Köln fest im Würgegriff des Verbrechens

Weiter unten wurde hier ab 22. Januar diskutiert, ob das Bild einer überfallenen alten Frau, das in der Bild-Zeitung gezeigt worden war, retuschiert wurde. (http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarticl…)

Dazu möchte ich heute noch eine Anmerkung machen. Gestern wurden die Zahlen für Gewaltkriminalität in Köln vom Polizeipräsidenten vorgelegt. Der Artikel im Kölner Express ist überschrieben mit:
„Schockzahlen: Kriminalität in Köln explodiert“

Im Text des Artikels heißt es u.a.:

Denn neben den explodierenden Zahlen wächst auch stetig die Brutalität auf den Straßen der Domstadt: 3020 Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung wurden erstattet – eine Steigerung von 28,07 (!) Prozent. Viele, die überfallen wurden, sind auch gleich noch in die Klinik geprügelt worden.

Das Personal in den Kliniken bekommt da so manches zu sehen, so daß die Richtigkeit des Bildes seinerzeit in der Bild-Zeitung nicht angezweifelt zu werden braucht.

Der ganze Artikel über die Kölner Verbrechens-Statistik:

http://www.express.de/servlet/Satellite?pagename=XP/…

Meine Überschrift steht in dieser Formulierung auch in dem angegebenen Artikel.

Gruß Infotalk

Hallo,

Dazu möchte ich heute noch eine Anmerkung machen. Gestern
wurden die Zahlen für Gewaltkriminalität in Köln vom
Polizeipräsidenten vorgelegt. Der Artikel im Kölner Express
ist überschrieben mit:
„Schockzahlen: Kriminalität in Köln explodiert“

Im Text des Artikels heißt es u.a.:

Was hat das mit dem Thread von damals zu tun?

Das Personal in den Kliniken bekommt da so manches zu sehen,
so daß die Richtigkeit des Bildes seinerzeit in der
Bild-Zeitung nicht angezweifelt zu werden braucht.

Auch hier treibt sich entsprechendes Personal herum: Krankenschwestern, Ärzte, Rettungsdienstler. Alles Leute, die davon schon mehr als genug gesehen haben. Dein Schluß, daß die Richtigkeit des Bildes aufgrund steigender Kriminalitätsraten nicht angezweifelt werden braucht, ist keiner - das sind schlicht zwei Sachen, die nichts miteinander zu tun haben.

Das eine ist eine sicherlich bedrückende Meldung von einer feigen Straftat, das andere ist eine Frage der Glaubwürdigkeit der Bild-Zeitung oder Medien allgemein.

Gruß,

Malte.

Der ganze Artikel über die Kölner Verbrechens-Statistik:

http://www.express.de/servlet/Satellite?pagename=XP/…

Meine Überschrift steht in dieser Formulierung auch in dem
angegebenen Artikel.

Gruß Infotalk

Salü Malte
In Zürich haben die schweren Delikte, also körperliche Gewalt in allen Schattierungen ebenfalls zugenommen. Massiv zugenommen hat die Brutalität der Vorfälle.
Letzte Quelle über diese Entwicklung: Stadtpolizei Winterthur (2. grösste Stadt im Kanton Zürich)

Grüsse Peter

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Der Artikel im Kölner Express
ist überschrieben mit:
„Schockzahlen: Kriminalität in Köln explodiert“
Denn neben den explodierenden Zahlen wächst auch stetig die
Brutalität auf den Straßen der Domstadt: 3020 Anzeigen wegen
gefährlicher Körperverletzung wurden erstattet – eine
Steigerung von 28,07 (!) Prozent.

Mein lieber „Infotalk“
Interpretation statistischer Zahlen ist zum Glück nur auf Express, Bild oder Infotalk-Ebene derart einfach.

Diese Statistik enthält die Zahlen der durch die Behörden aufgenommenen Taten. Die Dunkelziffer bleibt weiterhin im Dunkeln

Dass die Zahl gerade der Körperverletzungen so stark zugenommen hat dürfte kaum verwundern, wenn man sich vor Augen hält, dass im Berichtszeitraum erstmalig das Delikt „häusliche Gewalt“ enthalten ist. Diese Delikte gab es zwar auch früher schon, nur wurden sie in den seltensten Fällen erfasst, d.h. sie gehörten bisher in den Bereich nicht gemeldeter Delikte (Dunkelziffer).

Seit auch dagegen amtlich eingegriffen werden kann häufen sich natürlich Fälle, die erfasst werden. Und ein weiterer Effekt ist, dass sich zunehmend misshandelte Opfer trauen, Anzeige zu erstatten, was bis dahin nur in Ausnahmefällen geschah.

