Länge des LAN-Kabels

Wir wollwn zwei Häuser mit LAN-Kabel verbinden. Dazu wollten wir doppelt geschirmtes RJ45-Patchkabel nehmen. Die Distanz beläuft sich auf knapp 100m. Ist das möglich?

Hi Johannes!
Meines Wissens beläuft sich die max Länge für Verlegepatchkabel auf genau 100m, hinzu kommen an jeder Seite nochmal 10m Patchkabel von der Dose zum Rechner. Mehr darf’s nicht werden. Im Grenzbereich würd’ ich dann evtl. die Übetragungsgeschwindigkiet runterstellen (100M HalfDuplex oder noch eher 10M). Besser (aber auch teuerer) dürfte in dem Fall der Weg über LWL oder Richtfunk sein.

Ist das eigentlich rechtlich geklärt, dass ihr da Kabel verlegt? Kann mir vorstellen, die Stadt bzw Gemeinde ist nicht sehr erfreut, wenn ihr plötzlich da ein Kabel eingrabt oder quer durch die Luft spannt …

Grüße
peherr

Wir wollwn zwei Häuser mit LAN-Kabel verbinden. Dazu wollten
wir doppelt geschirmtes RJ45-Patchkabel nehmen. Die Distanz
beläuft sich auf knapp 100m. Ist das möglich?

Möglich ja, bei zwei getrennten Gebäuden allerdings elektrisch riskant. Je nach Erdung kann über den Schirm des Kabels ein nicht unerheblicher Strom fließen, der dann zu Schäden an den angeschlossenen Geräten führen kann. Außerdem hat man über den Schirm noch eine klasse Antenne, die bei Blitzschlägen wunderbare Spannungsspitzen auf beiden Seiten absondert.

Für diesen zweck bietet sich wirklich eine Verbindung über Glasfaserkabel, Funk oder Laser an, da dabei keine elektrische Verbindung besteht und das Risiko bei Blitzschlag wesentlich geringer ist. Im Vergleich zu Cat-7 ist das natürlich wesentlich teurer (alleine die Bridges von TP auf Glasfaser dürften so um die 90-100 Euro pro Stück kosten), allerdings bringt es ja auch nichts, wenn euch auf beiden Seiten regelmäßig bei jedem Gewitter die Switches und andere Ausrüstung abbrennen.

Servus!

Möglich ja, bei zwei getrennten Gebäuden allerdings elektrisch
riskant. Je nach Erdung kann über den Schirm des Kabels ein
nicht unerheblicher Strom fließen, der dann zu Schäden an den
angeschlossenen Geräten führen kann. Außerdem hat man über den
Schirm noch eine klasse Antenne, die bei Blitzschlägen
wunderbare Spannungsspitzen auf beiden Seiten absondert.

Nette Umschreibung für Leistungen im (mehrstelligen) MW-Bereich bei direkten Einschlag. Ich würd sagen, da bleibt vom Kabel nix mehr übrig, und von den angeschlossenen Geräten auch nicht mehr viel.

Für diesen zweck bietet sich wirklich eine Verbindung über
Glasfaserkabel, Funk oder Laser an, da dabei keine elektrische
Verbindung besteht und das Risiko bei Blitzschlag wesentlich
geringer ist. Im Vergleich zu Cat-7 ist das natürlich
wesentlich teurer (alleine die Bridges von TP auf Glasfaser
dürften so um die 90-100 Euro pro Stück kosten), allerdings
bringt es ja auch nichts, wenn euch auf beiden Seiten
regelmäßig bei jedem Gewitter die Switches und andere
Ausrüstung abbrennen.

Laser würd’ ich nicht machen! Festinstallierter Laser in Freiluftanlagen erfodert so einige Genehmigungen und sonstigen Behördenkram. Weiß nicht, ob dieser Aufwand gerechtfertigt ist.

peherr

Wir wollwn zwei Häuser mit LAN-Kabel verbinden. Dazu wollten
wir doppelt geschirmtes RJ45-Patchkabel nehmen. Die Distanz
beläuft sich auf knapp 100m. Ist das möglich?

Patchkabel sowieso nicht, die sind wie der Name sagt nur zum „patchen“ da.

Netzwerkverbindungen zwischen zwei Gebäuden werden durch Glaserfaserkabel durchgeführt. Nach EN 50173 muss sowieso eine gebäudeübergreifende Nezuwerkverbindung elektrisch nicht leitend sein.

