Interessieren sich ITler für Kultur?

Halli an alle ITler,

eine ganz platte Frage - weil ich für ein Unternehmen gerade ein Kulturkonzept erstelle und dieses Unternehmen hauptsächlich Sportler und ITler beschäftigt.

Interessiert sich der moderne ITler für Kunst und Kultur? Und wenn ja für was? Musical, Kabarett, Oper?
Und für was interessiert sich der moderne ITler in bezug auf Kultur überhaupt nicht?

…ich werde dies sicher auch im Unternehmen fragen, aber noch bin ich nicht soweit, aber im Vorfeld schon einfach mal allgemein neugierig :smile:

Viele Grüße von Corinne

ich bin zwar erst informatik student aber werde mich auch mal beteiligen… interessiere mich sehr fuer malerei und ausstellungen, dabei auch modernere kunst, teilweise von lokalen kuenstlern hier aus muenchen (mein ehem chef in einer firma fuer communities hat da auch sehr viel selber gemacht, soviel zum thema informatiker und kultur :wink: ), ansonsten theater, nicht so das gehobene sondern auch eher kleinere theater, musik, da aber eher moderne elektronische sachen und nicht oper oder konzerte, wobei ich jetzt einem konzert auch nicht unbedingt abgeneigt gegenueberstehen wuerde. aus meiner umgebung gehen aber sehr viele zu klassischen konzerten, deshalb wuerde ich das nicht verallgemeinern. ansonsten bin ich auch lesungen etc recht offen gegenueber. hoffe ich konnte etwas helfen :smile: gruss

rene

Hi!

Ich möchte ja nicht unfreundlich erscheinen, aber das ist meiner Meinung nach die wohl dämlichste Frage, die man stellen kann - als ob es einen stereotypen Informatik - Menschen gebe! Vorsicht! Womöglich isses ja sogar ne eigenständige Menschenspezies…

Florian

Halli,

lach, also ich frage deshalb, weil der Firmenbesitzer meinte, er glaube kaum, dass sich seine Leute so viel für Kultur interessieren würden, die seien alle sportinteressiert und ansonsten sehr viel auf IT fixiert. Und du wirst dich wundern, mein Betatest (120 Befragte davon waren aus dem IT-Bereich einer Firma), haben wirklich angekreuzt, dass sie Kultur wenig interessiert. Daher interessiert es mich wirklich - fern jeglicher stereotype. Außerdem würde ich es spannend finden, wenn sich jemand meldet, der zum Beispiel total auf PC-Kunst abfährt…einfach um Anregungen zu sammel für mein Konzept. Und auf so ne Überschrift antwortet bestimmt jemand, so stereotyp sie klingt und nicht gemeint ist :smile:

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Halli,

das ist schön :smile: lach, nachdem der Firmenbesitzer, für den ich ein Kulturkonzept schreiben möchte, meinte, dass er sich bei seinen sportinteressierten ITlern keinen vorstellen kann, der sich für Kultur wirklich interessiert…und ich behaupte, dass es vielleicht eine Seite ist, die er von seinen MAs noch gar nicht kennt…

…sag mal, hat dein ehemaliger Chef in seiner Firma auch eine Art Kulturkonzept? …das zum Beispiel Mitarbieter ihre eigenen künstlerischen Werke ausstellen usw. Ich bin nämlich für meine Magisterarbeit immer wieder auf der Suche nach IT-Konzernen, die Erfahrung mit kulturellen Engagement haben und vielelicht Zeit haben, über ihre Erfahrungen zu sprechen…

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Hallo Corinne,

Du darfst hierbei aber nicht vergessen, dass in jeder Firma eine Vorselektion stattfindet, welche auch die unterschiedlichen Interressen möglicherweise sortiert. Ein theaterbegeisterter Mitarbeiter fühlt sich einem Betrieb, in welchem nur über Fussball diskutiert, wird nicht sehr wohl und verlässt diesen wieder.
Somit kann das für diese Firma schon richtig sein, mit dem Sport.

