Warum hat Hitler die Schweiz nicht angegriffen?

Hallo,
diese Frage stellte mir mein Sohn (10) als wir uns in seinem neuen schulatlas eine Karte über die Ausdehnung des dritten reichs angeschaut haben. Die neutrale Stellung fällt auf so einer Karte erst richtig auf da rundum sozusagen „Hitlerland“ war.
Mein Mann und ich sind ehrlich gesagt ratlos und können höchstens Vermutungen anstellen, daher geb ich die Frage gerne an euch weiter.

Btw. wenn jemand ein richitg gutes, für Kinder geeignetes Buch über diese zeit weiß wäre ich dankbar für einen Tipp. Wir lesen gerade „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ aber es befriedigt den Wissendurst meines Großen nicht wirklich. Für ihn wäre da eher ein Sachbuch ideal mit harten fakten*g*.

Vielen Dank
Petra

Hallo,
diese Frage stellte mir mein Sohn (10) als wir uns in seinem
neuen schulatlas eine Karte über die Ausdehnung des dritten
reichs angeschaut haben. Die neutrale Stellung fällt auf so
einer Karte erst richtig auf da rundum sozusagen „Hitlerland“
war.

Warum sollte er denn die Schweiz angreifen? - er hatte doch so mehr Vorteile (sicherer Handel, geschützte Südwest-Flanke, kein Besatzungsärger).

Hallo.

Das war einfach eine militärische Kosten-Nutzen-Abwägung: In Anbetracht des schwierigen Geländes und der damals schon recht wehrhaften schweizerischen Armee wäre ein Angriff sehr verlustreich gewesen und hätte lange Zeit Verbände und Resourcen gebunden, die anderswo benötigt wurden. Der einzige Gewinn wäre eine freie Passage nach Italien gewesen, die hatte Hitler jedoch schon mit Österreich.

mfG Dirk

Hi!

diese Frage stellte mir mein Sohn (10) als wir uns in seinem
neuen schulatlas eine Karte über die Ausdehnung des dritten
reichs angeschaut haben. Die neutrale Stellung fällt auf so
einer Karte erst richtig auf da rundum sozusagen „Hitlerland“
war.
Mein Mann und ich sind ehrlich gesagt ratlos und können
höchstens Vermutungen anstellen, daher geb ich die Frage gerne
an euch weiter.

Das deutsche Oberkommando hatte Pläne, die Schweiz anzugreifen („Operation Tannenbaum“), jedoch wurden diese Pläne immer wieder zurückgestellt. Zum einen bestand nach dem Erfolg gegen Frankreich 1940 kein Grund mehr, die Schweiz aus wirtschaftlichen Gründen anzugreifen. Im Norden und Osten lag das Großdeutsche Reich, im Süden das mit dem Reich verbündete faschistische Italien, im Westen das von Deutschen besetzte Frankreich. Die Schweiz war eine Insel und von möglichen Warenexporten zugunsten der Alliierten abgeschnitten. Hingegen war die Schweiz auf deutsche Kohle- und sonstige Import angewiesen. Damit entfiel der Kriegsgrund „Unterbindung von Warenlieferungen an die Alliierten“.

Strategisch würde sich die Lage der Achsenmächte durch einen Krieg gegen die Schweiz auch nicht verbessern.

Der Plan für die „Operation Tannenbaum“ sah den Einsatz von 15 Panzerdivisionen und weiteren 15 Infanteriedivisionen vor - inkl. der Italiener, die vom Süden aus angreifen sollten (zum Vergleich: Norwegen wurde 1940 mit 6 Divisionen eingenommen). Ein Krieg gegen die Schweiz hätte unglaubliche Mengen an Menschen und Material gebunden. Außerdem würde hauptsächlich im Gebirge gekämpft. Die Italiener haben bei ihrem Angriff gegen Frankreich zu spüren bekommen, wie schwer so ein Krieg zu führen ist. Daher wurde seitens der Strategen von einem Krieg gegen die Schweiz abgeraten.

