Ungeziefer im Bettkasten

Hallo.
Wir haben gerade in einer seit längerem im Bettkasten verstauten Lammfellweste ein paar merkwürdige Tierchen gefunden.
Diese sind zwischen 6-10 mm lang, ca. 1-2 mm breit und bräunlich geringelt. Auffällig ist das Schwanzende, das aus vielen kleinen fächerförmig angeordneten Häärchen besteht. Ich habe das Net durchforstet aber nichts gefunden, nach Mottenlarven sieht das nicht aus.
Wer weiß was…das ist???

Danke
Martin

Wer weiß was…das ist???

Hallo Martin,

zunächst einmal ist es eine Folge des geschlossenen und damit schlecht durchlüfteten Bettkastens. Dort findet manches Tierchen (die Art kann ich Dir auch nicht verraten) alles was es zum Leben braucht: Wärme und Nahrung durch alles mögliche eingelagerte Zeuchs sowie gelegentlich etwas Nachtisch in Form von Hautschuppen. Lecker.

Gruß
Wolfgang

Larve vom Teppichkäfer
Hallo Martin,

das hört sich ganz nach der Larve vom Teppichkäfer an. Die Käferchen dazu sind winzig klein, dunkelbraun und tun nichts. Die Larven auch nicht (also übertragen keine Krankheiten oder so).
Sie wohnen gerne bodennah unter Papier auf Teppichen (z.B. Zeitung auf dem Boden) und generell in dunklen Gegenden wie auch euer Bettkasten zeigt.

Ich kenne die Tierchen aus eigener Erfahrung, nicht weil ich etwa Biologin oder so wäre. Aber ein Freund von mir arbeitet am Teppichforschungsinstitut und hat ein paar von den Larven mitgenommen und analysieren lassen.

Was man dagegen tun kann? Habt ihr ne Tiefkühltruhe? Dann tut die Jacke da mal ein paar Stunden rein. Größere Teile kann man im Winter bei Minusgraden rausstellen. Teppiche regelmäßig saugen (die Biester gehen ganz schnell kaputt), wenn ihr wollt, könnt ihr den Teppich auch mit einer Mischung aus Essig und Wasser durchbürsten, nicht zu feucht und nicht zu viel Essig (stinkt!).

Ich hätte ja nie gedacht, dass Teppichkäferwissen mal hilfreich sein kann…grins.

Alles Gute und keine Panik, die sind unangenehm, aber nicht gefährlich.

Grüße
Trilli

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Hallo Martin,

eine detailgenauere Beschreibung der „Tierchen“ würde deren Bestimmung wesentlich erleichtern. Haben sie Flügel, auch Beine, und leben sie noch? Wie bewegen sie sich fort? Wie ist ihre Grundfärbung (neben den bräunlichen Ringeln)?

Anhand der vielen kleinen fächerförmig angeordneten Härchen am Schwanzende würde ich auf die klassische Motte, z. B. Kleidermotte o. ä. tippen, die mit zusammengelegten Flügeln fast wie ein kleiner Stift (so verstehe ich deine Beschreibung) aussehen kann:
http://www.hitechnatur.ch/bauen/4/img/kleidermotte.jpg

Es gibt eine Reihe von Material- und Lebensmittelschädlingen, deren Imago, (hier Motte) mehr oder weniger geringelt, bzw. gestreift ist. Allerdings ist die Kleidermotte auffallend hell gefärbt und zwischen 4 und 8 mm lang. In Frage kämen auch Fellmotte, Kleistermotte. Die Speichermotte (8-11 mm Länge), heller Grund, bräunliche Streifen macht sich an verschiedenen Lebensmitteln zu schaffen bis hin zu Wollstoffen.
Die Motten selbst richtet keine Schäden an, wohl aber die sich aus ihren Eiern entwickelnden, gefräßigen Larven, die je nach Art, Minustemperaturen bis zu -12°C schadlos überstehen.

Der Tipp mit dem Einfrieren (für 2 Tage bei mindestens -20°C) der Weste ist gut, aber wie weit einzelne Viecher über den Bettkasten entkommen sind, ist noch fraglich…

Im Buch „Haus- und Vorratsschädlinge“ vom Verlag Werner Dausien, Hauau, wird im Nichtlebensmittelbereich (bei Sachen die nicht ins Gefrierfach passen) eine Sprühbehandlung mit einem Insektizid aus der Pyrethroid-Gruppe empfohlen.

Vorbeugend sollten Luftfeuchtigkeit + Temperatur im Raum niedrig sein. Man sollte nie getragene, verschmutzte Wollsachen ungewaschen oder ungereinigt bis zum nächsten Winter weglegen. Besonders Schweißgeruch von getragenen Sachen zieht die Schädlinge magisch an. Für längere Zeit abgelegte Wollstücke in Plastiksäckchen aufbewahren.

Das wäre so in Kürze ein kleiner Auszug aus o. g. Buch.

Gruß, Renate

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