Zunächst einmal sollte man sich überlegen, ob man wirklich eine Abhöranlage für Geld freiwillig ins Haus holen will. Dann sollte man sich überlegen, ob man dauerhaft von der Cloudlösung eines eher überschaubar kleinen Anbieters abhängig sein möchte, die dieser auch jederzeit kostenpflichtig machen oder abschalten könnte. Abgesehen davon, dass diese eben auch nur dann funktioniert, wenn der Internetzugang funktioniert. Homematic IP wäre so eine Lösung, die daher für mich nicht in Frage gekommen ist. Sie würde aber das Zusammenspiel mit Alexa von Hause aus beherrschen.
Die „klassische“ Homematic ist ein recht ausgereiftes System, welches allerdings aktuell eine Alexa-Steuerung (wenn man die unbedingt haben will) nur über Umwege zulässt. Siehe hier https://www.elv.de/topic/-normales-homematic-auch-mit-amazon-echo.html
Sie hat aber den großen Vorteil, dass man sie problemlos auch in eine universellere Lösung wie openHAB einbinden kann, die dann wiederum noch ganz erheblich mehr machen kann.
Was die Lichtschalter angeht, ist die Sache übrigens gar nicht so einfach, da alle Hersteller aktuell nur folgende Varianten kennen: Es ist ein Nullleiter in der Schalterdose vorhanden, d.h. es steht Dauerstrom für den Schalter zur Verfügung. Oder der Einsatz abgesetzter Funkschalter, bei denen man dann die „echten“ Schalter nicht mehr nutzen darf, um die Fernsteuerbarkeit zu erhalten. D.h. ist der echte Schalter aus, kann man nicht mehr per Funk einschalten. Dies gilt auch beim Einsatz schaltbarer Leuchtmittel wie z.B. Philips Hue. Dritte Variante: Es gibt bereits eine Tastersteuerung und man kann das Stromstoßrelais gegen eine fernsteuerbare Variante austauschen. Diese bietet z.B. Homematic an. Vorhandene Leuchten können immer verwendet werden, wenn man mal von Hue mit einem recht eingeschränkten Angebot an Leuchtmitteln absieht.
Programme kann man mit allen Automatisierungslösungen mehr oder weniger komfortabel in der von dir gewünschten Variante (oft Szenen genannt) umsetzen. D.h. man steuert beliebige Aktoren in beliebiger Abhängigkeit von beliebigen Sensoren und Parametern wie z.B. Zeitangaben.
Da ich mich mit dem Umfang einer der vorhandenen Lösungen nicht anfreunden konnte, habe ich mich für openHAB entschieden, worüber ich einerseits ein Z-Wave Mash mit diversen Z-Wave Sensoren für Fenster, Rauch, … und schaltbare Steckdoseneinsätze betreibe und andererseits auch eine Homematic IP für festverbaute Stromstoßrelais (die es mit Z-Wave noch nicht gibt), und Schaltereinsätze betreibe, die sich nahtlos in meine vorhandenen Gira-Komponenten einfügen (auch dies gibt es bei Z-Wave noch nicht). Dazu kommt inzwischen auch noch ein Hue-Gateway für einige dimmbare und von der Farbgebung her einstellbare Leuchten, die Einbindung des Fernsehers, die Überwachung einiger wichtiger Netzwerkkomponenten, … Das würde man aktuell mit einem System alleine nicht hinbekommen.
Nachteil der openHAB-Geschichte ist allerdings, dass man dafür mit Linux; Java und Co. nicht unbedingt auf Kriegsfuß stehen sollte, und eine gewisse Leidensfähigkeit und Spaß am Basteln mitbringen muss.
BTW: Statt Alexa bietet sich für openHAB auch eine Sprachsteuerung an, die man rein lokal betreiben kann. Und statt Sprachsteuerung tut es natürlich auch ein Schalter/Button (Fibaro hat da so einen schönen roten Knopf für Z-Wave) um ein Programm aufzurufen. Alternativ haben alle Lösungen inzwischen auch Handy-Apps.