Wie schreibt man ein Buch?

Hallo Experten,

wer von Euch hat schonmal ein Buch geschrieben (& veröffentlicht)?

Klar, irgendwie sagt wahrscheinlich jeder mal, dass er das machen will, genauso wie Millionär werden. Was aber, wenn man es ernsthaft versuchen will?

Ich habe schon immer gerne geschrieben, habe journalistisch gearbeitet, von vielen Seiten positives Feedback zu Gedichten und Kurzgeschichten bekommen (und auch bereits kleine Preise gewonnen). Jetzt überlege ich: Soll ich es wagen?

Wie „plant“ man ein Buch?
Plant man überhaupt?
Wann geht man an einen Verlag?
Läuft überhaupt irgendetwas ohne „Vitamin B?“
Wie schütze ich mich vor „Ideenklau“ durch einen Lektor?

Ich habe große Lust, aber keine Ahnung, wie ich es anstellen soll.
Wer kann mir helfen?

Yvi

hallo yvi,

wer von Euch hat schonmal ein Buch geschrieben (&
veröffentlicht)?

ich war an diversen u.a. als co-autorin maßgeblich beteiligt.

Was aber, wenn man
es ernsthaft versuchen will?

dann mach es doch.
du produziert medien, kommst also schon aus der kreativen ecke. und geschrieben hast du auch schon einiges. also kann ich mir die vorrede sparen und komme gleich zur sache:

Wie „plant“ man ein Buch?

kommt drauf an, was. wenn du eine idee hast, die du zu einer story entwickeln könntest, kann es sein, daß das manuskript förmlich „wächst“.
wenn du über ein bestimmtes thema schreiben willst und auch dein wissen mit in die story einarbeiten willst, wirst du nicht drumrum kommen, dir eine art plan zu machen und den stoff gründlich zu recherchieren.

Plant man überhaupt?

siehe oben. die einen so - die anderen so.
mein freund meint immer, es würde ihm keinen spaß machen, wenn er vorher schon wüßte, wie seine romane enden. seine figuren fangen auf dem papier (respektive bildschirm) an zu leben und geraten dadurch in (auch für ihn) überraschende situationen.

meine figuren leben auch. aber ich ziehe es vor, wenigstens einen groben plan zu haben, wann wer was gemacht hat und welche eigenschaften ich schon erwähnt habe. schon so ist es schwierig genug, das völkchen zu bändigen. (außerdem baue ich mir gern was-wäre-wenn-szenarien auf.)

Wann geht man an einen Verlag?

wenn die idee ausgereift, das exposé und eine textprobe erstellt ist. beides am besten in times new roman 12 pt und 1800 anschläge pro seite (also normseiten). die ganz hartgesottenen nehmen sogar courier 12 pt.

Läuft überhaupt irgendetwas ohne „Vitamin B?“

schaden tut es nicht, wenn du einen door opener hast. aber was machst du, wenn die tür offen ist und du hast nix gescheites vorzuweisen? ist also so ne sache mit dem vitamin b, bestenfalls als nahrungsergänzung :wink:

Wie schütze ich mich vor „Ideenklau“ durch einen Lektor?

*LACH* vor was???
also 1.) gibt es keine neuen ideen oder motive. die 10 oder 12 grundideen einer story hat schon aristoteles erfaßt und erklärt. seitdem gibt es eigentlich nix neues mehr - nur varianten.

2.) ist meine liebste übung, 10 leuten das thema vorzugeben und zu sagen, schreibt eine story über - sagen wir mal was ganz dummes - eine zigarettenkippe, die im flur liegt.
ich werde ich 10 verschiedene stories bekommen!
mit anderen worten: laß doch shakespeare romeo & julia geschrieben haben - du schreibst das doch ganz anders!

drum brauchst eigentlich niemand angst vor ideen klau zu haben, denn hier entscheidet die qualität.
was anders ist, sich vor _text_klau zu fürchten. aber da kann man sich wirkungsvoll vor schützen, denn du hast zu dem zeitpunkt, wenn ein lektor deinen text liest, ja schon dein exposé + leseprobe verfaßt und nicht nicht nur an einen verlag geschickt. du könntest also jederzeit nachweisen, wenn jemand deinen text oder auch dein konzept kopiert hat.
solltest du aber z.b. etwas über die liebe im 17. jahrhundert verfaßt haben und nach kurzer zeit erscheint ein roman, der dieses thema auch behandelt, wird man kaum von ideenklau ausgehen können.

