Warum haben Männer Brustwarzen?

Hi!
Warum haben Männer eigentlich Brustwarzen? Wachsen wir in den ersten Wochen quasi geschlechtsneutral heran und werden dann eben mal pauschal damit ausgestattet?
Und wie sieht das bei anderen Säugetieren aus? Bilden wir Männer eine Ausnahmen? Haben männliche Affen auch Brustwarzen? Und Hunde???

Gruß,
Marco

Hallo,

Warum haben Männer eigentlich Brustwarzen? Wachsen wir in den
ersten Wochen quasi geschlechtsneutral heran und werden dann
eben mal pauschal damit ausgestattet?

genau. Ist für die Natur weniger anstrengend, sozusagen, als nach Geschlecht zu trennen.

Und wie sieht das bei anderen Säugetieren aus? Bilden wir
Männer eine Ausnahmen? Haben männliche Affen auch Brustwarzen?
Und Hunde???

Gute Frage.

Gruß
Christian

Die Frage hab ich mir auch schon gestellt!! Muß natürlich Gründe in der Evolutionsgeschichte haben. Das mit der pauschalen Ausstattung klingt gar nicht mal so schlecht. Rüden jedenfalls haben auch Zitzen, und da Affen genau wie Menschen Primaten sind (jedenfalls vom biologischen Standpunkt aus), haben sie auch Brustwarzen. Allerdings haben Männer ja bekanntlich keine Milchdrüsen, und die gibt´s soweit ich weiss bei anderen männlichen Säugetieren auch nicht. Brustwarzen (oder Zitzen) haben wohl alle. Genau weiss ich das aber auch nicht, bin kein Biologe, die Antwort würde mich allerdings auch interessieren. Ursprünglich (in der Evolution) verlaufen die Zitzen in zwei Reihen auf der Bauchseite, also so wie heute z.B. bei Hunden. Bei anders entwickelten Formen wird die Anzahl der Zitzen reduziert, bei Rindern bleiben vier übrig und die „brustständigen“ werden abgeschafft, bei Primaten werden eben die bauchständigen irgendwann weggelassen und es bleiben zwei Brustwarzen übrig. Wie viele wo übrig bleiben liegt an der Anzahl der Jungen, die geboren werden können. Für Menschen macht also die gute alte Milchleiste keinen Sinn, weil Achtlinge so selten sind.
Aber warum nun Männer auch welche haben, und das bei vielen Säugetieren, hm…ob überhaupt jemand eine befriedigende Antwort drauf hat??

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Nachtrag
Gerade im Archiv gefunden:
/t/nudeln-kochen-brustwarzen/849635

C.

zusätzliche Brustwarzen
Hallo,

Ursprünglich (in der Evolution) verlaufen
die Zitzen in zwei Reihen auf der Bauchseite, also so wie
heute z.B. bei Hunden. Bei anders entwickelten Formen wird die
Anzahl der Zitzen reduziert, bei Rindern bleiben vier übrig
und die „brustständigen“ werden abgeschafft, bei Primaten
werden eben die bauchständigen irgendwann weggelassen und es
bleiben zwei Brustwarzen übrig. Wie viele wo übrig bleiben
liegt an der Anzahl der Jungen, die geboren werden können. Für
Menschen macht also die gute alte Milchleiste keinen Sinn,
weil Achtlinge so selten sind.

Nun, in der Embryonalentwicklung tauchen die Milchleisten, also die Reihen von Brustwarzen, noch auf - ganz kurz, bevor sie verschwinden. Das tun sie fast immer vollständig, es gibt aber Menschen (auch Männer) mit bspw. einer dritten Brustwarze, die (degeneriert, also sehr klein und unscheinbar) etwas tiefer auf einer Seite des Brustkorbs übrigbleibt.

http://frauen.qualimedic.de/Zusaetzliche_brustwarzen…

Gruß,

Malte.

Hallo !

Im frühesten Entwicklungsstadium sind männliche und weibliche Embryonen gleich.

