Kauderwelsch

Auch in der Schweiz wissen nicht viele Leute, woher der Begriff
„Kauderwelsch“, oder, mehr schweizerisch „Chuderwälsch“ stammt.
Tatsächlich hat man früher in Chur, der Bischofsstadt und
ursprünglichem Hauptort der römischen „Raetia Prima“ Latein,
später Romanisch gesprochen. Aber mit dem Fürstbischof (als er
vom Bischof zu eben diesem befördert wurde, liess er die bereits
in Bau befindliche Kathedrale noch etwas grösser anlegen,
wodurch der Chor etwas schief geraten ist, weil der Fels vor der
Kathedrale nun einmal jäh abfiel) – also mit dem Fürstbischof
kamen auch gar viele Deutsch-Ritter nach Chur, welche die
deutsche Sprache mitbrachten – wiederum ein anderes
allemannisches Idiom als jenes, das die Walser bereits aus dem
Wallis nach Graubünden gebracht hatten.

Und so entstand in der Altstadt von Chur (heute noch
sehenswert!) eine Art Churer Welsch (Welsch galt damals für alle
aus dem Lateinischen herkommenden Sprachen), das Churer, Chuder
oder Kauderwelsch.

Ein Sgarnutz, zum Beispiel, der Begriff ist in Chur noch
geläufig, war eine Papiertüte.

Korrigenda
Hallo Bernhard

>Besserwissermodus ein>

Hättest du dich im „Etymologischen Wörterbuch des Deutschen“
ISBN 3-05-000626-9 Buch anschauen schlau gemacht, wäre dir aufgefallen, dass deine Erklärung nur eine von vielen und erst noch die Uninteressanteste ist.
M.W. ist/war das Welschendörfli in Chur primär von Welschen, bzw. sesshaft gewordenen Fahrenden besiedelt. (Fecker!)

Tatsächlich hat man früher in Chur, der Bischofsstadt und
ursprünglichem Hauptort der römischen „Raetia Prima“ Latein,
später Romanisch gesprochen.

Römische Siedlungen hatten es an sich, dass Latein gesprochen wurde…Das Romanische ist eine romanisierte rätisch-keltische Sprache, die durch das alemannische ins Oberhalbstein, Engandin, usw. zurückgedrängt wurde und in Chur nie Fuss fassen konnte.

Aber mit dem Fürstbischof (als er
vom Bischof zu eben diesem befördert wurde, liess er die
bereitsin Bau befindliche Kathedrale noch etwas grösser anlegen,
wodurch der Chor etwas schief geraten ist, weil der Fels vor
der Kathedrale nun einmal jäh abfiel)

Was hat das mit Kauderwelsch zu tun? Die Baugeschichtler sind für diese neue Erkenntnis sicher dankbar. Die starke Achsverschiebung erklärt sich aus der Lage hart am Felsabruch über der Plessur, die durch den kleineren Vorgängerbau gegeben war. War also geplant und keine Panne. Von jähem Abfall keine Rede…

also mit dem Fürstbischof
kamen auch gar viele Deutsch-Ritter nach Chur, welche die
deutsche Sprache mitbrachten – wiederum ein anderes
allemannisches Idiom als jenes, das die Walser bereits aus dem
Wallis nach Graubünden gebracht hatten.

Woher weisst du, das die Walser Alemannen sein sollen?

a) Deutsch-Ritter sind in Chur nicht nachweisbar
b) Die Walser siedelten in abgelegenen Gebieten und in hohen Lagen und hatten kaum Kontakt mit der Stadtbevölkerung.
c) In Chur wurde bereits zur Zeit Karl des Grossen Deutsch gesprochen
>Besserwissermodus aus>

Ungefragt in die Welt gesetzte Halb-, Un- und Scheinwahrheiten gehen mir auf den Keks, deshalb meine etwas harsche Reaktion.

Gruss
Mäni