Hallo,
ich las gerade - wieder einmal - in einem anderen board die
Wendung „in keinster Weise“, noch dazu von einem user, den ich
besonders schätze – was den klitzekleinen ärgerlichen Impuls, den
ich immer noch bei dieser weit verbreiteten sprachlichen
Entgleisung empfinde, so weit steigerte,
dass ich der Sache etwas nachging.
Bei Google natürlich >1 Mio. Funde. Der erste klingt sogar
seriös: SPIEGEL.
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,311…
Und was lese ich da ?! In einer wohl sprachkritisch gemeinten Kolumne
à la Bastian Sick:
Es handele um den „Elativ“.
Der Elativ, auch „absoluter Superlativ“ genannt, wird außer
Konkurrenz verwendet, also ohne einen wirklichen Vergleich
anzustellen: möglichst, gefälligst, baldigst, gütigst, herzlichst,
mit freundlichsten Grüßen, in tiefster Trauer, beim besten Willen,
beim leisesten Anzeichen, und eben auch: in keinster Weise.
Keinster ist aber gar kein Superlativ, kann also auch nicht als
„absoluter“, als Elativ durchgehen. Irgendwer hat einmal diesen
Wortjux „in keinster Weise“ in die Welt gesetzt, wohl als Witz oder
auch ironische Sprachkritik, und mittlerweile liest man es überall,
nicht etwa deshalb, weil heutzutage Witzi_sch_keit in allen
Medien „aufdringlichst“ geworden ist, sondern ganz unbekümmert.
Ein Fall wie – „nichtsdestotrotz“.
Ich habe jetzt nicht die Kraft, mich in der Google-Liste
vorzuarbeiten.
Kennt hier vielleicht jemand einen link zu einem Artikel,
dessen Autor (oder auch Autorin:wink: so richtig aufräumt mit diesen und
ähnlichen sprachlichen Verhunzungen?
Aaarrgh
Nescio