Ein weiterer Grund war die ungünstige zeitliche Situation. Nur der Spätsommer 1940 bot sich für einen möglichen Angriff auf die Schweiz an (direkt im Anschluss an den Frankreich-Feldzug). Ab Sommer 1941 waren die deutschen Truppen durch den Krieg gegen die Sowjetunion sowie den Feldzug in Nordafrika komplett gebunden.

Außerdem wurde die Schweiz später gerne von den Nationalsozialisten benutzt, um finanzielle Transaktionen abzuwickeln. So ist reichlich Nazi-Gold in die Schweiz geflossen. Warum sich dieses Finanzschlupfloch dicht machen?

Grüße
Heinrich

Hallo !

Wäre die Schweiz besetzt worden, hätte der Durchgang in die freie Welt gefehlt. Man konnte in die Schweiz. Man konnte von der Schweiz ins Deutsche Reich. Man traf sich mit den Abgesandten der Kriegsgegner in der Schweiz. Alles das wäre nicht möglich gewesen.
Der Nutzen der freien Schweiz war viel größer, als die besetzte Schweiz.
Norwegen wurde von den Nazis besetzt, also war die Besetzung der Schweiz nur ein Kinderspiel.

mfgConrad

Hallo,

diese Frage stellte mir mein Sohn (10) als wir uns in seinem
neuen schulatlas eine Karte über die Ausdehnung des dritten
reichs angeschaut haben. Die neutrale Stellung fällt auf so
einer Karte erst richtig auf da rundum sozusagen „Hitlerland“
war.

Warum sollte er denn die Schweiz angreifen? - er hatte doch so
mehr Vorteile (sicherer Handel, geschützte Südwest-Flanke,
kein Besatzungsärger).

Letztlich ist die Nichtbesetzung der Schweiz
einer der Gründe für die militärische Nieder-
lage gewesen (zumindest an der Ostfront -
und damit überhaupt).

Die Agenten, die für Moskau Ultra-Dechiffrierungen
in Echtzeit weiterreichten, saßen bekanntlich in
der Schweiz.

Egal welchen Nebeneffekt die Besetzung gehabt hätte
(zusätzlichen Frontabschnitt), es hätte sich
imho „gelohnt“.

(http://en.wikipedia.org/wiki/Lucy_spy_ring)

Grüße

CMБ

Noch etwas :

Am 15. Dez. 1941:

Die Schweiz übernimmt den Schutz der deutschen Interessen in den USA. Sie wird zugleich mit der Vertretung der Interessen Großbritanniens und der USA in Deutschland betraut.

Am 26. Mai 1942:

Zwischen dem Deutschen Reich und der Schweiz wird ein neues Kreditabkommen abgeschlossen.

Am 1.Juni 1942:

Unter Wilhelm Furtwängler geben die Berliner Philharmoniker Konzerte in der Schweiz.

Am 13.Aug. 1942:

Die Schweiz beginnt mit der Zurückweisung von auf ihr Staatsgebiet geflohenen Juden.

Am 15.Dez. 1941:

Die Schweiz übernimmt den Schutz der deutschen Interessen in den USA. Sie wird zugleich mit der Vertretung der Interessen Großbritanniens und der Vereinigten Staaten in Deutschland betraut.

Solch ein erfreuliches Land überfallen und besetzen?? Da wären die Nazis ganz schön dumm gewesen!

mfgConrad

Hallo Semjon,

verzeih meine Nachfrage: welchen Einfluß genau hatte das Projekt Ultra für den (Miß)Erfolg des Rußlandfeldzugs? Meines Erachtens keinen oder keinen nennenswerten.

Zu dem Zeitpunkt, als die Briten die Enigma in wirklich großem Maßstab dechiffrierten (1943), befanden sich die Deutschen im Osten doch eigentlich längst auf dem strategischen Rückzug.

Entscheidender war das Projekt Ultra doch eigentlich eher für den U-Boot-Kriegs im Atlantik und damit für die weitere Kriegsfähigkeit Englands, sowie in Nordafrika.

Letztlich ist die Nichtbesetzung der Schweiz
einer der Gründe für die militärische Nieder-
lage gewesen (zumindest an der Ostfront -
und damit überhaupt).

