Hallo!
Also, ich denke, das grosse Missverständnis zwischen Gott und den Menschen wurde von den Menschen geschaffen. Gott ist nicht jemand, der boshaft ist oder ungerecht straft. Die Boshaftigkeit liegt in den Menschen. In uns. Weil es uns aber oft nicht leicht fällt, eben dieses zu erkennen, denken wir, Gott wäre der ungerechte und bedrohliche Part in der Beziehung. Die Vater-Kind-Beispiele in diesem Thread sind dabei sehr hilfreiche und gute Auslegungen. Auch die Auslegung hinsichtlich der Wortwahl „Ehrfurcht“ ist sehr angebracht.
In einer Hinsicht ist der Mensch selbst von Gott unübertroffen -> Selbstherrlichkeit. Denn auch das Höllen-Bild ist einfach nicht das, was wir uns darunter vorstellen. Hölle und Himmel sind und waren schon immer IN UNS. Nach dem Tode wird sich - meiner Ansicht nach - unsere innere Welt nach aussen manifestieren. Und hier sehe ich eine Schlüssigkeit mit der zitierten Bibelstelle. Eine mit Negativität belastete Seele wird sich nach dem Tode der fleischlichen Hülle in der von ihr geschaffenen Negativwelt verhaften. Diese ist dann vielleicht von der Dunkelheit und Kälte geprägt, in der sich die Seele auch schon während der Lebzeit ihrer fleischlichen Hülle befand.
Und jetzt zeigt sich die Erlösung, die in der zitierten Bibelstelle zu finden ist: Gott will, dass wir uns ihm zuwenden. Wir sollen, im Glauben an das Erlösungswunder von Golgatha, unsere dunklen Gedanken an Gott übergeben. Er sieht sie sowieso, aber er will, dass wir sie freiwillig an ihn übergeben. Glauben an Gott und das Erlösungswerk unseres Herrn Jesu bringt Gnade. Ich kann jeden dunklen Gedanken, jedes dunkle Gefühl an Gott übergeben. Und er ist nicht böse über das, was wir getan oder gedacht haben, sondern er reagiert mit Gnade. Tun wir es aber nicht, bleiben Dunkelheit und Kälte auf unserer Seele ruhen (weil wir es ja nicht an ihn übergeben haben). Dann kommt die Manifestation der Dunkelheit. Gott macht uns frei, wenn wir nur auf ihn vertrauen. Das ist doch wohl nicht zuviel verlangt. Manche von uns quälen sich durch das Leben, weil sie darauf vertauen, ihr kleines Einkommen, welches sie von ihrem Chef bekommen, verschafft ihnen einen ruhigen Lebensabend, welcher 10 Jahre dauert. Gott bietet uns für ein wenig Vertrauen eine Ewigkeit ohne Last, Krankheit und Tod. Und mit seinem Wort sagt er uns sogar, dass er uns zu unserem Glück zwingen muss. Aber wir sind ja sooo gerecht und erkennen darin, dass er uns bedroht und ungerecht bestraft. Und wir erkennen nicht, dass es nicht unser Chef ist, der über unser Leben entscheidet, sondern Gott. Und all das, was wir falsch machen, wir er richten (rechtmachen - zurechtmachen).
In der zitierten Stelle rechnet der Apostel mit der Selbstherrlichkeit und Glaubensunwilligkeit der Menschen ab. Daher ist sie nichts anderes als ein erneuter Beweis der Liebe Gottes, die uns richten (zurechtmachen) will für die ewige Herrlichkeit, die durch einen Menschen in Worten nicht ausgesprochen ist und durch seinen Verstand nicht verstanden werden kann.
Denn sein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Gruss
Mike