1-€-Jobs

Guten Abend miteinander

Ich bin Schweizer, bekomme aber verständlicherweise ziemlich deutlich mit, was in D im Moment in politischen Belangen geschieht. Falls die nun folgende Frage bereits hier war, möge man mir verzeihen, ich lese hier nicht oft.
Man will also Arbeitslose rekrutieren um sie irgendwelche „öffentlichen“ Arbeiten verrichten zu lassen (wobei ich letztens auch von dieser Spargel-stechen-Geschichte ghört habe, und dort geht es doch um einen Privaten, der die Arbeitslosen als billige Arbeiter einsetzen will/soll).
Sie erhalten Hartz IV und arbeiten für einen € pro Stunde - was spricht dagegen, diese Zwangsarbeit-Jobs nicht offiziell als normale Stelle anzubieten und sie ordentlich zu bezahlen? Dadurch wäre der Betreffende nicht mehr arbeitslos (und damit unter der Fuchtel des Staates), noch dazu würde die Statistik sich verbessern.
Mein Eindruck ist, dass man durch solcherlei Massnahmen ganz kontinuierlich die Rechte der betreffenden „Arbeitnehmer“ einzuschränken versucht und einen gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn umgeht. Wie es unten bereits postuliert wurde - Deutschland arbeitet momentan intensiv daran, sich von jeglicher Demokratie zu entfernen und die Sklavenhaltung wiedereinzuführen.

Grüsse

Wiesel

Grüzi ans Nachbarländle.

Die Probleme in diesem Land lauern eigentlich an allen Fronten:

  • ein Sozialstaat, dessen finanzielle Leistungen mit den Gehältern in der freien Wirtschaft in Konkurrenz stehen
  • steigende (offizielle) Arbeitslosigkeit seit 1973 (korreliert mit Bevölkerungswachstum)
  • technischer Fortschritt an den sich ein Teil der Bevölkerung nicht rechtzeitig angepasst hat
  • die teilweise erschreckenden Bildungslücken. Damit ist nicht nur PISA gemeint, sondern auch Disziplinen wie VWL, BWL, Mathematik, …
    Zumindest zeigen derartige Schwächen hierzulande ihre Folgen.
  • Politikverdrossenheit
  • das Gesundheitswesen: heute sterben mehr Leute als ‚damals‘ an noch mehr (und anderen) Krankheiten. Was die Kosten der KK’s in die Höhe treibt…
  • fehlendes Kapital an entsprechenden Stellen
  • arbeiten gehen ist ohnehin fast schon eine Wissenschaft: erstmal eine Stellenanzeige verstehen, eine passende Bewerbung dafür schreiben, zu der Stelle passen(*), mit der Tätigkeit glücklich werden,…
  • usw…

(*) Sinnigerweise können AN, die sich wie Vorgesetzte benehmen, für eine Firma auch gefährlich werden. Stand mal bei Yahoo.de

Sie erhalten Hartz IV und arbeiten für einen € pro
Stunde - was spricht dagegen, diese Zwangsarbeit-Jobs nicht
offiziell als normale Stelle anzubieten und sie ordentlich zu
bezahlen? Dadurch wäre der Betreffende nicht mehr arbeitslos
(und damit unter der Fuchtel des Staates), noch dazu würde die
Statistik sich verbessern.

Tatsache ist jedenfalls, dass man mit manueller Arbeit (und ‚Standardaufgaben‘) in Zukunft immer weniger Arbeit finden wird. In einer solchen Situation gibt es mehrere Optionen: Weiterbildung, die angebotene Arbeitskraft billiger anbieten, aufgeben,…

Mein Eindruck ist, dass man durch solcherlei Massnahmen ganz
kontinuierlich die Rechte der betreffenden „Arbeitnehmer“
einzuschränken versucht und einen gesetzlich vorgeschriebenen
Mindestlohn umgeht. Wie es unten bereits postuliert wurde -
Deutschland arbeitet momentan intensiv daran, sich von
jeglicher Demokratie zu entfernen und die Sklavenhaltung
wiedereinzuführen.

Umgekehrt gesehen: bei einer niedrigen Arbeitslosigkeit können Arbeitgeber kein Druckpotential gegen ‚unwillige‘ Arbeitnehmer geltend machen. Womit sich der Preis der Arbeitskraft wieder erhöhen wird.
Und irgendwo können 1-Euro Kräfte auch Ihren Beitrag leisten um für sich selbst zu sorgen.