Die Agenten, die für Moskau Ultra-Dechiffrierungen
in Echtzeit weiterreichten, saßen bekanntlich in
der Schweiz.

Egal welchen Nebeneffekt die Besetzung gehabt hätte
(zusätzlichen Frontabschnitt), es hätte sich
imho „gelohnt“.

Aber auch nur, wenn es geklappt hätte. Ich frage mich außerdem, ob die USA dann nicht früher in den II. Weltkrieg eingetreten wären.

Viele Grüße

Oliver

Warum sollte er denn die Schweiz angreifen? - er hatte doch so
mehr Vorteile (sicherer Handel, geschützte Südwest-Flanke,
kein Besatzungsärger).

Letztlich ist die Nichtbesetzung der Schweiz
einer der Gründe für die militärische Nieder-
lage gewesen (zumindest an der Ostfront -
und damit überhaupt).

Die Agenten, die für Moskau Ultra-Dechiffrierungen
in Echtzeit weiterreichten, saßen bekanntlich in
der Schweiz.

Hallo,

ich glaube nicht, daß die Besetzung der Schweiz einen Einfluß auf die sowjetischen Geheimdienst-Aktivitäten gehabt hätte (die kriegsentscheidente Rolle dieser sei mal dahingestellt). Die „Rote Kapelle“ operierte ja auch vom besetzten Europa aus. Die sowjetischen Agenten mußten sich auch in der neutralen Schweiz verstecken und konnten nicht offen operieren.

Hallo Petra,

Erstens war die Schweiz absolut ungefährlich für ihn.
Zweitens hatte er sie eh unter Kontrolle. Die Schweizer haben ja praktisch (auch wenn sie heute gerne die großen Wiederständler spielen) ziemlich gezittert vor ihm.Und da es auch in der Schweiz genügend Symphatisanten gab (auch in höheren Kreisen) konnte Hitler sich sicher sein, daß die Schweiz schon brav macht, was er will.
Drottens war die Rolle der Schweiz als neutrales Land unbezahlbar. Es ermöglichte ja auf diesem Umweg den Import von Gütern nach Deutschland, die anders nicht zu erhalten waren.
Die Schweiz war einfach als Handels- und Finanzzentrum unverzichtbar. Und das um so mehr, wenn bei aller Neutralität eine gewisse Bevorzugung einer Seite bestand. Wer sonst zum Beispiel hätte deutschland die Goldbarren abgenommen, die aus den eingeschmolzenen Goldzähnen der ermordeten Juden und anderen Häftlingen stammten, ohne große Fragen zu stellen?

Gernot Geyer

militärische Probleme
Hallo Petra,

neben einer sachlichen Kosten-Nutzen-Abwägung (aber war Hitler stets sachlich?) gab es in der Tat militärische Probleme. Allerdings habe ich vor einigen Jahren gelesen (aber wo?), dass Admiral Canaris das komplette Bunkerwerk der Schweizer kannte, diese Information aber zurückgehalten habe. Es ist also noch gar nicht alles bekannt und erforscht.
Ich bin übrigens nicht so schnell mit einer Verurteilung der Schweiz bei der Hand. Den möchte ich sehen, der in der Lage große Töne spuckt. Und wir wollen auch nicht vergessen, dass die Schweiz immer Demokratie geblieben ist.

Noch eine eigene Frage: wie lief der Handel mit der „Insel“ Schweiz. Gab es neutrale Hafenbezirke (Genua?) mit neutralen Eisenbahnen in die Schweiz? Immerhin konnte sie ja wohl am Welthandel teilnehmen.

Gruß,
Andreas

Hallo Andreas,

Ich bin übrigens nicht so schnell mit einer Verurteilung der
Schweiz bei der Hand. Den möchte ich sehen, der in der Lage
große Töne spuckt.

Danke für diesen sachlichen Einwand!

Noch eine eigene Frage: wie lief der Handel mit der „Insel“
Schweiz. Gab es neutrale Hafenbezirke (Genua?) mit neutralen
Eisenbahnen in die Schweiz? Immerhin konnte sie ja wohl am
Welthandel teilnehmen.

