Lehrerwechsel und seine Folgen

Hallo,

vielleicht hat noch jemadnähnliche Erfahrungen gemacht und kann miuch ggf. beruhigen.

Unsere beiden Kinder (8, 11) besuchen eine „Freie Schule“. es gab verschiednene Vorteile, auf die ich sicher nicht detailliert eingehen muss, weshalb wir uns für diese Schule entschieden haben. Es waren vor allen die kleinen Klassen mit maximal 15 Kindern.

In der 2. Klasse verließ der Lehrer unseres Sohnes (11) die Schule, weil er eine bessere Anstellung gefunden hatte. Zu erwähnen: Zwar handelt es sich um eine privat mitfinanzierte Schule, aber genau deshalb erhalten die lehrer dort nut 80 % des gehaltes, das auf regelschulen gezahlt wird. Gleichzeitig wird ein hohes Engagement erwartet.
Das Elend begann also damit, dass der total beliebte Lehrer ging. Danach folgten 3 (!) weitere Lehrer, die alle nicht lang geblieben sind. Mein Eindruck war, dass sich diese Wechsel auch im Lernverhalten und in den Lesitungen der Kinder niederschlug - wir haben lange daran gearbeitet, bis unser Sohn sich wieder gefangen hatte. wir warne kurz davor die Shcule zu wechseln, aber dann wurde doch noch alles gut, denn wir glaubten, dass dieser Schnitt vielleicht viel schweriwegender wäre.

Nun ist auch unsere Tochter (8) in der 2. Klasse. Und auch hier geht nun die beliebte Lehrerin in eine besser bezahlte Stellung an eine Regelschule. Wir sind sauer, wütend, hilfos und traurig.

Wir befürchten, dass sich die Probleme wie bei unserem Sohn nun wiederholen werden.

Ich hätte gerne einen Rat, wie wir damit umgehen können.
Und wer sich auskennt kann mir vielleicht sagen, worauf wir achten sollen und welche Folgen diese Lehrerwechseln und somit Methodikänderungen und Konzeptverändeurngen auf Kidner haben können.

Hallo legolas,
das scheint ein Problem zu sein, mit dem viele Privatschulen kämpfen - wir erleben das gleiche bei unseren Kindern.
Welche Auswirkungen die ständigen Lehrerwechsel auf die Kinder haben, ist sicher unterschiedlich und auch von Kind zu Kind individuell. Sicher gehen einerseits beliebte Lehrer verloren, aber andererseits verschwinden auch schlechte, unbeliebte Lehrer - es kann also sowohl Vor- als auch Nachteile haben.
Gruß florestino

Hallo legolas,

private Schulen, die mit dieser (leider alltäglichen) Problematik Erfahrung haben, bemühen sich oft gezielt um ältere Lehrkräfte, die bewusst die finanziellen Nachteile in Kauf nehmen, weil ihnen die besseren Gestaltungs- und Arbeitsbedingungen wichtiger sind. Vielleicht wäre das auch für eure Schule ein Denkansatz.

Zu deiner Frage:
Kinder brauchen eine Motivation zum Lernen. Und auch wenn viele Unterrichtskonzepte davon ausgehen, dass Grundschüler hoch motiviert in die Schule starten, dann stimmt das doch nur zum Teil. Natürlich wollen Kinder gerne Neues entdecken - aber sie haben dafür unzählige Möglichkeiten. Lesen, Schreiben und Rechnen gehören da nicht zwingend dazu. Und: Nicht wenige Kinder starten bereits mit einer Lernstörung in den Schulzeit und haben Verhaltensweisen entwickelt, Anstrengung zu vermeiden oder Situationen auszuweichen, die nicht stark lustbetont sind. Grundgelegt wird dieses Verhalten im Elternhaus.

So ist es zu erklären, dass Kinder im Grundschulalter einer guten Motivation zum Lernen bedürfen - und diese hängt, besonders in den ersten beiden Klassen, stark mit der Person des Lehrers zusammen. Kinder in der Grundschule lernen nicht selten in erster Linie für ihren Lehrer bzw. für die Beziehung zu ihm.

Funktioniert diese Beziehung, ist auch die Lernmotivation hoch. Und wenn diese Beziehung durch den Weggang des Lehrers zerstört wird, bleibt manchmal auch die Lernmotivation auf der Strecke. Die Kinder fühlen sich u.U. im Stich gelassen oder suchen die Schuld bei sich selbst: Obwohl sie sich große Mühe gegeben haben, ist der Lehrer gegangen. Kann für einzelne heißen: „Ich war nicht gut genug“.

Wenn man um diese Prozesse weiß, kann man mit ihnen arbeiten: Der Lehrer, indem er mit seinen Schülern sein Weggehen bespricht und begründet. Welche Gründe er dabei nennt, ist eher nebensächlich, entscheidend ist, dass er den Kindern deutlich macht, dass er es bedauert, sie zu verlassen und dass sie ihre Arbeit toll gemacht haben. Er soll seine Trauer über den Abschied deutlich machen und den Kindern ermöglichen, ihre Gefühle loszuwerden, die von Trauer bis Wut reichen können.

Wenn Kinder Zeit zum Abschiednehmen und Loslassen haben, wenn sie traurig sein dürfen über den Verlust, dann wird auch wieder Raum geschaffen, sich auf das, was kommt zu freuen. So helfen Abschiedsrituale ungemein: Bilder malen, die der Lehrer mitnehmen kann, ihm gemeinsam etwas basteln oder einen Abschiedsbrief schreiben, sind wirksame Methoden.

Idealerweise können solche Aktionen bereits vom Nachfolger begleitet werden. Der soll seine Person dabei noch stark im Hintergrund halten und in erster Linie „Loslasshelfer“ sein. Seine Stunde kommt, wenn er im neuen Schuljahr die Klasse übernimmt. Das Ganze ist aber auch noch möglich, wenn das neue Schuljahr bereits begonnen hat: Rückschau halten, vielleicht noch einen Brief schreiben…in jedem Fall der Klasse zeigen, dass man um ihre Trauer weiß und sie ernst nimmt. Das schafft Beziehung und hilft den Kindern, sich auf die neue Bezugsperson einzulassen.