Aber ob sich das ‚einfach so‘ abstellenen lässt …? Ich glaub’s nicht :frowning:

In diesem Sinne
mfg M.L.

***Werbung***
http://www.staatsverschuldung.de
http://www.steuerzahler.de
http://de.news.yahoo.com/050426/295/4ifdv.html
http://www.wissen-unserer-zeit.de/


Deutschland arbeitet momentan intensiv daran, sich von
jeglicher Demokratie zu entfernen und die Sklavenhaltung wiedereinzuführen.

das macht nichts; denn eine demokratie kann sowieso nicht auf dauer funktionieren.
und was macht man nicht alles seit dem 11. september zur sicherheit.
mitgegangen - mitgefangen - mitgehangen…
…mit dem spaten beim strassenbau.
leider :frowning:
gruss - digi
du hast sauber beobachtet.

Hallo,

Stunde - was spricht dagegen, diese Zwangsarbeit-Jobs nicht
offiziell als normale Stelle anzubieten und sie ordentlich zu
bezahlen? Dadurch wäre der Betreffende nicht mehr arbeitslos
(und damit unter der Fuchtel des Staates), noch dazu würde die
Statistik sich verbessern.

Kann dir auf diese Frage keine Antwort geben,aber finde diesen Ansatz sehr sehr interessant. Und ich wundere mich, dass mein Gehirn diese Folgerungen nicht erschliessen konnte. Anscheinend bin ich so fernsehgeschädigt, dass ich schon deren aufgesetzte Logik ohne zu hinterfragen übernehme. Weil die sagen ja immer um die Arbeitslosigkeit zu vermindern!!
Also hier muss ich einen Respekt für deinen freien Geist aussprechen!

Mein Eindruck ist, dass man durch solcherlei Massnahmen ganz
kontinuierlich die Rechte der betreffenden „Arbeitnehmer“
einzuschränken versucht und einen gesetzlich vorgeschriebenen
Mindestlohn umgeht.

Ich übernehm diesen gedanken jetzt einfach so, klingt logisch. :=)

MfG

Hallo!

Sie erhalten Hartz IV und arbeiten für einen € pro
Stunde - was spricht dagegen, diese Zwangsarbeit-Jobs nicht
offiziell als normale Stelle anzubieten und sie ordentlich zu
bezahlen?

Hier im Osten ist die Laage so, dass sehr viele arbeitslos sind, oder zumindest sehr wenige richtig gut verdienen.
Dementsprechend sind die Kassen auch leer, weil nur wenig Steuern bezahlt werden.
Die Kommunen haben also kein Geld, z. B. für den Strassenbau.
Hier bei uns in Zwickau wird jetzt ernsthaft überlegt und geprüft, ob man die Sklaven für das Flicken von Schlaglöchern verwenden darf, weil das dann noch bezahlbar wäre.
Die Überlegung geht sogar soweit, dass die Sklaven die Löcher reinigen und die Kanten schneiden.
Das ausfülllen und walzen soll dann ein kommunaler Arbeiter machen, oder eine Firma…
Der Grund für die Arbeitsteilung ist der, dass man die unqualifizierte Vorarbeit nicht als hochqualifizierte Arbeit wertet, und damit den Einsatz von 1€ Jobbern rechtfertigen will.

Grundsätzlich ist die Regelung so, dass kein 1 -€ Jobber einen „normalen“ Arbeitsplatz ersetzen soll.
Jeder, der etwas nachdenkt, wird erkennen, dass es dann gar keine 1 € Jobs geben dürfte, weil wirklich jede Arbeit z. B. von einer Zeitarbeitsfirma erledigt werden würde.

Zusammengefasst meine ich, dass Deutschland im internationalen Vergleich wohl etwas arg zu teuer ist.
Durch die Verlagerung der Produktion in das Ausland steigt die Arbeitslosigkeit,
was bei einer funktionierenden Marktwirtschaft sinkende Löhne zur Folge HÄTTE.
Die Marktwirtschaft funktioniert aber leider nur bei den Langzeitarbeitslosen,
nicht aber bei den öffentlichen Verwaltungen, KFZ-Steuern usw.
Ich selbst hätte ja kein Problem damit, dass ich im Monat 40 Stunden für 800 € arbeiten muss, aber dazu muss der Rest auch passen.

