Zwang zur Speichelprobe rechtens?

Hallo

Mich würde mal interessieren, ob es rechtens ist, wenn zur Abgabe einer Speichelprobe gezwungen wird. Mit dieser Probe soll dann ein flächendeckender Gentest gemacht werden um ein Gewaltverbrechen aufzuklären. Also ich bin jetzt nicht davon betroffen aber wenn dann würde ich mich einfach weigern dieses zu tun. Was können denn dann die Konsequenzen sein?
Danke für die Antworten

Also dann…
Dannemann

Hi,

Mich würde mal interessieren, ob es rechtens ist, wenn zur
Abgabe einer Speichelprobe gezwungen wird.

Zwingen kann nur ein Richter im Einzelfall. Gegen einen solchen Beschluß wären dann Rechtsmittel möglich. Ist der Rechtsweg abgeschlossen, ist eine solche Anordnung natürlich genauso rechtens wie jeder andere Eingriff in die Persönlichkeitsrechte einer Person. Auch eine mit dieser Maßnahme evtl. begangene Körperverletzung wäre gerechtfertigt (und damit keine Straftat).

Mit dieser Probe
soll dann ein flächendeckender Gentest gemacht werden um ein
Gewaltverbrechen aufzuklären.

Mit einer Probe kann man keinen flächendeckenden Gentest machen…:wink: Du meinst sicher die immer häufiger verkündeten Aufforderungen der Polizei an einen def. Personenkreis eines def. Gebietes, von sich eine Speichelprobe nehmen zu lassen.

Also ich bin jetzt nicht davon
betroffen aber wenn dann würde ich mich einfach weigern dieses
zu tun. Was können denn dann die Konsequenzen sein?

Nach einer richterlichen Anordnung: Dein Widerstand wird notfalls mit Gewalt gebrochen. Die Probe wird genommen, ob Du willst oder nicht.
Nach einer Aufforderung der Polizei: Da es nur eine Aufforderung zum freiwilligen Handeln ist, drohen unmittelbar keine Konsequenzen. Aber die Polizei bejaht i.d.R. bei Personen, die sich dieser Aufforderung widersetzen, einen Anfangsverdacht und rechtfertigt damit weitere Ermittlungen. Dies kann dann schließlich zu einer richterlichen Anordnung zur Probennahme führen.

Danke für die Antworten

Bitte…

Gruß Stefan

Zwingen kann nur ein Richter im Einzelfall. Gegen einen
solchen Beschluß wären dann Rechtsmittel möglich. Ist der
Rechtsweg abgeschlossen, ist eine solche Anordnung natürlich
genauso rechtens wie jeder andere Eingriff in die
Persönlichkeitsrechte einer Person. Auch eine mit dieser
Maßnahme evtl. begangene Körperverletzung wäre gerechtfertigt´

Kannst mir da einer die entsprechenden Gesetzte nennen. Wo ist das festgelegt. Ich meinte immer ohne konkreten Verdacht dürfen keine Eingriffe in meine Perönlichkeits rechte vorgenommen werden. Und wenn ich dann nur in einem bestimmten Gebiet wohne, dürfte das doch keine Rechtfertigung beinhalten, oder?

Du meinst sicher die immer häufiger verkündeten
Aufforderungen der Polizei an einen def. Personenkreis eines
def. Gebietes, von sich eine Speichelprobe nehmen zu lassen.

Also dann …
Dannemann

Tach,

Kannst mir da einer die entsprechenden Gesetzte nennen. Wo ist
das festgelegt. Ich meinte immer ohne konkreten Verdacht
dürfen keine Eingriffe in meine Perönlichkeits rechte
vorgenommen werden. Und wenn ich dann nur in einem bestimmten
Gebiet wohne, dürfte das doch keine Rechtfertigung beinhalten,
oder?

Das ist ja der Trick an der Sache. Es gibt keinen Zwang, solange du freiwillig mitmachst. Wenn nicht, dann ist der Umstand, daß du eben nicht mitmachst, schon eine Begründung für einen Anfangsverdacht. D.h. Eingriffe werden gerechtfertigt. Das klingt zwar pervers, ist aber imho sinnvoll, da diese Massenuntersuchungen ja gemeinhin dann gemacht werden, wenn es keine anderen hinreichenden Spuren gibt und der Kreis der zu untersuchenden schon aus Kostengründen so gering wie möglich gehalten wird.