Und die Eltern: Macht es ebenso: Redet über die Gefühle, die mit dem Verlust einhergehen. Ermutigt euer Kind, aktiv Abschied zu nehmen. Organisiert Entsprechendes über den Elternbeirat und das Kollegium. Macht euch klar, dass euer Kind tatsächlich einen Verlust erleidet, der bedeutsam für es ist. Dass dieser dem Kind mehr zu schaffen machen kann, als der Abschied vom Kindergarten, hängt mit den stärker entwickelten sozialen, emotionalen und kognitiven Fähigkeiten zusammen. Macht ihm Mut, sich auf den neuen Anfang zu freuen, ohne das Gewesene abzuwerten.

Mit zunehmendem Alter wird das Problem verschwinden. Dann können Kinder sich emotional stärker distanzieren und auf die Erfahrung zurückgreifen, die sie jetzt machen: Es kommt immer wieder etwas Neues, das auch neue Chancen eröffnet.

Schöne Grüße,
Jule

Liebe Jule,

ja, vielen Dank für deine hilfreichen Zusprüche. Ich meinte aber in Bezug „Umgang“ auch noch etwas Anderes: Kam vielleicht nicht so klar rüber.

Bei unserem Sohn machte sich damals ab der 2. Klasse ein deutlicher Leistungsabfall bemerkbar. Der neue Lehrer hat das alte Konzept völlig verändert, so dass, erstaunlich präzise für einen 7 -Jährigen wie ich finde, unser Sohn sehr deutlich äußerte: „So arbeitet unsere Schule nicht! Die Meike und die Nina haben das anders gemacht, das machte Spass und wir haben trotzdem was gelernt.“

Die Folge war teilweise sogar ein Boykott des Unterrichtes. Randale, krach, Chaos. Hausaufgaben, bei uns sowieso nur 1 x wöchentlich aufgegeben, weil bis 16 Uhr Unterricht ist, wurden einfach nicht mehr erledigt. Der Lehrer bekam die Kinder nicht in den Griff, geschweige denn zum Lernen. teilweise fand ich seine pädagogischen „Maßnahmen“ sehr fraglich. Schließlich wunderte man sich, weshalb die Kinder machten was sie wollten. Ob mit Bleistift oder Füller geschrieben wurde, wie die Hefte geführt wurden oder ob in Druck- oder Schreibschrift geschrieben wurde - alles war plötzlich egal. Nach etwa 6 Monaten ging auch dieser Lehrer. Mitten im Schuljahr. Sehr zum Ärger der Schule.

Danach kam erneut eine Lehrerin in die mittlerweile 4. Klasse. Sie blieb nur 3 Monate, angeblich wegen schwerer Erkrankung und Pflege ihrer Mutter. Naja, danach haben viele Eltern auf dem Elternabend geweint!

Jetzt übernahm die Schulleiterin selbst die Klasse, die sie bis heute führt (jetzt 5., demnächst 6. Klasse, wir sind eine Gesamtschule von der 1.-10. Klasse). Wie sie uns später mitteilte, war das ein hartes Stück Arbeit, so dass sie sich noch eine Kollegin mit ins Boot holte. Die Kinder haben also 2 Klassenlehrerrinnen (22 Schüler). Es gab viel Stoff nachzuholen, es gab jede Menge soziale Probleme - kurz, es war wüst, die Klasse war nicht mla eine Gemeinschaft geworden.
Das lernen machte shcon lange keinen Spass mehr, weil jetzt ein „Muss“ dahinter stand - also auch ein gewisser Termindruck, da in der 5. Klasse noch immer Stoff der 4. mit aufgearbeitet werden musste. Die Kinder hatten zu leiden. Plötzlich gab es mehr Hausaufgaben, merh Unterricht und das alles in der gleichen zeit wie zuvor.

Leider sind die Leistungen unseres Sohnes auch heute noch nicht immer zufriedenstellend. Wir neigen dazu noch immer vieles auf diese schwierigen 2 Jahre, fast 3, zurückzuführen. Einmla schriebt er eine 2 (umgerechnet, es gibt keine Noten bei uns bis zur 8. Klasse), danach eine 5. Einfach so. Trotzdem erkennen wir auch Fortschritte, aber wir fürchten, dass irgendwas doch auf der Strecke geblieben ist.

Die Klasse unserer Tochter (8) besteht nur aus 10 Kindern, darin gibt es nur 3 Jungs, wovon einer, naja, massive Probleme hat. Es handelt sich um einen „Missbrauchsfall in jungen Jahren“, er ist extrem aggressiv und lebt bei Pflegeeltern. Es kam zu häufigen Konflikten, Fehlverhalten etc - aber die Pflegeeltern nehmen sich nichts an. Die Schule hat versucht zu helfen: schulpsychologischer Dienst, Beratungen, Einladung eines Experten unter Einbindung der Lehrer - die Lehrer haben sogar selbst eine veranstaltung hierzu besucht. naja. Wir glauben, die Lehrerin verläßt uns auch aus diesem Grund. Es wurde zuviel von ihr erwartet, was sie als „Lehrerin“ nicht mehr leisten kann, die Eltern übten aber ständig Kritik an ihr. Niemand sah die Erfolge, alle sahen nur die Defizite, vermeintlicherweise, viele Eltenr sind ehrgeizig und meinen ihr Kind sei ein kleines genie, man müsse es nur aus ihnen herauskitzeln und wenn das nicht gelingt, ist die Lehrerin schuld.

Bei meiner Frage geht es also eigentlich um eine Entscheidungshilfe: Macht es Sinn, unsere Tochter auf eine andere Schule zu schicken? Eine Überlegung, die sich mittlerweile mit uns 3 weitere Eltern der Klasse stellen.