Ein H 4 Betroffener bekommt hier im Osten glaub 331 €, die er zum Leben hat.
Um einen Arbeitsplatz zu finden, braucht man aber meist ein Auto.
Das kann aber derjenige praktisch garnicht haben,
nicht unbedingt, weil das Auto so teuer ist,
aber die Versicherung und die Steuern machen es bei älteren Autos (die für H 4 Leute angemessen sind, darf nur ein bestimmter Zeitwert sein) praktisch unmöglich.
Also ein Teufelskreis, aus dem es kaum ein Entkommen gibt.

Soweit erstmal,
Grüße, Steffen!

Hallo Wiesel,

Ich bin Schweizer, bekomme aber verständlicherweise ziemlich
deutlich mit, was in D im Moment in politischen Belangen
geschieht. Falls die nun folgende Frage bereits hier war, möge
man mir verzeihen, ich lese hier nicht oft.
Man will also Arbeitslose rekrutieren um sie irgendwelche
„öffentlichen“ Arbeiten verrichten zu lassen (wobei ich
letztens auch von dieser Spargel-stechen-Geschichte ghört
habe, und dort geht es doch um einen Privaten, der die
Arbeitslosen als billige Arbeiter einsetzen will/soll).

Nein, da hat jemand etwas vermischt. Diese Spargel-Story hat nichts mit 1-€-Jobs zu tun, auch wenn der Lohn nicht sehr viel höher ist.

Sie erhalten Hartz IV und arbeiten für einen € pro
Stunde - was spricht dagegen, diese Zwangsarbeit-Jobs nicht
offiziell als normale Stelle anzubieten und sie ordentlich zu
bezahlen? Dadurch wäre der Betreffende nicht mehr arbeitslos
(und damit unter der Fuchtel des Staates), noch dazu würde die
Statistik sich verbessern.

Meine Meinung. Die Frage habe ich auch schon gestellt und wie Du eine Antwort auf eine andere Frage bekommen.

Mein Eindruck ist, dass man durch solcherlei Massnahmen ganz
kontinuierlich die Rechte der betreffenden „Arbeitnehmer“
einzuschränken versucht und einen gesetzlich vorgeschriebenen
Mindestlohn umgeht.

Ich denke, daß diese Maßnahme dazu dient, Druck auf die AN auszuüben. Aus Angst vor Hartz IV lassen die sich künftig fast alles gefallen.

Gruß, Rainer

Hi,

  • die teilweise erschreckenden Bildungslücken. Damit ist nicht
    nur PISA gemeint, sondern auch Disziplinen wie VWL, BWL,
    Mathematik, …

vor allem Physik und Philosophie!

Gruß
Frank

Hallo.

  • die teilweise erschreckenden Bildungslücken. Damit ist nicht
    nur PISA gemeint, sondern auch Disziplinen wie VWL, BWL,
    Mathematik, …

vor allem Physik und Philosophie!

…womit der Frank sogar recht hat.
Erstmal ein kleiner Exkurs über Entropie (frei zitiert nach Spektrum der Wissenschaft): Entropie ist der Zustand der maximalen Unordnung eines Systems. Aber geometrisch gesehen können sich zwei Objekte einander nur bis zu einem bestimmten Punkt nähern, danach kann es nur in eine andere Richtung gehen. Auf zellularer Ebene kann die Entropie so bestimmte Prozesse ermöglichen/beschleunigen und ist damit sogar notwendig für Leben.

So, wie versprochen ein paar Links:
BWL/VWL: http://www.bpm-guide.de/ , http://www.business-wissen.de/de/aktuell/akt17192.html , http://www.competence-site.de/gpm.nsf/ , http://www.schnydrig.ch/mindmaps.htm , http://www.it-infothek.de
Philosophie: http://www.philosophie.de/ , http://www.philtalk.de
Physik: http://www.pro-physik.de , http://www.physik.de , http://www.weltderphysik.de
Mathematik: http://www.mathematik.de , http://www.die-mathematik.de , http://barolo.ipc.uni-tuebingen.de/pharma/2/2.2/stan…
http://www.statistik.uni-dortmund.de/lehrst/wssoz/pu…
http://www.or2005.uni-bremen.de/
allgemein: http://www.wissenschaft.de , http://www.wissenschaft-aktuell.de , http://www.spektrum.de , http://www.heise.de/tr/ , http://www.wissen-unserer-zeit.de http://www.zeit-wissen.de , http://www.wissen.de
http://www.oose.de , http://www.jeckle.de

Okay, ein paar Themen überschneiden sich :wink:
Bitte selbst weitere Links einsetzen.

mfg M.L.

