Ich vergleiche mich immer mit anderen, will immer der beste sein! Egal was gemacht wird, egal welche Prüfung, ich möchte mich immer vergleichen. Ein wenig so zu sein ist bestimmt nicht schlimm, aber wenn ich mir insgeheim wünsche, dass mein bester Kumpel schlechter abschneidet als ich und das jedes Mal, dann ist das doch nicht mehr normal und nett! Wie kann man das abstellen?
Servus,
keine Sorge - solange es Dir dabei und damit gut geht, lässt sich das nicht abstellen, und wenn es Dir damit nicht mehr gut geht, hört es bald auf.
Schöne Grüße
MM
Dieser Wunsch setzt voraus, dass du eine gewisse Erfahrung darin hast, der Beste in irgend etwas zu sein (in der dt. Orthographie bist du´s jedenfalls nicht…). Hast du denn? Wer nie der Beste war, sollte realistischerweise erst einmal daran arbeiten, sich überhaupt zu verbessern, ohne dabei gleich an einen Oscar zu denken.
Jetzt heißt es plötzlich nur noch: „vergleichen“. Das ist etwas anderes als „der Beste“ sein zu wollen.
´Normal´ ist nicht immer ´nett´. Unter Kumpels (beiderlei Geschlechts) ist es auch ´normal´, dass jede/r sich wünscht, bei einer Braut/einem Typen besser anzukommen als der/die andere. Das bedeutet nicht, dem anderen etwas Schlechtes zu wünschen, sondern man will nicht durch eine Versetzung ins zweite Glied narzisstisch verletzt werden, d.h. als ´minderwertig´ dastehen. Das Identitätsgefühl eines Menschen wird durch seinen sozialen ´Wert´ - oder was man dafür hält - nun einmal stark bestimmt. Dieser Wert hat vielen Facetten, darunter materielle, moralische, geistige, physische und sexuelle.
Wer aus diesem Leistungssystem ausbrechen will, muss ein Eremit werden, andernfalls aber mit den Ansprüchen leben, die die Umwelt und sein inneres Über-Ich an ihn/sie stellen. Ein Teil dieses Über-Ichs (= introjizierte soziale Werte) fordert von dir, möglichst leistungsfähig zu sein, ein anderer Teil fordert dich auf, egozentrische Impulse zurückzuhalten (deshalb hast du ein schlechtes Gewissen wegen deiner Wünsche, der Kumpel möge schlechter abschneiden als du). Das Über-Ich ist in diesem Punkt also gespalten, was aber zur conditio humana gehört (Mensch = egozentrisch und sozial zugleich). Du, d.h. deine Ich-Funktion, stehst dabei vor der Aufgabe, beide Ansprüche auf eine Weise in Übereinstimmung zu bringen, die sowohl dir als auch deiner Umwelt nützt.
Chan
Hallo,
letztlich hat doch dieses Gewinnen- Wollen mit Anerkennung zu tun.
Du möchtest anerkannt werden, was immer gerne die Kombination mit geliebt werden, gesehen werden, Respekt, Achtung…usw beinhaltet.
Möchtest Du wissen, was es genau bei Dir ist?
Dann fühle Dich in Situationen, bei denen Du nicht der Beste warst- wie hast Du Dich gefühlt?
Was genau läuft dann in Dir ab, wenn Du den Gefühlen folgst?
letztlich ist es unser Ego, was dieses Gefühl möchte.
Ich empfehle Dir dazu das Buch von Tolle „Eine neue Erde“.
Darin wird sehr deutlich auf unser Ego eingegangen- Du wirst Dich wiederfinden
Du suchst was im Außen, was in Dir fehlt…viel Glück auf dem Weg…
lg kitty
Du machst dich anscheinend gern selbst unglücklich indem du dich mit anderen Menschen vergleichst. Eine Idee, jedes mal wenn du dich selbst dabei erwischt, machst du einen gedanklichen Stop und ersetzt diese destruktiven Gedanken durch: z.B. Ich gönne ihr den Erfolg. Das musst du nicht mal üben, setzt dich selbst nicht unter Druck und lass dir die Zeit die du dafür brauchst. Was von dieser Destruktivität am Ende übrig bleibt ist eine alte und leere Hülle
Ihm gehts offenbar nicht mehr gut damit, seelisch, und es hört trotzdem nicht auf.
Es gibt keine einfache Antwort.
Wir alle leiden an und unter diesen Sünden, wie Neid und Habgier.
Diese zu überwinden ist leider ein qualvoller Prozess.
Und wenn Du den Sinn des Lebens darin siehst, das Konkurrenzdenken zu überwinden, dann musst Du lernen, in unserer Welt zu verlieren.
Dein geistig-religiöser Hintergrund ist von Bedeutung.
Wenn Du nicht an Gott oder ein Leben nach dem Tod glaubst, ist zielstrebiges gewinnorientiertes Denken und Handeln durchaus sinnvoll.
Aber wenn Du an Gott glaubst, dann muss Dein Bestreben, nach Macht und Reichtum zu streben verwerflich sein.
Schau Dir doch diese verrückte Welt an: Aus Habgier, Stolz und Neid gemacht. Krieg und Umweltzerstörung ist die Folge.
Oder diese Worte generell streichen und damit eine ganz neue Definition von Leben entwickeln.
lg kitty