Ist das eigentlich rechtlich geklärt, dass ihr da Kabel
verlegt? Kann mir vorstellen, die Stadt bzw Gemeinde ist nicht
sehr erfreut, wenn ihr plötzlich da ein Kabel eingrabt oder
quer durch die Luft spannt …

Es geht ja nur aus dem Haus, durch zwei Bäume und ins nächst Haus, auch nicht über die Straße oder so…

Entstehen da bei jedem Gewitter so hohe Ladungen?
Es sind ja mehrere Gebäude, ein hoher Baum und auch Strom- und Telefonkabel in der Nähe, sodass mit einem direkten Einschlag wohl nicht zu rechnen ist. Es soll so fünf Meter über dem Boden verlaufen.

Nette Umschreibung für Leistungen im (mehrstelligen)
MW-Bereich bei direkten Einschlag. Ich würd sagen, da bleibt
vom Kabel nix mehr übrig, und von den angeschlossenen Geräten
auch nicht mehr viel.

Ich meinte noch nicht mal einen direkten Einschlag. Eine 100m lange Antenne dürfte selbst aus einiger Entfernung noch hinreichend starke Signale bekommen, um ein ungeschütztes Gerät zu einem ungeschützen Briefbeschwerer zu machen. Sicherlich wird der Effekt einigermaßen reduziert weil der Schirm ja auf beiden Seiten auf Masse liegt, aber irgendwo hat die beste Abschirmung Grenzen und die wird bei Blitzschlägen ziemlich schnell erreicht.

Es geht ja nur aus dem Haus, durch zwei Bäume und ins nächst
Haus, auch nicht über die Straße oder so…

Entstehen da bei jedem Gewitter so hohe Ladungen?

JA! Nur die meisten davon fließen ganz unspektakulär über entsprechende Erdungsanlagen ab bzw direkt in der Erde. Kann aber auch mal anders kommen … Verweise auch auf Nicos Beitrag!

Es sind ja mehrere Gebäude, ein hoher Baum und auch Strom- und
Telefonkabel in der Nähe, sodass mit einem direkten Einschlag
wohl nicht zu rechnen ist. Es soll so fünf Meter über dem
Boden verlaufen.

Das meint ihr nicht wirklich ernst, oder?!?!?! 100m Netzwerkabel freischwebend „verlegen“?!?!?!
Ok, ignorieren wir mal die rechtlichen Gegebenheiten und auch die Blitz-(schutz-)problematik.
Bleibt auf jeden Fall noch die Mechanik übrig, an die gedacht werden sollte:
Ihr könnt das Kabel niemals straff spannen. Da spricht zu einen das Eigengewicht des Kabels dagegen (irgendwie muss das ja befestigt werden, und die Zugkräfte eines straff gespannten Seils / Kabels sind immens) und zum anderen: lasst mal nen kräftigen Wind am Baum rütteln! Das Kabel wird reissen! Irgendwo, vielleicht in der Mitte, vielleicht am Rand an der Befestigung.
Nehmen wir jetzt auch noch an, ich hätte mich geirrt und das Kabel hält den einen Sturm aus. Allerdings ist dann immer noch eine enorme Zugkraft dran, die dauerhaft das Kabel in einer Weise beansprucht, für die es nicht gebaut ist. Folge: irgendwo kommt’s zur Materialermüdung, und dann reisst das Kabel (vielleicht hält’s ein Jahr, wenn ich seeeehhhr optimistisch bin).
Gut, dann hängt man das Kabel mit Durchhang auf. Jetzt wird aber die Kabellänge drastisch größer, wenn ihr das Kabel so aufhängen wollt, dass es die mechanischen Zugbeslastungen auf Dauer aushält. Stellt sich zum einen die Frage nach der Übertragungsqualität, die dann noch vorhanden ist. Zum anderen müsst ihr für den Durchhang dann entweder viele Stützstellen unterwegs errichten (so alle 5m bis max 10m schätze ich) oder die Endpunkte vom Kabel weit nach oben hängen.
Bei der Kabellänge kann man’s dann auch schon direkt über den Boden verlegen und an den Mauern entsprechend nach oben. Vorsicht Stolperfalle (wenn ihr nicht graben wollt).
Und noch was solltet ihr bedenken: NW-Kabel sind nicht dazu gedacht, an frischer Luft verlegt zu werden. Die Isolierung schützt zwar die Leitungen vor Spritzwasser, wie’s im Haus mal vorkommen kann, aber nicht vor dauerndem Wettereinfluss. Irgendwo tritt Wasser ins Kabel ein, und das war’s dann auch mit der Übertragung.

