Hallo Mike!
So lange wurde dieses Thema hier wohl noch nie beleidigungsfrei diskutiert. Danke Dir dafür. Das nur so nebenbei.
Doch, genau um das Thema Verantwortung geht es dabei.
Und hier sehe ich einfach den generellen Unterschied in der
„Wichtigkeit“ nicht, ausser in den bereits genannten
Einzelfällen natürlich.
Es geht hier nicht vorwiegend um die Frage der Verantwortung
an sich sodern darum ob man den Erlass von Rechtsakten also
Staatliches Handeln, nichts anderes tun die meisten Beamten,
überhaupt in die Hand von Nichtbeamten legen will
Warum nicht? Wie gesagt, auch in der freien Wirtschaft gibt es verantwortungsvolle Jobs, die sehr viel Vertrauen in den Mitarbeiter erfordern.
und vor
allem in wie weit das rechtlich überhaupt möglich ist.
Kein Problem, hier eine geeignete Grundlage zu schaffen.
Ich schrieb schon, das dem Beamten eine Menge Pflichten durch
das Beamtenrecht auferlegt sind, die der normale Arbeitnehmer
und angestellte nicht kennt. Diese sichern das jederzeitige
Funktionieren der Verwaltung, also des Staates.
Weshalb sollte man in Fällen, wo es eben für nötig erachtet wird, nicht auch normalen Arbeitnehmern eine gewisse Pflichtbewusstheit „aufbürden“ dürfen?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wann immer es im
privaten Bereich Streitereien gibt, es üblicherweise ein
beamter ist, der sie anzettelt. Ich habe mich schon oft genug
in Folge solchen Unfugs „schriftlich äußern“ müssen, daher
kann ich dieses Argument hier nicht als sonderlich wirksam
ansehen
Wo ist jetz der bezug?
Würdest Du korrekt zitieren, hättest Du ihn vor Deinen Augen.
Es geht um das Thema Brief an den Dienstherrn wegen privater
Streitigkeiten, welches Du selbt angeführt hattest. Lies doch
noch mal nach.
Ich dachte ich habe Dich nicht richtig verstanden - Du mustest
Dich also bei Deiner Firma über deinen Privatkram schriftlich
auslassen.
Nein, aber ich musste monatelang gegen einen beamten klagen, der aufgrund einer Falschaussage bzgl. einer Hakelei im Straßenverkehr meinen Arbeitsplatz gefährdet hat. Damals war ch im Außendienst und Richter und Beamter, zufällig lagen deren Wonorte ca. 10 Km auseinander, waren sich sofort einig, dass meine Existenz uninteressant und mein Führerschein einzuziehen sei. Der Oberstaatsanwalt und die 2. Instanz sahen das dann glücklicherweise anders.
Das halte ich für eine sehr massive Auswirkung in den Arbeitsbereich hinein…
Auf jeden Fall kann sich niemand über Dich bei Deinem
Arbeitgeber beschweren, der dann gegen Dich vorgeht, weil Du
in Deiner Privatzeit.
Um dieses Argument bewerten zu können, wäre es interessant,
wieviele Beamte (in %) bislang solche Schwierigkeiten hatten.
Kann ich Dir nicht nennen. Mal 3Bsp, damit Dus einordnen
kannst:
1.Kollege geht mit Kind spazieren, großer Hund kommt an und
will Kind Stulle klauen, Hundebesitzer macht nix. Kollege
tritt Hund. Hundebesitzr geht auf Kollegen los. Strafanzeige
gegen den Kollegen, stand kurz vor Beförderung und wartet jetz
nach 2 Jahren immernoch drauf - verurteilt isser schon, auf
die Berufung wartet er auch noch.
Das kann jedem Normalbürger auch passieren. Die Stigmatisierung durch Vorstrafen, teilweise deshalb sogar Jobverlust (Vertrauenspositionen wie Bank u.ä.), greift bei Normalbürgern noch mehr, der Beamte kann ja seinen Job nicht verlieren.
2.Kollege hat stress mit Nachbarn, weil er angeblich zu laut
ist, die schreiben an den Polizeipräsidenten, u.a. dass er
seine Müllsäcke extra vor ihrer Tür über den Boden schleift,
bla, bla - 10 Seiten, er muss sich dazu 5 seiten schriftlich
äußern.
Dann schreibt man eben den Brief und fertig. Was ist das schon gegen eine Arbeitsplatzgarantie?