Mich interresiert Sport gar nicht. Was du unter Kultur verstehst müsstest du mir zuerst deffinieren, um dier eine Zu- oder Absage, meinerseits, zu diesem Punkt machen zu können. ;_))

MfG Peter(TOO)

lach, also ich frage deshalb, weil der Firmenbesitzer meinte,
er glaube kaum, dass sich seine Leute so viel für Kultur
interessieren würden, die seien alle sportinteressiert und
ansonsten sehr viel auf IT fixiert. Und du wirst dich wundern,
mein Betatest (120 Befragte davon waren aus dem IT-Bereich
einer Firma), haben wirklich angekreuzt, dass sie Kultur wenig
interessiert. Daher interessiert es mich wirklich - fern
jeglicher stereotype. Außerdem würde ich es spannend finden,
wenn sich jemand meldet, der zum Beispiel total auf PC-Kunst
abfährt…einfach um Anregungen zu sammel für mein Konzept.
Und auf so ne Überschrift antwortet bestimmt jemand, so
stereotyp sie klingt und nicht gemeint ist :smile:

Hi!

Ich möchte ja nicht unfreundlich erscheinen, aber das ist
meiner Meinung nach die wohl dämlichste Frage, die man stellen
kann - als ob es einen stereotypen Informatik - Menschen gebe!
Vorsicht! Womöglich isses ja sogar ne eigenständige
Menschenspezies…

Florian

Hi!

Eigentlich ists eine dumme frage. Ich müßte ja selbst eine Umfrage starten, wenn ich dir eine gute antwort liefern möchte. meiner meinung nach ist das interesse an „kultur“ etwa so groß wie in anderen unternehmen (also nicht sehr)…
Das interesse an technik/computer sollte erwartungsgemäß höher als unter anderen berufsgruppen sein.
ja hmmm,
Wenn du mich pers. als IT-ler fragst, ob ich mich für „kultur“ interessiere, so sage ich JA. (auch wenn sich keiner meiner kollegen für kultur interessiert, so würd ich trotzdem nicht meinen arbeitsplatz wechseln, ins museum schlepp ich die sowieso nicht mit und wer sagt, daß ich mich nicht für volleyball oder badminton (also sport) auch noch interessieren darf)

lG
Geri

ps.: kabarett ist IMMER gut :wink:
(meiner meinung nach interessieren sich IT-ler oft auch für Science-Fiction /Fantasy)

Hallo Corinne!

eine ganz platte Frage…

Wobei „platt“ vorsichtig-zurückhaltend ausgedrückt ist :smile:.

Wir befinden uns im Informatik-Brett. Du wirst unter den „ITlern“ nicht einmal so sehr viele Informatiker finden. Informatiker sind nämlich nur eher selten Telefonvermarkter oder Webseiten-Ersteller. Informatiker können durchaus ergraute Damen und Herren sein, die ihr mathematisch-ingenieurwissenschaftliches Handwerk vor 30 oder mehr Jahren erlernten. Es könnte auf die Arbeit von Informatikern zurückführbar sein, daß der Cellist des Orchesters seine Gehaltsabrechnung bekommt und daß Akustiker und Architekten in der Lage waren, die Konzerthalle für die kulturelle Veranstaltung zu gestalten. Apropos „Kultur“: Was hat man darunter zu verstehen? Ist vornehmlich erbaulich Zweckfreies von verstorbenen Urhebern gemeint, ist der Begriff gewiß zu eng gefaßt. Sogar Fußball, Formel1, Dieter Bohlen, Big Brother und Wohnen im 5. Stockwerk gehören zu unserer Kultur. Was man auch immer unter Kultur versteht, wird sich das Interesse daran kaum an Berufsgruppen festmachen lassen. Je nach Kulturbegriff werden Herkunft, Umfeld, Bildung, Lebensalter eine Rolle spielen.

Gruß
Wolfgang

Halli,

also es gab in dieser Hinsicht schon Umfragen in der Literatur zu finden, aber eigentlich nur bei Unternehmen, die sich kulturell engagieren - und das Kulturinteresse kann hier sehr hoch sein, aber das ist meist in den Firmen der Fall, wo Kultur (im engeren Sinne)auch wirklich stark betrieben wird und auch versucht wird, mit interessenten Angeboten Nicht-Interessierte zu locken.
Aber was mich doch sehr interessiert, wenn ich fragen darf, warum nimmst du Kollegen nicht mit zu den Veranstaltungen, die dich interessieren?