Natürlich gibt eine Schlagzeile wie die Deine viel mehr her, als einfach festzustellen: „Polizei greift bei häuslicher Gewalt besser durch.“ Aber das würde ja das stammtischgepfüfte Vorurteil zerstören.

Gruß
Eckard.

Diese Statistik enthält die Zahlen der durch die Behörden
aufgenommenen Taten. Die Dunkelziffer bleibt weiterhin im
Dunkeln

Dass die Zahl gerade der Körperverletzungen so stark
zugenommen hat dürfte kaum verwundern, wenn man sich vor Augen
hält, dass im Berichtszeitraum erstmalig das Delikt „häusliche
Gewalt“ enthalten ist. Diese Delikte gab es zwar auch früher
schon, nur wurden sie in den seltensten Fällen erfasst, d.h.
sie gehörten bisher in den Bereich nicht gemeldeter Delikte
(Dunkelziffer).

Daß da eine große Dunkelziffer enthalten ist, dürfte zutreffen. Die Leute zeigen ja viele Delikte überhaupt nicht mehr an, weil der Täter nicht ermittelt werden kann und das Verfahren regelmäßig eingestellt wird.

Daß Du unverbesserliche Sozialromantiker glaubst, daß an der Zunahme der Gewaltkriminalität das Delikt „häusliche Verbrechen“ schuld sein soll - das hätte mich beinahe zu einem Lachanfall gebracht, wenn es nicht so traurig wäre.

_Nie zuvor ging es so brutal auf Kölner Straßen zu wie im vorigen Jahr. Die Mord- und Totschlagsrate klettert von 27 auf 31. Die Zahl der Raubüberfälle stieg um mehr als 300 Taten auf 2101. Mehr noch als im Landesschnitt prügelten vor allem Täter im Kindes- und Jugendalter auf ihre Opfer ein. In der Rubrik gefährliche und schwere Körperverletzung schnellte die Rate um fast ein Drittel auf den neuen Höchstwert von mehr als 3000 Fällen.

Erneut wurde die Stadt ihrem Ruf als Hauptstadt der Taschendiebe und Einbrecher gerecht. Im abgelaufenen Jahr verzeichnete die Polizei pro Tag 16 Einbrüche. Beim Taschendiebstahl durchbrach Köln die 12 000er Schallmauer. Ein Drittel aller Diebstähle in NRW werden in dieser Stadt verübt. Inzwischen kassieren die meist minderjährigen Diebe mit Hilfe gestohlener Scheckkarten auch bei den Geldautomaten ab, weil die Opfer die PIN-Nummer im Portemonnaie hinterlegt haben. „Ein Thema“, so Steffenhagen, „das in dieser Ausprägung bundesweit einmalig ist.“ Der Polizeipräsident betonte, dass man es auf beiden Kriminalitätsfeldern „weit überproportional mit einer Gruppe von Intensivtätern zu tun habe, die als angebliche Flüchtlinge nach Köln eingereist sind und sich hier mit einem Duldungsstatus aufhalten.“
(…)
Den Kritikern müsse gesagt werden, dass Köln nunmehr seit 17 Jahren unter dem Problem leide. Alle Anstrengungen hätten nicht zu einem Rückgang geführt. „Wer die Dinge so belassen will, wie sie lange Zeit waren, der nimmt in Kauf, dass Köln Anziehungspunkt für kriminelle Familienclans bleibt und dass Kinder und Jugendliche von gewissenlosen Erwachsenen zu Straftaten angehalten werden.“_

http://www.ksta.de/servlet/ContentServer?pagename=ks…

Letztes Wochenende gab es 64 (gemeldete) Einbrüche in Köln.

Diese Statistik enthält die Zahlen der durch die Behörden
aufgenommenen Taten. Die Dunkelziffer bleibt weiterhin im
Dunkeln

Hallo Eckard,

weil man in diesem Brett keine Sternchen des Lobes vergeben kann, möchte ich Dir kurz selbst antworten. Ja, die Definition und die zugrundeliegenden Zahlen für die entsprechende Statistik wäre auch das erste, was ich mir vorgenommen hätte. Denn es lässt sich nun einmal mit Statistiken alles mögliches herstellen und erklären, so wie dies beispielsweise auch mit Suggestivfragen in der Meinungsforschung „gelingt“. Und so gelingt es mit einer Statistik etwa, die Opferzahlen rechtsextremer Straftaten herunterzusetzen, und hier: http://www.cilip.de/ausgabe/68/erfass.htm findet sich ein „wunderschönes“ Beispiel dafür. Oder zu früherer Zeit - ich weiss nicht, wie es heute ist - flossen jene, die mehr als 25.000 D-Mark monatlich zur Verfügung hatten, nicht in Vermögensberechnungen des Statistischen Bundesamtes ein. („Statistische Probleme“ heute, siehe z. B. hier: http://www.pds-mansfelder-land.de/infoblatt_012002/r…).