Guten Morgen durcheinander!

Ich bin Schweizer, bekomme aber verständlicherweise ziemlich
deutlich mit, was in D im Moment in politischen Belangen
geschieht.

Das dürfte sich in der Schweiz rein ökonomisch auch ähnlich abspielen. Es ist ein ökonomisches Problem: dem Kapital fallen die Mehrwertquellen weg.
Ein AL ist nicht dazu fähig, Mehrwert zu erwirtschaften. Er ist somit ökonomisch überflüssig. Marx nannte es „relative Überbevölkerung“.

Kapital (die Warenform) vernichtet Mehrwert und damit die diesen produzierenden Strukturen. Es benötigt somit ständig neue Mehrwertquellen. Ein AL, der unter dem Niveau von polnischen Löhnen in DE arbeitet und sowieso vom Staat ausgehalten werden muß, stellt wiederum solch eine Mehrwertquelle dar.

Anfangs sollten die 1-€-Jobs nur Arbeiten machen, welche normale Jobs nicht gefgährden. Mittlerweile ist aber die Hälfte dieser vJobs dazu mißbraucht worden, um normale Jobs zu verdrängen und kostensparender Aufgaben zu erledigen. Es war vorhersehbar.

Daß das nicht funktioniert, ist klar. Dafür drängt es jetzt unsere "Sozial"demokraten wieder hin Richtung Nationalismus: http://www.n-tv.de/524324.html .
münte bringts irgendwie nicht so. Wenn er nicht weiterdenken kann als bis zum merkantilen Staat, kann das kreuzgefährlich werden. Aber ich denke, der Durchschnittsdeutsche kann das durchaus durchschauen.

Gruß
Frank

Hallo.

  • die teilweise erschreckenden Bildungslücken. Damit ist nicht
    nur PISA gemeint, sondern auch Disziplinen wie VWL, BWL,
    Mathematik, …

vor allem Physik und Philosophie!

…womit der Frank sogar recht hat.
Erstmal ein kleiner Exkurs über Entropie (frei zitiert nach
Spektrum der Wissenschaft): Entropie ist der Zustand der
maximalen Unordnung eines Systems. Aber geometrisch gesehen
können sich zwei Objekte einander nur bis zu einem bestimmten
Punkt nähern, danach kann es nur in eine andere Richtung
gehen. Auf zellularer Ebene kann die Entropie so bestimmte
Prozesse ermöglichen/beschleunigen und ist damit sogar
notwendig für Leben.

Kein Problem. Das beantwortet der dialektische Determinismus: http://physik.kds-nano.com/der%20antagonistische%20W…

So, wie versprochen ein paar Links:
BWL/VWL: http://www.bpm-guide.de/ ,
http://www.business-wissen.de/de/aktuell/akt17192.html ,
http://www.competence-site.de/gpm.nsf/ ,
http://www.schnydrig.ch/mindmaps.htm ,
http://www.it-infothek.de
Philosophie: http://www.philosophie.de/ ,
http://www.philtalk.de

s.o. und: http://www.marxists.org/deutsch/archiv/trotzki/1939/… , http://www.marxists.org/deutsch/archiv/trotzki/1935/…

Physik: http://www.pro-physik.de , http://www.physik.de
, http://www.weltderphysik.de

zur SRT: http://physik.kds-nano.com/Widersprueche%20der%20ART… , http://physik.kds-nano.com/spezielle%20RT.htm
Hier stimmt übrigens der erste Professor mit mir darin überein.

