Marder & Katzen

Hallo!
Vor 4 Wochen kam Katze Linchen mit Bisswunde am verlängerten Rücken nach Hause. Entzündete sich, wurde operiert, ist geheilt, aber das Fell ist noch nicht mal wieder nachgewachsen, da kommt sie heute nach mit einer Bisswunder an genau der gleichen Stelle nach Hause, verständlicherweise vollkommen verstört. Fahre natürlich mit ihr zum TA, möchte aber gern wissen: Könnte der Beißer - auch wenn ein Kater wahrscheinlicher ist - ein Marder sein? Die treiben sich nämlich hier herum. Kann man das am Abstand zwischen den Fangzähne erkennen? Ich dachte, Marder wären scheu und ließen sich nicht auf ein Kräftemessen mit einer Katze ein?

Gruß,
Eva

Hallo Eva,

Marder und Katzen gehen sich aus dem Weg. Bissverletzungen bei Katzen stammen meist von Artgenossen.

Aus Sicht des Marders ist es auch durchaus vernünftig, sich nicht mit einer Katze anzulegen. Zum einen ist er wesentlich leichter (1,5 bis 2 kg), zum anderen „waffentechnisch“ haushoch unterlegen.
Allein mit den Krallen könnte ihn eine Katze derart verletzen, dass er mit lebensgefährlichen Folgen rechnen müsste.

Um das Ganze etwas anschaulicher zu machen, hab ich ein paar Schädel fotografiert.

Größenvergleich ausgewachsener Steinmarder zu einer weiblichen, eher zierlichen Katze:

http://www.bilder-hochladen.net/files/29a6-1-jpg.html

Von links: Meerschweinchen - Steinmarder - Goldhamster:

http://www.bilder-hochladen.net/files/29a6-2-jpg.html

Gruß

Johnny

Hallo Eva!
Also auch wenn mein Vorredner das praktisch ganz ausschließt, kann ich das nicht mehr zur Gänze ausschließen, dass Marder und Katzen aneinander geraten: Der Kater eines Bekannten starb in Folge eines (nachgewiesenermaßen) Marderbisses, der nicht gleich entdeckt worden ist, an einer Blutvergiftung.
Weiß nicht wer von beiden der Angreifer war, aber anscheinend war es sicher ein Marder, der den Kater „getötet“ hat, wenn auch nur indirekt. Ich für meinen Teil hab heut auch schon argwöhnisch einen Marder beäugt, der durch den Garten geschlichen ist und meinen Kater in helle Aufregung versetzt hat.

Also ich glaube, dass es nicht auszuschließen ist, dass ein Marder, wenn er angegriffen wird, auch mal zurückbeißt. Im Prinzip ist es aber eh egal woher die Wunde stammt, ob fremde Katze oder Marder, beschützen kannst du deine Samtpfote sowieso nicht wirklich, wenn er Freigänger ist. Pfelg ihn gesund und pass gut auf auf ihn :wink:

lg infi

Hallo infi,

Der Kater eines Bekannten starb
in Folge eines ( nachgewiesenermaßen ) Marderbisses, der nicht
gleich entdeckt worden ist, an einer Blutvergiftung.

generell wird, wie gesagt, jeder Marder die Konfrontation mit Katzen nach Möglichkeit meiden, aber ich bezweifle keineswegs, dass ein in die Enge getriebener Marder wild um sich beißt.

Was mich jedoch brennend interessieren würde: Wie kann man, noch dazu an einer älteren Verletzung (da klappt es nicht mal mehr mit einem Gen-Test), den Verursacher nachweisen?

