Wer kann mir helfen?

Hallo Foristen,
brauche dringend Rat!!! Es geht um meinen Sohn (20 Jahre), der seit Ende September eine Wohnung mit seinem Bruder (27) teilt; aus der ich ausgezogen bin. In diesem Haus wohnt auch die Oma. Ca. ein ¾ Jahr vor meinem Auszug hat sich sein Verhalten dahingehend geändert, dass er sehr verwirrt, hilflos, aggressiv und zeitweise depressiv war. Seit meinem Auszug hat sich dieser Zustand extrem verstärkt, sodass ich versucht habe, ihn zu überreden professionelle Hilfe aufzusuchen, da sein Bruder und die Oma unter seinem Zustand leiden, hauptsächlich unter den aggressiven Reaktionen. Nachdem er mir zugesagt hatte, dass er sich selber um einen Termin kümmern würde und es aber nicht tat habe ich versucht, bei einem Psychologen und psych. Beratungsstelle für ihn einen Termin auszumachen, was natürlich nicht möglich war, da er ja volljährig ist. Zwischenzeitlich hatte er sich in einer Klinik vorgestellt und schon nach 4 Tagen wieder auf eigene Verantwortung selbst entlassen. Er ist mit der Vorstellung dahingegangen, einen Termin bei einem Psychologen zu vereinbaren, wo er dann erst einmal stationär mit entsprechenden Medikamenten behandelt wurde. In der Klinik wurde festgestellt, dass er unter einer „Psychose“ leidet. Nun ist er seit einer Woche wieder draußen und sollte sich eigentlich weiter ärztl. behandeln lassen, da sein Verhalten sich nicht gebessert hat. Es kostet ihn anscheinend wieder viel Überwindung, das in die Hand zu nehmen, deshalb habe ich mir überlegt, eine Vormundschaft für ihn zu beantragen. Sollte das aber auch nicht möglich sein, weiß ich nicht mehr, was ich noch für Möglichkeiten habe, Ruhe in das Haus zu bringen. Kann mir irgendjemand helfen, wie ich weiter verfahren soll und kann???

Hallo,

Du hast mein Mitgefühl. Die Situationm iszt sicher bescheiden.
Richtig helfen kann ich leider nicht. Lediglich einige Denkanstöße geben.

Ist Drogenkonsum ausgeschlossen?
Woher weißt Du von der Diagnose *Psychose*? Von Deinem Sohn? Wie zuverlässig sind seine Aussagen?
Inwieweit wärst Du bereit, ihm gegen seinen Willen zu helfen?

LG
Nicolle

Hallo

Es kostet ihn anscheinend wieder viel Überwindung, das in die Hand zu nehmen, deshalb habe ich mir überlegt, eine Vormundschaft für ihn zu beantragen.

Ich glaube, eine entsprechende Frage solltest du im Medizinbrett oder unter Psychologie stellen. Die Fachleute wissen dort wahrscheinlich eher, was es in einem solchen Fall für Möglichkeiten hast.

Oder kannst du nicht einfach selber in eigener Sache einen Psychiater aufsuchen? Den dürftest du wenigstens befragen, und der hätte keine Schweigepflicht dir gegenüber. Und eine Diagnose von deinem Sohn hast du ja, und kannst ihm das ja schildern. - Das wäre so zwar nicht ganz korrekt, aber fast.

Viele Grüße

Gegen seinen Willen
geht gar nichts.

Hallo,

zumindest nichts, was Sinn macht. Eine Zwangseinweisung, an die du vermutlich denkst, ist nur bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung möglich. Und selbst wenn ein Arzt der Meinung sein sollte, dass eine solche vorliegt und die Einweisung vornimmt, wird der junge Mann mit hoher Wahrscheinlichkeit zwei Tage später wieder entlassen.

Diese Wahrscheinlichkeit ist noch höher, wenn man bedenkt, dass seine Selbsteinweisung auch nicht zu einem längeren Aufenhalt geführt hat.

Schöne Grüße,
Jule

1 Like

Hallo Nicole,

danke für die Antwort. Ja, die Diagnose weiß ich von meinem Sohn. Werde mich aber noch in der Klinik informieren, ob das stimmt. Die Symptome sind zumindest mal identisch. Drogen sind nicht nachweisbar. Was die Möglichkeit betrifft, ihm gegen seinen Willen zu helfen, käme auf die Maßnahme an. Was für Möglichkeiten gibt es denn???

Oder kannst du nicht einfach selber in eigener Sache einen
Psychiater aufsuchen? Den dürftest du wenigstens befragen, und
der hätte keine Schweigepflicht dir gegenüber. Und eine
Diagnose von deinem Sohn hast du ja, und kannst ihm das ja
schildern. - Das wäre so zwar nicht ganz korrekt, aber fast.

Hallo,

ja, das wäre auch noch ne Option. Vielen Dank für den Tipp:wink:

Gruß

Eigentlich wollte ich nur Fragen in den Raum werfen, die mir kämen, wenn ich in der Situation wäre, und mit diesen Fragen würde ich zu Profis gehen. Es gibt gewiss auch Beratungsstellen für Angehörige von psychischen Erkrankungen.