Meines Wissens gab es in der Schweiz keinen Welthandel mehr, ab dem Zeitpunkt, wo Frankreich besetzt war.

Gruss, Mirea

Hallo Gernot,

Erstens war die Schweiz absolut ungefährlich für ihn.
Zweitens hatte er sie eh unter Kontrolle. Die Schweizer haben
ja praktisch (auch wenn sie heute gerne die großen
Wiederständler spielen)

wer spielt die grossen Widerständler? Ich als Schweizerin kenne keine einzige Person (weder aus den Medien noch persönlich), auf den Deine Beschreibung passen würde.

ziemlich gezittert vor ihm.

Natürlich haben sie gezittert vor diesem Wahnsinn, wobei sich die Schweizer durchaus ihrer günstigen geographischen Lage bewusst waren. Die Nazis hätten es zuerst mal hinbiegen müssen, gegen die zu der Zeit sehr moderne und gut ausgerüstete Schweizer Luftwaffe in den Alpen anzukommen!!

Und da es
auch in der Schweiz genügend Symphatisanten gab (auch in
höheren Kreisen)

Wenn es wirklich so viele Sympathisanten gab, warum hat sich die Schweiz dann nicht wie Österreich oder Italien praktisch angeboten? Es gab Sympathisanten, ja, aber ich kann Dir versichern, die waren sehr in der Minderheit.

Und das um so mehr, wenn bei aller Neutralität
eine gewisse Bevorzugung einer Seite bestand. Wer sonst zum
Beispiel hätte deutschland die Goldbarren abgenommen, die aus
den eingeschmolzenen Goldzähnen der ermordeten Juden und
anderen Häftlingen stammten, ohne große Fragen zu stellen?

Das ist ein solch verdrehter Quatsch, den Du da von Dir gibst, ich höre meinen Grossvater im Jenseits sich beinahe an seiner Zigarre verschlucken. Wie stellst Du Dir die Lage der Schweizer zu dieser Zeit vor, hm? Und wie stellst Du Dir dieses Fragestellen vor, hätten die Verantwortlichen danach fragen sollen, ähm Herr Hitler, dieses Gold stammt doch nicht etwa aus Ihren KZ? Wenn das Deutsche Volk nicht mal was von den KZ wusste, wie hätten es dann die Schweizer wissen sollen?

Und das Argument der Schweiz als strategisch wichtiger Handelsplatz ist beinahe lächerlich, so was wie ein Welthandel bestand damals einfach nicht. Woher hätten sie denn diese ach so wichtigen Waren für Hitler hernehmen sollen? Mit der Besetzung Frankreichs war die Schweiz vollkommen abgeschnitten vom Rest der Welt, oder denkst Du, die hätten einfach mal ein paar Flugzeuge über das besetzte Frankreich nach England geschickt, um sich ein paar Säcke Kaffeebohnen zu holen?

Gruss, Mirea

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Welthandel

Meines Wissens gab es in der Schweiz keinen Welthandel mehr,
ab dem Zeitpunkt, wo Frankreich besetzt war.

Gruss, Mirea

Laut Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) nahm die Schweiz während des gesamten Krieges am Welthandel teil:

http://www.eda.admin.ch/sub_ecfin/g/home/docus/wwarI…

Ich nehme an über andere Neutrale Staaten z.B. Spanien.

Hallo,

Du wiederlegst Dich doch selber.
Erst behauptest Du, Du kennst keinen Schweizer, der heute einen auf heldischen Wiederstand macht - und dann vertrittst Du selber die ganzen Thesen von der angeblichen Stärke der schweizer Armee und davon wie wenige Schweizer mit Hitler symphatisiert haben und daß doch alle nichts gewußt haben.

Um es mal knallhart zu sagen:
Die schweizer Armee wäre für Hitler bestenfalls eine Lachnummer gewesen. Wer in 2 Wochen mit Polen fvertig wird, für Frankreich auch nicht viel länger braucht und die Fjorde und verschneiten Gebirge in Norwegen so nebenbei mitnimmt - der bestzt die Schweiz mit ein paar Reserveinheiten aus dem Lazarett. Hitler und Co hatten sich kit der nun wirklich überlegenen Luftwaffe der Engländer und Amerikaner angelegt - die paar Dutzend Flieger der Schweiz hätte da glattweg mein Opa mit seiner Flakkanone alleine abgeschossen.
DS zum einen.