Ich habe große Lust, aber keine Ahnung, wie ich es anstellen
soll.
Wer kann mir helfen?

ich.
zwar kann ich dir nicht garantieren, daß du einen verlag findest, der deine in der ViKa erwähnten träume wahr werden läßt *g* - das ist von zuuu vielen faktoren abhängig!
(aber andererseits - wir haben dieses jahr schon an der côte d’azur austern geschlürft :wink:

gruß
ann

Hallo Yvi,

wer von Euch hat schonmal ein Buch geschrieben (&
veröffentlicht)?

geschrieben ja, veröffentlicht nein. Jedenfalls kein Buch.

Klar, irgendwie sagt wahrscheinlich jeder mal, dass er das
machen will, genauso wie Millionär werden. Was aber, wenn man
es ernsthaft versuchen will?

hinsetzen, schreiben. So und nicht anders.

Ich habe schon immer gerne geschrieben, habe journalistisch
gearbeitet, von vielen Seiten positives Feedback zu Gedichten
und Kurzgeschichten bekommen (und auch bereits kleine Preise
gewonnen). Jetzt überlege ich: Soll ich es wagen?

solange Du überlegst, wird es nichts.
Mach es, oder lass es.
Die Entscheidung musst Du ganz allein treffen.
Da kann Dir niemand helfen.

Wie „plant“ man ein Buch?

Ungefähr genauso, wie Du eine Urlaubsreise planst.
Du nimmst einen Zettel und überlegst:
wo will ich hin?
wen nehme ich mit?
was kann ich ansehen/welche Ereignisse werde ich erleben?
was kostet mich der Spaß?
wie lange habe ich Zeit?

Plant man überhaupt?

man muss nicht. Man kann auch ins Blaue hinein schreiben. Wenn es schiefgeht, hast Du Erfahrung gewonnen. Wenn es klappt, gehörst Du zu den Autoren, die nicht planen müssen. Dann herzlichen Glückwunsch, aber das Talent ist selten.

Wann geht man an einen Verlag?

Kommt darauf an.
Ist es ein Sachbuch, lohnt es sich voher beim passenden Verlag anzufragen, ob dort ein Buch mit dem von Dir beabsichtigten Thema verkaufsfähig scheint.
Sachüber ohne Auftrag zu schreiben, kann viel Zeit und Geld kosten, das Du nie mehr hereinbringst, wenn Du Pech hast.

Ist es ein Roman (im weitesten Sinn), schreibst Du ihn besser abgabefertig - und wenn Du dann meinst, er taugt, suchst Du einen Verlag, der Romane ähnlichen Inhalts im Programm hat.
Aber Warnung: Lektoren wissen sehr gut, was/wieviel an einem angebotenen Text geändert/gekürzt oder ganz neu konzipiert werden muss.
Kaum ein Roman geht so über den Ladentisch, wie ihn der Autor ursprünglich mal geschrieben hat.

Läuft überhaupt irgendetwas ohne „Vitamin B?“

Verlage operieren nach Marktgesetzen. Sie wollen ihre Ware verkaufen. Wenn Du sie mit Deinem Produkt überzeugst, hast Du gewonnen.
Wenn nicht, hilft auch eine Empfehlung nicht.