Schade und geradezu ärgerlich und impertinent ist es allerdings, wenn man Dich aufgrund Deiner sachlichen Kritik völlig unsachlich als „Sozialromantiker“ bezeichnet. Nun gut, vielleicht besteht auch kein Bedarf mehr an Romantik, sondern nur an harten Fakten - mögen sie auch noch so falsch sein.

Marco

vielleicht besteht auch kein Bedarf mehr an Romantik, sondern
nur an harten Fakten - mögen sie auch noch so falsch sein.

Marco

Gewaltkrimininalität ist wirklich nicht romantisch. Nicht nur in Köln nimmt sie zu, sondern in anderen deutschen Großstäden: Frankfurt, Hamburg, Berlin.

Die Aussage, daß die Zahlen der amtlichen Kriminalitätsstatistik „noch so falsch seien“, ist dummdreist.

In Berlin ist es im letzten Jahr zu 3300 (dreitausenddreihundert) Übergriffen auf Polizeibeamte gekommen, die meisten davon in den multikulturellen Vierteln, in denen viele Bewohner entschlossen sind, die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland nicht zu akzeptieren.

Hi Infotalk,

In Berlin ist es im letzten Jahr zu 3300
(dreitausenddreihundert) Übergriffen auf Polizeibeamte
gekommen, die meisten davon in den multikulturellen Vierteln,
in denen viele Bewohner entschlossen sind, die Gesetze der
Bundesrepublik Deutschland nicht zu akzeptieren.

Nun hast Du Dich ja schon im Inlandspolitik-Brett als ein Verfechter der Rechts-außen-Politik geoutet, willst du jetzt weiter als Dreckschleuder auftreten?
Interessiert:
Anja

Nun hast Du Dich ja schon im Inlandspolitik-Brett als ein
Verfechter der Rechts-außen-Politik geoutet, willst du jetzt
weiter als Dreckschleuder auftreten?
Interessiert:
Anja

Tja Anja,

und wie immer ist die Ausländerkriminalität sowas wie die „Duweißtschonwas-Lüge“ der Linken: das kann noch so oft belegt, dokumentiert, nachgewiesen, aufgezeichnet oder sonstwas werden - für einen aufrechten Linken gibt es keine überproportionale Kriminalitätsrate bei ausländischen Jugendlichen. Gibt es nicht, hat es nie gegeben, wird es nie geben. Und wer etwas anderes behauptet, der ist eben eine unverbesserliche Glatze, ein ewig Gestriger, ein geistiger Brandstifter oder eine (Zitat) Dreckschleuder.

Und weil es kein Kriminalitätsproblem unter Ausländern gibt, braucht man auch nichts dagegen zu tun. So einfach ist das eben in der rosa-roten Welt.

Ralf

Bin keine ‚Linke‘, weils die nicht mehr gibt owT

Was vom EXPRESS-Artikel zu halten ist!

Gewaltkrimininalität ist wirklich nicht romantisch. Nicht nur
in Köln nimmt sie zu, sondern in anderen deutschen Großstäden:
Frankfurt, Hamburg, Berlin.

Niemand hält dies für romantisch. Der Begriff bezog sich auf Dein geäussertes „Sozialromantiker“. Wenn wir schon dabei sind, können wir uns auch gerne neben der Gewalt- über die Wirtschaftskriminalität resp. Kapitalflucht unterhalten. Die nimmt ebenfalls zu - aber dieses Thema wäre wohl zu „sozialromantisch“.

Die Aussage, daß die Zahlen der amtlichen
Kriminalitätsstatistik „noch so falsch seien“, ist dummdreist.

Infotalk, ich habe keine Lust, jeweils Deine Aussagen zu korrigieren, nur weil Du sie willkürlich so interpretierst, wie sie Dir ins Argument passen. Denn ich habe weder Gewaltkriminalität als romantisch noch die Zahlen der Kriminalitätsstatistik als noch so falsch bezeichnet. Ich weiss nicht, ob Deine Interpretation der Sätze anderer dumm ist, dreist ist sie auf alle Fälle!