Zum anderen: Natürlich haben die Schweizer Banken gewußt, woher das Gold mit dem Reichsabankstempel wirklich kam. Es mußte ja geraubt sein irgendwo. Die deutsche Goldproduktion (annähernd gleich Null) war doch genauso bekannt wie die Höhe der offiziellen Goldreserven. Das war ähnlich wie heute, da wissen die Fachleute auch ziemlich genau, wieviel Gold welches Land in seinen Banktresoren liegen hat. Woher also hätte das zusätzliche Gold kommen sollen? Meinst DU ertnsthaft, die daben noch an die mittelalterlichen Theorien vom Gold machen geglaubt oder an Rumpelstielzchen?

Und zuletzt: Es wurd ja schon erwähnt - auch die Schweiz hat zunehmend Juden und andere Regimegegner an der Einreise gehindert bzw. diese sogar wieder ausgeliefert. Daran und an ein paar anderen Dingen dürfte klar werden, daß es durchaus bei offiziellen schweizer Stellen ein gewisses Wohlwollen Deutschland gegenüber gab. Natürlich waren die Schweizer keine Nazis. Aber gewisses rssistisches Gedankengut war schon da (woanders übrigens auch), und auch ansonsten dürfte zumindest am deutschsprachigen teil der Schweizer, die ja einen Teil der Propaganda von nebenan mitbekamen, schon etwas hängengeblieben sein davon.
Wäre auch ein zu großes Wunder: DIe Deutschen selber sind Hitler auf dem Leim gekrochen, viele Österreicher, Auslandsdeutsche in Europa und Südamerika - nur die Schweizer wären immun gewesen? Das muß dann an der speziellen Wirkung der Milch der lila Milkakühe gelegen haben - anders ist es nicht erklärbar.

Gernot Geyer

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Natürlich haben sie gezittert vor diesem Wahnsinn, wobei sich
die Schweizer durchaus ihrer günstigen geographischen Lage
bewusst waren. Die Nazis hätten es zuerst mal hinbiegen
müssen, gegen die zu der Zeit sehr moderne und gut
ausgerüstete Schweizer Luftwaffe in den Alpen anzukommen!!

Entschuldigung Mirae, ich bin auch Schweizer, aber zu sagen, die Schweiz habe eine sehr moderne und gut ausgerüstet Luftwaffe gehabt, ist wohl jenseits der Realität. Zwar haben die Schweizer bei den kleinen Scharmützeln während dem Frankreichfeldzug gegen die Deutschen gut abgeschnitten, 11 zu 3 abgeschossende Flugzeuge für die Schweiz, aber bei einem Angriff auf die Schweiz hätte die Schweizer Luftwaffe den Deutschen maximal Nadelstiche zusetzen können.

Ich denke die Geschichte mit der modernen Luftwaffe hat die wohl dein Grossvater erzählt. Ich kann es ihm nicht verübeln, so stark die Überlegenheit der Schweizer Armee zu predigen, denn damals war eine starke Propaganda am Laufen.
Ich habe auch einen Grossvater, der so lobpreisend über die SChweizer Armee philosophiert.

Fakt ist, bei einem deutschen Angriff auf die Schweiz, wäre wohl innnerhalb einer Woche das ganze Mittelland besetzt worden, was den Wegfall von fast der ganzen Industrie bedeutet hätte.
Klar die Schweizer hätten gekämpft, tapfer gekämpft, aber schlussendlich hätten wohl die Deutschen gesiegt.

Gründe für den Nicht- Angriff auf die Schweiz waren wohl die für die Deutschen so wichtige Eisenbahnlinie Nord- Süd durch den Gotthard, zur Versorgung des Nord- Afrika Kriegschauplatzes und später die Truppen in Italien.
Hitler durfte gegen Kohle- und Stahllieferungen diese Verbindungen nutzen.
Bei einem Angriff auf die Schweiz wäre diese Linie für mehrere Jahre unschädlich gemacht worden, mit wohl katastrophalen Folgen für die Deutschen.