Gruß
L.

Mich würde mal interessieren, ob es rechtens ist, wenn zur
Abgabe einer Speichelprobe gezwungen wird.

Hallo,

im letzten Jahr hab ich eine ähnliche Frage an Hand eines konkreten Falls in Frankfurt gestellt: http://www.bka.de/fahndung/personen/tristan/

Das war der w-w-w-Thread dazu:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Aufgefordert zur Abgabe ihrer Fingerabdrücke wurden Männer einer bestimmten Altersgruppe in den westlichen Frankfurter Stadtteilen. Die Aktion war zunächst auf zwei Stadtteile beschränkt, sollte bei Erfolglosigkeit jedoch auf umliegende Gebiete ausgeweitet werden. Soweit ich weiß, ist der Fall bis heute unaufgeklärt, und von der Fortsetzung der Aktion habe ich später auch nichts mehr gehört.

Würde mich schon interessieren, ob die damals genommenen Fingerabdrücke mittlerweile wieder gelöscht sind. Aber wer gibt einem die Antwort darauf und vor allem: Wem kann man sie glauben?

Gruß,
Dail

Würde mich schon interessieren, ob die damals genommenen
Fingerabdrücke mittlerweile wieder gelöscht sind. Aber wer
gibt einem die Antwort darauf und vor allem: Wem kann man sie
glauben?

sicher wurden die gelöscht.
Aber vorher hat man zur Sicherheit von allen noch ne Kopie gemacht.

Werden die wirklich gelöscht bevor der Fall abgeschlossen ist? Das würde mich mal interessieren.

Gruß Ivo

Hallo an alle!

Bei uns in Spanien tun sich die Behörden erheblich leichter mit den Fingerabdrücke, nämlich:

Jeder Spanier ab 14 Jahre muß sich einen Personalausweis („DNI“-genannt, aus den sp. Kürzeln) von der Polizei ausstellen lassen. Und ausser die üblichen zu diesen Zwecke erforderlichen Dokumente und zwei Lichtbilder muß derjenige alle 10 Fingern abdrücken lassen. Im alten DNI war der rechten Zeigefinger immer auf dem Dokument zu sehen und alle Finger, zusätzlich auf ein Karton in der Personalakte bei der Polizei (die dann auf ein Zentral Computer kam). Dieses Dokument gilt 10 Jahre. Bei Erneuerung bzw Verlust/abhandenkommen müssen alle Fingerkuppeln erneut abgedrückt werden.

Das hat sich bis heute nicht geändert (ausser daß im neuen DNI kein Fingerabdruck mehr zu sehen ist) und ich persönlich, als Spanierin, finde es auch in Ordnung.

Wollte nur als Vergleich /kleine Bemerkung sagen…

Schöne Grüße
Helena

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Man wär das schön…
…wenn wir sowas auch in D hätten, aber hier schrein ja gleich alle nach dem Datenschutz - bis sie selbst mal Opfer werden…

M.

…wenn wir sowas auch in D hätten, aber hier schrein ja
gleich alle nach dem Datenschutz - bis sie selbst mal Opfer
werden…

M.

Geduld…Du wirst leider nicht mehr lange warten müssen.

Nur eine Frage…

…wenn wir sowas auch in D hätten, aber hier schrein ja
gleich alle nach dem Datenschutz - bis sie selbst mal Opfer
werden…

Geduld…Du wirst leider nicht mehr lange warten müssen.

Hallo Stefan, Mike, Ivo, schön, dass Ihr wieder dabei seid :smile:

Nee, im Ernst, mich interessiert die aktuelle Rechtslage auch. Wenn ich mir Stefan (Goosi) so anschaue, muss sich seit dem letzten Jahr einiges geändert haben. Anders kann ich mir Deine sachlichen, fast resignierenden Antworten nicht erklären. Bitte nicht mißverstehen, ist nicht vorwurfsvoll gemeint, fällt mir nur im Vergleich zu damals auf…

Mikes Position hat sich wohl nicht verändert, und ich bin wirklich heilfroh, daß ich nicht Opfer, sondern „nur“ Tatverdächtiger war(bin). Auch das ist ohne Zynismus gemeint. Aber vielleicht kannst Du, Mike, Ivos „ironische“ Bemerkung und meine ursprüngliche Frage trotzdem beantworten:

Was ist mit den seinerzeit „freiwillig“ abgenommenen Fingerabdrücken passiert?