Der EXPRESS erscheint mir als Diskussionsgrundlage ungeeignet. Ich kenne ihn zum Glück so gut wie nicht, denn die Sprache und die Aussagen sind ganz übler Boulevardstil. Was sind beispielsweise Schockzahlen: geschockte Zahlen, oder meinten die Schreiber eher schockierende Zahlen?
      Oder weshalb ist von „Klau-Haupstadt Köln“ die Rede, und ohne jeglichen Hinweis, Bezug oder Erklärung werden „die organisierten Banden aus dem Balkan“ genannt, die im nächsten Absatz zudem als Klientel der „explosionsartigen Zahlen“ bei Wohnungseinbrüchen dienen müssen. (Die Nationalzeitung hätte ihre Freude an solch einer Hetze.)
      Oder in der Bildunterschrift wird behauptet: „Alte Menschen trifft es häufig bei Gewalttaten und Körperverletzung“, während im Artikel lediglich von „3020 Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung“ und „eine Steigerung von 28,07 (!) Prozent“ geschrieben wird. (Wo sind darin die alten Menschen geblieben, die der EXPRESS eben noch hervorhob?)
      Und was soll mir gleich der nächste Satz sagen - „Viele, die überfallen wurden, sind auch gleich noch in die Klinik geprügelt worden.“ -, der ebenfalls ohne Erklärung bleibt: dass die Tat als Überfall und Körperverletzung gezählt wird und so zweifach in die Statistik einfliesst?
      Und wer oder was sind Klau-Kids bzw. - man konnte sich auf eine einheitliche Schreibung wohl nicht einigen - Klaukids, durch die „der Betrug mittels gestohlenen EC-Karten“ sprunghaft auf „6044 Fälle, eine Zunahme von 13,29 Prozent“, gestiegen ist? Diese Kids sind also allesamt für die 6044 Fälle verantwortlich?
      Schaut man sich statt dieses Blattes die Kölnische Rundschau an, so relativiert sich zumindest ein wenig, weil Erklärungen mehr Platz eingeräumt wird: http://www.rundschau-online.de/kr/page.jsp?ksArtikel…
      Zu einer weiteren Aussage des EXPRESS, dass „immer mehr ermittelte Straftäter“ Kinder und Jugendliche sind, empfehle ich - aber nicht nur deshalb - den vorzüglichen Artikel „Gewalt nur eine Frage der Statistik?“ von Dietmar Pieper http://www.dhmd.de/forum-wissenschaft/gewalt/refpiep…

In Berlin ist es im letzten Jahr zu 3300
(dreitausenddreihundert) Übergriffen auf Polizeibeamte
gekommen, die meisten davon in den multikulturellen Vierteln,
in denen viele Bewohner entschlossen sind, die Gesetze der
Bundesrepublik Deutschland nicht zu akzeptieren.

  1. Wer macht die Gesetze?
  2. Warum sind die Gesetze so und nicht anders?
  3. Es gibt auch Übergriffe von Polizeibeamten gegenüber Bürgern, etwa die konzertierte Aktion gegen den Journalisten Oliver Ness, der zuvor über die Gewalttaten Hamburger Polizisten berichtet hatte. Warum werden polizeilichen Übergriffen, sieht man von besonders drastischen Fällen ab, nicht ebenso besonders hervorgehoben?
  4. Ich kenne, wenn auch nicht persönlich, eine Reihe von Politikern, die sich nicht einmal ihre selbstgeschaffenen Gesetze akzeptieren, etwa Kohl, ja die sogar - anscheinend unwissentlich oder schon längst für rechtens haltend - in Talkshows ihr Vergehen zugeben, etwa Trittin.
    (5. Vielleicht meintest Du Bundes- und Landtage, als Du von multikulturellen Vierteln sprachst?)

Ich habe eben einmal die PKS der Stadt Köln (Polizeiliche Kriminalstatistik; http://www.polizei.nrw.de/koeln/aktuelles/PKSJahresb…) aufgerufen. Selbst in dieser PKS werden einleitend die genannten Zahlen relativiert. Etwa: „Veränderungen aufgrund neuer Kriminalitätsformen, politischer Entwicklungen, Veränderungen der Bevölkerungsstruktur, Thematisierung bestimmter Deliktsbereiche in den Medien, Änderungen gesetzlicher Grundlagen, wie z.B. das Inkrafttreten des Gewaltschutzgesetztes (Häusliche Gewalt) im Jahr 2002, wirken sich auf die erfassten Straftaten aus.“ Oder: „Kontrolldelikte, wie z.B. die Rauschgiftdelikte, deren bekannt werden maß-geblich von polizeilichen Aktivitäten abhängt, beeinflussen die Statistik.“ Oder: „Der Einfluss verschiedener, variabler Faktoren bestimmt somit nicht unerheblich die Aussagekraft der Polizeilichen Kriminalstatistik, die dementsprechend kein absolutes Bild der Kriminalität widerspiegelt, sondern nur die der Polizei bekannt gewordenen Straftaten darstellt. Ein besonders auffälliger Anstieg oder Rückgang an Fallzahlen kann auch auf die Erfassung von Sammelverfahren zurückzuführen sein. Im Einzelfall wird darauf gesondert hingewiesen.“ Oder: „Eine Differenzierung von versuchten und vollendeten Delikten wurde bei den dargestellten Fallzahlen nicht vorgenommen.“
      Doch damit nicht genug. Schaut man sich die Fallzahlen an, so ergibt sich eher ein anderes Bild, was aber die Hetze des EXPRESS - von der Du Dich ja auch hast beeindrucken lassen - nicht ganz stützt. So ergab sich zwar lt. PKS eine Steigerung der gefährliche und schweren Körperverletzung von 2.358 auf 3.020 Fälle, also die besagten 28,07 Prozent, die durch Ausrufezeichen besonders hervorgehoben wurden, aber:

  • Vergewaltigungen haben um 15,22 %
  • sexueller Missbrauch von Kinder haben um 34,88 %
  • Menschenhandel hat um 18,18 %

abgenommen! (Den geneigten Lesern sei allerdings gesagt, dass es so eine Sache mit diesen Prozentzahlen aufgrund relativ kleiner Zahlen ist. Wenn es beispielsweise bei einem Delikt vor zwei Jahren 30 und vor einem Jahr 33 Geschädigte gab, bedeutet dies bereits eine Steigerung um 10 Prozent.)
      Auch die im EXPRESS-Artikel kritisierte Aufklärungsquote hält zumindest der PKS nicht stand. Abgesehen davon, dass es es im Bereich der vorsätzlichen, leichten Körperverletzung eine geänderte Bearbeitungspraxis gibt (vereinfacht ausgedrückt: früher wurden Privatklagedelikte wie leichter Körperverletzung, Bedrohung, Hausfriedensbruch und Beleidigung dem Schiedsmann übergeben, jetzt wird gleich eine Strafanzeige aufgesetzt), wodurch diese Zahl um gigantische 63,30 % bzw. 2.039 Fälle - die dann natürlich in die Statistik einfliessen - anstieg, hat sich die Aufklärungsquote bei Fällen von Straftaten gegen das Leben (96,77 %), Gewaltdelikten (63,34 %) oder Körperverletzungsdelikten (82,81 %) erhöht bzw. ist gleichgeblieben.
      Nun finden sich auch die Alten wieder, die der EXPRESS hervorhob. Unter Punkt 3.4 „Kriminalitätsopfer“ ist zu lesen: „Die Anzahl der im Jahr 2002 erfassten 10.901 Opfer wurde im Jahr 2003 mit 14.374 Opfern deutlich übertroffen. Hier wirken sich die gestiegenen Fallzahlen bei den Privatklagedelikten aus. Auch der Anstieg bei den ‚Senioren‘ als Opfer ist auf die gestiegene Zahl von erfassten Privatklagedelikten zurückzuführen.“ Besonders ist aber einer der nächsten Sätze zu erwähnen: „Während die Jugendlichen und Heranwachsenden deutlich häufiger Opfer von Straftaten werden als es ihrem Bevölkerungsanteil entspricht, ist für ältere Menschen entgegen ihrem subjektiven Sicherheitsgefühl die Gefahr, Opfer einer Gewalttat zu werden, weitaus geringer.“
      Noch ein letzter Punkt zum EXPRESS-Artikel, den ich oben schon erwähnte. Das Blatt schreibt: „Auch der Betrug mittels gestohlenen EC-Karten durch Klau-Kids stieg sprunghaft an: 6044 Fälle, eine Zunahme von 13,29 Prozent.“ Zwar weiss ich nicht, wie das Kölner Boulevardblatt „Klau-Kids“ definiert, aber damit dürften wohl eher Diebstähle und Betrügereien im Altersfeld der Jugendlichen gemeint sein. Wie auch immer, in der PKS findet sich jedoch kein einziger Hinweis auf die obige Aussage des EXPRESS; weder ist von Kindern, Jugendlichen, Heranwachsenden noch Erwachsenen die Rede, sondern in einer Tabelle findet sich lediglich die 6.044 Fälle in der Zeile „Betrug mittels rechtswidrig erlangter Zahlungsmittel (EC- / Kreditkarten u.s.w.)“. Von "Klau-Kids keine Rede, also absichtlich eine falsche Behauptung aufgestellt. (Schade, dass sich solche „Journalesken“ nicht auch in einer Statistik wiederfinden; die jährlichen Steigerungsraten wären bestimmt phänomenal!)