Der Finanzplatz Schweiz war auch (wie schon erwähnt) sehr wichtig für die Deutschen.
Der Schweizer Geheimdienst und sicher auch die Banken wussten von den KZ. Doch bevor man die Gold- Geschäfte der Schweiz mit den Nazis scharf kritisiert, sollte man die Lage der Schweiz gut kennen.

Zusammengefasst war der Entscheid des „grössten Feldherrn aller Zeiten“, die Schweiz nicht anzugreifen, einer seiner wenigen cleveren Entscheidungen.
Für Deutschland war eine neutrale Schweiz viel mehr Wert, als eine eroberte, mit Partisanen verseuchte.

Gruss Flanker

Idee Welthandel
Hallo Andreas,

Noch eine eigene Frage: wie lief der Handel mit der „Insel“
Schweiz. Gab es neutrale Hafenbezirke (Genua?) mit neutralen
Eisenbahnen in die Schweiz?

Warum so kompliziert:
Waren in den Zollhafen (z.B. Genua, Marseille), dann verplombt und ab nach CH.

Ciao maxet.

Hallo Petra,

die Schweiz war schon immer ein Synonym für Diskretion im Hinblick auf Finanzangelegenheiten.
Ich würde darauf wetten,das da irgenwo auch noch ein Nummernkonto eines
„gewissen Österreichers“ existiert…:smile: ,der war zwar Größenwahnsinnig,aber gutes Geld wußte auch DER zu schätzen…
(Und das da reichlich geflossen ist,sieht man ja an seinem Lebenslauf…
welcher „Knacki“ kann schon kurz nach seiner Haftentlassung eine „eigene“ Partei auf die Beine bringen und durch Deutschland reisen zu den damals doch hohen Fahrpreisen der DR??? )

Rein Militärisch gesehen wäre es nämlcih ein „Klacks“ gewesen,die
Schweiz "einzukassieren…:smile:
Im Süden das mit Deutschland verbunden Italien und sonst rundrum nur
Deutschland (mit den eroberten Gebieten von Frankreich) und Österreich.
Was glaubst du,wie lange die Schweizer ohne die Versorgung mit Rohstoffen (Kohle,Erdöl z.B.) und Lebensmitteln ausgehalten hätten??

Nein,bei einer Besetzung der Schweiz hätten zuviele vom „gemeinen
Fußvolk“ mitbekommen,was denn da so alles in den Banken „lagert“…
Denn unser „GröFaz“ konnte zwar fast alles kontrollieren,nur nicht die
Deutsche Bürokratie…die hätte selbst er nicht aufhalten können…ebenso „penibel“ wie diese „Bürokratie“ genauestens über
die Massenvernichtung „Buch führte“,so hätte sie dort auch die
Konten aufgelistet…und das wäre von Klein-Adolf bis Meier-Göring
der gesamten NS-Führungsriege äußerst ungelegen gekommen…von den
Industriellen in D mal ganz zu schweigen…

(nur mal so am Rande erwähnt,auch die „Vatikanstadt“,also der Sitz des Papstes in Rom,blieben bei dem kurzen „Ausflug“ dort unten von der
Deutschen Wehrmacht unbesetzt…)

mfg

Frank

Hallo Spongepop,

ich glaube nicht, daß die Besetzung der Schweiz einen Einfluß
auf die sowjetischen Geheimdienst-Aktivitäten gehabt hätte
(die kriegsentscheidente Rolle dieser sei mal dahingestellt).
Die „Rote Kapelle“ operierte ja auch vom besetzten Europa aus.
Die sowjetischen Agenten mußten sich auch in der neutralen
Schweiz verstecken und konnten nicht offen operieren.