Gruß,
Dail

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…wenn wir sowas auch in D hätten, aber hier schrein ja
gleich alle nach dem Datenschutz - bis sie selbst mal Opfer
werden…

M.

Hi Mike!
Eigentlich weiß ich nicht so recht, ob das unter Datenschutz fällt…
Welche Objektive, verwertbare Daten sind in den Fingerkuppeln???
Was könnte man, ggbflls. böses/verbrecherisches damit anfangen???
Ich weiß es nicht. Ich bin aber froh, daß es in meiner Heimat so ist…
Rätselhafte, grubelnden Grüße
Helena

Jetzt tut er wieder so als gäbe es in Deutschland
keine Datenbanken.

Hallo Mike,

es stimmt schon, dass es so was nicht flächendecken gibt. Bisher! Sollten Biometrische Daten für den Ausweis irgendwo hinterlegt werden, haben wir das auch. Fraglich ist, ob die Polizei die dann generell nutzen darf oder nicht.

Aber auch bei uns ist es so, dass von jedem der schon mal Täter war, die Fingerabdrücke vorhanden sind. Außerdem von jedem Asylbewerber, wobei das BKA bei dieser ein generelles Zugriffsrecht hat.

Und ansonsten ist der Missbrauch dieser Daten ebenso eine Gefahr wie das fehlen. Ich finde es jedenfalls klasse, wenn wir mit der russischen Polizei zugriff auf unsere Daten gewähren - sag nicht dass das nicht so ist, denn es ist so dass selbst das BKa deswegen Alarm schlägt. Sollte mich nicht wundern wenn deine Fingerabdrücke irgendwann in gefälschen Ausweispapieren auftauchen.

Gruß Ivo

Warst Du denn verdächtig? Das reicht ja nicht…
oder hats Du freiwillig Abdrücke abgegeben?
Zur zwangsweisen Abnahme würde es nur kommen, wenn Du Beschuldigter wärst, d.h. wenn gegen Dich Ermittlungen mit dem Ziel der Einleitunge eines Strafverfahrens geführt werden würden - also schon sehr konkret gegen Deine Person ermittelt wird.

Außerdem kannst Du offiziell / schriftlich nachfragen, dann bekommst Du ne sichere Antwort.

M.

Leider nicht ganz richtig

keine Datenbanken.

Hallo Mike,

es stimmt schon, dass es so was nicht flächendecken gibt.
Bisher! Sollten Biometrische Daten für den Ausweis irgendwo
hinterlegt werden, haben wir das auch.

Das war mal im Gespräch - hab aber die Beschlußfassung verpaßt.

Fraglich ist, ob die
Polizei die dann generell nutzen darf oder nicht.

Glaube nicht.Bestimmt nur bei Kapitalverbrechen.

Aber auch bei uns ist es so, dass von jedem der schon mal
Täter war, die Fingerabdrücke vorhanden sind.

Das ist falsch. Fingerabdrücke werden gem. 81b StPO nur beim Beschuldigten genommen, wenn eine Wiederholungsgefahr prognostiziert werden kann oder es zum Spurenvergleich notwendig ist.
Das erstere trifft öfter zu, aber lange nicht bei JEDEM.

Außerdem von
jedem Asylbewerber, wobei das BKA bei dieser ein generelles
Zugriffsrecht hat.

BKA und Länderpolizei.

Und ansonsten ist der Missbrauch dieser Daten ebenso eine
Gefahr wie das fehlen. Ich finde es jedenfalls klasse, wenn
wir mit der russischen Polizei zugriff auf unsere Daten
gewähren - sag nicht dass das nicht so ist, denn es ist so
dass selbst das BKa deswegen Alarm schlägt. Sollte mich nicht
wundern wenn deine Fingerabdrücke irgendwann in gefälschen
Ausweispapieren auftauchen.

Is vielleicht etwas früh - aber was soll das jemandem bringen?
Er kann sie deshalb ja nicht irgendwo hinterlassen. Da meine Fingerabdrücke wohl an x Tatorten sind, wäre das eher schlecht für den jenigen.

M.