Unsere Tochter ist fleißig, motiviert, interessiert und sehr gewissenhaft. Ich würde mir wünschen, dass es in der Grundschulzeit noch dabei bleibt. Kann dies nicht u. U. durch einen Lehrerwechsel eher negativ beeinflusst werden?

Es klingt vielleicht übertrieben, aber ich habe regelrecht Angst vor der 3. Klasse…

Hallo,

beruhigen kann ich Dich wohl eher nicht. Nach meiner Erfahrung nehmen Lehrer das geringere Gehalt an Privatschulen in Kauf, wenn sie dafür etwas anderes bekommen - freiere Entfaltung, schlüssiges pädagogisches Konzept, was immer.

Wenn aber eine Privatschule dauerhaft Probleme hat, gute Lehrkräfte zu finden und zu halten, würde ich mir Sorgen machen. Dann passt nämlich den Lehrkräften das ganze Arbeitsumfeld nicht.

Cheers, Felix

Hallo, florestino,

danke für deine Antwort. Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Ja, es ist tatsächlich ein Problem privater Schulen.

Ich mutmasse aber, dass die Eltern hier eine Mitschuld tragen. Ich zahle Geld, also kann ich fordern, ich habe Mitspracherecht, also kann ich kritisieren.

Aber oft führt das zu weit, wie du in meinem Beitrag an Jule auch lesen kannst. Viele Eltern meinen, weil sie ihr Kind an einer privaten Schule angemeldet haben, würde hier auch MEHR Leistung gebracht und heraus kommen lauter kleine zukünftige Professoren…
Sie vergessen aber, dass sie oft „nur“ ein anderes Konzept „kaufen“. Kleine Klassen, bessere Förderung - aber nicht auch noch eine KomplettLebenshilfe für schlechte Erziehbarkeit oder Verhaltensauffälligkeiten. Vertsehst du was ich meine? dafür gibt es andere Einrichtungen…

Einige Kinder an unserer Schule wurden wegen Verhaltensauffälligkeiten an Regelschulen abgelehnt. darunter fallen schwerere ADS oder ADHS Fälle, Mißbrauchsfälle, Entwicklungsverzögerungen. Keine echten Behinderungen geistiger Art, aber eben schwierige Kinder.

Ganz krass formuliert, ich hoffe, ich lehne mich nicht zu weit hinaus: Wir sind eine Schule, für die man zahlen muss, abe rkein soziales Auffanglager, keine psychotherapeutische Einrichtung oder Familienberatungsstelle - schlicht: eine SCHULE.

Und obwohl unsere Schule viele dieser Kinder trägt und gerne aufnimmt, kommt es eben zu Situationen wo man sagen muss: Sorry, das geht ne Spur zu weit, dieses Kind braucht ganz besondere Förderung, die wir hier nicht anbieten können. Basta.
Es gibt Kinder, denen geht es auf einer Förderschule eben besser - und eine private Schule kann ja keine Alternative dafür sein.

ich glaube eben, dass auch aus diesem Grund unsere Lehrerin geht. Die belastung und die Masse an Kritik war einfach zu hoch. es sit nicht imme rnur die bezahlung. ich könnte Dir erklären, wie das an unserer schule ausgeglichen wird, aber das ginge wohl zu weit…

trotzdem interessiert mich deine Meinung stark. Habt ihr auch einen Lehrerwechsel gehabt?

Hallo, felix,

ja, das ist gut möglich. Ich würde es mir so wünschen.
Trotzdem drängt sich mir der Verdacht auf, dass diese Schule auch gerne als Sprungbrett in eine „bessere“ Anstellung genutzt wird.

In unserem Fall handelte es sich um eine recht junge, sehr engagierte Lehrerin. Ich schätze, sie wurde ihren Prinzipien untreu, weil die Eltern sie zu sehr unter Druck gesetzt haben.

Beispiel: Der kleine Hagen hat laut Angaben der Eltern in der 1. Klasse Probleme mit der Mathematik. Er konnte nicht unterscheiden, was (in Worten:smile: „Eins plus Eins“ oder „Eins und Eins“ bedeutet.
Allgemeines Schmunzeln auf dem Elternabend… na und? Der geht in die 1. Klasse, das mag ja sein, dass er mal ein Verständnisproblem hat…

Aber die Mutter war der Ansicht, dass ihm das falsch beigebracht wurde. Er wäre ja sonst so intelligent, man wolle ihn auf Hochbegabung testen lassen, daher könne dieses Manko ja nur auf den Unterricht zurück zu führen sein…

Beispiel: Junge mit unbekannter Vorgeschichte wechselt von der Regelschule zu uns. Es kommt beim Morgengespräch nach dem Frühstück zu einigen Äußerungen des Jungen, weshalb die Honorarkraft (Sozialpädagogin, erfahrene Mutter und als Honorarkraft als Vertretung an der Schule eingesetzt) vorsichtig nachhakt. Plötzlich rastet das Kind aus, wird aggressiv, rennt auf den Schulhof und wirft mit Gegenständen. Unter zu Hilfenahme einer weiteren Lehrkraft, die aus ihrer Klasse gerufen wird, gelingt es den Jungen zu bändigen. Die Eltern werden angerufen. Sie unterstellen der Honorarkraft auf Anhieb, dass sie den Jungen bedrängt haben muss, die falschen Fragen gestellt habe.

Am Ende stellt sich heraus, dass es sich um ein Pflegekind handelt, dass in frühen jahren mißbraucht wurde. Niemandem war das bekannt, die Eltern hatten sich verbeten, das Lehrpersonal zu unterrichten, weil sie eine „besondere“ Behandlung für ihr Kind nicht wollten. Aber: Hätte die Honorarkraft (Sozialpädagogin!!!) davon gewusst, wäre sie vielleicht anders mit den Aussagen des Jungen umgegangen…

Dieser Art sind die Kritiken an der Lehrerin.