Kollege fährt betrunken Auto, zerlegt ne Ampel kostet in alles
in Allem 30000.- DM (ist ja auch völlig ok). Wird deshalb über
3 Jahre nicht befördert, obwohl er sehr gute arbeit macht.
Andere können dadurch ihren Job komplett verlieren, s.o. Der Kollege ist doch durch Netz und doppelten Boden abgesichert. ist doch klasse.
Ich will insbesondere den letzten Fall nicht in Schutz nehmen
- aber ich denke mal wenn Dir sowas in Deiner Freizeit
passiert, ist das Dein Privatproblem und hat mit Deiner Arbeit
nichts zu tun. Bei Beamten ist das was anderes - nicht gerade
ein „Goodie“.
No way, s.o.
-sicherer Arbeitsplatz lebenslang
Richtig. Lebenslang.
Ich bespucke Dich nicht.
By the way: Beleidigungen wegen des ausgeübten berufes müssen
auch andere sich bieten lassen. Lies nur mal, was man mir hier
teilweise anbietet…
Nein, denn die lebenslange Arbeitsplatzgarantie wird von
Beamtenseite immer so gerne herabgespielt, ist aber, gerade in
Zeiten wie diesen, defintiv bares Geld wert.
Mit lächerlich meinte ich besonders den Vergleich von
Angriffenmit Axt/Messer, Bespucken, Beleidigen, steinwürfe,
Bedrohungen mit Waffen, getreten, geschlagen zu Deinem Beruf
und den Beleidigungen in einem Internetforum - das is doch
wirklich der hohn.
Fühlst Du Dich hier durch mich beleidigt? Das wollte ich nicht. Es liegt mir fern, Dich persönlich angreifen zu wollen, ich möchte lediglich über das Thema Beamtenstatus diskutieren.
Ferner wird man als Beamter im Dienst nicht generell verhauen, daher mag Dein Argument für den Polizeidienst gelten, aber ebendiesen habe ich ja weitgehend aus meiner Argumentation herausgenommen, s. Posting von vorgestern.
Ausserdem kann ich mich nur wiederholen indem ich sage, dass es auch Menschen gibt, die Polizisten nicht bespucken, sondern deren Arbeit sogar sehr respektieren. Menschen wie mich.
Das ändert jedoch nichts daran, dass man als Beamter in FDeutschland allgemein ein Arbeitnehmer in der First-Class ist und ich das für nicht angemessen halte, v.a. wenn man vom Verwaltungsdienst spricht.
Also ich kann nur von der Polizei sprechen und hier sind
Nachteile auf grund diziplinarer Ermittlungen keine
Einzelfälle.
Und den Vorteil, dass z.B. Beate nicht streiken dürfen,
erlebst Du jeden Tag.
Das ist doch sowieso selbstverständlich. Ich würde auch
anstelle des ÖD genau darüber nachdenken, ob ich noch streiken
sollte…
Ein Streik zur Durchsetzung unrealistischer Gehaltsfordeurngen
ist doch indiskutabel.
Auf die 3,5 % hätte ich auch verzichtet, aber Weihnachts und
Urlaubsgeld sind indiskutabel - der Streik aber wohl nicht.
Man hat den erhöhungen nicht umsonst zugestimmt. Wird wirklich
massiv gestreikt bricht hier alles zusammen.
Das ist eine ganz miese erpresserische Tour, die sich so kein zweites Mal durchsetzen lassen wird. Die Diskussion um den Sonderstatus von Beamten und ÖD ist in vollem Gange und die Betroffenen sind selbst Schuld daran.
Ich bekomme kein Urlaubsgeld, kein Weihnachtsgeld, keine Gehaltserhöhung u.s.w. Und ich streike nicht.
Ach richtig, ich könnte jeden Tag in Uniform ganz umsonst mit
den Öffentlichen Fahren. Ich müsste mir dann bloß immer meine
Waffe und ein Funkgerät mitnehmen damit ich überhaupt ankomme.
Diesen Vorteil habe ich nicht. Ich muss mich der alltäglichen
Gefahr ohne Marke aussetzen.
Naja ich glaube Du kannst oder willst das nicht verstehn…
Ich kann das sehr gut verstehen.
Allerdings fehlt mir bei Beamten oft die Bereitschaft, sich
auch mal die Situation der Mehrheit der weniger Privilegierten
anzusehen…
Was hat das jetzt mit der Nutzung der öffentlichen
Verkehrsmittel zu tun?