Eigentlich weiß ich nicht so recht, ob das unter Datenschutz
fällt…

Da dies auswertbare, personenbezogene daten sind - auf jeden Fall.
Nur mal zum Datenschutz, der ja sicher wichtig ist,aber bei uns maßlos übertrieben:
In gewissen Bundesländern ist es so, das eine Polizeistreife bei einer Fahndungsüberprüfung einer Person nicht einmal gesagt bekommt, ob diese evtl, schon vorher oft wegen z.B. Autodiebstahl aufgefallen ist. Würde die Streife das gesagt bekommen, würde sie vielleicht den Pkw genauer als gewöhnlich betrachten…
Das fällt aber unter Datenschutz. Toll oder???

Welche Objektive, verwertbare Daten sind in den
Fingerkuppeln???
Was könnte man, ggbflls. böses/verbrecherisches damit
anfangen???

Man kann jeden damit identifizieren. Könnte z.B. wenn man auf die Datenbank der Polizei zurückgreifen kann, auch im Zivilverfahren Ansprüche gegen Menschen über ihre Fingerabdrücke nachweisen.
Ist natürlich theorie…

Ich weiß es nicht. Ich bin aber froh, daß es in meiner Heimat
so ist…
Rätselhafte, grubelnden Grüße
Helena

Hi Dail,

Nee, im Ernst, mich interessiert die aktuelle Rechtslage auch.
Wenn ich mir Stefan (Goosi) so anschaue, muss sich seit dem
letzten Jahr einiges geändert haben. Anders kann ich mir Deine
sachlichen, fast resignierenden Antworten nicht erklären.

An der Rechtslage hat sich bislang nichts geändert (oder ich habe was entscheidendes verpaßt).
Resigniert bin ich im Bezug auf Diskussionen in Internetforen. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß die Wenigsten zu dieser Form der Auseinandersetzung fähig sind. Das äußert sich darin, daß Beiträge offensichtlich nicht vorurteilsfrei gelesen werden und dem Verfasser Dinge unterstellt bzw. in den Mund gelegt werden, die er nie sagte oder meinte. Hinzu kommt, daß ich diese Form der Auseinandersetzung als ausgesprochen mühsam empfinde (sofern man mal jemanden findet, der auch zur Diskussion willens ist), da man die Postings und ihre Vorgänger sehr genau studieren muß und die eigene Stellungnahme sehr genau überlegt sein will.
Dies führte bei mir zu der Entscheidung, dieses Forum nur noch in seinem eigentlichen Sinne zu nutzen - als Plattform zum Wissensaustausch. Eine Meinung vertrete ich nur noch im Ausnahmefall, wenn sie z.B. explizit erfragt wird oder wenn mir eine Meinungsäußerung ohne großen Diskussionsbeitrag sinnvoll erscheint (wie hier um zu zeigen, es gibt neben dem Mainstream auch noch nachdenkliche Menschen).
Nebenbei: Ich hasse die hier recht weit verbreitete Unsitte, sachliche Fragen mit unerwünschten Meinungsäußerungen oder gar Beschimpfungen (weil die unterstellte Intention der Frage verwerflich sei) zu beantworten.

Aber es hat mich ungemein erfreut, daß es offensichtlich doch Leute gibt, die kontroverse Diskussionen verfolgen und als Bereicherung empfinden. Wobei mir allerdings gerade diese Diskussion in lebhaft unangenehmer Erinnerung ist…
Als Wissensforum schätze ich www durchaus und die sachlichen Beiträge von Mike sind i.d.R. sehr hilfreich. Insofern habe ich mit der Situation meinen Frieden gemacht…

Eine schöne Woche
Stefan

Hallo Mike!
Hallo www-lers!
Mike vielen Dank für Deinen ausführlichen Infos!!!

Eigentlich weiß ich nicht so recht, ob das unter Datenschutz
fällt…

Da dies auswertbare, personenbezogene daten sind - auf jeden
Fall.

Ja stimmt!!..

Nur mal zum Datenschutz, der ja sicher wichtig ist,aber bei
uns maßlos übertrieben:
In gewissen Bundesländern ist es so, das eine Polizeistreife
bei einer Fahndungsüberprüfung einer Person nicht einmal
gesagt bekommt, ob diese evtl, schon vorher oft wegen z.B.
Autodiebstahl aufgefallen ist. Würde die Streife das gesagt
bekommen, würde sie vielleicht den Pkw genauer als gewöhnlich
betrachten…
Das fällt aber unter Datenschutz. Toll oder???