Grüßsche

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Halli, ich hatte meine Frage in zwei weiteren Brettern gepostete, aber wie du weißt, darf man das ja nicht, die hier blieb noch - ich wollte einfach technisch Interessierte anfragen und wer sagt, dass ITler nicht auch im Brett Informatik zu finden sind? Außerdem, lach, kommts mir darauf auch nicht an, wenn ich jetzt darüber noch ne Diskussion anzetteln wollen würde… Außerdem sollte man meine Frage auch nicht so stereotypisch sehen, aber ich glaube, das kann man noch so oft schreiben wie man will - ein Leser liest nur das, was er auch lesen oder raushören will. Aber lustig wieviel Beiträge man zu nicht gefragten Dingen bekommt :smile: Nicht bös gemeint :wink:

Grüßsche

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…die zweite…

es geht mir um den engen Begriff der Kultur - was man hätte vielleicht auch herauslesen können, da ich ja auch den Sportler erwähne, ob dieser sich für Kultur interessiert und somit ja den Sport automatisch aus dem Kulturbegriff ausschließe. Aber solchen Denksport wollte ich nicht veranstalten, da ich daraus keine wissenschaftliche Abfrage machen will, sondern schlichtweg auch hätte fragen können; hey Leute, was findet ihr ob klein, ob groß, ob alt, ob jung so an kulturellen Dingen gut - das ist genauso eine dumme Frage, wie: was würdet ihr eurer Mutter schenken? (Nicht dumm, wenn man einfach nur mal ein paar Anregungen haben will) Aber du wirst es nicht glauben, ich habe einen Grund für die Frage und die ist nicht in der Wissenschaft zu suchen und daher definiere ich auch nicht jegliches Wort :smile: Oder darf man hier in den Brettern nur zukünftig völlig an der Wissenschaft orientierte Fragen stellen? Die man vorher in einem Roman - wie diewsen hier - auch noch tunlichst zu begründen hat? Schade, das so vieles so verkopft ist und man kaum noch spontane Antworten bekommt. Wenn ich nach deinem Hobby frage, muss ich dann auch erst eine Hypothese bilden, mein Ziel begründen und dann durch Belege einen Beweis führen, um dir dazulegen, warum es in meinem Interesse sein könnte, dich nach deinem Hobby zu befragen? Lach, ich werde es in Zukunft vermeiden solche nicht der Wissenschaft entsprungenen Fragen zu stelen und mein persönliches Interesse zurückhalten, grins. Vielleicht auch mein Fehler, weil ich den Zusammenhang meines Interesses nur durch Auszüge begründet habe und der Interpret vielelicht Gefahr läuft zu vermuten, dass ich mit dieser Frage wirklich eine Untersuchung durchführen will - und herjemine auch das ohne daran gedacht zu haben, Kultur zu definieren und auch noch mit der nicht empirisch belegbaren Behauptung, dass Interesse an Kultur hänge von einzig und allein dem Kriterium ab, dass der Befragte Sportler oder ITler sei…
Lach, danke der Aufklärung, aber ich kann getrost beruhigen, dass ich eine wissenschaftliche Arbeit nie so angehen würde…hihi

Corinne, die sich jetzt einfach mal amusieren muss

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1 Like

Klar!
Hallo Corinne!

Klar interessieren sich Informatiker auch für Kultur, genauso wie Biologen oder Philosophen. Nur weil sie enormes Interesse an Mathematik und Informationstechnologien haben, schließt das ja anderes nicht aus.
Wenn Du eine kulturelle Veranstaltung für Informatiker machen willst, dann mach es, aber erwarte Dir keine außergewöhnliche Dankbarkeit, weil Du vielleicht etwas gewählt haben könntest, das mit Computern zu tun hat, sondern versuche, die Veranstaltung so zu planen, daß, egal welche Berufsgruppe betroffen ist, jeder Spaß daran hat.
Informatiker beschäftigen sich auch mit ganz banalen Dingen wie Literatur, Musik, Theater und bildende Künste, aber eben nicht alle. Schubladisierungen á lá „Informatiker wollen nichts anderes als Computer“ sind Klischees, die keinen Wahrheitsgehalt haben.

