Serielles Sprachmodell & AG, Aphasien

Hallo!

Ich habe mal ein paar Fragen zu Sprache…

Kann mir jemand von Euch vllt erklären, warum das Arbeitsgedächtnis eher mit einem seriellen Sprachproduktionsmodell zu verbinden ist (und nicht mit einem parallelen) ?!?!?

Wie kann ich die Sprechfehler der Aphasien auf die verschiedenen Ebenen der seriellen Sprachproduktion zuordnen? Also auf welche Produktionsebene (lexikalisch, Lemma, phonologisch usw) entstehen semantische Paraphrasien, phonematische Paraphrasien, Neologismen, Agrammatismus, Paragrammatismus, Dysprosodie, Dysarthrie, Anomie und Artikulationsstörungen ???

Vielen lieben Dank für Eure Bemühungen, Anna.

biiiitteeeee :smile:
Hallo, ich bins nochmal…
Ich habe am Montag Vordiplomsprüfung in Allg. Psy. … Wäre echt super lieb, wenn mir jemand von Euch helfen könnte, da ich mir ziemlich sicher bin, dass ich was in dieser Richtung gefragt werde und leider selbst überhaupt keinen Plan habe… :frowning:
Ich brauche ja auch keine super perfekte Antwort, nen paar Ansätze reichen ja auch schon… :wink:

Vielen Dank nochmal!!!

Hallo,

wahrscheinlich bist du in diesem Brett tendenziell falsch, denn Aphasien gehören in die Neurologie, also wäre das Brett „Medizin“ wahrscheinlich besser.

Also auf welche Produktionsebene (lexikalisch, Lemma,
phonologisch usw) entstehen semantische Paraphrasien,
phonematische Paraphrasien, Neologismen, Agrammatismus,
Paragrammatismus, Dysprosodie, Dysarthrie, Anomie und
Artikulationsstörungen ???

Die Symptomebene gliedert sich wie folgt:

Agrammatismus, Paragrammatismus, Wortfindungsstörungen, Semantische Paraphasie, Semantischer Jargon, Phonematische Paraphasie, Phonematischer Jargon, Sprachautomatismus, Echolalie.

Die Symptome werden zu Syndromen zusammengrasst:

Broca-Aphasie, Wernicke-Aphasie, Amnestische Aphasie, Global-Aphasie, darunter gibt es noch Subtypen.

Den Symptomen und Syndromen können Schädigungen bestimmter Gehirnregionen zugeordnet werden, aber nicht eindeutig.

Beispiel: Broca-Aphasie bei Schädigung des Broca-Feldes, des rolandischen Operculums oder der vorderen Insel

Wenn es das ist, was dich interessiert, dann frage nach, dann kann ich dir noch ein paar Infos geben, aber ich glaube du meinst etwas völlig anderes :smile:

Gruß

Tahere

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Hallo Tahere!

Vielen Dank für Deine Antwort!!!
Was ich eigentlich meine: es gibt ja Modelle zur Sprachproduktion, zum Beispiel serielle. Hierbei geht man ja davon aus, dass auf der ersten Stufe lexikalische Konzepte aktiviert werden, auf der zweiten werden dann die Lemmas aller aktivierten Konzepte aktiv und im dritten und letzten Schritt kommt es dann zur Artikulation.
Meine Frage nun: auf welcher der Ebene entstehen die Paraphasien? Cih weiß nicht, sind Paraphasien grundsätzlich verbunden mit Aphasien? Dann meine ich das natürlich nicht… Denn bei meiner Frage geht es im Prinzip nur darum, auf welcher Ebene man z.B. einen semantischen Fehler macht?
Wäre echt super, wenn Du mir helfen könntest!!! :smile:
Danke nochmal!

Hallo,

tut mir leid, aber das weiss ich nicht.

Gruß

Tahere

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Hi Tahere,
hm, schade… Na ja, okay… Danke trotzdem!
Liebe Grüße!