So weit Auszüge aus der PKS von 2003. Nimmt man sich zudem die von 2002 (http://www.polizei.nrw.de/koeln/aktuelles/PKS2002.pdf) zur Hand, vergleicht sie gegeneinander, fliegt einmal über die Zahlen von oben nach unten und von unten nach oben, so stellt man fest, dass es gewaltige Prozentzahlensprünge allenthalben gibt. So stieg beispielsweise der eben genannte Betrug mit Scheck- und Kreditkarten um über 13 %, während in der gleichen Zeit Versicherungsbetrug und Leistungserschleichung um mehr als 63 % bzw. knapp 31 % sanken. In diesem Umfeld muss man dann auch die Zahl bei gefährlicher und schwerer Körperverletzung von 28,07 % gesehen werden.
      Dass es trotzdem Steigerungen bei schweren Körperverletzungen gibt, möchte ich nicht unbedingt bestreiten. Doch dazu bemühe ich weder Zeitungen oder Statistiken, sondern betrachte meine Umgebung. Nach meinem Gefühl sinkt stetig die Hemmschwelle, was mich angesichts dessen, was einem die Medien vorleben, nicht wundert. Es sind dieselben Medien, die anschliessend pauschalisieren und dramatisieren und damit die wahren Zustände verzerren.
      Doch was soll mit diesen Pseudo-Schreckensnachrichten bewirkt werden: Rufe nach mehr Härte, nach mehr Überwachung, Polizei und was weiss ich noch?! Der leider schon so früh verstorbene Politkabarettist Matthias Beltz sagte einmal sinngemäss: „Wenn ich Husten habe, dann kann ich doch nicht sagen: der andere hat aber keinen Husten, das ist ungerecht! Ich muss mich doch mit der Wirklichkeit auseinandersetzen, wie sie ist, und nicht, wie sie sein soll!“
      Dementsprechend sind nicht ständig diese produzierten Schreckensnachrichten zu interpretieren, sondern es ist nach dem Warum für die Zustände zu fragen: Warum steigt Gewaltbereitschaft, warum sinkt die Hemmschwelle? Und wenn man es weiss, was ist dagegen zu tun? Seltsamerweise wird es bei diesem Fragen dann aber oft so merkwürdig still, weil es eben eine echte Auseinandersetzung mit dem Thema erfordert und Interessen berühren würde, die man lieber unangetastet lässt. Also betreibt man lieber weiter Panikmache, weil die gut ankommt, sich gut verkauft und nicht nur preiswert, sondern billig ist. (Bezeichnend auch dafür, was Medien von ihrem Publikum halten!)

Marco

PS: Viel geschrieben, wenig korrigiert. Flüchtige Fehler bitte im Zuge der Zivilcourage selbst in Gewahrsam nehmen.

Argumente…
Nochmal Hi,

und wie immer ist die Ausländerkriminalität sowas wie die
„Duweißtschonwas-Lüge“ der Linken: das kann noch so oft
belegt, dokumentiert, nachgewiesen, aufgezeichnet oder
sonstwas werden - für einen aufrechten Linken gibt es keine
überproportionale Kriminalitätsrate bei ausländischen
Jugendlichen. Gibt es nicht, hat es nie gegeben, wird es nie
geben. Und wer etwas anderes behauptet, der ist eben eine
unverbesserliche Glatze, ein ewig Gestriger, ein geistiger
Brandstifter oder eine (Zitat) Dreckschleuder.

Vielleicht interessiert Dich folgender Link (und ich möchte betonen, dass „Link“ nichts mit „Links“ zu tun hat…):
http://www.loester.net/fakten1.htm
Gruß,
Anja

Vielleicht interessiert Dich folgender Link (und ich möchte
betonen, dass „Link“ nichts mit „Links“ zu tun hat…):
http://www.loester.net/fakten1.htm

Hallo Anja,

da danke ich doch recht herzlich:

„1999 besaßen 26,6 % der von der Polizei ermittelten Tatverdächtigen (d. h. noch nicht, dass es auch wirklich die Täter waren und als solche verurteilt wurden!) nicht die deutsche Staatsangehörigkeit.“

Das entspricht nicht unbedingt dem ausländischen Bevölkerungsanteil, sehe ich das richtig? Im übrigen sind in dieser Stastik noch nicht einmal die Defakto-Ausländer (z.B. Russlanddeutsche) inbegriffen.

viele Grüße,

Ralf

Nun hast Du Dich ja schon im Inlandspolitik-Brett als ein
Verfechter der Rechts-außen-Politik geoutet, willst du jetzt
weiter als Dreckschleuder auftreten?
Interessiert:
Anja

Spinnst Du oder was?
Ist es nur erlaubt, hier „Nachrichten“ zu bringen, die manchen Leuten in ihre verklärtes Weltbild passen? Was Du sagst, ist Verleumdung und Beleidigung. Entschuldige Dich gefälligst bei mir für Deine Ausdrucksweise.