Mathematik: http://www.mathematik.de ,
http://www.die-mathematik.de ,
http://barolo.ipc.uni-tuebingen.de/pharma/2/2.2/stan…
http://www.statistik.uni-dortmund.de/lehrst/wssoz/pu…
http://www.or2005.uni-bremen.de/
allgemein: http://www.wissenschaft.de ,
http://www.wissenschaft-aktuell.de , http://www.spektrum.de ,
http://www.heise.de/tr/ , http://www.wissen-unserer-zeit.de
http://www.zeit-wissen.de , http://www.wissen.de
http://www.oose.de , http://www.jeckle.de

Okay, ein paar Themen überschneiden sich :wink:
Bitte selbst weitere Links einsetzen.

mfg M.L.

Hallo!

Ich bin Schweizer, bekomme :aber verständlicherweise :ziemlich deutlich mit…

Mitbekommen und das Mitbekommene auch zu begreifen, sind offenkundig verschiedene Stiefel.

Man will also Arbeitslose :rekrutieren um sie :irgendwelche „öffentlichen“ :Arbeiten verrichten zu lassen :frowning:wobei ich letztens auch von :dieser :Spargel-stechen-Geschichte :gehört habe, und dort geht es :doch um einen Privaten, der :die Arbeitslosen als billige :Arbeiter einsetzen will/soll).

Gratulation! So viel Entstellendes in einen einzigen Satz zu packen, muß Dir erst einmal jemand nachmachen. Es geht nicht allgemein um Arbeitslose, sondern um Menschen, die nicht aus der Arbeitslosenversicherung bezahlt werden, sondern Unterstützung aus Steuermitteln erhalten. Arbeitsfähige Bezieher von Sozialhilfe konnten in D schon immer von ihrer Gemeinde zur Arbeit herangezogen werden. Das praktizierten bisher nur wenige besonders engagierte Gemeinden und wird nun überall zur kommunalen Aufgabe. Es gab schon in der Vergangenheit Versuche, Hilfebezieher als Erntehelfer einzusetzen. Immerhin erledigen alljährlich mehrere hunderttausend vorwiegend polnische Arbeitskräfte diese Jobs. Die Versuche sind allesamt gescheitert, weil die Hilfeempfänger nach kurzer Zeit einfach nicht mehr zur Arbeit erschienen oder sich krank meldeten. Deshalb weigern sich hiesige Landwirte in vielen Fällen, weitere Versuche in dieser Richtung zu unternehmen. Mit unzuverlässigen Kräften vergammelt nämlich die Ernte.

Sie erhalten Hartz IV und :arbeiten für einen € pro
Stunde…

Beim Spargelstechen oder an anderer Stelle als Erntehelfer arbeitet definitiv niemand für 1 € pro Stunde. Überhaupt arbeitet in D kein Mensch für 1 € pro Stunde. Jede gegenteilige Behauptung ist schlicht gelogen. Die Zahlungen aus öffentlicher Kasse an jeden einzelnen Hilfeempfänger bestehen aus Bargeld, Miete, Heizung, Krankenversicherung und Rentenversicherung summieren sich auf 800 bis 1.000 € pro Monat. Wird ein Hilfeempfänger zur Arbeit herangezogen, geschieht dies in aller Regel - wenn überhaupt - nur für wenige Wochen oder Monate und überwiegend in Teilzeit. Legt man Arbeitszeit, die zusätzliche Zahlung von min. 1 €/h und die gesamte Hilfeleistung zugrunde, kommt ein Stundenlohn zwischen 7 und 10 € heraus. Polnische Erntehelfer verdienen übrigens je nach Art der Arbeit und Leistung um 8 €/h.

…was spricht dagegen, diese :Zwangsarbeit-Jobs…

Zwangsarbeit ist etwas anderes! In D wird ausnahmslos niemand zur Arbeit gezwungen. Wenn ein arbeitsfähiger Mensch staatliche Hilfe haben will, die zahlende Gemeinde hat Arbeit zu erledigen und der Hilfeempfänger will nur Geld ohne Gegenleistung, gibts Gegenwind. In Deutschland genießt jeder Erwerbslose ein nötigenfalls lebenslanges Rundum-Sorgenfrei-Paket mit Krankenversicherung, Altersversorgung, einer warmen Wohnung und Bargeld, das knapp bemessen ist, aber für eine bescheidene Lebensführung ohne weiteres reicht. Wo auf dem Globus gibts üppigere Versorgung?