Wie schütze ich mich vor „Ideenklau“ durch einen Lektor?

kein Lektor klaut Ideen.
Lektoren bringen ein im Idealfall fertiges Produkt zur Marktreife. Sie haben überhaupt nicht die Zeit, fremde Ideen aufzugreifen und sie selbst zu verwerten. Ganz davon abgesehen, gibt es vom Gesetzgeber den Schutz geistigen Eigentums. Ein Lektor, der seinen Arbeitgeber, den Verlag, in einen Plagiatsprozess hineinführt, verliert seinen Job.

Ich habe große Lust, aber keine Ahnung, wie ich es anstellen
soll.
Wer kann mir helfen?

wenn ich ehrlich bin: ich Grund niemand. Schreiben ist eine Erfahrung, die man selbst machen muss.
Du kannst Dich in verschiedenen Foren schlau machen:
http://www.autorenforum.de/
http://www.literaturcafe.de/
http://www.federwelt.de/
… aber letztlich kommt es eigentlich nur auf Dich an.
Du musst Ausdauer und Hartnäckigkeit entwickeln.
Mach Dich auf ein einsames Leben gefasst.
Autoren sind extrem ungesellig und stellen ihre Partner in aller Regel auf harte Geduldsproben.
Wenns Dir egal ist, ob draußen die Sonne scheint, wenn Du nach Deinem Brotberuf noch bis nach Mitternacht am PC sitzen magst, Sonn- und Feiertage drangibst und im Urlaub fleißig auf den Laptoptasten herumklapperst, könnte es etwas werden.

viel Spaß
wünscht
Geli

nicht unbedingt, liebe geli

Wann geht man an einen Verlag?

(…)
Ist es ein Roman (im weitesten Sinn), schreibst Du ihn besser
abgabefertig - und wenn Du dann meinst, er taugt, suchst Du
einen Verlag, der Romane ähnlichen Inhalts im Programm hat.

wenn man sowieso einen roman schreiben wird, egal, ob er gedruckt wird oder nicht, dann kann man es so machen.
aber yvi möchte, glaube ich, unbedingt verlegt werden. das bedeutet, daß sie den markt abtasten muß, also sich an verlage wenden muß und herausfinden, was gebraucht wird.
nur ein beispiel: wir hatten tolles exposé für einen fetzigen stoff aus der barbarossazeit. der verlag war begeistert, nur - es paßte gerade nicht, denn barbarossamäßig war ein überangebot da.
also erst abchecken, was gebraucht wird, dann konzept entwickeln, exposé usw. und dann ab zum verlag.

oder du bemühst einen agenten. dann liegt die sache natürlich wieder ganz anders.

hey @yvi, hörst du? du kannst auch zu einem agenten gehen. das ist manchmal auch sinnvoll.

Aber Warnung: Lektoren wissen sehr gut, was/wieviel an einem
angebotenen Text geändert/gekürzt oder ganz neu konzipiert
werden muss.
Kaum ein Roman geht so über den Ladentisch, wie ihn der Autor
ursprünglich mal geschrieben hat.

genau! ein manuskript ist stets nur der rohstoff, aus dem ein buch entstehen kann.

kein Lektor klaut Ideen.
Lektoren bringen ein im Idealfall fertiges Produkt zur
Marktreife.

eben, da schreibst du es ja auch.

ich wollte nicht klugscheißen, aber (roman) produzieren ins blaue hinein halte ich nicht für sinnvoll. das wollte ich nur zum ausdruck bringen.

herzliche grüße
ann

Hallo Yvi,

in diesem Buch wird der Entstehungsprozeß schön beschrieben.

http://www.libri.de/shop/action/productDetails?artiI…

Gandalf

hallo gandalf,

dieses buch beschreibt den handwerklichen prozeß der buchherstellung, die kalkulation u.ä., nicht jedoch die kreative arbeit des schreibens und auch nicht, wie und wann man verlagen gegenüber agiert.

gruß
ann

Hallo ann,

dieses buch beschreibt den handwerklichen prozeß der
buchherstellung, die kalkulation u.ä.,

auch.

nicht jedoch die
kreative arbeit des schreibens und auch nicht, wie und wann
man verlagen gegenüber agiert.