Hallo Anna!
Ich kenne zwar keine Modelle, die Aphasien und die Sprachproduktion direkt zusammenbringen, aber einige Modelle der Sprachproduktionsforschung wurden ja auf der Aphasieforschung (Broca) begründet.
Ellis und Young betrachteten die Daten dieser Forschung als bedeutsam, da viele Sprechfehler aphasischer Patienten aucxh bei „gesunden“ Sprechern auftauchen.
Und Fromkin entwickelte ihr Modell der Sprachproduktion auf der Basis eines Korpus von Sprechfehlern, ursprünglich von Mehringer und Maayer, dann von ihr erweitert. Der Grundgedanke ist immer der, von der gestörten Sprache auf die ungestörte und die ihr zugrundeliegenden Prozesse schließen zu können.
Ich denke, der Grund für die Bevorzugung serieller Sprachproduktionsmomente in der aphasischen Forschung liegt eben darin, dass diese seriellen Modelle AUS der aphasischen Forschung selbst entstanden.
Beim Arbeitsgedächtnis würde ich ähnliches vermuten: die Konzeption serieller Modelle trat zeitlich wesentlich eher auf als die interaktiven und ich vermute, dass sie zum Teil auch auf Modellen des Arbeitsgedächtnisses beruhen und dessen Mechanismen als a-priori-Annahmen übernahmen.
Dazu fällt mir am ehesten noch Levelt ein, der aber kein rein serielles Modell konzipierte, sondern von einer inkrementellen Verabeitung ausging. Hier muss vor dem Rückgriff auf ein Wort erst ein Konzept aktiviert werden, die Verarbeitungsprozesse de einzelnen Komponenten allerdings laufen parallel ab. Dabei lehnt er aber den hinter interaktiven Modellen stehenden Konnektionismus ab, das dieser nur als formale Sprache zur Beschreibung kognitiver Vorgänge dienlich sein könnte, serielle Modelle aber schärfer zu testende empirische Hypothesen erlaubten. In Verbindung mit dem Arbeitsgedächtnis sehe ich bei ihm die Linearisierungsprozesse dei der Transformation der aus der konzeptuellen Struktur selegierten Informationen in sprachliche Äußerungen: er unterscheidet hier ja in inhaltsbezogene (zeitliche Reihenfolge) und prozessbezogene (propositionaöes Format) Determinanten. Dazu kommt noch seine Postulierung sog. „artikulatorischer Buffer“ bei der Artikulation, da er davon ausgeht, dass das Ergebnis der phonologischen Enkodierung nicht immer genau dann zur Verfügung steht, wenn es für die Artikulation benötigt wird.
Hat Dir das geholfen?
LG,
Norah

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Hallo,
also meine Vermutung ist folgende:
Grundsätzlich wird zwischen paralleler Suche und serieller Suche unterschieden: Und zwar, dass bei paralleler Suche man mehrere Stimuli verarbeiten kann. So ist es z. B. so, dass die Erennungszeit (AUfgae: Suchen die den roten Kreis unter den gelben heraus) gleich bleibt; egal ob nun 10 Kreise da sind oder 1000. Bei der seriellen Suche ist dies nicht so. Da stigt z. B. die Rektionszeit mit der Anzahl der Items. So ähnlich wird dies auch bei der seriellen Shceife des Arbeitsgedächtnis siein. Dies kann ja auch nur 7 ±2 Speichern (unter normalen Umständen)… Und die Zeit steigt an, wenn meh rreingeladen wird. Ich hoffe, ich konnte Dir helfen und es war ganz hilfreich.
Gruss
Tim

Hallo Anna,

nach dem dreistufigen Sprachverabeitungsmodell: Gedanken / Konzepte - Sprache (in allen Modalitäten) - Sprechen (Ausführung) lokalisieren sich alle aphasischen Störungen auf der 2. Ebene.
Dysartrie z.B. lokalisiert sich auf der 3. Ebene. Störungen der Prosodie sind auch ein Merkmal der Dysarthrie. Bei der Störung der Artikulation kann auch Dysarthrie oder Sprechapraxie gemeint sein.

Allerdings, ob es sich um eine dieser Störungen handelt, muss immer im Zusammenhang mit der Grundstörung entschieden werden (wie Tahere schon schrieb). Handelt sich also um eine Störung des ZNS, wird es sich um eine Aphasie oder eine Dysarthrie handeln. Ist die Grundstörung im PNS lokalisiert, so handelt es sich auf keinen Fall um eine Aphasie.

Schöne Grüße

Marta

P.S. Ich hoffe, dass die Prüfung gut gelaufen ist…:smile:

Hallo!

Vielen lieben Dank für Eure Antworten!!! Ich habe es zwar dann doch nicht gebraucht, aber ist trotzdem gut zu wissen… :smile:

Danke nochmal und schöne Ostern, Anna.