…offiziell als normale :Stelle anzubieten…

„Normale Stellen“ werden vom privaten Arbeitsmarkt geschaffen. Gewöhnliche gewerbliche Tätigkeit ist keine staatliche Aufgabe und mit staatlichen Strukturen auch nicht zu leisten.

Deutschland arbeitet momentan :intensiv daran, sich von
jeglicher Demokratie zu :entfernen und die :Sklavenhaltung
wiedereinzuführen.

Nach solchem Satz betrachte ich die Diskussion als beendet.

Gruß
Wolfgang

Hi Wollang.

Ich bin Schweizer, bekomme :aber verständlicherweise :ziemlich deutlich mit…

Mitbekommen und das Mitbekommene auch zu begreifen, sind
offenkundig verschiedene Stiefel.

Ebend.

Man will also Arbeitslose :rekrutieren um sie :irgendwelche „öffentlichen“ :Arbeiten verrichten zu lassen :frowning:wobei ich letztens auch von :dieser :Spargel-stechen-Geschichte :gehört habe, und dort geht es :doch um einen Privaten, der :die Arbeitslosen als billige :Arbeiter einsetzen will/soll).

Gratulation! So viel Entstellendes in einen einzigen Satz zu
packen, muß Dir erst einmal jemand nachmachen. Es geht nicht
allgemein um Arbeitslose, sondern um Menschen, die nicht aus
der Arbeitslosenversicherung bezahlt werden, sondern
Unterstützung aus Steuermitteln erhalten.

Richtig: Man hat die Arbeitslosenversicherung so weit gekürzt, dass AL nur noch 1 Jahr lang ALG erhalten und danach zum Sozialfall werden, auch wenn sie 40 Jahre einbezahlt haben.
Hier sind also keinesfalls alle ALG II - Empfänger an ihrer Lage selbst schuld.

Arbeitsfähige
Bezieher von Sozialhilfe konnten in D schon immer von ihrer
Gemeinde zur Arbeit herangezogen werden. Das praktizierten
bisher nur wenige besonders engagierte Gemeinden und wird nun
überall zur kommunalen Aufgabe.

Es dürfen aber keine Arbeiten vorgegeben werden, die durch andere Jobs derzeit erledigt werden (o.s.ä.). Fakt ist aber, daß eine nicht unbedeutende Anzahl dieser Leute mit 1-€-Jobs als Billigsklaven zum Ersatz normaler Arbeitsplätze aus Kostengründen eingesetzt wurden.

Es gab schon in der
Vergangenheit Versuche, Hilfebezieher als Erntehelfer
einzusetzen. Immerhin erledigen alljährlich mehrere
hunderttausend vorwiegend polnische Arbeitskräfte diese Jobs.

Für weniger Geld, als es ALG II gibt, da in Polen die offizielle Arbeitslosenzahl stellenweise bereits bei 50% liegt (also definitiv niemand mehr nen Job hat) (160 x 4 (3) € = 640€ (480€)).

Die Versuche sind allesamt gescheitert, weil die
Hilfeempfänger nach kurzer Zeit einfach nicht mehr zur Arbeit
erschienen oder sich krank meldeten. Deshalb weigern sich
hiesige Landwirte in vielen Fällen, weitere Versuche in dieser
Richtung zu unternehmen. Mit unzuverlässigen Kräften
vergammelt nämlich die Ernte.

Sie erhalten Hartz IV und :arbeiten für einen € pro
Stunde…

Beim Spargelstechen oder an anderer Stelle als Erntehelfer
arbeitet definitiv niemand für 1 € pro Stunde. Überhaupt
arbeitet in D kein Mensch für 1 € pro Stunde. Jede
gegenteilige Behauptung ist schlicht gelogen. Die Zahlungen
aus öffentlicher Kasse an jeden einzelnen Hilfeempfänger
bestehen aus Bargeld, Miete, Heizung, Krankenversicherung und
Rentenversicherung summieren sich auf 800 bis 1.000 € pro
Monat. Wird ein Hilfeempfänger zur Arbeit herangezogen,
geschieht dies in aller Regel - wenn überhaupt - nur für
wenige Wochen oder Monate und überwiegend in Teilzeit. Legt
man Arbeitszeit, die zusätzliche Zahlung von min. 1 €/h und
die gesamte Hilfeleistung zugrunde, kommt ein Stundenlohn
zwischen 7 und 10 € heraus.