Der Normalmensch muss dafür bezahlen. Locker 100 Euro im Monat.
Dafür werde ich dann natürlich gut bezahlt, ich bringe eben
Einsatzbereitschaft und eine gute Qualifikation mit.
Da hast Dus doch. Ich bringe auch Einsatzbereitschaft und eine
gute Qualifikation mit. Ich wollte aber nun mal Polizeibeamter
werden, also heul ich nicht rum, dass ich zuwenig verdiene.
Das hast Du vor 2 Tagen getan.
Ein ehemaliger Kollege musste aus dem Dienst ausscheiden (im
übrigen weil er Privat im jugendlichen Leichtsinn ne
Versicherung beschissen hat - soviel zum immer sicheren
Arbeitsplatz - obwohl ich das natürlich in Ordnung finde, denn
als polizist macht man sowas nicht). Er ist jetzt makler und
verdient Traumgehälter/Provisionen. das freut mch für ihn,
aber er wäre immer noch gerne Polizist, denn heute hat er kaum
noch Freizeit.
Soviel zu den Arbeitszeiten. Danke für die Bestätigung.
So muss doch jeder selbst wissen ob er spitzen gelder
verdienen will oder lieber auf Sicherheit Wert legt.
Richtig. Das Problem ist nur, dass sehr viele Menschen sich für diese Sicherheit entscheiden und sehr wenige Menschen das verdienen müssen.
Ich beschwere mich nicht darüber, mehr zu arbeiten. Ich möchte auch kein Beamtengehalt verdienen. Aber ich möchte auch nicht 52% Abgaben bezahlen. Nur darum geht es mir.
Und da
ist der Knackpunkt: ich musste jahrelang hart ackern, um diese
vermeintlichen Goodies erhalten zu dürfen. Als Beamter
hingegen ist man von Anfang an, auch schon während der
Ausbildung, im sicheren Schoß des Staates und wird sehr gut
bezahlt, s. Beamten-FH.
Klar hätte ich auch ein paar Kandidaten, die ich lieber mal
wieder loswerden würde, aber ich kenn auch so einige gute
Leute, denen ihr Beamtenstatus den Job gerettet hat.
Soviel zu Netz und doppeltem Boden, danke für die Bestätigung.
Es wäre schon cooler wenn ich mit n paar 63 Jährigen gegen die
Chaoten antreten könnte, würde der Steuerzahler gleich ein
Paar Pensionskosten sparen. Aber vielleicht würde er auch dumm
kucken, wenn er mal Hilfe benötigt und zwei Greise steigen vom
Funkwagen.
kein Argument. Ein Außendienstler muss auch raus, bis er
umfällt.
Das is doch witzig gemeint oder???
Nein, warum?
Vor 2 Tagen hatte ich im Hotel ein gespräch mit einem
Vertreter, der 62 Jahre alt war und 5 Tage die Woche auf Achse
ist, um messtechnik zu verkaufen. Glaubst Du, den fragt einer?
Als Beamter hingegen geht man (im Schnitt) mit 58 in Pension
und lässt es sich bei höchsten Bezügen gut gehen.
Ich hatte hier von Polizei gesprochen. Und der Vergleich eines
Vertreters mit einem Vollzugspolizeibeamten der Streife fährt
ist für mich höchstens ein Witz.
Schade, dass Du meinen Ex-Beruf so gering schätzt.
Ich denke, mit einer 65 Stunden-Woche und 100.000 Km im Jahr, jeden tag aufs neue in den Kampf ziehen und mit verschiedensten Menschen verhandeln zu müssen und dies unter dem Druck, bei Misserfolg am Monatsende ohne Geld dazustehen, ist deutlich härter als der durchschnittliche Polizeijob.
Ja welche denn?
Z.B. die Unkünbarkeit, die garantierte Beförderung, das 13.
Pensionsgehalt, die 35 1/2-Stunden-Woche, die
Gehaltserhöhungen, gekoppelt an ver.di…
Wie gesagt 35 1/2 gibs in Berlin nicht mehr - hier is 42.
Abgesehen davon verdienst Du eh mehr gehalt als alle die hier
diese tollen Goodies bekommen, dafür hast Du den
Gehaltsgoodie, das kannste Dir nämlich frei aushandeln. Haste
Dir selbst ausgesucht, die anderen eben was anderes.Punkt.