Die Schule hat kein generelles Problem, neue Lehrkräfte zu finden. Es gibt auch schon eine Nachfolgerin. Es scheiterte nur einmal in der Klasse unseres Sohnes an der Kurzfristigkeit der Kündigung. 2 Lehrerinnen werden gleichzeitig schwanger und fallen aus. Ersatz wird gesucht und gefunden. Zum neuen Schuljahr soll 1 neue Kraft anfangen, aber die sagt 14 Tage vor Schulbeginn ab! Die Primarstufenleitung übernimmt die Klasse kommissarisch, ein neuer Lehrer wird gefunden - der kündigt 3 Tage vor den Sommerferien nach etwa 4 Monaten der Beschäftigung.
Nach den Sommerferien wieder eine neue Lehrerin, diese bleibt 3 Monate, danach kündigt sie überraschend, angeblich um ihre kranke Mutter zu pflegen. Schließlich wird die Klasse von der Schulleitung selbst geführt.

Alle anderen Lehrer/Innen, auch in der Sek I, sind schon sehr lange, teils seit Gründung der Schule dort. Auch eine der beiden schwangeren Lehrerinnen ist zurück gekommen.

Hallo,
was erwartet ihr denn alle?

Die Lehrer erwarten für eine hohe Motivation und einer guten Leistung eine entsprechend attraktive Vergütung.

Die Eltern erwarten konstante Lehrerschaft mit hoher Motivation. Manche wären bereit hierfür mehr zu zahlen. Andere sind dagegen nicht bereit bzw. sind nicht in der Lage mehr zu bezahlen.

Die Schule bzw. der Träger sollte zusehen, dass er Laden läuft. Ein Paar Abgänge hier und da, man meckernde Eltern wegen dieses und jenes ist normal und gehört zum Alltag. Wenn aber die Fluktuationsrate auffällig wird, dann läuft etwas schief. Angefangen mit den Lehrern schwappt dies dann auch gerne auf die unzufriedenen Eltern über, die ihre Kinder irgendwann abmelden.

Jede Schule hat eine Gesamtelternvertretung. An die würde ich herantreten und eventuell fragen, ob Du selbst bei der nächsten Sitzung dabei sein darfst. Zumindest um das Problem zu diskutieren.

Viele Grüße

Ich finde deinen Ansatz echt interessant und auch plausibel. Aber kann man das auf alle Schulen gleich beziehen?

Was ich erwarte? Erst einmal erwarte ich eine gewisse Kontinuität,was die Lehrerschaft betrifft, vor allem in der Grundschule. Momentan scheint mir das am wichtigsten. Das nicht kaputt gemacht wird, was in 2 Jahren mühsam erarbeitet wurde…

Die Frage ist aber auch, was darf ich (alles) erwarten, wenn ich Schulgeld bezahle? Ich denke hier wird für „das bißchen Geld (440 € für 2 Kinder, inkl. Essengeld (61 € je Kind und Monat, f. Frühstück und Mittagessen, Betreuung ab 7 - 8 Uhr und ab 15.30 bis 17.15 Uhr, Schulhefte, Bastelmaterialien etc. Bücher und Klassenkasse gehen extra)“ was an unserer Schule bezahlt werden muss, etwas zu viel erwartet, da magst du recht haben. Aber solche Eltern lassen sich nicht überzeugen, für die gilt: „Private Schule = Komplettübernahme der Erziehung inkl. garantierter Akademikerqualifikation, oder so ähnlich…“

Dabei gibt es unsere Schule bereits seit 30 Jahren als Ganztagsschule (Frühstück ab 8.15, Morgenrunde, dann Unterricht v. 9.00 bis 15.30, Mittagessen von 12.30 - 13.00 Uhr). Man arbeitet mit Tages- und Wochenplänen, Das Lernen lernen, achtet auf einf riedliches, gewaltfreies Miteinander, Aufgeschlossenheit, setzt auf ´Verständnis und behandelt die Kinder „respektvoll“, was auch zurückgegeben wird, obwohl die Lehrer geduzt werden. es funktioniert…

Und was ist jetzt deines Erachtens eine auffällige Fluktuation?

Unsere Schule ist klein, insgesamt 180 Schüler und Schülerinnen in den Klassen 1-10 (!). Die Klassen sind klein: Primarstufe maximal 15 Kinder je Klasse, Sek I max. 22 Kinder je Klasse. LRS Förderung, Dyskalkylie-Programme, Förderunterricht in allen anderen Hauptfächern, Hausaufgabenbetreung 2 x die Woche (da es nur 1 x wö Hausaufgaben gibt).

Ich bin seit 5 Jahren Mutter an dieser Schule und mir wurde seitens der Lehrer und Eltern bestätigt, dass es das bei ihnen noch nie gegeben habe, diese Lehrerwechsel. Die Klassen 1,3 und 4 hatten dieses Problem nie! Sie begannen erst in 2008.

Als unser Sohn in die 2. ging fing es an. Nur in der 1. und in der 5. hat er „bleibende Lehrer“ gehabt.

Unsere Tochter ereilt nun das gleiche Schicksal, in der 3. Klasse ein Lehrerwechsel - hoffentlich nicht auch wieder in der 4. Das wäre fatal.

ist das jetzt auffällig?

Aber der Tip mit der Elternvertretung ist gut, zufällig sind zwei der Mitglieder gleichzeitig Eltern der betroffenen Klasse.

Danke

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Hallo Legolas,

ich glaube, du mischt mehrere Ebenen :smile:. Da ist zum einen der Erwartungsdruck der Eltern auf die Leistung der Schule respektive der Lehrkräfte. Dann besteht das grundsätzliche Problem der meisten Privatschulen, dass hohes Engagement bei gleichzeitig geringerem Verdienst nicht unbedingt dazu angetan ist, vor allem junge Kollegen zu halten, die sich um ihre eigene Existenzsicherung sorgen müssen.

Für die Anstellung bedarf es einer sorgfältigen Auswahl und der vertraglichen Vereinbarung, mindestens für ein Schuljahr tätig zu sein. Steigt jemand vorzeitig aus, wird das Arbeitszeugnis eben entsprechend ausfallen.