liebe Grüße

Gollum

Halli,

mit Dankbarkeit hat so eine Umsetzung eines kulturellen Konzeptes wenig zu tun…da zählen ganz allegemein kulturunternehmerische Aspekte. Ich glaube, dass ein Unternehmensberater sicher nicht zum Beweggrund die Dankbarkeit der Mitarbeiter hat…
Und genau Spaß, denke ich zumindest, sollte so was natürlich bringen. Wenn ich mir so das ein oder andere Konzept von Großunternehmen betrachte, fällt mir da Spaß am allerwenigsten dazu ein…

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Hi,

also soweit ich das mitbekommen habe war er relativ der einzige der grösser selber was gemacht hat (also keine ausstellungen der mitarbeiter etc). allerdings war die ganze firma in sachen einrichtungsstil und raeumliche aufteilung sehr kreativ eingerichtet… was allerdings wohl durch hohe ausgaben dazu gefuehrt hat das sie jetzt insolvent ist :wink:) gruss

rene

Hallo, Corinne,

Interessiert sich der moderne ITler für Kunst und Kultur?

ja

Und wenn ja für was? Musical, Kabarett, Oper?

ja

Die Frage ist meiner bescheidenen Meinung nach unbeantwortbar.
-Wie weit muß „Interesse“ gehen um als solches registriert zu werden?
-was bitte ist unter „modern“ zu verstehen?
-wer soll bitte der"ITler" sein? der Technikfuzzi, der Progger, der Kundenbetreuer, der Telefonspezi, oder wer oder was?
-was ist „Kunst“? ein gut geschriebenes, bugfreies, resourcenschonendes Programm?
-Was ist Kultur - welche Kultur?

Ich kann nur vermuten, was Du mit Deiner Frage eigentlich meinst.
Ich habe eine zeitlang für eine Firma gearbeitet, die im Berech IT tätig ist. Diese Firma sponsort regelmäßig ortsansässige bildende Künstler, veranstaltet in ihren Räumen Vernissagen und Ausstellungen, in den Fluren waren (zu meiner Zeit) die Arbeiten dieser Künstler auf- und ausgestellt. Nicht nur die Firmenleitung auch die Mitarbeiter waren also mit „Kultur“ konfrontiert. Das Interesse an diesen Dingen dürfte aber kaum davon abhängen, welchem Beruf man nachgeht, sondern eher davon ob und wie dem Einzelnen in seinem Erziehungs- und Ausbildungsweg kulturelle Werte nahegebracht wurden.

Gruß Eckard
der auch irgendwie als „ITler“ arbeitet und „Kunst und Kultur“ durchaus differenziert wahrnimmt.

  1. Der Begriff der Kultur umfasst nicht nur die musischen Anteile menschlichen Schaffens. Ähnlich wie die Schrift(kultur) selbstverständlicher Anteil der Kultur ist gehören auch Mathematik, Informatik und Technik zu den Kulturgütern. Insofern ist die Frage „Interessieren sich ITler für Kultur“ inhaerent unsinnig.

  2. Beschränken wir uns also den Umfang der Frage auf die musischen Aspekte, da diese als zentrale Bestandteile der allgemeinen „Unterhaltungs“- Kultur Basis für eine Kultur - Unterhatungs - Veranstaltung sein sollen.

  3. Da, wie schon meine geschätzen Vorredner elaboriert darstellten, auch diese Art der Kultur von detektierbaren Anteilen der suspekten Species der IT-ler geschätzt wird, dennoch aber die Frage nach der kulturfähigkeit dieser Randgruppe aufgekommen ist, scheint es unabdingbare Voraussetzung zur Lösung der Frage, welche Art Kultur diese Kulturbanausen kaufen würden, zu sein herauszufinden, worin das Gerücht der weitgehenden Immunität der im nicht musischen Bereich kulturschaffenden gegnüber musischer Klutur seinen Ursprung hat.

  4. Historischer Exkurs - würde den Rahmen dieser Veranstaltung sprengen und wurde daher weggelassen. Die Quintessenz wäre aber gewesen, dass es in der Vergangenheit Künstler, Kunsthandwerker und Techniker in Personalunion waren, die die Kultur auf allen Ebenen voranbrachten. Fazit: Ein Teil des Problems liegt in der fortschreitenden Spezialisierung, die es dem fortgeschrittenen Wissenschaftler unmöglich macht, die Sprache des fortgeschrittenen Künstlers zu verstehen. Es erscheint also sinnvoll bei einer fortgeschrittenen muischen Kulturveranstaltung einen Dolmetscher dabei zu haben.