Oder kurz zusammengefasst: Finger weg von dieser Netzwerk"lösung"! Wenn ihr unbedingt eure Rechner über 100m Entfernung vernetzten wollt, macht das via Funk oder grabt einen entsprechend witterungsbständigen LWL in die Erde. Und nicht anders!

Grüße
peherr

Entstehen da bei jedem Gewitter so hohe Ladungen?
Es sind ja mehrere Gebäude, ein hoher Baum und auch Strom- und
Telefonkabel in der Nähe, sodass mit einem direkten Einschlag
wohl nicht zu rechnen ist. Es soll so fünf Meter über dem
Boden verlaufen.

Hallo,

ein Gewitter reicht ja - das Ganze ist mehr noch ein juristisches Problem: wer Leitungen ohne vorgeschriebenen Blitzschutz verlegt, macht sich schlicht strafbar (wichtig auch bei Sat-Anlagen). Passiert tatsächlich etwas, bist du haftbar für alle Sach- und Personenschäden, und eine Haftplichtversicherung zahlt wahrscheinlich nicht wegen grober Fahrlässigkeit. Demgegenüber sind 2 Medienwandler für Glasfaser ausgesprochen billig.

Gruss Reinhard

Ich seh schon, das wird schwierig. Die Sache ist, das ich und mein Nachbar beide in ein WLAN-Netz connecten wollen und uns einen AP teilen wollten, denn er bekommt von seinem Haus aus keine Verbindung zum Zentral-AP. Da dachten wir uns, wir legen ein Kabel von ihm zu mir, er hat dann sein WLAN und ich brauche mir keinen eigenen AP kaufen. Die Frage ist, ob mit einem einzigen AP gleichzeitig ich ins WLAN-Netz kann und andererseits er über diesen AP mit ins WLAN-Netz kann, auch während mein Rechner aus ist.
Wir wollen also möglichst kostengünstig beide ind WLAN-Netz, wobei er nicht direkt verbinden kann, sondern meinen AP als Bridge bräuchte.

Netzwerkabel freischwebend „verlegen“?!?!?!

autsch… das würde ich auch lassen…

NW-Kabel sind nicht dazu
gedacht, an frischer Luft verlegt zu werden. Die Isolierung
schützt zwar die Leitungen vor Spritzwasser, wie’s im Haus mal
vorkommen kann, aber nicht vor dauerndem Wettereinfluss.
Irgendwo tritt Wasser ins Kabel ein, und das war’s dann auch
mit der Übertragung.

hmm… es gibt aber auch Kabel, die für die Aussenverlegung konzipiert sind. Kosten nur etwas mehr…

Oder kurz zusammengefasst: Finger weg von dieser
Netzwerk"lösung"! Wenn ihr unbedingt eure Rechner über 100m
Entfernung vernetzten wollt, macht das via Funk oder grabt
einen entsprechend witterungsbständigen LWL in die Erde. Und
nicht anders!

Nun ja, Geschmackssache. Wir haben ein Kabel zwischen zwei Häusern verlegt. Sind zwei unmittelbar aneinandergrenzende Grundstücke und der öffentliche Bereich (Straße etc.) wird nicht berührt, da die Kabelführung über den Garten der beiden Grundstücke verläuft. Das Kabel ist zusätzlich noch durch ein flexibles Plastikrohr gezogen und dann teilweise vergraben. Auf diese Weise haben wir 80 Meter überbrückt. Am einen Ende hängt ein DSL-Router/Switch, am anderen Ende ein einfacher Hub. Diese Vernetzung läuft bereits im dritten Jahr ohne Probleme und hat bislang auch bei Gewitter prächtig funktioniert.

Grüße
peherr

cu, Jan

Hi!

Nun ja, Geschmackssache. Wir haben ein Kabel zwischen zwei
Häusern verlegt. Sind zwei unmittelbar aneinandergrenzende
Grundstücke und der öffentliche Bereich (Straße etc.) wird
nicht berührt, da die Kabelführung über den Garten der beiden
Grundstücke verläuft. Das Kabel ist zusätzlich noch durch ein
flexibles Plastikrohr gezogen und dann teilweise vergraben.
Auf diese Weise haben wir 80 Meter überbrückt. Am einen Ende
hängt ein DSL-Router/Switch, am anderen Ende ein einfacher
Hub. Diese Vernetzung läuft bereits im dritten Jahr ohne
Probleme und hat bislang auch bei Gewitter prächtig
funktioniert.