Weiterhin schilderst du eine - tatsächlich besonders dramatische - Ausnahmesituation in der Klasse deines Sohnes. Du sprichst von Problemkindern, die die Schule nicht tragen kann. Und schließlich stehen unterm Strich die Sorgen um deine Tochter.

Auch wenn das alles natürlich irgendwie zusammenhängt, macht es Sinn, es ein wenig auseinanderzudröseln.

  1. Das Problem der schlechteren Bezahlung lässt sich am Ehesten mit Lehrkräften lösen, die sich bewusst für die Arbeit an einer privaten Schule entscheiden. Das sind in aller Regel eher ältere Lehrkräfte und nicht diejenigen, die am Anfang ihrer Lehrerlaufbahn stehen.

  2. Was den Elternanspruch betrifft: Hier hilft zum einen eine Konzeption, die klar definiert, was von dieser Schule zu erwarten ist und was nicht. Wenn man Konzeptionen nicht als Werbemedium, sondern als Arbeitsgrundlage versteht, bietet eine solche auch ein ganz hervorragendes Argumentationsmittel für die Eltern, die mit der Anmeldung ihres Kindes auch die Konzeption akzeptieren. Möglicherweise hilft die Überarbeitung der bestehenden weiter.

Zum anderen ist eine starke Schulleitung gefragt, die sich im Bedarfsfall vor die Kollegen stellt und überzogene Ansprüche der Eltern zurückweist. Das ist ihr Job, und den muss sie auch leisten. Unterstützung kriegen kann sie von Elternvertretern, die ausreichend Bodenhaftung haben.

  1. Damit in direktem Zusammenhang steht die Aufnahme von schwierigen Kindern. An der Montessorischule, an der ich unterrichtet habe, gab es jedes Jahr das Problem, dass neben den explizit ausgewiesenen Integrativkindern Kinder ganz regulär angemeldet wurden, die gravierende Schwierigkeiten mitbrachten und definitiv eine Sonderbehandlung gebraucht hätten.

Dank eines in der Konzeption festgelegten Regelkatalogs von erforderlichen emotionalen, sozialen und kognitiven Fähigkeiten von Regelkindern wurde nach einem Vierteljahr (ausgewiesene Probezeit) von Schulleitung, Lehrerkollegium und Elternbeirat beschlossen, ob das Kind bleiben kann (eventuell mit Auflagen wie einer Verlängerung der Probezeit) oder nicht. Zu Unmut führte das schlimmstenfalls bei den betroffenen Eltern - alle anderen waren dankbar.

  1. Dass sich ein solches Zusammentreffen tragischer Umstände, wie sie bei deinem Sohn zu ertragen waren, in diesem Ausmaß wiederholen, ist eher unwahrscheinlich. Zunächst steht also nur ein „einfacher“ Lehrerwechsel an. Zur Gestaltung desselben habe ich ja schon ws geschrieben.

Insgesamt solltest du dich fragen, ob dir die Alternative - Regelschule - unterm Strich lieber wäre. Auch hierzu bestünde ja Gelegenheit, wenn ohnehin ein Wechsel ansteht. Wenn du zu dem Schluss kommst, dass für dich die Vorteile der freien Schule für deine Tochter überwiegen, gelingt es dir vermutlich leichter, selbst gelassener an den Lehrerwechsel ranzugehen. Und wenn nicht, hast du eine weitere Option.

Schöne Grüße,
Jule

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Wir hatten nicht EINEN Lehrerwechsel, sondern viele. Das war zum Teil gut so, denn manche Lehrer waren wirklich unterirdisch - und ich suche die Schuld beileibe nicht nur bei den Lehrern -, bei anderen Lehrern war es wirklich schade. Aber so ist das eben: alles Gute ist nie beisammen. Dafür gibt es an der Schule unserer Kinder wenig Stundenausfall - was auf öffentlichen Schulen ja ein großes Problem ist.
Die ideale Schule muss wohl noch gebacken werden :wink:
Die Problematik mit den verhaltensauffälligen Schülern kennen wir auch und da teile ich Deine Meinung vollkommen. Ich verstehe auch nicht, warum sich die Schulen so etwas ‚antun‘. Es gibt doch genügend zahlende Interessenten, warum muss man sich da die Problemfälle an den Hals hängen?
Gruß florestino

Wir haben eigentlich zwei wirklich gute Lehrer verloren, die eine sehr innige beziehung zu den kindern aufgebaut hatten und dann plötzlich gingen.

Einmal bei unserem Sohn in der 2. Klasse, der einfache Lehrerwechseln wäre noch zu errtagen gewesen, wenn nicht der Zeitdruck gewesen wäre, der die Schule zwang, Lehrer einzustellen, die gerade zur Verfügung standen und zwar OHNE eine großartige Wahl zu haben.
Da der Primarstufenleiter (sehr beliebt bei den Kindern und allen sehr vertraut) kommissarisch die Klasse übernommen hatte, wurde ischer noch schlimmeres verhindert, allerdings war dies für den Lehrer eine Doppelbelastung, die er nicht lange beibehalten konnte. Auch er ist extrem engagiert und tata alles für die Kinder.

Ich denke, ich habe einfach nur Angst, dass sich das nun wiederholen wird. Ich hoffe immer, dass ein Lehrerwechsel nicht unbedingt NUR negative Folgen haben muss, aber die Erfahrung, die wir machen mussten, sit eine extreme :smile: und hofentlich bleitb es eine Ausnahme.

Leider gibt es an unserer Schule nicht in jedem Jahrgang genügend zahlende Interessenten. Die Schule bemüht sich, auch Eltern die Finanzierung zu ermöglichen, die kein besonders hohes Einkommen haben. Dadurch ergibt sich natürlich ein recht knapp kalkuliertes Budget. Wir finanzieren uns durchaus in hohem Masse von Spenden.