Ich hab das Buch vor vielen Jahren gelesen und glaube mich zu erinnern, das diese Askpekte auch! erwähnt wurden, wenn sie auch zugegebenermaßen nicht ds Hauptthema des Buches sind.
Zudem gibt der Autor Ratschläge, wie man einen Verlag finden kann, der ev. interessiert ist.

Gandalf

Hallo Ann,
danke für deine Beiträge!

ich war an diversen u.a. als co-autorin maßgeblich beteiligt.

was genau heißt das? du hast ideen oder textpassagen beigesteuert? den feinschliff gegeben?

dann mach es doch.

ach ja… :smile:

Wie „plant“ man ein Buch?

kommt drauf an, was. wenn du eine idee hast, die du zu einer
story entwickeln könntest, kann es sein, daß das manuskript
förmlich „wächst“.
wenn du über ein bestimmtes thema schreiben willst und
auch dein wissen mit in die story einarbeiten willst, wirst du
nicht drumrum kommen, dir eine art plan zu machen und den
stoff gründlich zu recherchieren.

nein, ich denke, was mir liegt sind geschichten ohne fakten. also keine sachbücher, sondern geschichten von menschen aus dem heute.

Plant man überhaupt?

siehe oben. die einen so - die anderen so.
mein freund meint immer, es würde ihm keinen spaß machen, wenn
er vorher schon wüßte, wie seine romane enden. seine figuren
fangen auf dem papier (respektive bildschirm) an zu leben und
geraten dadurch in (auch für ihn) überraschende situationen.

das kommt mir bekannt vor :smile:

meine figuren leben auch. aber ich ziehe es vor, wenigstens
einen groben plan zu haben, wann wer was gemacht hat und
welche eigenschaften ich schon erwähnt habe. schon so ist es
schwierig genug, das völkchen zu bändigen. (außerdem baue ich
mir gern was-wäre-wenn-szenarien auf.)

Im Kopf, auf dem Papier? Über welchen Umfang reden wir hier? Was mir als Ziel vorschwebt ist erstmal ein roundabout 200 Seiten-Standard-Druckwerk. Apropos - wie schätzt Du die Chancen ein, mit Kurzgeschichten einen Verleger zu betören? Wieviele sollte man da auf Lager haben?

Wann geht man an einen Verlag?

wenn die idee ausgereift, das exposé und eine textprobe
erstellt ist. beides am besten in times new roman 12 pt und
1800 anschläge pro seite (also normseiten). die ganz
hartgesottenen nehmen sogar courier 12 pt.

Exposé = Inhaltsangabe (nicht „literarisch“, sondern sachlich zusammengefasst), Textprobe = 1. Kapitel? Sorry, wenn ich so dumm frage, aber ich mag ja nicht alles falsch machen :smile:

Läuft überhaupt irgendetwas ohne „Vitamin B?“

schaden tut es nicht, wenn du einen door opener hast. aber was
machst du, wenn die tür offen ist und du hast nix gescheites
vorzuweisen? ist also so ne sache mit dem vitamin b,
bestenfalls als nahrungsergänzung :wink:

Da hast Du natürlich recht. Ich meinte eher: Wird mein Exposé überhaupt gelesen, wenn ich niemanden kenne, der dem Lektor sagt, dass es lesenswert ist? Ich habe immer so das Bild von Lektoren im Kopf, die von Laienschriftstellern mit Texten förmlich überschüttet werden. Liest ein Lektor wirklich alles??

Wie schütze ich mich vor „Ideenklau“ durch einen Lektor?

*LACH* vor was???

Ja, Deine Argumente leuchten mir ein. Trotzdem…

was anders ist, sich vor _text_klau zu fürchten. aber da
kann man sich wirkungsvoll vor schützen, denn du hast zu dem
zeitpunkt, wenn ein lektor deinen text liest, ja schon dein
exposé + leseprobe verfaßt und nicht nicht nur an einen verlag
geschickt. du könntest also jederzeit nachweisen, wenn jemand
deinen text oder auch dein konzept kopiert hat.
solltest du aber z.b. etwas über die liebe im 17. jahrhundert
verfaßt haben und nach kurzer zeit erscheint ein roman, der
dieses thema auch behandelt, wird man kaum von ideenklau
ausgehen können.