Die Kölnische Rundschau schreibt am 31.1.2004:

Gewaltkriminalität nimmt stark zu

DÜSSELDORF. Mit 1,5 Millionen Straftaten ist die Kriminalität in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2003 um 2,5 Prozent auf eine neue Rekordmarke gestiegen. Sorgen bereite vor allem die starke Zunahme der Gewaltkriminalität um 7,1 Prozent auf knapp 50 000 Fälle, sagte Innenminister Fritz Behrens (SPD) gestern bei der Vorstellung der Kriminalitäts-Statistik 2003. Die Zahl der Körperverletzungen nahm sogar um 15,9 Prozent auf 101 000 Fälle zu.

Diese Tendenz ist auch in vielen Städten und Kreisen des Rheinlandes nachzuweisen. Überdurchschnittlich stark stieg die Zahl der Gewaltdelikte im Bezirk des Polizeipräsidiums Bonn (1375 Fälle, plus 14 Prozent) und im Kreis Euskirchen (377 Fälle, plus 41 Prozent); besonders stark nahmen in Bonn ebenso wie im Rhein-Sieg-Kreis die Raubüberfälle zu.

Behrens verwies auf die sinkende Hemmschwelle bei Jugendlichen, Gewalt einzusetzen. So waren im Jahr 2003 bereits 42 Prozent der Gewalttäter und 36 Prozent der Opfer unter 21 Jahre alt. Dabei stelle die Polizei besonders bei jungen Russlanddeutschen zunehmend aggressives Verhalten fest. Diese Gruppe habe erhebliche Probleme, sich in Deutschland zu integrieren, sagte Behrens. In Köln stieg die Zahl der Taschendiebstähle erneut um neun Prozent auf 12 265 Fälle. Die Domstadt hält damit den traurigen Rekord als Hauptstadt der Diebe. Auch Wohnungseinbrüche und Gewaltdelikte nahmen zu, zudem gab es mehr Schlägereien.

http://www.rundschau-online.de/kr/page.jsp?ksArtikel…

Der Kölner Stadt-Anzeiger schreibt am gleichen Tag:

Kinder und Jugendliche brutal wie nie

Die Zahl der Fälle von Körperverletzung stieg auf über 3000.
Neuer Höchststand, bundesweite Rekordmarken, erschreckende Zuwächse. Notgedrungen erging sich Kölns Polizeipräsident Klaus Steffenhagen bei der Präsentation der Kriminalstatistik 2003 am Freitag in Superlativen. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei einen neuen Spitzenwert: 137 549 Straftaten, knapp vier Prozent mehr als 2002. Steffenhagen sprach von einer „unerfreulichen Bilanz“. Im zweiten Jahr hintereinander meldete die Statistik ein neuen Negativrekord. Bei den Fallzahlen liegt Köln im Lande NRW vorne, gemessen an der Einwohnerzahl rangiert man auf dem zweiten Platz hinter Düsseldorf.

Nie zuvor ging es so brutal auf Kölner Straßen zu wie im vorigen Jahr. Die Mord- und Totschlagsrate klettert von 27 auf 31. Die Zahl der Raubüberfälle stieg um mehr als 300 Taten auf 2101. Mehr noch als im Landesschnitt prügelten vor allem Täter im Kindes- und Jugendalter auf ihre Opfer ein. In der Rubrik gefährliche und schwere Körperverletzung schnellte die Rate um fast ein Drittel auf den neuen Höchstwert von mehr als 3000 Fällen.

Erneut wurde die Stadt ihrem Ruf als Hauptstadt der Taschendiebe und Einbrecher gerecht. Im abgelaufenen Jahr verzeichnete die Polizei pro Tag 16 Einbrüche. Beim Taschendiebstahl durchbrach Köln die 12 000er Schallmauer. Ein Drittel aller Diebstähle in NRW werden in dieser Stadt verübt. Inzwischen kassieren die meist minderjährigen Diebe mit Hilfe gestohlener Scheckkarten auch bei den Geldautomaten ab, weil die Opfer die PIN-Nummer im Portemonnaie hinterlegt haben. „Ein Thema“, so Steffenhagen, „das in dieser Ausprägung bundesweit einmalig ist.“ Der Polizeipräsident betonte, dass man es auf beiden Kriminalitätsfeldern „weit überproportional mit einer Gruppe von Intensivtätern zu tun habe, die als angebliche Flüchtlinge nach Köln eingereist sind und sich hier mit einem Duldungsstatus aufhalten.“
(…)
Den Kritikern müsse gesagt werden, dass Köln nunmehr seit 17 Jahren unter dem Problem leide. Alle Anstrengungen hätten nicht zu einem Rückgang geführt. „Wer die Dinge so belassen will, wie sie lange Zeit waren, der nimmt in Kauf, dass Köln Anziehungspunkt für kriminelle Familienclans bleibt und dass Kinder und Jugendliche von gewissenlosen Erwachsenen zu Straftaten angehalten werden.“