Die Schule hat das Ziel nahezu allen sozialen Schichten die Möglichkeit zu geben, ihr Kind hier anzumelden. Beiträge sind auch oft verhandelbar. Wir haben also keinen Sonderstatus, wei wir privat sind, sondern es beschränkt sich durchaus auf kleine Klassen und ein anderes Lernkonzept. Obwohl ich auch schon die beobaxchtung machen musste, das sich die regelschulen versuchen anzugleichen. Dennoch hat unsere Schule hierbei eben die größte und längste Erfahrung mit ihrem 30-jährigen Bestehen.

Oft waren die Probleme der besagten Kinder gar nicht auf Anhieb bekannt, wie ich schon schilderte, wußte niemand vom Lehrpersonal um den Mißbrauchsfall - allerdings auf Wunsch der Eltern. Möglicherweise war das der Fehler der Schulleitung.

Liebe Jule,

ich denke du hast schon recht, das Problem ist schon ein wenig komplexer.

  1. Die Schulleitung weiß wohl um die Problematik der Lehrer. Sie sieht sich auch gezwungen Bewerbern deutlich auf den Zahn zu fühlen. Leider kann man sich auch dabei irren. Unsere Noch-Klassenlehrerin war so eine „idealistische“ Person. Sie hat sich sehr bewußt für eine freie Schule entschieden und das bei ihrer Vorstellung in der Klasse auch verdeutlicht. Erst vor wenigen wochen beantwortet sie unsere besorgte Frage, ob sie denn bleiben würde, mit einem klaren „Ja, natürlich!“

Ich gehe daher schwer davon aus (und ich bin nicht allein), dass sie den Druck einiger weniger Eltern nicht mehr aushalten konnte. Das Kollegium stand voll hinter ihr. Auf Elternabenden wurde sie später von Schulleitung und Primarstufenleitung unterstützt. Beispiel: Aufgrund des geschilderten Vorfalls des Jungen (Mißbrauchsfall) und der Honorarkraft haben die Eltern, die sich betroffen fühlten - das ist zum einen die Pflegemutter, zum anderen eine andere Mutter, die ihr Kind für hochbegabt hält, über Email sehr - ich will mal sagen kritisch geäußert und dabei die Lehrerin sowie die Primarstufenleitung immer ins cc gesetzt. Clever, dass sie die Eltern aus der Diskussion raushielten, von denen sie wußten, dass sie die Meinung nicht teilen würden. Auf einem der folgenden Elternabende wurde gefordert, auf die Emails einzugehen, da sie von denen ins cc gesezten Personen nicht beantwortet worden waren. Der Primarstufenleiter sagte dazu lediglich: " Ich bin nicht bereit mich zu derart boshafter Kritik oder sehr emotionalen Aussagen zu äußern, zu denen alle übrigen Eltern bewußt nicht befragt wurden. Ich werde diese Emails ignorieren und verbitte mir diese Art der inoffiziellen Diskussion. Wer Dinge thematisiert haben möchte, der soll sie bitte offiziell anmelden, so dass alle sich von Anfang an an der Diskussion beteiligen können."

Der Konflikt ging soweit, dass der schulpsychologische Dienst beordert wurde, Lehrerin und Primarstufenleitung an einem Seminar zum Umgang mit Mißbrauchsfällen besuchten und die Eltern zu einer Beratungsstelle begleitete (in ihrer Freizeit!). Als sich keine Besserung einstellte, das Klassenklima litt schwer, und kürzlich der Lehrerin eine Wasserflasche an den Kopf geworfen wurde (alle Kinder waren entsetzt, einige weinten), stellte sich außerdem heraus, dass die Pflegeltern sich nicht an die (schriftlich) vereinbarten Auflagen zur Konfliktlösung beizutragen (Erziehungsberatung, Kinderpsychologe)gehalten hatten. Sie waren der Ansicht, das müsse eine Schule bewältigen können und sie hätten dafür keine Zeit. Nach diesem Vorfall aber wurde der Schulvertrag gekündigt, um Kinder und Lehrpersonal zu schützen.

  1. Die Konzeption ist sehr klar definiert, alle Eltern erhalten sie schriftlich vor Ihrer Anmeldung und auch die Lehrer geben gerne Auskunft hierzu. Auf jedem Elternabend werden u. a. Unterrichtsinhalte, gewünschte Ziele und bereits erreichte Ziele erörtert. Auch das „Wie“ ist ein Thema. Rechtschreibproben (LRS-Tests, hamburger Schriebtest) werden erklärt und Ergebnisse an die Eltenr im gespräch weiter gegeben. Entweder wurde das Konzept gar nicht gelesen oder aber nicht verstanden. Es ist wirklich erstaunlich, wie einige Eltern vom 1. Tag an versuchen KLASSENINTERN neue Konzeptionen für die Schule zu entwickeln, weil sie diese für besser halten. Oft halten sich manche Eltern für die besseren Lehrer oder Pädagogen. Ich will damit nicht sagen, dass ein Mitspracherecht sinnlos ist, aber diese grundsätzlichen Dinge sollte man doch den wirkliche Pädagogen überlassen. Und dazu gehört eben auch ein gewisses Vertrauen.

Zudem sind manche Eltern erst zufrieden, wenn sie tatsächlich aus einem „Dummerchen“ ein „Genie“ gemacht haben.

  1. ich habe nichts dagegen , wenn Integrativkidner auf der Schule aufgenommen werden. ich finde das sogar gut. unser Tochter beispielsweise kommt sehr gut mit ihnen zurecht. Nicht zuletzt führe ich das auch darauf zurück, dass in der Klasse Konflikte offen angesprochen werden und das verhalten anderer Kinder kindgerecht erklärt wird, ohne diese dabei zu „verletzten“ oder zu diffamieren. gegenseitige Akzeptanz und Toleranz ist wichtig! Bisher ist das immer sehr gut gelungen. Aber Kinder gehen eben mit vielen Dingen anders um als die Eltern. So kommt es, dass die Kinder sich mit der angebotenen Konfliktlösung zufrieden geben oder nach einem geführten Gespräch die Sache „abhaken“, während Eltern noch wochenlang darauf herumreiten. Hier sollte m. E. die Schule auch einfach mal einen Schlußstrich unter diese Diskussionen setzen - die dann auch von den Eltern zu akzeptieren ist - freie Schule hin oder her.