Bei 10-15h/Woche gerechnet…
Ob dabei überhaupt ein Mehr herasuskommt oder der AL nicht sogar noch zuzahlt, wenn er für diesen Verdienst zur Arbeit gezwungen wird, ist auch nicht so sicher. Faherten u.ä. sind dabei nämlich inbegriffen.

Polnische Erntehelfer verdienen
übrigens je nach Art der Arbeit und Leistung um 8 €/h.

Das hat noch nichtmal 50% der Ossis. Wo soll das sein?

…was spricht dagegen, diese :Zwangsarbeit-Jobs…

Zwangsarbeit ist etwas anderes! In D wird ausnahmslos niemand
zur Arbeit gezwungen. Wenn ein arbeitsfähiger Mensch
staatliche Hilfe haben will, die zahlende Gemeinde hat Arbeit
zu erledigen und der Hilfeempfänger will nur Geld ohne
Gegenleistung, gibts Gegenwind.

Genau das ist Zwangsarbeit. Er wird einerseits gezwungen, Geld zu besitzen um staatlich (systemimmanent) auferlegte Kosten zu begleichen, andererseits wird er von der Möglichkeit eines ordentlichen Verdienstes ausgegrenzt. 75% der Leistungen gibt ein AL - II dafür aus, um Kosten zu decken, für die er nichts kann.

In Deutschland genießt jeder
Erwerbslose ein nötigenfalls lebenslanges
Rundum-Sorgenfrei-Paket mit Krankenversicherung,
Altersversorgung, einer warmen Wohnung und Bargeld, das knapp
bemessen ist, aber für eine bescheidene Lebensführung ohne
weiteres reicht. Wo auf dem Globus gibts üppigere Versorgung?

In Kuba. Da ist sie wesentlich besser.

…offiziell als normale :Stelle anzubieten…

„Normale Stellen“ werden vom privaten Arbeitsmarkt geschaffen.
Gewöhnliche gewerbliche Tätigkeit ist keine staatliche Aufgabe
und mit staatlichen Strukturen auch nicht zu leisten.

Anders: durch den Staat wird die Ausgrenzung am Arbeitsmarkt erst geschaffen.

Gruß
Frank

*roftl* - Kuba (ot)
…In Kuba ist alles besser und die Leute sind besser versorgt als bei uns? *LOL*

Komisch nur, dass das auch wieder eines dieser Länder ist, aus denen die Menschen mit allen möglichen Tricks und unter lebensgefährlichen Umständen versuchen zu fliehen.

Alte kalte Kriegszeiten bemühend sag ich jetzt mal nur: Geh doch rüber:smile:)!

amüsiert,

barbara

*die der 1 Euro-Geschichte durchaus ambivalent gebenübersteht*

…In Kuba ist alles besser und die Leute sind besser versorgt
als bei uns? *LOL*

Nee, isses tatsächlich. Die haben sogar einige tausend Ärzte nach Venezuela entsandt zur Unterstützung und Ausbildung der dortigen Leute.
Daß die Leute dort massenhaft fliehen, ist auch solch eine Ente. Ich hab noch nuix von einem Ausreiseverbot dort gehört. Im Gegenteil erzählte mir ein dort gewesener Bekannter, daß die sogar freiwillig FÜR ihren Sozialismus demonstrieren gehen.

Gruß
Frank

Komisch nur, dass das auch wieder eines dieser Länder ist, aus
denen die Menschen mit allen möglichen Tricks und unter
lebensgefährlichen Umständen versuchen zu fliehen.

http://www.latinoportal.de/portal/ftopic935.html

…In Kuba ist alles besser und die Leute sind besser versorgt
als bei uns? *LOL*

Nee, isses tatsächlich. Die haben sogar einige tausend Ärzte
nach Venezuela entsandt zur Unterstützung und Ausbildung der
dortigen Leute.

Ein Arzt verdient auf Kuba weniger als ein Zimmermädchen (ohne Trinkgeld), nämlich umgerechnet 20 Dollar im Monat, während das Preisniveau in den offiziellen Läden nicht viel niedriger ist als hier. Daß der seinen Beruf überhaupt noch ausübt, liegt daran, daß man in der Praxis mit den Kunden prima schwarzmarkten kann. Das ist übrigens auch der Grund, warum auf Kuba überhaupt noch irgendjemand zur Arbeit geht: Weil man da seine Kontakte für den Handel findet, mit dem man sich über Wasser hält.