http://www.ksta.de/servlet/ContentServer?pagename=ks…

Beiden Zeitungen kann man alles mögliche nachsagen, nur eines nicht: Daß sie nach rechts tendieren.

Die Seite, die Du da verlinkt hast, enthält keine Fakten, sondern von A bis Z unwahre Behauptungen. Ich könnte sie Schritt für Schritt widerlegen, und zwar nachhaltig mit Belegen, aber ich habe keine Zeit, um die Phantastereien von Multi-Kulti-Utopisten zu analysieren.

Aus Deinem Verhalten ist zu schließen, daß Du entweder alles glaubst, was darin steht, oder daß Du selber eine der Anstifterinnen bist, die solche Ideologien fördern.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Infotalk,

Spinnst Du oder was?

Ich bitte um Mäßigung des Tons. Bei Wiederholungen werde ich gnadenlos löschen.

Gruß

Sancho
Moderator

Hallo Anja,

willst du jetzt
weiter als Dreckschleuder auftreten?

Ich bitte um Mäßigung des Tons. Bei Wiederholungen werde ich gnadenlos löschen.

Gruß

Sancho
Moderator

Hi,

Die Seite, die Du da verlinkt hast, enthält keine Fakten,
sondern von A bis Z unwahre Behauptungen. Ich könnte sie
Schritt für Schritt widerlegen, und zwar nachhaltig mit
Belegen,

Tu das! Ich würde mich darüber freuen.

Diese unwahren Behauptungen lese ich immer wieder, und was soll ich sagen, als Ausländer bin ich natürlich geneigt, ihnen Glauben zu schenken. Ich würde mir gern die Gegenbeweise anschauen.

aber ich habe keine Zeit, um die Phantastereien von
Multi-Kulti-Utopisten zu analysieren.

Aber dazu sind wir hier im Forum! Eine faktenreiche Analyse wäre doch eine Bereicherung hier.

Gruß

Sancho

Hallo Anja,

wir müssen uns wohl nicht über Links und Linkssein unterhalten; mich verwundert es nur stets aufs Neue, wenn Gesellschafts- bzw. Sozialkritik, die nicht unbedingt auf der veröffentlichten Meinung fusst, gleich als „links“ erklärt wird. Jedenfalls muss man sich nicht in die Ideologieecke drängen lassen in einer Zeit, in der einem nichts mehr grün ist und man sich schwarz ärgert, weil man rot sieht. Wahrer Glaube existiert bestenfalls noch an der Basis
   Leider wird wohl der von Dir genannte Link, mag er auch noch so sehr den Tatsachen entsprechen, keine Meinungsänderungen bewirken. Das habe ja eben bemerkt, als ich sah, dass man Dir weitere Zeitungsmeldungen entgegenschleuderte, obwohl ich doch ausführlich der betreffenden Person in meinem „EXPRESS-Beitrag“ verdeutlicht habe, dass es eben nicht so ist, wie suggeriert werden soll. Das ist unverbesserlich, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, und hoffentlich fördert Dein Link oder mein Beitrag wenigstens etwas das Nachdenken, statt unreflektiert jede Nachricht zu glauben.

Marco

PS: Zu „Die Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg“ und weiteren Punkten Deines Links fiel mir sofort Bernt Engelmanns Buch „Du deutsch? - Geschichte der Ausländer in Deutschland“ (1991, Steidl) ein. Man ist doch erstaunt, dass gleiche oder ähnliche Vorwürfe wie vor dreissig Jahren und - man halte sich fest! - hundert Jahren genannt werden; sei es etwa, was die besetzten Arbeitsplätze und die gleichzeitigen offenen Stellen anbetrifft, sei es, dass Deutschland kein Einwanderungsland ist, sei es, dass wir überfremdet werden. (Und dabei sind wir doch alle irgendwann hierher eingewandert.)

ja, schwer-seufz ;-( o’v’T
machtlos, ja, aber unverdrossen…
Ich bin nicht die"Linke", es geht mir um Korrektheit, ein Terminus, der den „Rechten“ doch eigentlich entsprechen müsste…
Grüße Dir,
Anja