Gruß

Johnny

@ alle
Hallo!
Jonny, sehr beeindruckend, die Bilder! Da sehen ja selbst die Gebisse von Meerschweinchen und Hamster bedrohlicher aus, obwohl, wenn ich sehe, wie exakt die Zähne im Mardergebiss ineinandergreifen und wenn das Tier eine gehörige Angst hat - also, da möchte ich nicht zwischengeraten! Unser Nachbar hat mal einen Marder in einer Lebendfalle gefangen (keine Bange, er ist Jäger und hat ihn in den Wald zurückgebracht), und weil ich noch nie einen von Nahem gesehen hatte, bin ich hingegangen, um einen Blick darauf zu werfen. Ich war sehr beeindruckt. Ich glaube, in der Angst, in der Ausweglosigkeit werden die Tiere regelrecht toll, und da wäre eine Zivilisationskatze :wink: wahrscheinlich gut beraten, die Flucht zu ergreifen.

Übrigens kam am Nachmittag desselben Tages unser Kater Toby angehinkt. Vor drei Wochen vom Auto angefahren, Wirbel verschoben, war es ihm wieder richtig gut gegangen, bis er gestern auf der Flucht vor dem neuen Kater im Revier vermutlich einen unbedachten Sprung gewagt hat. Au wei, er hatte furchtbare Schmerzen. Der Tierarzt wagte nicht einmal, ihn in Narkose zu legen und zu röntgen. Erstmal nur was gegen Schmerzen und die Schwellungen, damit seine „Nerven sich erholen“. Heute ist er auch schon wieder ganz kregel, vielleicht nicht ganz so draufgängerisch wie gewöhnlich. Morgen gehe ich dann zum Röntgen und hoffe, dass der Autounfall ihn nicht auf Dauer zum Invaliden gemacht hat… Wie du sagst, infi, gesundpflegen und aufpassen - aber Letzteres ist bei Freigängern so gut wie unmöglich. Man kann eigentlich nur die Daumen drücken…

Sorry für das lange Geschwafel, wahrscheinlich hätte der TA mir auch was für meine Nerven geben sollen!

Herzliche Grüße,
Eva

Hallo!

Was mich jedoch brennend interessieren würde: Wie kann man,
noch dazu an einer älteren Verletzung (da klappt es nicht mal
mehr mit einem Gen-Test), den Verursacher nachweisen?

Ja, das weiß ich auch nicht so genau, vorallem, weil sie ja erst draufgekommen sind, als di Blutvergiftung den Kater dahingerafft hat. Aber scheinbar war man sich sicher. Ich werd bei unseren bekannten nochmal nachfragen, woher die Sicherheit stammt.
Ich weiß nur, dass danach noch Jagd auf den Mader gemacht wurde um Blutrache zu üben. Falls es euch beruhigt: Sie haben ihn nie gefunden/erwischt.

lg infi

aua
Hallo Eva!
Das tut mir jetzt aber leid für deinen Süßen. Hoff es ist nichts ernstes und er kann bald wieder rumtollen. Unsere kleine hat sich vor ein paar Jahren mal das Kreuzband abgerissen. Nach der OP mussten wir einen Raum „springsicher“ gestalten, damit sie nirgenst draufhüpfen kann und sie musste wochenlang da drin bleiben. Das war rich´tig scheiße, aber jetzt is sie wieder voll hergestellt. Davon abgesehen, dass sie jetzt wieder mit ihrer Hepatitis zu kämpfen hat *seufz*. Tiere sind wie Kinder: Sie machen viel Freude und genau darum auch viele Sorgen. Genau so muss es sein.

Viel Glück euch beiden :smile:
lg infi

Hallo,

hier ist eine Beobachtung, die ich höchstselbst machen konnte:

unsere Katze (Norwegermix, ca 3,5 kg) ist Freigängerin: tags draußen, nachts drinnen. Eines abends rief ich sie und sie kam auch angetrottet. Als sie sich nochmal in der Dukelheit umschaute, erstarrte sie beim Blick auf das Nachbarauto. Wenige Sekunden später schoss sie los unter das besagte Auto, woraufhin auf der anderen Seite seinerseits ein Marder hervorschoss. Sie hat ihn noch ein kurzes Stück verfolgt und ist dann zurückgekommen.

Also: im Normalfall vermeiden Marder den Konflikt mit Katzen (umgekehrt offensichtlich nicht immer). Es ist auch logisch. Der direkte Kampf dürfte mit einiger Wahrscheinlichkeit für den Marder tötlich enden. Die Katze sollte dann aber schnell zum TA wegen der bereits erwähnten Infektionen.