Dass es zu Konflikten kommt, ist völlig normal. Wenn aber in einer Klasse von 10 Kindern (7 Mädchen, 3 Jungen) allein 3 Kinder verhaltensauffällig (nicht unbedingt krank) sind, ist die Gewichtung eine andere und der Konflikt wiegt schwerer.

  1. Ich hoffe es auch, aber die Angst ist erst mal gegeben :smile:

Auch wir als Eltern haben usn sehr bewußt für diese Schulform entschieden. Unsere Kinder haben auch einen privaten Kindergarten besucht, der ihre Entwicklung bestens gefördert hat und weshalb sie heute so eigenständige kleine Menschen und Persönlichkeiten geworden sind - mit all ihren Eigenarten und Talenten.

Wir befürchteten einerseits, dass sie mit den Gegebenheiten einer Regelschule Probleme bekämen, weil sie eben so anders funktioniert, als es die Kinder gewohnt waren. Andererseits sahen wir in der Schule die gelungene Fortführung unserer Erziehungmethode.

Noch heute ecken wir oft mit unserer Einstellung zur etwas „freieren“ (nicht antiautoritär, aber in gegenseitigem Respekt und Verständnis, viel freraum und Diskussionsbereitchaft) Erziehung an. Dabei haben mein Mann (Gymnasium, Klosterschule) und ich (klassisches Gymnasium) auch „nur“ eine klassische Schulbildung genossen und mussten uns mit vielen Gedanken erst anfreunden.

Wir sind stolz auf unsere Kinder, die sich im Vergleich zu einigen anderen hervorragend entwickeln. Oder sollte ich sagen wunschgemäß? nein, die Noten unseres Sohnes lassen manchmal doch zu wünschen übrig…er ist kein Einserkandidat, eben ein bißchen faul :smile:. Bildung ist sicher sehr wichtig, aber auch soziale Kompetenzen und Emotionen, eigene Meinung, Demokratieverständnis, Persönlichkeitsbildung, Charakter, aber auch Motorik, selbständiges Denken, Teamfähigkeit, Kameradschaftlichkeit ist uns wichtig. wir glauben nicht, dass „viel Wissen“ unsere Kinder zu besseren Menschen macht.
Diese Schule bietet uns genau diese Mischung. Dennoch gerät man hin und wieder ins wanken, ob man mit dieser Mischung auch später lebensfähig ist :smile:. So wie jetzt :smile:
Ich glaube, eine Regelschule käme letztlich daher nicht in Frage, weil wir mittlerweile einen anderen Umgang mit unseren Kindern gewohnt sind, als sie es in den hier angebotenen Regelschulen erfahren würden.

Hi,

ich kritisiere nicht die Lehrerin, die nun geht, ich kritisiere die Eltern, die möglicherwiese durch ihr Verhalten dazu beigetragen haben, dass sie (so früh) zu dieser Entscheidung gekommen ist. Ich habe großes Verständnis für die Entscheidung, denn MIR ist bewußt, was ihnen dort abverlangt wird. Eine Regelschule ist in vielerlei Hinsicht einfacher für die Lehrer. Und besseer bezahlt. Irgendwann überwiegen diese Vorteile eben gegenüber dem idealistischen denken. Die Entscheidung ist ihr gewiss auch nicht leicht gefallen. Als Grundschulllehrerin weiß sie sicher, was ihr Weggang für die Kinder bedeutet.

Den lehrern ist vorher bewußt, was von ihnen erwartet wird und dass sie weniger Geld bekommen. Dafür hat unsere Schule allerdings einen Sozialplan entwickelt:
Ein Teiöl des Schulgeldes wird in eine Art rentenfond eingezahlt, so dass sie später, sollten sie an der Schule bleiben, die gleiche Rente bekämen wie ihre Kollegen an den Regelschulen.

Natürlich wird unsere Schule trotz allem öffentlich gefördert (Stichwort „Schullandschaft“ und „Vielseitigkeit“), aber eben nicht in dem Maße wie die Regelschulen.

Die Einstellung älterer, erfahrerne Lehrer wäre u. U. auch teurere, aufgrund der Berufserfahrung. Junge Lehrer werden u. a. auch aus Budgetgründen bevorzugt. In erster Linie natürlich aufrgund des sehr aktuellen Ausbildungsstandes.

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Servus, legolas

ich glaube, ihr macht euch zu viele Sorgen. Klar sind ständige Lehrerwechsel nicht gut, aber was bei eurem älteren passiert ist, wird ja nicht die Regel sein. Kinder sind zäher, als man denkt.

Ich habe mir die meisten Antworten durchgelesen und es war ja auch das meiste gut und richtig.

Was mich allerdings nervt, ist, daß heutzutage jeder meint, Kinder müßten in Watte gepackt werden.
Die heutigen Kinder sind doch nicht aus Zucker und auch nicht blöder, als wir es waren! Traut ihnen doch auch mal was zu.

Meine Lieblingslehrerin ging Ende der zweiten Klasse in Pension. Meine Eltern haben mir erklärt, warum sie weg ist und mir gesagt, ich müßte mich bei der neuen Lehrerin aber genauso anstrengen. Und das wars auch schon, und ich hatte nie Probleme (obwohl man bei manchen Postern den Eindruck bekommen könnte, die Kinder wären gleich halb traumatisiert und müßten fast zur Therapie).