Also für mich als spanierin ist es zumindest seltsam. Natürlich könnte schon mal vorkommen, daß sich jemand auf die gleiche Frequenz stellt, sich evtl als Polizei ausgibt und Daten von XY einholt. Aber diese Möglichkeit dürfte 1x vorkommen und die Notwendigkeit der Maßnahme bei einer Polizeistreife ist es sicherlich um einiges höher (ich denke dabei an ETA, diese in Spanien Mörder-und Schwerstverbrecherbande, auch Terroristen genannt). Wieviele Mörde haben sich in Spanien dadurch verhindern können!!

Welche Objektive, verwertbare Daten sind in den
Fingerkuppeln???
Was könnte man, ggbflls. böses/verbrecherisches damit
anfangen???

Man kann jeden damit identifizieren. Könnte z.B. wenn man auf
die Datenbank der Polizei zurückgreifen kann, auch im
Zivilverfahren Ansprüche gegen Menschen über ihre
Fingerabdrücke nachweisen.
Ist natürlich theorie…

Ja bestimmt Theorie, die aber sicherlich mal in der Praxis schon vorgekommen ist! Aber dann würde man diese auf ein Karton (bzw im PC) gespeicherte Abdrücke in das „verdächtige“ Gegenstand bringen müssen, was sicherlich nciht so einfach ist (oder?)

Ich weiß es nicht. Ich bin aber froh, daß es in meiner Heimat
so ist…
Rätselhafte, grubelnden Grüße
Helena

Nochmals Danke, Mike und alles Gute!
Helena

oder hats Du freiwillig Abdrücke abgegeben?

Hallo Mike,

ich wohne (und wohnte) nicht in den beiden Stadtteilen, in denen die Abdrücke zuerst abgegeben werden sollten, sondern „in der zweiten Reihe“, also einem angrenzenden Gebiet. Ursprünglich hieß es damals, bei Erfolglosigkeit würden auch diese Stadtteile überprüft. Dazu ist es jedoch nie gekommen, obwohl der Fall m.W. bisher ungeklärt ist.

Zur zwangsweisen Abnahme würde es nur kommen, wenn Du
Beschuldigter wärst, d.h. wenn gegen Dich Ermittlungen mit dem
Ziel der Einleitunge eines Strafverfahrens geführt werden
würden - also schon sehr konkret gegen Deine Person ermittelt
wird.

Zum Automatismus „Weigerung der freiwilligen Abgabe -> Mögliche Aufnahme von Ermittlungen -> Zwangsweise Abnahme der Abdrücke“ habe ich mich letztes Jahr schon geäussert. Natürlich ist klar, dass es ohne diese Konsequenz Schwachsinn wäre, mit solchen Massentests auf wirklich rein freiwilliger Basis überhaupt zu beginnen. Nur hat das Wort „Freiwilligkeit“ in diesem Prozess dann überhaupt nichts verloren, sondern es sollte ehrlicherweise heißen: Antreten zum Massentest, Marsch, Marsch!

Bei der jetzigen Verfahrensweise würde ich mich auch heute wieder weigern, von allein zur Abnahme anzutanzen, jedenfalls solange, bis ich meine persönliche Einladung bekäme, …

Außerdem kannst Du offiziell / schriftlich nachfragen, dann
bekommst Du ne sichere Antwort.

… denn das genau ist der Knackpunkt: Daran, daß ich eine _sichere_ Antwort bekomme, hätte ich keine Zweifel. Aber an der _Richtigkeit_ der Antwort!

Gruß (auch an Stefan)
Dail

Hallo Mike,

es stimmt schon, dass es so was nicht flächendecken gibt.
Bisher! Sollten Biometrische Daten für den Ausweis irgendwo
hinterlegt werden, haben wir das auch.

Das war mal im Gespräch - hab aber die Beschlußfassung
verpaßt.

wenn du meinen Satz nochmals ließt, wirst du feststellen, dass ich deshalb den Konjunktiv verwedet habe.

Fraglich ist, ob die
Polizei die dann generell nutzen darf oder nicht.

Glaube nicht.Bestimmt nur bei Kapitalverbrechen.

Wenn es Datenschutzrechlich relevant geregelt ist wohl eher gar nicht.
Aber ich will diese Diskussion über „für und wieder“ gar nicht führen, denn das führt eh zu nichts.