Lutzie

Hallo,

Ja, die Diagnose weiß ich von meinem
Sohn. Werde mich aber noch in der Klinik informieren, ob das
stimmt.

Die Klinik wird dir keine Auskunft geben, es sei denn, dein Sohn entbindet sie (am besten schriftlich!) von der Schweigepflicht! Solange dein Sohn mündig ist, mußt du dich auf seine eigenen Aussagen verlassen.
Willst du ihn entmündigen, so muß jemand die Sachwalterschaft übernehmen, in dieser Richtung müßtest du dich erkundigen. Das ist aber ziemlich problematisch!

Die Symptome sind zumindest mal identisch. Drogen sind
nicht nachweisbar.

Was genau heißt „nicht nachweisbar“?

;Was die Möglichkeit betrifft, ihm gegen

seinen Willen zu helfen, käme auf die Maßnahme an. Was für
Möglichkeiten gibt es denn???

Keine, solange (wie schon gesagt wurde) keine akute, unmittelbare oder massive Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegt. Und selbst wenn er gegen seinen Willen eingewiesen würde, dann braucht es (zumindest in Österreich) einen richterlichen Beschluß für die Notwendigkeit der Unterbringung.

Schöne Grüße,
Corinna

Hallo Chalker,
zuerst muß doch der Ursache mal auf den Grund gegangen werden warum dein Sohn dermaßen aggressiv ist.
Die Tatsache, dass er von sich aus schon mal in einer Klinik war spricht doch dafür, dass er einsieht, dass da was nicht stimmt mit ihm.
Und hier würde ich als Mutter ansetzen.
So wie du das schilderst ist er doch Gesprächen zugänglich.
Es gibt z.B. Tageskliniken für psychisch kranke Menschen.
Tagsüber in der Klinik (dort diverse Therapien)und zuhause schlafen.
Oder tagsüber arbeiten gehen, danach in die Klinik.
Je nach dem was Arzt/Therapeut befürwortet.
Ich denke aber, ganz wichtig ist die Chemie zwischen Therapeut und Patient. Dazu muß er sich sicher und wohl fühlen in der neuen Umgebung
Dass dein Sohn nach 4 Tagen abgebrochen hat muß nicht gleich bedeuten, dass er therapieresistent ist.
Hier die richtige Klinik zu finden geht nicht mal eben so zwischen Tür und Angel.
Informier dich bei der Beratungsstelle oder auch bei deinem Hausarzt.
Bezieh deinen Sohn mit ein. Ich würde nie über seinen Kopf entscheiden
denn dann fühlt er sich nur bevormundet und blockt ab.

Nachdem er mir zugesagt hatte, dass er sich selber um einen
Termin kümmern würde und es aber nicht tat habe ich versucht,
bei einem Psychologen und psych. Beratungsstelle für ihn einen
Termin auszumachen, was natürlich nicht möglich war, da er ja
volljährig ist.

Eben!! Und wie soll er da selbst entscheiden wenn er gar nicht weiß wen er fragen kann, an wen er sich wenden soll. Dazu kommt sicherlich ein gewisses Maß an Schamgefühl.

Er ist mit der Vorstellung

dahingegangen, einen Termin bei einem Psychologen zu
vereinbaren, wo er dann erst einmal stationär mit
entsprechenden Medikamenten behandelt wurde. In der Klinik
wurde festgestellt, dass er unter einer „Psychose“ leidet.

Ja, natürlich hat dein Sohn gewisse Vorstellungen. Nun lief es nicht nach seinen also bockt er. was da im Einzelnen schief gelaufen ist zw Klinik und Patient können wir hier gar nicht beurteilen. Nun hat er eine Diagnose. Psychose…derlei gibt es so unendlich viele. darauf kann doch nur ein Facharzt eingehen und mit dem Patienten entscheiden wie weiter zu verfahren ist.
Versuche deinem Sohn das doch so zu erklären.
Ein Beinbruch braucht auch Zeit bis er verheilt ist.

Mehr kann ich dir/euch im Moment nicht raten. Nur soviel: laß ihn nicht alleine und hol dir selbst auch Hilfe.
caritas, Kirche, Hausarzt…
hier hab ich nochwas für dich
http://www.psychiatrie.de/familienselbsthilfe/
oder
http://www.psychoquest.de/thema-15-hilfe-fuer-angeho…

alles Gute für euch
seute

Hallo,

als erstes ist mir aufgefallen, dass Du Dich mehr für „Ruhe im Haus“ interessierst, als für Deinen Sohn… darüber steht da garnichts. Wie würde es Dein Sohn finden, wenn Du seine gesetzliche Betreuerin wärst? Warum denkst Du, dass das nötig ist? Ist Reden unmöglich? Für einen gerade volljährigen Sohn ist es sicher nicht schön, „entmündigt“ zu werden, da er mit aller Kraft seinen Weg sucht. Ich kann gut verstehen, dass er nicht mit Medikamenten vollgepumpt werden, sondern verstanden werden möchte.

Fühlt er sich verstanden? Von irgendwem? Die Beschreibung wirkt auf mich „kalt“ bzw. distanziert…

VG

I.