Wie gesagt, ich möchte nichts davon abhaben. Ich denke jedoch, dass man hier ansetzen muss, da dem Normalbürger die durch v.a. die Pensionen entstehenden Belastungen nicht mehr zuzumuten sind.
Wir könn uns ja jetz gegenseitig unsere anstrengende Arbeit
vorhalten - schon mal 5 Tage in den selben klamotten
durchgearbeitet?
Nein. Du etwa? Ferkel…
Ja allerdings.
Soll ich Dir ein T-Shirt schicken? Solltest Du das nächste mal einen Einsatz in mneiner Nähe haben, der Dich so einspannt, rufe mich an, ich bringe Euch dann ein paar frische UNterhosen. Wie gesagt, und das ist jetzt keine Ironie mehr: ich respektiere die Arbeit der Polizei.
Mit ab und zu mal 2 - 5 Std Pause? Während Du
nebenbei mal n paar Leute vorm ersaufen rettest oder ne Leiche
ausm Wasser ziehst, wobei Du noch aufpassen must, das Du mit
dem supertollen Boot das Du hast nicht selber absäufst, wo Du
doch gar kein Wasserschutzpolizist bist??? Und das alles zum
normalen Tari? Is nur mal n Beispiel, sicher nicht alltäglich,
aber solche gibts es viele, passiert eben mal so im Lauf des
Jahres.
Wenn Du hierfür nicht Dein Gehalt nochmal an Zulagen bekommst,
machst Du etwas falsch…
Klar ich bekommen sog. mehrverpflegungsaufwand, die
Überstunden und von der Steuer was zurück. Gefahrenzulagen
bekommen nur Sondereinsatzkommandos - das sind glaub ich um 75
Euro im Monat.
150 Mark mehr. Dafür musste ich schon einiges verkaufen.
Bloß leider wirft man sie immer in einen Topf…
Klar, denn die Differenzierung ist hier auch schwierig. Denn
die typischen Innendiensthengste, um die es ja eigentlich
geht, gibt es bei Euch auch…
Nicht alle, aber viele von diesen Innendiensthengsten sind
Leute die lange genug auf der Strasse waren und sich ihre
Lorbeeren schon verdient haben. Über 50 Jährige haben im
Streifendienst nichts zu suchen, da muss man nämlich rennen,
über mauern hüpfen, sich rumkloppen etc. - Muss das ein
Vertreter auch?
Im übertragenen Sinne ja. Er muss hellwach verhandeln, sich auf der Straße mit dem typischen deutschen Ignoranten balgen, gegen 30 Jahre Jüngere in harten Kick-Out-Verhandlungen bestehen u.s.w.
Hier wird nicht physisch, sondern psychisch hart gekämpft
Ich sehe das täglich bei meinen Mitarbeitern, der Kampf ist hart. Viele sind mit 40 völlig fertig und müssen etwas anderes machen. Nur hilft ihnen dann keine Jobgarantie und hunderte von Umschulungsprogrammen oder eine gesicherte Versetzung in den Innendienst.
und etwas mehr
Wäre mir wurscht, mein Auto ist bereits angemeldet…
Ich bin gegen diese ganzen schwachsinnigen Streiks relativ
resistent, denn wenn ich loslege, schlafen die alle noch.
Könnte es mich doch mal behindern, disponiere ich meinen Tag
eben um. Juckt mich also nicht.
Bei massiven Streiks im ÖD glaubst Du wohl selbst nicht, dass
Dich das nicht treffen würde - es sei denn Du wohnst aufm Dorf
und arbeitest auch da.
Ich wohne zwar in der Stadt, arbeite jedoch sprichwörtlich auf dem Dorf.
Meinen Müll habe ich schon bei den ÖD-Streiks vor einigen Jahren in stabilen Säcken geruchssicher auf der Straße gelagert und ansonsten merke ich von einem Streik im ÖD gar nichts. Ist doch auch irgendwie bezeichnend, oder?
Mich kann man damit also nicht meinen, denn sollten sogar die Räumdienste streiken, arbeite ich eben von zu Hause aus.
Ansonsten könn wirs hier bewenden lassen, bringt wohl eh
nichts.
Ist o.k., wir haben ja unsere Standpunkte in akzeptabler Form dargelegt.
Grüße und take care!
Mathias