  5. Erste Beobachtung: Naturwissenschaftler und Techniker erscheinen bei gängigen Kulturveranstaltungen wie Popkonzerten und Vernissagen häufig gehemmt. (Anm. der Redaktion: Hat schonmal jemand einen Künstler im Cockpit eines Space-Shuttle beim Start beobachtet ?). Dies liegt daran, dass Sie sich darab gewöhnt haben, sich in Umgebungen, für die sie nicht spezialisiert sind, zurückzuhalten.
    Ausserdem haben sie schon in früher Jugend die Erfahrung machen müssen, daß die Kunstschaffenden auf Kritik mit Ausgrenzung reagieren, wenn sie dem Fragenden argumentativ nicht gewachsen sind (und die Chance ein par von den Top-Künstlern zu treffen, die wirlich wissen, was sie tun hat man selten).

  6. Zweite Beobachtung: Große Teile der modernen Kunst sind nach jedwedem Maßstab Schrott. Ein großer Teil des Kulturzirkus ist kommerzgeprägt, wie viele anderen Aspekte menschlichen Zusammenlebens. Die mitwirkenden „Kunstkenner“ werden dies nie zugeben, da sie sich damit Ihrer Existenzgrundlage berauben würden, die davon unabhängigeren „Techniker“, sind häufig einfach nur ehrlich. Von unserem Zeitalter werden wie seit jeher nur ca. 10% der Kunstwerke der Nachwelt erhaltenswert scheinen.

  7. Dritte Beobachtung: Viele der Kunstwerke zielen darauf ab, eine emotionale Wirkung zu erzielen. Der technisch orientierte Mensch wird aber gerade darauf konditioniert, diese weitgehend zu unterdrücken und bestenfalls als Instinkt zu verwenden. Er wird aus diesem Reflex heraus ein Kunstwerk häufig analytisch angehen, und dann wegen der oben erwähnten „Sprachschwierigkeiten“ auch den analytisch erfassbaren Teil nicht schätzen können.

  8. Ratschläge:
    a) Der sichere Weg: Besucht doch ein paar technische Kulturgüter, z.B. eine historische Schleuse, eine alte Kohlenzeche etc. nach einem solchen Einstieg kann man bei späteren Veranstaltungen immer noch „musischer“ werden.

b) Sorgt bei Malerei/Bildhauerei für eine gute Führung, die insbesondere Historische und Technische Aspekte anspricht - geht besser bei alten Meistern.

c) Musikveranstaltungen: Ist die Musik so emotionsgeladen, dass jeder Keim einer Analyse erstickt wird - ok. dann kann sie aber nur als Hintergrundberieselung funktionieren, und sollte z.B. Gespräche zulassen.
Handelt es sich um kompliziertere, z.B. klassische Stücke, so ist wieder eine Anleitung zuvor sinvoll.

d) Verlangt nie von jemandem vor einer allzugroßen Gruppe über seine Emotionen zu reden. Mit wachsender Zuhörerzahl gilt dies mehr und mehr als unprofessionelles Verhalten. begrenzt die Gruppengröße, falls es um sotwas geht auf kleingruppen von max. 4 Personen.

Hm - die ästethische Qualität meines Beitrages ist gegen Ende erbärmlich gesunken - aber jeder zweite Blick auf die Uhr sagt: Komm endlich zum ENDE