Daß die Leute dort massenhaft fliehen, ist auch solch eine
Ente. Ich hab noch nuix von einem Ausreiseverbot dort gehört.

Dann versuch mal, Dir auf Kuba ein Boot zu mieten. Wer einen Auslandsaufenthalt vor hat, muß eine ordentliche Summe als Sicherheit hinterlegen und zwar nicht in Pesos, sondern in Euro oder Dollar. Die Summe betrug vor einem halben Jahr noch 5.000 Dollar (oder Euro). Wäre wohl bei totaler Glückseligkeit der Einwohner kaum nötig.

Richtig ist, daß medizinische Versorgung und Bildung kostenlos sind, nur daß es im Rahmen dieser kostenlosen Gesundheitsversorgung nicht mal eine Aspirintablette gibt. Für richtige Medizin - falls vorhanden - darf dann gerne mal gelöhnt werden (in Dollar versteht sich, seit dem 8. November mit rund 10 % Aufschlag, weil seitdem beim Umtausch in Pesos Convertibles 10% Gebühren erhoben werden).

Im Gegenteil erzählte mir ein dort gewesener Bekannter, daß
die sogar freiwillig FÜR ihren Sozialismus demonstrieren
gehen.

Mit freiwilligen Demonstrationen hat man in beiden Teilen Deutschlands ja auch hervorragende Ergebnisse erzielt.

Gruß,
Christian

Hi,

vorab mal: ich habe nichts darüber geschrieben, ob ich das, was die da drunten treiben, gut heiße oder nicht.
Aber wenn du Kuba vergleichst, dann eher mit ähnlich gearteten Ländern wie Haiti oder Domrep. Und ich denke, im Vergleich zu denen gehts den Kubanern besser.
Und wer mit nem Boot in der Karibik als Kubaner rumpaddelt, hat meist ein Problem mit amerikanischen Immigrationsbehörden.

Gruß
Frank

*mööp*
du hast Kuba aber mit Deutschland verglichen und behauptet, dort würden die Leute besser versorgt werden. Da kann man dann wirklich nur lachen. Ich empfehle zudem mal die Berichte von amnesty international & co zum Thema Menschenrechte und da du so oft über die deutsche Demokratie jammerst bzw. die nicht vorhandene: danns chau dir mal an, wie das in Kuba abgeht.

grüße,

barbara

Hallo,

mal abgesehen von dem berechtigten Einwand Barbaras:

Aber wenn du Kuba vergleichst, dann eher mit ähnlich gearteten
Ländern wie Haiti oder Domrep. Und ich denke, im Vergleich zu
denen gehts den Kubanern besser.

da liegst Du zumindest was die Dominikanische Republik angeht, falsch, wobei natürlich nun wieder die Frage ist, was „besser“ bedeutet.

Und wer mit nem Boot in der Karibik als Kubaner rumpaddelt,
hat meist ein Problem mit amerikanischen
Immigrationsbehörden.

Den kubanischen Behörden ist schnuppe, ob die Amerikaner ein Problem mit Ein- oder Ausreisenden haben. Jedes Jahr reisen nach Kuba ca. 50.000 US-Amerikaner illegal ein - der kubanische Zoll verdient sich ein kleines goldenes Nasenhaar damit, großzügig auf den Stempel im Pass zu verzichten.

Gruß,
Christian

du hast Kuba aber mit Deutschland verglichen und behauptet,
dort würden die Leute besser versorgt werden. Da kann man dann
wirklich nur lachen. Ich empfehle zudem mal die Berichte von
amnesty international & co zum Thema Menschenrechte und da du
so oft über die deutsche Demokratie jammerst bzw. die nicht
vorhandene: danns chau dir mal an, wie das in Kuba abgeht.

Kuba kenne ich tatsächlich nicht persönlich. Anders Weißrußland. Da sah ich, daß die Mitteilungen in der bürgerlichen Presse in etwa den Meldungen über übererfüllte Pläne im ND vor 1990 entsprechen, weniger aber der Wahrheit.

Gruß
Frank