In einem 70-Einwohner-Dorf gibt es plötzlich für 4 Kinder drei Bushaltestellen, weil heutzutage Kindern nicht mehr zugemutet werden kann, mehr als 500 m auf Straßen, die null Verker aufweisen, zur Bushaltestelle zu gehen geschweige denn eine Straße (auf der zugegebenermaßen schon immer Verkehr herrschte) zu überqueren, was wir immer problemlos geschafft haben.
In der Stadt werden die Kinder morgens 500 m zur Schule gefahren, weil man ihnen den Fußweg oder eine Busbenutzung noch nicht mal in der 4. Klasse zutraut oder zumuten will.
11-jährige Jungs werden 1 km zum Fußballtraining mit dem Auto gefahren.
Und Rasenmähen oder Holzhacken kommt für unter 18-jährige heutzutage ja schon gar nicht mehr in Frage, obwohl sich 10-jährige sicher gerne ein kleines Taschengeld mit Rasenmähen verdienen würden.

Mensch, die Kinder freuen sich doch, wenn man ihnen was zutraut, statt ihnen ständig zu sagen: nein das kannst du nicht, das ist zu gefährlich etc…

Sorry, das meiste meines Beitrags war jetzt ein wenig off topic.
Aber vielleicht ist klar geworden, daß man sich nicht immer ständig so Riesensorgen um Kinder machen muß.

Alles Gute Manu

Hai!

Junge Lehrer werden u. a. auch aus Budgetgründen bevorzugt.

Ich denke mal das ist genau das hüpfende Komma!

In erster Linie natürlich aufrgund des sehr aktuellen
Ausbildungsstandes.

Und das ist nur die Ausrede für die Eltern.

Der Plem

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Hai!

Meine Lieblingslehrerin ging Ende der zweiten Klasse in
Pension. Meine Eltern haben mir erklärt, warum sie weg ist und
mir gesagt, ich müßte mich bei der neuen Lehrerin aber genauso
anstrengen. Und das wars auch schon, und ich hatte nie
Probleme

Warst du auch schon in der 2.Klasse von 7:00 bis 17:00 in der Schule?

Es ist halt ein riesiger Unterschied ob man sein Kind selbst erzieht
oder ob man nahezu die Gesamtverantwortung der Schule überträgt.

Ja ich weiß jetzt krieg ich hier wieder Haue.

Der Plem

Hi,

es tut mir leid, aber ich muss Dir den Zahn ziehen.

Junge Lehrer werden u. a. auch aus Budgetgründen bevorzugt.

Sicherlich.

In erster Linie natürlich aufrgund des sehr aktuellen Ausbildungsstandes.

Weder Pädagogik noch Didaktik sind Raketenwissenschaft. An den Grundprinzipien des Lernens hat sich seit den ersten Menschen nichts geändert: man muss wiederholen, und man muss im ERwerb des Wissens einen Sinn sehen. Was sich ändert, ist die Vorstellung davon, wie viele bunte Bilder man dazu in welcher Altersstufe braucht. Aber erstaunlicher weise sind Kinder schnell von bunten Bildern genervt, wenn sie merken, dass da nichts dahinter steckt.
Auch an den Unterrichtsfächern ändert sich inhaltlich nicht so wahnsinnig viel. Auch ein Leistungskurs Chemie am Gymnasium ist Lichtjahre vom aktuellen Nnobelpreis entfernt. Und ein Lehrer in seinem ersten Jahr ist bereits mindestens 3 Jahre aus dem Studium raus - 1 Jahr Examen, zwei Jahre Referendariat. Damit dürfte Deine Vorstellung von Aktualität gestorben sein.

Den lehrern ist vorher bewußt, was von ihnen erwartet wird und dass sie weniger Geld bekommen.

Jupp. Ich habe damals eine Stelle an einer Privatschule angenommen. Weil ich im Anschluss keine Stelle im Staatsdienst hatte. Ich wäre gerne länger als das halbe Jahr geblieben - dann hätte ich ein Einkommen gehabt und mich nicht bereits nach einem halben Jahr wieder bewerben müssen. Aber ich wurde nicht genommen, und musste mich wieder bewerben. Ich bekam einen Jahresvertrag im Staatsdienst und im folgenden Jahr eine dauerhafte Anstellung im Staatsdienst.
Bereue ich das halbe Jahr? Nein. Wegen der Schüler.
Würde ich zurückgehen? Nein. Wegen der Schüler. Und wegen der Art und Weise, in der das Geld dort Einfluss auf den Unterricht hat - nein, niemand ist dort bestechlich. Aber eine Privatschule gehorcht den Regeln der Marktwirtschaft.
An den Gehaltseinbußen ändert dann auch ein Rentenfond, so lieb er auch gemeint ist, nichts.

Als Lehrer sucht man sich nicht aus Idealismus seinen Arbeitsplatz aus - man sucht sich ihn so aus, dass man seinen Beruf möglichst lange ausüben kann. Sicher ist unter Lehrern der Anteil von Idealisten weit höher als in anderen Berufsgruppen - aber der Idealismus geht bei den wenigsten so weit, dass sie sich die schwerste Arbeit für das wenigste Geld aussuchen. Diejenigen, die das nicht oder nicht gut genug hinkriegen, landen dann mit Burnout in einer Klinik.
Das hat nichts damit zu tun, dass staatliche Schulen ein Ponyhof sind - pädagogische Berufe sind immer fordernd. Aber Privatschulen sind in der Hinsicht eine ganz besonders hohe Herausforderung.

die Franzi

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Servus, Plem,

ich war natürlich in dem Alter nicht den ganzen Tag in der Schule. aber falls das bei 2.-Klässlern heutzutage so ist, dann haben die natürlich auch mehr als eine feste Bezugsperson. Dann wäre der Weggang eines einzelnen Lehrers ja wohl noch leichter zu verkraften.

In unserer ländlichen Gegend überlassen auch heute noch die Eltern nicht der Schule die ganze Erziehung.
Und in meinem Bekanntenkreis wird - auch wenns vielleicht als altmodisch angesehen werden sollte - bei Problemen in der Schule nicht immer nur den Lehrern die Schuld gegeben sondern auch mal beim Sprößling nachgefragt. Und es kommt hier auch durchaus noch vor, daß er von den Eltern dann auch noch bestraft wird, wenn er sich in der Schule danebenbenommen hat!!

LG manu

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