Wieso neu billiger als verlängerung

Telefonie Mobilfunk
#1

hallo zusammen,

da mein handyvertrag nächste woche ausläuft bin ich auf der suche nach einem neuen handy mit vertrag. in der welt der mobilen kommunikation bin ich nicht wirklich zu hause. vielleicht kann mir jemand das ergebnis meiner bisherigen recherchen erklären oder korrigieren:

eine vertragsverlängerung + neu-handy ist teurer (heisst auch: das umsonst-handy ist von vergl. minderer qualität) als einen neuvertrag abzuschliessen.

was steckt dahinter, wieso macht das sinn?

fragt sich und bedankt sich für antworten,

stefan

#2

hallo,

eine vertragsverlängerung + neu-handy ist teurer (heisst auch:
das umsonst-handy ist von vergl. minderer qualität) als einen
neuvertrag abzuschliessen.

was steckt dahinter, wieso macht das sinn?

um einen Neukunden zu gewinnen, bedarf es mehr Anreiz als einen Bestandskunden zu halten. Ein Wechsel ist auch oft mit Extrakosten verbunden (Nummernportierung).

Gruß,
Klaus

#3

ein neuer kunde birgt die möglichkeit, gewinn zu machen und marktanteile
zu gewinnen. erhebliche kosten (händlerprovision, schufa-abfrage,
handy-stützung, kreditrisiko, …) halten die mobilnetzbetreiber nicht
ab. allein die 24 monatsbindung und verschleppte kündigungsmöglichkeiten sowie bequemlichkeit der kunden
helfen den betreibern, ihre kunden und damit die marktanteile *zu halten*.

gruß gerald

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

#4

ja, aber…
nochmal hallo,

die argumente der vorredner höre ich, erscheinen mir in teilen aus sicht der provider halbwegs sinnvoll…aber:
der treppenwitz in meinem fall ist, dass ich den neuvertrag bei meinem alten provider abschliesse. da der bedarf an handys markttechnisch ja inzwischen gedeckt ist, vermute ich, dass die mehrzahl der neuverträge - wie bei mir - nicht mit neulingen der handynutzung zustandekommen.
ich verstehe auch nicht, wieso es etwas kostet die handnummer mitzunehmen, dass es in meinem fall alt = neuprovider fast schon ‚unmöglich‘ ist passt zumindest in die strategie den/die handynutzerIn aus einem alten in einen neuen 2-jahresvertrag zu halten. und damit ist wieder der punkt erreicht, wo ichs nicht verstehe, was hat der provider davon: wenn ich meine rufnummer wechsle bekomme ich bessere konditionen als wenn ich sie behalte?

nach wie vor verständnislose grüsse,

stefan

#5

Kein Prolem, füsigä!

Neuer Vertrag = neuer Kunde. Es werden meist die Neukunden unter den
Providern verglichen. Das läßt sich ein Provider offensichtlich etwas
kosten. Über jene, die kündigen (churn) wird geschwiegen.
Realer sind die absoluten Kundenzahlen, aber auch da wird getrickst
(mit/ohne Prepaid-Kunden, Zählweise der Prepaid-Kunden, Zählweise der
Vertragskunden)

Gruß
Gerald

#6

oh, hallo gerald,

habe gerade erst in deiner vika nachgelesen: du bist vom fach!

daher hake ich jetzt auch nochmal nach:
wieso tun die provider ihre geschäftsstrategie so auslegen, dass sie damit ziele erreichen die mehr oder minder aussagelose bilanzzahlen erhöhen (zb.: neukunden)?

keine frage, wenn es um die darstellung nach aussen geht, dann möchte ich (wäre ich provider…) derlei kosmetische zahlen ‚schön‘ haben, aber intern sollte man doch eher auf gewinnsteigerung aus sein…und zb. das controlling etc. auf die zahlen stützen, die die gewinnsteigerung messbar machen. und dann auch die marketingstrategie danach ausrichten.

irgendwie kommt mir das sehr nach böhmischn dörfern vor…

vielleicht hast du - oder andere - ja noch ein paar infos die beim verstehen des ganzen ‚geschäftsgebaren‘ helfen ?!?

danke im vorraus!

stefan

#7

NEUE ANTWORT

oh, hallo gerald,

habe gerade erst in deiner vika nachgelesen: du bist vom fach!

daher hake ich jetzt auch nochmal nach:
wieso tun die provider ihre geschäftsstrategie so auslegen,
dass sie damit ziele erreichen die mehr oder minder
aussagelose bilanzzahlen erhöhen (zb.: neukunden)?

keine frage, wenn es um die darstellung nach aussen geht, dann
möchte ich (wäre ich provider…) derlei kosmetische zahlen
‚schön‘ haben, aber intern sollte man doch eher auf
gewinnsteigerung aus sein…und zb. das controlling etc. auf
die zahlen stützen, die die gewinnsteigerung messbar machen.
und dann auch die marketingstrategie danach ausrichten.

irgendwie kommt mir das sehr nach böhmischn dörfern vor…

Ist es auch. Zumindestens teilweise. Warum über die Kündigungen
nicht gerne gesprochen wird, weiß ich auch nicht, allerdings
arbeitet das Controlling schon mit den tatsächlichen Kundenzahlen,
aber einerseits ist vieles Definitionssache (zB wann genau bist du
wirklich kunde? 1. wenn du dich anmelden willst, 2. wenn deine
bonitätsprüfung erfolgreich war, 3. wenn du das erste mal gezahlt
hast)
und andererseits haben verschiedene Gruppen innerhalb der Firma zudem
verschiedene Ansichten, da zB auch ihre Zielvereinbarung davon
abhängt (Anzahl der Anwerbungen etc)). Also auch Firmenpolitik.

Am begehrtesten ist es, den ARU (durchschnittlicher Umsatz pro Kunde)
zu erhöhen, damit hat man mehr Gewinn bei gleichen Kundenzahlen.
Oder man laßt den ARU sinken und steigert die Kundenzahlen. zB durch
viel Werbung und größeren Handystützungen.

vielleicht hast du - oder andere - ja noch ein paar infos die
beim verstehen des ganzen ‚geschäftsgebaren‘ helfen ?!?

danke im vorraus!

stefan

Gruß
Gerald

#8

Danke!
hallo gerald,

gerade noch rechtzeitig bevor meine anfrage in den untiefen des archivs verschwindet…danke, auch wenn ich die firmenpolitik immer noch nicht ‚vernünftig‘ finde…

was solls, muss ja nicht alles verstehen :wink:

stefan

#9

Gerne! - Was ist schon vernünftig :wink: owT
.