Wie ist Deiner Meinung nach der aktuelle
Stand? vgl.
http://www.polamjournal.com/Library/APHistory/enigma…

 ...
 5. ENIGMA IN WORLD WAR II—SPECULATION
 It has been suspected that since 1939, British 
 intelligence was able to decrypt Enigma messages. 
 There was a Soviet GRU intelligence network in 
 Switzerland during WW II, led by a Hungarian 
 geographer, Professor Sandor Rado. The group was 
 pinpointed by the German ELINT and was given the 
 code name "Die Rote Drei" (The Red Three). Rado's 
 most important agent was Rudolf Roessler (code name 
 "Lucy"). The information he provided was always very 
 reliable, true and exact, however he has never told 
 anyone who his agents were. He only mentioned , that 
 he got the reports from: "Werther" from OKWehrmacht 
 (German Army HQ), "Teddy" from OKHeer (Land Forces HQ), 
 "Stefan" and "Ferdinand" from OKLuftwaffe (Air Force HQ) 
 and "Olga" from the Reich's Ministry of Foreign Affairs. 
<u>One hypothesis claims that these personalities had</u> 
<u>never existed and that R. Roessler gathered intelligence</u>
<u>from Enigma code breaking or he was supported by the</u>
<u>British via another agent within Rado's network, Allan</u>
<u>Alexander Foote ("Jim").</u> Perhaps the British acted as 
 Stalin's supporters to encourage him to finish the war 
 with the lesser effort from the Western side, especially 
 considering the Eastern Europe liberation.

 6. CONCLUSIONS
 The ability by the Allies to read the enemy's communications 
 was a very important factor in the war effort and 
 undoubtedly contributed to the victory over Nazi Germany. 
 Perhaps, the Soviets were also given some of the intelligence 
 gathered from Enigma message decipherment. The Enigma code 
 was considered so strong that it's algorithm was incorporated 
 into the Unix Operating System developed in the late 1960's. 
 ...

Also, keine unabhängige Schweiz -> keine „rote Drei“.
Die „Schweiz“ ist ein weiterer dilletantischer
Fehler Hitlers neben Dünkirchen. Das bestärkt
uns weiter in der Überzeugung: Hitler war zu weich
(für den Job der angestrebten Weltherrschaft) :wink:

Grüße

CMБ

Hallo Oliver

verzeih meine Nachfrage: welchen Einfluß genau hatte das
Projekt Ultra für den (Miß)Erfolg des Rußlandfeldzugs?
Meines Erachtens keinen oder keinen nennenswerten.

Meiner Meinung nach einen „Entscheidenden“.
Das sieht man mal daran, was passiert, wenn
ein General im Felde sich anders entscheidet,
als es über die FHQ->OKW->Schiene angeordnet
(und decodiert) wird; so geschehen im Feb/März
1943 (Manstein folgte Hitlers Anordnung nicht,
in Folge dessen traf er die Sowjets vollkommen
‚off balance‘ und vernichtete (u.a.) deren 6. Armee.
http://www.onwar.com/maps/wwii/eastfront1/1poststlng…)
http://www.battlefield.ru/battles/battle13_01.html

Finally, the imaginative and impulsive counterstroke 
launched by von Manstein in mid-February and the skill with 
which German forces carried out von Manstein's plans spelled 
doom for the ambitious Soviet strategic venture. <u>If the</u>
<u>Germans had not struck back at the time they did</u>, the 
Soviet strategic offensive would likely have achieved 
greater success. If the 21st Army had been able to join
the Central Front's March thrust, the Germans Orel position 
would certainly have become untenable. Further, the Soviet 
64th and 62d Armies, which reached the Belgorod and Kharkov 
regions in early March, could have also reinforced Rokossovsky's 
offensive, making the German strategic position even more 
perilous.

Nach Charkov waren die „Werther“-Meldungen wieder
so korrekt in dem Sinne, dass die FQH/OKW-Instruktionen
auch ausgeführt wurden, was den Sowjets etwas in
die Hände spielte. Beispiel Kursk. Es reicht eben nicht,
zu wissen, wann der Angriff erfolgt - es ist auch
wichtig zu wissen, welche Einheiten wo in welcher
Stärke und mit welchem Kampfwert mit welchem Ziel
eingesetzt werden. Das alles war z.B. in Kursk
gegeben.

Grüße

CMБ