Aber das Kabel fest verlegt? So richtig am Boden entlang, ja? Dann kann das schon eher gehen.
Bei am Boden verlegten Kabeln ist die Wahrscheinlichkeit eines Problems vei Gewitter schon etwas kleiner, aber trotzdem noch vorhanden. Freut euch, solang’s gut geht! Aber nicht wundern, wenn doch mal was kaputt geht!

peherr

Hä? Kannste das mal malen, bitte?

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

http://matschke.yellowlabel.net/wlan.jpg
Hier die Skizze.

Im Nachbarhaus gibt es schon einen AP, aber der hat nur im Winter Verbindung zum zentralen AP, wenn der Baum keine Blätter hat, und auch dann nur schlecht. Ich habe sowohl zum Nachbarhaus als auch zum Haus mit dem zentralen AP Sichtkontakt. Ich möchte auch gern mit ins WLAN-Netz, aber mir war das bis jetzt noch zu teuer. Die Idee: wir legen ein Kabel von mir bis zum Nachbarhaus, bei mir im Haus einen Hub und den AP bei mir aufgestellt.

Die andere Möglichkeit wäre, dass ich Brige für meinen Nachbarn mache. Da ist allerdings die Frage, ob der AP, den ich zum bridgen verwende, gleichzeitig für mich als Verbindung zum zentralen AP dienen kann und auch Bridge sein kann, wenn mein Computer aus ist.

http://matschke.yellowlabel.net/wlan.jpg
Hier die Skizze.

Ah, jetzt verstehe ich. Das Haus unten links will also eine Verbindung zum Haus oben.
Du willst so eine Verbindung auch. Das Ganze möglichst einfach und kostenarm. Im Haus oben steht ein Access Point.

Entscheidend ist da die Frage der Entfernungen. Liegen die Entfernungen im Bereich unter 100m, wäre evtl. ein Range Expander ausreichend:

http://www.linksys.com/international/product.asp?coi…

Vorteil: Das Ding braucht nur Strom, sonst nix.

Achtung: Ich hab keine praktische Erfahrung damit und weiß nicht, wie gut der sich mit Geräten anderer Hersteller verträgt und wieviel Leistung der bringt. Sollte aber hinhauen - evtl. bestellt ihr das per Internet, dann habt ich 14 Tage Rückgaberecht.

Anwendung: Dieser Expander wird irgendwo in der Mitte - also am besten bei Dir - aufgebaut. Damit wird dann der AP im Haus oben für alle erreichbar und gut is. Bezahlen sollte den am Besten Dein Kumpel (Haus unten links), denn der ist es ja, der die erhöhte Reichweite braucht - DU hast ja auch so Verbindung.

Du verbindest Dich dann mit einer einfachen wLAN-Netzwerkkarte mit dem AP im Haus oben.

Gruß,

Malte.

Hallo peherr,

Bleibt auf jeden Fall noch die Mechanik übrig, an die gedacht
werden sollte:

Mir fällt schon nichts ein, wie ich ein naktes Kabel abspannen, also WIE befestigen, könnte ohne das Kabel selbst zu beschädigen…

MfG Peter(TOO)

Hi,

http://matschke.yellowlabel.net/wlan.jpg
Hier die Skizze.

Ist Euch klar, dass ihr diese Konstruktion bei der RegTP anmelden und genehmigen lassen müsst? Ihr überquert zwar nicht mit dem (geplanten) Kabel, sehr wohl aber mit dem WLAN selber öffentlichen Raum.

Gruß
Stefan

Jetzt würde mich halt interessieren, ob der AP, den ich mir dann kaufen muss, diese Expanderfunktion gleich mit übernehmen kann.

Sind die APs nicht schon angemeldet? Meines Wissens müssen doch alle Funkgeräte angemeldet sein, damit man die benutzen darf. Die Strahlen gehen ja auch über die Straße, ohne dass dort ein Empfänger ist.

Moin,

Sind die APs nicht schon angemeldet? Meines Wissens müssen
doch alle Funkgeräte angemeldet sein, damit man die benutzen
darf.

Das ist nur eine allgemeine Betriebserlaubnis. Solange Du auf Deinem eigenen Grund und Boden bleibst mit Deinem WLAN-Netz - kein Problem. Sobald Du eine Straße, fremde oder öffentliche Grundstücke überquerst, ist das ganze eine genehmigungspflichtige Richtfunkverbindung. Die Genehmigung kostet aber meines Wissens nichts. Früher wurde das beim BAPT beantragt, jetzt bei der REGTP.

Die Strahlen gehen ja auch über die Straße, ohne dass
dort ein Empfänger ist.

*ähömmm* Wir reden hier von deutschen Gesetzen und nicht von Logik! :wink:

Gruß
Stefan