Gruamahd

Hallo!

Weiss jemand wie es zur Bezeichnung Gruamahd für das 2te Heu gekommen ist bzw. woher sich diese Bezeichnung ableitet?

dks+Grüße
Dusan

Hallo Dusan!

Weiss jemand wie es zur Bezeichnung Gruamahd für das 2te Heu
gekommen ist bzw. woher sich diese Bezeichnung ableitet?

findest Du über die Dudendeutsche Schreibweise:
Krummet

google sagt dazu, das sei abgeleitet von mittelhochdeutsch: gruenmat, grummat

und warum nun Grünmahd?
Naja - die bunten Wiesenblumen sind da schon weggeschnitten …

viele grüße
Geli

Das wird ja zur schlechten Gewohnheit von mir, immer erst nach dir zu schreiben, liebe Geli!

Nur die erste Mahd wird „Heu“ genannt, die zweite und alle weiteren - und das können bis zu sechs sein - heißen Krummet, Groamahd, Gruamatl oder ähnlich.

In Süddeutschland und der Schweiz nennt man dies auch Öhmd, Öhmed, Ameht und Emd.

Dies ist - laut Kluge - so zu erklären.

_ Öhmd
Substantiv Neutrum „Grasschnitt nach der Heuernte, zweiter Heuschnitt“ peripherer Wortschatz wobd. (12. Jh.), mhd. AmAt, ahd. AmAd Stammwort. Aus Mahd und A-, etwa im Sinne von „übrig“. Daneben mhd. üemet, zusammengesetzt aus Mahd und uo-, etwa im Sinn von „nach“ (ahd. uoquemo „Nachkomme“). Hieraus wohl der Umlaut von Öhmd. mähen.
Lloyd/Springer 1 (1988), 2-4, 190._

Grüß Fritz

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Hallo Fritz!

Danke für die Info! Natürlich auch Dank an Geli!

Gibt der Kluge auch über den Begriff Gruamahd Auskunft? Ist die Ableitung wie von Geli beschrieben?

Grüße
Dusan

Grummet heißt es!
Hallo!

Gibt der Kluge auch über den Begriff Gruamahd Auskunft? Ist
die Ableitung wie von Geli beschrieben?

Kluge enthält keine oder nur sehr gebräuchliche Dialektausdrücke, die über eine Fachsprache, wie hier die landwirtschaftliche, in die Hochsprache kamen. Also findet man dort die Form „Gruamahd“ nicht, auch „Krummet“ ist nicht enthalten.

Aber dies:

_ Grummet
Substantiv Neutrum „zweite Heuernte“ per.peripherer Wortschatz reg.regional (13. Jh.), mhd. grüenmAt, grummat Stammwort. Aus Mahd und einer umlautlosen Variante zu grün, die noch im Schweizerdeutschen gut bezeugt ist. Dort auch die Bedeutung „frisch, jung“, die hier wohl zugrunde liegt, also „Schnitt der jungen (nachgewachsenen) Triebe“.
Ruppenthal, G.: Der zweite Grasschnitt in deutscher Synonymie (Gießen 1950);
Steinhauser, W. ZM 20 (1952), 65-92;
Bruch, R. BGDSL-T 79 (1957), 406-412;
Röhrich 1 (1991), 587-589. deutsch s. grün, s. mähen_

Ich finde das seltsam, da ich Krummet und nicht Grummet geschrieben hätte.

Grummet findet sich auch im Duden und natürlich bei Grimm; ebenso schreiben Wahrig und Mackensen Grummet.

Mich macht das wirr. Vierzig Jahre lang ein Woort mit falscher Schreibung im Kopf!

Um Gelis Angabe noch einmal zu bestätigen, hier die einschlägigen Sätze aus dem Grimm:

_ GRUMMET [Lfg. 9,4], n., foenum secundum.

  1. u r s p r u n g  u n d  f o r m . grummet ist entstanden aus gruonmât; seit dem 13. jh. nachzuweisen, aber offenbar wesentlich älter; unassimilierte formen vereinzelt noch spät, vielleicht nicht nur auf grund etymologisierender reconstruction: grünmath HOHBERG georg. cur. 1, 28; grunmatt SEBIZ feldb. 460; denn mundartlich noch heute graunmâd, auch gräune mâd WOESTE 84b; normaler weise assi …

  2. b e d e u t u n g . gewöhnlich (in anlehnung an mahd ‚das gemähte‘) das heu des zweiten schnittes; es wird grün genannt wohl einfach im sinne der farbbezeichnung, weil es, nicht ausgereift, eine sattere farbe aufweist_

Gruß Fritz

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Super.Danke! owt mg
Grüße
Dusan

Hallo, Geli!

findest Du über die Dudendeutsche Schreibweise: Krummet

Hier muss ich dich korrigieren:

_ Grum|met , das; -s, (auch:smile: Grumt, das; -[e]s [mhd. gruo(n)mat, zu: grüejen, ahd. gruoen= sprießen, grünen u. 1Mahd]: durch den zweiten (od. dritten) Schnitt innerhalb eines Jahres gewonnenes Heu: das G. mähen, machen, wenden, einfahren.

© Duden - Deutsches Universalwörterbuch 2001_

Aber sonst hast du ganz Recht!

Gruß Fritz

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