Wenn der Fötus vom Vater ein Y-Chromosom mitbekommen hat, wird ein hormonelles Signal erzeugt. Die Schamlippen verschmelzen zu einem Hodensack, die Gonaden werden zu Hoden und am Ende wird ein männliches Wesen daraus. Ohne dieses Signal läuft alle Entwicklung auf ein Mädchen hinaus.
Die Symmetrie männlicher und weiblicher Anlagen zeigt sich beim Erwachsenen in einer Vielzahl von Strukturmerkmalen. Und so besitzen Männer Brustwarzen, weil diese eben bereits angefangen haben sich zu entwickeln, bevor das Signal zum „Umschalten“ auf die männliche Ausprägung empfangen wurde. In den meisten Fällen wird damit die Ausbildung von Brüsten gestoppt, aber die Brustwarzen werden nicht wieder zurückgebildet.

Gruß max

Hi Marco,

wie Max schon schrieb, wird die Entwicklung des Embrios in Richtung Mann durch ein Hormon (Testosteron) ausgelöst.
Es gibt eine Anomalie, bei der der Mensch äußerlich eine Frau, genotypisch aber ein Mann ist. Bei diesen Menschen gibt es eine Störung der Testosteronrezeptoren. Allerdings hat die ‚Frau‘ keine Gebährmutter nud keine Eierstöcke, sodaß sie/er auch unfruchtbar ist.

Gandalf

Hi Malte,

Nun, in der Embryonalentwicklung tauchen die Milchleisten,
also die Reihen von Brustwarzen, noch auf - ganz kurz, bevor
sie verschwinden. Das tun sie fast immer vollständig, es gibt
aber Menschen (auch Männer) mit bspw. einer dritten
Brustwarze, die (degeneriert, also sehr klein und unscheinbar)
etwas tiefer auf einer Seite des Brustkorbs übrigbleibt.

es gibt auch Fälle, meist Frauen, die eine Milchleiste mit bis zu acht Brustwarzen haben.
In einer anatomischen Sammlung (Düsseldorf?) gibt es eine Frauenleiche, die solch eine achtwarzige Leiste hat.

Gandalf

Atavismen
Hi allerseits,

nur so, zur Ergänzung:

Das spontane Auftreten von stammesgeschichtlich überholten Merkmalen nennt man Atavismen. Meist beruht dies auf Defekten von Regulationselementen im Genom, die während der frühen Phasen der Empryonalentwicklung aktiv sind.

Atavismen beim Menschen sind neben überzähligen Brustwarzen auch Fell (das ist graduell - es gibt aber Menschen mit richtigem, dichten Fell), und ein zum (Stummel-)Schwanz verlängertes Steißbein (was operativ gleich nach der Geburt gut entfernt werden kann).
Weißheitszähne sind genaugenommmen auch Atavismen, ebenso wie die Muskeln, mit denen manche Leute ihre Ohrmuscheln bewegen können.

Natürlich gibt es Atavismen auch im übrigen Tierreich und im Pflanzenreich. Dort kann man manchmal durch Kreuzungen Atavismen hervorrufen. Das liegt dann ebenfalls daran, dass die Regulationskreise nicht mehr so richtig funktionieren.

Jochen

1 Like

Allerdings haben Männer ja
bekanntlich keine Milchdrüsen, und die gibt´s soweit ich weiss
bei anderen männlichen Säugetieren auch nicht.

Doch, auch Männer haben Milchdrüsen, und sie können auch Brustkrebs bekommen. Natürlich sind die Dinger sehr klein, und ruhen, aber sie sind da. Es gab sogar Fälle von spontaner Laktation bei Männern (so konnte angeblich einmal ein verwitweter Russe im 19. Jh. sein eigenes Baby stillen - aber das sind so Anekdoten), und bei vielen Transsexuellen ist es gar nicht nötig, ein Brustimplantat zu setzen: Unter dem Einfluss der verabreichten Östrogene wächst eine sehr hübsche Brust heran, die oft groß genug ist und hübscher als die eines „genetic girl“, da sie ja noch nie der Schwerkraft ausgesetzt gewesen ist.

Gruß, Claudia