Kommt wahrscheinlich immer drauf an, was man genau für ne Idee hatte, und wie jemand anderes die weiterentwickeln würde…

Ich habe große Lust, aber keine Ahnung, wie ich es anstellen
soll.
Wer kann mir helfen?

ich.

Vielen Dank *lach*

zwar kann ich dir nicht garantieren, daß du einen verlag
findest, der deine in der ViKa erwähnten träume wahr werden
läßt *g* - das ist von zuuu vielen faktoren abhängig!
(aber andererseits - wir haben dieses jahr schon an der côte
d’azur austern geschlürft :wink:

Iiiih also das muss nun wirklich nicht sein. Aber vielleicht sollte ich mich einfach mal dahinter klemmen, damit ich endlich - nach meiner Romanveröffentlichung - dieses aufs-Meer-guck-Stipendium auf Sylt gewinne :wink:

Liebe Grüße
Yvi

hallo ivy,

was genau heißt das? du hast ideen oder textpassagen
beigesteuert? den feinschliff gegeben?

recherche und lektorat aller historischen romane unter http://www.trpm.de, die seit 2000 veröffentlicht wurden, inkl. feinschliff, beigesteuerten textpassagen und organisation von lesungen bis hin zu http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3596163315/qid…

(…) schon so ist es
schwierig genug, das völkchen zu bändigen. (außerdem baue ich
mir gern was-wäre-wenn-szenarien auf.)

Im Kopf, auf dem Papier? Über welchen Umfang reden wir hier?

auf papier, als text, skizze - egal. realisiert dann als text.

Was mir als Ziel vorschwebt ist erstmal ein roundabout 200
Seiten-Standard-Druckwerk.

ok…

Apropos - wie schätzt Du die
Chancen ein, mit Kurzgeschichten einen Verleger zu betören?

gleich null.

da sind deine chancen ungleich höher, wenn du dich mit einzelnen kurzgeschichten in anthologien einbringst. die erscheinen immer mal wieder in kleinen verlagen, oft initiiert von (online)schreibgruppen (siehe links von geli). das bringt zwar wenig geld, wenn überhaupt, aber es hilft in der „szene“ bekannt zu werden, was wiederum dazu führt, daß man auch für andere projekte angesprochen wird usw…

Wieviele sollte man da auf Lager haben?

das kann ich nicht sagen.

Exposé = Inhaltsangabe (nicht „literarisch“, sondern sachlich
zusammengefasst), Textprobe = 1. Kapitel? Sorry, wenn ich so
dumm frage, aber ich mag ja nicht alles falsch machen :smile:

ja, exposé ist sowas wie eine inhaltsangabe, aber noch mehr: es stellt das (roman)projekt vor, erzählt in kurzform die story und gibt auskunft darüber, wie und in welcher weise der autor sie zu realisieren gedenkt. je nach umfang und komplexität des projekt umfaßt das exposé ca. 3 - 10 seiten.
die leseprobe kann ein ganzes kapitel sein, muß aber nicht. wenn sich eine schöne stelle aus dem text anbietet, die mittendrin ist, nimmt man die. wieviel der verlag lesen möchte, sollte man vorher abklären.

apropos vorher abklären: viele verlage haben auf ihrer webseite irgendwo stehen, in welcher form sie exposés + leseprobe gerne vorgelegt bekommen hätte. das variert vonverlag zu verlag etwas, und als neuling sollte man sich schon dran halten. später weiß man dann schon, was wichtig ist und was nicht.

so, wir haben jetzt exposé und leseprobe, zusammen normalerweise nicht mehr als 15 normseiten. jetzt kommt noch ein nettes anschreiben dabei, daß tunlichst nicht an die sehr geehrten damen und herren gerichtet sein sollte.
auch lektoren haben namen, und einem zukünftigen autor darf man schon mal zumuten, der er den zuvor recherchiert hat. ebenso das verlagsprogramm (will sagen: es macht wenig sinn, einem kinderbuchverlag einen erotikthriller anzubieten.)

