Danke! (und weitere Infos)
Hallo,
vielen herzlichen Dank für eure Antworten!
Ich sehe meine Situation im Prinzip ähnlich wie ihr, nämlich als große Chance. Da ich gerne unterrichte (aber mit dem Erziehen nicht klarkomme), plane ich, mich im Bereich Nachhilfe selbstständig zu machen und zusätzlich auch möglichst in der Erwachsenenbildung tätig zu werden.
Ich bin heilfroh, wenn ich aus meiner momentanen Situation an der Schule raus bin (noch fünf Wochen!) und erstmal wieder zu mir selbst finden und gesund werden kann. Gleichzeitig will ich mein Leben jetzt künftig so gestalten, dass ich damit glücklich bin (ich denke, dass das im Rahmen einer selbstständigen Tätigkeit eher möglich ist als in einem Job als Angestellte).
Schlimm ist für mich halt, wie das alles passiert ist: Im Referendariat war noch soweit alles okay, ich hatte da zwar auch zeitweise etwas Disziplinprobleme, aber es wurde nie an meiner Eignung gezweifelt. Im Gegenteil, mein Schulleiter hielt mich für eine gute Pädagogin.
Nach dem Referendariat kam dann der Schulwechsel und ab da ging es halt abwärts, weil ich einfach nicht mit den Schülern klarkam bzw. klarkomme. Ich wurde belogen, betrogen, hintergangen und man tanzte mir auf der Nase herum, weil ich zu nett und gutmütig war.
Das Ganze eskalierte dann soweit, dass Eltern anfingen, bei der Schulleitung gegen mich Sturm zu laufen, weil teilweise kein geregelter Unterricht mehr möglich war.
Im Prinzip blieb mir keine andere Wahl als selbst zu gehen, ansonsten wäre ich gegangen worden. Da ich (man kann ironischerweise sagen: glücklicherweise!) mittlerweile ein körperliches und psychisches Wrack bin, befinde ich mich in der noch relativ glücklichen Lage, aus gesundheitlichen Gründen kündigen zu können und so wenigstens nicht noch Ärger mit dem Arbeitsamt zu bekommen.
Da das ganze Drama sich über einen langen Zeitraum immer weiter entfaltet hat und ich ständig neue Tiefschläge einstecken musste, fühle ich mich halt so mies - auch wenn ich die Situation für mich persönlich als Chance begreife.
Der Lehrerberuf war definitiv keine falsche Wahl. Lediglich die Klientel war nicht die richtige. Um das zu erkennen, habe ich den Umweg über diese Schule wohl gebraucht. Ansonsten hätte ich nämlich auch nie den Mut gefunden, den sicheren Staatsdienst zu verlassen und selbstständig (und glücklich) zu werden und zwar in meinem Traumberuf).
Liebe Grüße,
Gwen