensiv gebimmst werden.

Gandalf

Servus,

einem Schüler, der die Disziplin und den ziemlich konzentrierten Unterricht in französischen Schulen gewohnt ist, muß eine deutsche Waldorfschule vorkommen wie eine einzige Kasperei: Er nimmt sie nicht ernst und fühlt sich auch nicht ernst genommen.

Jugendlichen im genannten Alter traue ich zu, daß sie - obwohl sie schon ein bissel alt für Sprachenlernen sind - innert zwei bis drei Monaten Deutsch sprechen, wenn sie das wollen und wenn man sie lässt.

Eurhytmische Reigentänze sind dafür glaub ich weniger gut geeignet.

Schöne Grüße

MM

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Hallo!

Auf wievielen Waldorfschulen bist du denn schon gewesen?

Wer Waldorfschulen als Kasperei bezeichnet und den Unterricht auf Reigentänze beschränkt zeigt deutlich seine Fachkompetenz!!!

Schuster bleib bei deinem Leisten, heißt das Sprichwort…

Freu mich über manchen sehr schönen und hilfreichen Tipp von MM - und hoffe, dass er bei nächter Gelegenheit mal eine Waldorfschule betritt…

Liebe Grüße, Yvisa