Halli,
danke für die Antwort - vielleicht zur Erläuterung: mit dieser Frage geht es nicht darum, in irgendeiner Form einen Beruf oder ein Studiengebiet zu degradieren oder etwa die Vermutung aufzustellen, es gäbe ein unterschiedliches Kulturverhalten der Berufe - aber wer weiß, hat das jemals jemand untersucht? Auch geht es mir nicht speziell um den ITler, sondern einfach allgemein, um technsich Interessierte (habe einfach spontan dieses Brett ausgesucht). Und eigentlich habe ich gehofft, durch mein Beispiel von Oper und Theater zu zeigen, dass es mir um den engen Begriff der Kultur geht. Ich könnte - ich wiederhole mich - auch einfach nur nach dem Hobby fragen und die Beantwortung der Frage würde bei jedem anders aussehen. Mich interessiert die Frage deswegen, weil Firmen, die technisch orientiert sind - im Vergleich zu anderen Firmen, die weniger technisch orientiert sind - im Bereich des Kulturengagements (und bitte zwingt mich hier nicht schon wieder zur Definition, da ich hier wirklich keine Lust habe, eine wissenschaftliche Abhandlung zu schreiben) zurückhaltender sind - dazu gab es - in einem anderen Zusammenhang - erst kürzlich eine Untersuchung. Spannend hätte ich nun gefunden, wenn diese Untersuchung auch nach den Gründen gefragt hätte. Mit meiner Frage habe ich sicherlich nicht gehofft, irgendwelche spezifischen Tendenzen herauszufinden (das wäre doch reichlich albern), aber ich hätte vermutet, dass mir viele sagen, dass sie zwar kulturinteressiert sind, aber wenig Zeit haben oder sich lieber für technisch-geprägte Kultur interessieren oder gerade eben nicht, als Ausgleich vielleicht. Mich hat einfach die Vielfalt (!) der Antworten interessiert und nicht (!) die Tendenz, da ich natürlich immer auch auf der Suche nach spannenden Ideen bin - und die gibt es sicher in jeder Richtung und von jedem. Aber bisher habe ich die leider nicht bekommen, so dass ich vermute, dass es in so einem Brett nicht leicht ist, eine nicht verkopfte Antwort zu bekommen, die sich nicht gleich auf das Fehlen von Definitionen stürzt. Heul! Ich werde mich hüten, jemals nach dem Hobby zu fragen - wer weiß, welche Dissertationen folgen würden…:wink:

Viele Grüße von Corinne

  • grins -

Hier scheint man wirklich mehr Interesse am weiten Kulturbegirff zu haben. Vielleicht wäre das ein tolles Element für ein Kulturkonzept: Wettbewerbe unter den MAs zur Auswahl der besten Definitionsergüsse… Ich hätte da ja schon eine Nominierung…

Aber da die Erläuterungen auf einer falschen Deutung meiner Frage beruhen, möchte ich noch kurz darauf verweisen, dass ich weder dem ITler die kulturelle Fähigkeit abspreche noch sie gar als Kulturbanausen bezeichne - ganz im Gegenteil, ich hätte mir äußerst interessante und vor allem vielfältige Antworten erhofft, die ich bisher nicht bekommen habe. Was mir sehr zu denken gibt :wink:

Corinne, die niemals nie hier im Brett nach dem Hobby fragen wird *Flucht in Panik vor weiteren Abhandlugen*

… arme Corinne … :wink:

Hallo,

ich hab jetzt mal alle antworten zu deinem posting überflogen, du hast
ja da in ein wespennest getreten *tststs* :smile:

Aber was mich doch sehr interessiert, wenn ich fragen darf,
warum nimmst du Kollegen nicht mit zu den Veranstaltungen, die
dich interessieren?

Wenn sichs aus interesse ergeben würde, würde ich schon mit kollegen
gemeinsam eine veranstaltung besuchen. ich finde, daß es für den arbeitsalltag
stress geben könnte, wenn ich jemanden, der nicht interessiert ist, zu etwas
in der freizeit zu überreden.
war das jetzt nachvollziehbar??

Was mir noch einfällt. Für IT-Berufe brauch man meistens ein gewisses Grundverständnis oder interesse für logik und strukturen. findest du sowas in diversen kunstobjekten dann könnte es auch relativ vielen leuten gefallen.

Viele Grüße
Geri

eine ganz platte Frage - weil ich für ein Unternehmen gerade
Interessiert sich der moderne ITler für Kunst und Kultur? Und
wenn ja für was? Musical, Kabarett, Oper?

Schwer pauschal zu beantworten. Für mich persönlich gesprochen interesserien mich die von dir angesprochenen Dinge kein Stück. Malerei hingegen schon, vor allem bischen abstrakte, moderne. „Computerkunst“, Computeranimationen und sowas interessieren mich hingegen wieder nicht, da diese meistens die Realität nachzuahmen versuchen und davon noch weit entfernt sind.

Im allgemeinen würde ich aber sagen, dass das Interesse relativ gering ist. Das könnte aber durchaus am meist recht geringen Durchschnittsalter in der Branche liegen. Auf jeden Fall glaube ich nicht, dass das Interesse bei Gleichaltrigen in anderen Berufsfeldern größer ist.

Grüße
Bruno