Da hast Du natürlich recht. Ich meinte eher: Wird mein Exposé
überhaupt gelesen, wenn ich niemanden kenne, der dem Lektor
sagt, dass es lesenswert ist?

drum solltest du den namen des lektors oder des programmchefs kennen und auch den verlag, an den du dein herzblut schickst. schau dir das programm an, geh aufs impressum, ruf zur not die dame in der zentrale an und frage ganz nett, wer denn für deine art von büchern lektorat macht oder sonstwie verantwortlich ist. höchstwahrscheinlich wirst du die auskunft bekommen, die du brauchst.

Ich habe immer so das Bild von
Lektoren im Kopf, die von Laienschriftstellern mit Texten
förmlich überschüttet werden.

ja, das stimmt. jeder verlag - und wenn er auch nur klopapier bedruckt - hat in der woche ungefragt 3-stellig manuskripte auf dem tisch liegen.

Liest ein Lektor wirklich
alles??

das kann gar kein mensch lesen! abgesehen von der menge ist in vielen fällen schon die qualität unzumutbar.

umso wichtiger ist, daß du nicht schon gleich durch das erste raster fällst (die form). betrachte es wie eine bewerbung um eine freie stelle, auf die sich hunderte bewerben.

Kommt wahrscheinlich immer drauf an, was man genau für ne Idee
hatte, und wie jemand anderes die weiterentwickeln würde…

und wenn? dann würde doch derjenige sie weiter entwickeln. und zwar mit sicherheit ganz anders als du.
in dem (unwahrscheinlichen) fall würde ich dir raten, dir nicht die butter vom brot nehmen zu lassen und die idee in deinem sinne weiter zu entwickeln.

Iiiih also das muss nun wirklich nicht sein. Aber vielleicht
sollte ich mich einfach mal dahinter klemmen, damit ich
endlich - nach meiner Romanveröffentlichung - dieses
aufs-Meer-guck-Stipendium auf Sylt gewinne :wink:

na, das ist doch mal ein ziel, für das sich die mühe lohnt :smile:

herzliche grüße
ann

Guten Morgen;

Nun denn, willkommen im Club der brotlosen Autoren.
*gg*
In erster Linie gibt es keine Regeln.
Einzige Ausnahme: Der Schluß. Den musst du haben bevor du dich hinsetzt.

Stell dir mal vor du willst von München nach Berlin fahren.
Wie du fährst bleibt dir überlassen. (Zug, Auto, Flugzeug)
Aber enden wird es mit Sicherheit in Berlin.
Alles andere entwickelt sich.

Überlegen: Aber sicher. Man denkt sich die Story durch.
Und vor allem Charaktere. Was zum Teufel macht man mit einem Charakter auf Seite 132, wenn man dahinterkommt: Hmm… eigentlich ist der ja so was von unnötig. (Ein Todesfall… eine Erbschaft und plötzliche überraschende Abreise nach Timbuktu, oder schweigt man über ihn nun ganz einfach)

Und dann, nach den 14 Anlauf wird es dann fertig sein. Völlig überarbeitet. Und fertig zum Verlag.

Nun: Ich war da immer misstrauisch. Bis ich mir dachte: Was bringts, wenn ich meine Ideen zu Hause horte, damit sie mir niemand klaut.
Sicher kann das passieren… aber eher unwahrscheinlich.

Es gibt mehrere Möglichkeiten:

  1. Notar (bevor du das Buch wegschickst, ein Exemplar hinterlegen. Gilt zumindest als Beweis, dass das Buch zu einem bestimmten Datum hinterlegt war. Ob es jemand anderer vor dir geschrieben hat, kann der dir aber auch nicht bestätigten)

Ich mache es so:

Alles was ich verschicke, auch per Email:
Drucke ich 3 mal aus.
Ein Exemplar behalte ich mir.
Die beiden weiteren kommen in ein Kuvert, dass ich rundherum mit Klebeband (Tixo etc.) versiegle,dass ein Öffnen absolut unmöglich ist, ohne das Kuvert total zu zerreissen.

