Hi Leute,
Ich habe ein wenig Probleme zu verstehen, was Freud mit den Abschnitten "Von anderer Art ist die Befriedigung, welche die Kunst den Teilhabern an einem Kulturkreis gewährt, obwohl diese in der Regel den Massen, die durch erschöpfende Arbeit in Anspruch genommen sind und keine persönliche Erziehung genossen haben, unzugänglich bleibt. Die Kunst bietet, wie wir längst gelernt haben, Ersatzbefriedigungen für die ältesten immer noch am tiefsten empfundenen Kulturverzichte und wirkt darum wie nichts anderes aussöhnend mit den für sie gebrachten Opfern.
Anderseits heben ihre Schöpfungen die Identifizierungsgefühle, deren jeder Kulturkreis so sehr bedarf, durch den Anlaß zu gemeinsam erlebten, hocheingeschätzten Empfindungen; sie dienen aber auch der narzißtischen Befriedigung, wenn sie die Leistungen der besonderen Kultur darstellen, in eindrucksvoller Art an ihre Ideale mahnen" meint. Quelle: http://www.uni-potsdam.de/u/philosophie/texte/freud/…
Den ersten Abschnitt verstehe ich so, dass durch Kunst die ältesten Triebverzichte (Kannibalismus, Mordlust und Inzest) eine Ersatzbefriedigung finden. Mit anderen Worten es muss Kunst sein in dem Morde, Inzeste oder Kannibalismus vorkommt, also z.B. ein Bild wo jemand einen Menschen umbringt, als Ersatz einen wirklichen Menschen um zu bringen.
Den zweiten Abschnitt verstehe ich so, dass natürlich, wenn ein Kunstwerk Ideale einer Kultur darstellt, narzisstische Befriedigung erfolgen kann.
Jetzt zu meiner wirklich wichtigen Frage (ich glaube das anderfe habe ich schon richtig verstanden, wenn nicht helft mir aus )
Was ist nun mit den Identifizierungsgefühlen? Warum werden die gestärkt, wenn man zusammen Kunst erlebt?
Ist es einfach die Tatsache, dass da mehrere Menschen sind, die sich für ein und dasselbe Kunstwerk interessieren und auf sich wirken lassen? unabhängig davon, wie denn jede einzelne dieses Kunstwerk interessiert? weil dadurch einfach das Gemeinschaftsgefühl bzw. die affektiven Bindungen zwischen den Menschen steigen?