Aber auch bei uns ist es so, dass von jedem der schon mal
Täter war, die Fingerabdrücke vorhanden sind.

Das ist falsch. Fingerabdrücke werden gem. 81b StPO nur beim
Beschuldigten genommen, wenn eine Wiederholungsgefahr
prognostiziert werden kann oder es zum Spurenvergleich
notwendig ist.
Das erstere trifft öfter zu, aber lange nicht bei JEDEM.

Aber wohl bei sehr vielen.

Außerdem von
jedem Asylbewerber, wobei das BKA bei dieser ein generelles
Zugriffsrecht hat.

BKA und Länderpolizei.

Noch besser…

Und ansonsten ist der Missbrauch dieser Daten ebenso eine
Gefahr wie das fehlen. Ich finde es jedenfalls klasse, wenn
wir mit der russischen Polizei zugriff auf unsere Daten
gewähren - sag nicht dass das nicht so ist, denn es ist so
dass selbst das BKa deswegen Alarm schlägt. Sollte mich nicht
wundern wenn deine Fingerabdrücke irgendwann in gefälschen
Ausweispapieren auftauchen.

Is vielleicht etwas früh - aber was soll das jemandem bringen?
Er kann sie deshalb ja nicht irgendwo hinterlassen. Da meine
Fingerabdrücke wohl an x Tatorten sind, wäre das eher schlecht
für den jenigen.

Es geht hier doch nicht nur um Kapitalverbrechen.

Gruß Ivo

Paranoia

Zum Automatismus „Weigerung der freiwilligen Abgabe ->
Mögliche Aufnahme von Ermittlungen -> Zwangsweise Abnahme
der Abdrücke“ habe ich mich letztes Jahr schon geäussert.
Natürlich ist klar, dass es ohne diese Konsequenz Schwachsinn
wäre, mit solchen Massentests auf wirklich rein
freiwilliger
Basis überhaupt zu beginnen. Nur hat das Wort
„Freiwilligkeit“ in diesem Prozess dann überhaupt nichts
verloren, sondern es sollte ehrlicherweise heißen: Antreten
zum Massentest, Marsch, Marsch!

Dafür gibts bei uns keine Rechtsgrundlage.
Warum Du Dich nun weigern würdes bei der Aufklärung eines schweren VVerbrechens zu helfen, kann ich allerdings nicht so ganz nachvollziehen.

Außerdem kannst Du offiziell / schriftlich nachfragen, dann
bekommst Du ne sichere Antwort.

… denn das genau ist der Knackpunkt: Daran, daß ich eine
_sichere_ Antwort bekomme, hätte ich keine Zweifel. Aber an
der _Richtigkeit_ der Antwort!

Nimms mir nicht krumm, aber das ist die übliche Paranoia, der Leute die zu oft Staatsfeind Nr. 1 gesehen haben.
Erinnert mich etwas an die Typen die mich letztens beiner Demo ganz entrüstet gefragt haben, warum meine Beamten den die Teilnehmer filmen und ernsthaft der Meinung waren, der Staatsschutz würde nacher alle Filme auswerten, um zu sehen, wer denn alles dabei war.
Nachdem sie meine Ausführungen über die Rechtmäßigkeit von Übersichtsaufnahmen ohne Erkennbarkeit einzelner, die später gelöscht werden (sprich beim überspielen beim nächsten Einsatz, weil wir -neben der Rechtslage-ohnehin nicht soviele Bänder und Platz hätten um jeden Mist aufzubewahren), wenn es nicht zu Ausschreitungen und Beweiserheblichen Aufnahmen kommt, nicht glauben wollten, mußte ich ihnen die Wahrheit schließlich mitteilen…

Nämlich dass die Aufnahmen direkt von der Kamera über Satelit an die CIA gesendet werden, die diese detailiert auswertet, die Fingerabdrücke aus digitaler bearbeitung rekonstruiert und in alle Polizeicomputer der Welt einspeist und eine der Demoteilnehmer entsprechende Zahl von Agenten x 5 aussendet um diese rund um die Uhr zu beschatten und ggf. zu beseitigen, weil sie ja gegen die Interessen der USA demonstriert hatten…

Komischer Weise befriedigte die Menschen diese Antwort auch nicht…

M.