Damit zur Post. Ein Exemplar schicke ich mir eingeschrieben selbst. Eines an einen guten Freund, der es mir dann zurückgibt.

Ich habe damit: Den Beleg der Post, dass ich ich das Paket am Tag X abgegeben habe.
Ich habe den Freund der bestätigen wird, dass er das Päckchen erhalten hat.
Ich habe das Buch selbst in dem Kuvert. (2x)
2x deshalb:
Im Streitfall kann ich gegebenenfalls einem Anwalt ein Päckchen öffnen und habe nochmals das gleiche für die Gerichtsverhandlung.

Ich habe: Ca. 60 solche Päckchen zu Hause liegen und habe es bis dato noch nie gebraucht.
Aber sicher ist sicher. Und ein bißchen paranoid will man ja schon sein.

Wie auch immer:

Ich wünsch dir mit deiner Unternehmung viel Glück und gutes Gelingen.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Ann!

(aber andererseits - wir :haben dieses jahr schon an :der côte d’azur austern :geschlürft :wink:

Du hast mir einen schweren Tiefschlag versetzt! Nach Deinem Posting muss ich das Projekt, für das ich nun schon fast 2 Jahre recherchiere, in die Tonne treten. Ich mag nämlich keine Austern!

Gruß
Wolfgang

hallo wolfgang,

Du hast mir einen schweren Tiefschlag versetzt! Nach Deinem
Posting muss ich das Projekt, für das ich nun schon fast 2
Jahre recherchiere, in die Tonne treten. Ich mag nämlich keine
Austern!

NEEEE! mach das nicht! wir mögen austern auch nicht. und wir wollten eigentlich eine gemischte fischplatte. der französiche kellner hat uns aber solange zugequasselt, bis wir mit knurrenden mägen alles abgenickt haben. da unser französisch aber noch ein wenig… na ja, sagen wir: entwicklungsfähig ist, haben wir nicht mitbekommen, daß auf de platte, die er vorschlug, nur rohes getier war. einschließlich austern. gräuslich! bahh!
aber wenigstens macht es sich gut im lebenslauf *ggg*

herzliche grüße
ann

Hallo Yvi,

also „Wie schreibt man ein Buch?“ ist nun wirklich eine grandios unbekümmerte Frage. Ähnlich wie: „Wie baut man ein Haus?“ oder „Wie kocht man?“

Sie ist so unglaublich unscharf dass man Enzyklopädien mit Antworten füllen könnte, ohne dir das zu beantworten, was du eigentlich wissen willst.

Wie schreibt man ein Buch? Nichts leichter als das. Und zugleich nichts schwerer als das. Wie wird man damit erfolgreich? Ein Thema für sich. Wie wird man damit reich? Noch ein Thema für sich. Alles hängt davon ab, was du eigentlich willst, was für ein Mensch du bist und was für Fähigkeiten du hast. Wie soll man dir das in einem Posting beantworten?
Menschen halten sich ihr Leben lang für Schriftsteller und schreiben und schreiben und schreiben - und schaffen es in Jahrzehnten nicht, etwas zu veröfentlichen. Dennoch sind sie glücklich, und haben zugleich keine Ahnung, wie man ein Buch schreibt.

Es gibt Fachliteratur zu dem Thema „Wie man Bücher schreibt“ - hunderter solcher Bücher. Fang damit an.

Und schau dir doch mal hier um:
http://www.autorenhaus.de/
http://www.autorenforum.de/
http://www.uschtrin.de/
http://www.federwelt.de
http://autorenforum.montsegur.de

Sicher findest du dort viele, viele Antworten.

Gruß und viel Erfolg,

Andreas