Ich denke, das „Kampfpotential“ eines Marders dürfte gleich - oder etwas unterhalb - dem einer Ratte liegen.

Gruß, Niels

Hallo Jhonny,
ich kann deinem Beitrag hier ehrlich gesagt nicht ganz folgen!

Marder und Katzen gehen sich aus dem Weg. Bissverletzungen bei
Katzen stammen meist von Artgenossen.

Hier gebe ich dir vollkommen recht!

Aus Sicht des Marders ist es auch durchaus vernünftig, sich
nicht mit einer Katze anzulegen. Zum einen ist er wesentlich
leichter (1,5 bis 2 kg), zum anderen „waffentechnisch“
haushoch unterlegen.
Allein mit den Krallen könnte ihn eine Katze derart verletzen,
dass er mit lebensgefährlichen Folgen rechnen müsste.

Das stimmt nicht! Das Gewicht eines Steinmarders sagt lange nichts darüber aus, welche Chancen er im Kampf gegen eine Katze hat!
Ein Steinmarder ist wesentlich wendiger, schneller, sprunghafter. Er hat der „plumpen“ Katze einiges voraus, ist klar im Vorteil.
Übrigens hat ein Marder auch verdammt heftige Krallen, die er aber nicht, wie die Katze, einziehen kann. Und ich kann dir sagen, dass ein Marder das Objekt seiner Begierde regelrecht umklammern kann und dazu weitaus mehr Kraft aufwenden kann als eine Katze.
Ein Marderbiss kann für eine Katze tödlich enden. Marder beißen sich fest und rütteln dann an ihrer Beute… sie tun dies auch zur Verteidigung.

Um das Ganze etwas anschaulicher zu machen, hab ich ein paar
Schädel fotografiert.

Größenvergleich ausgewachsener Steinmarder zu einer
weiblichen, eher zierlichen Katze:

http://www.bilder-hochladen.net/files/29a6-1-jpg.html

Von links: Meerschweinchen - Steinmarder - Goldhamster:

http://www.bilder-hochladen.net/files/29a6-2-jpg.html

Gruß

Johnny

die links habe ich mir nicht angeschaut, mir ist die Größe des Schädels einer Katze und eines Marders bekannt.

Gruß Carina

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Hallo Nils,

leider kann ich Dir hier nicht zustimmen. Es stimmt zwar dass ein Marder (wahrscheinlich Steinmarder) der direkten Konfrontation mit einer Katze aus dem Weg geht, aber nicht weil er unterlegen wäre.

Raubtiere in der freien Wildbahn vermeiden grundsätzlich einen Streit mit anderen Raubtieren, da sie sich keine großartigen Verletzungen ums Überleben leisten können. Es sei denn es handelt sich um Artgenossen die in das eigene Revier eingedrungen sind.

Das eine Katze einem (Stein-)Marder haushoch überlegen wäre -> ist leider eine falsche Theorie. Im direkten Kräftevergleich sind sie sich mindesten ebenbürtig; eine Katze wäre einem Steinmarderrüden sogar unterlegen.

Dabei ist die Kampftaktik beider Arten sehr unterschiedlich. Wollen wir es mal in die Menschenwelt übertragen: Eine Katze kämpft Karate, schnelle kräftige Schläge mit Pfote und Krallen. Sehr effizient zum erlegen von Mäusen und Konsorten. Ein Steinmarder kämpft Judo, enger Körperkontakt mit Halte- und Würgegriffen.

Während die Katze nun zwei-drei Schläge ausgibt - unterwandert der Marder die Angriffe und hängt sich direkt an den Körper der Katze. Beißt sich wenn möglich am Hals der Katze fest und rüttelt und schüttelt was das Zeug hält. Nun… wie soll die Katze nun mit ihren Pfoten diese „beißwütige Klette“ loswerden? Die Pfoten sind auf Entfernungskampf eingestellt und zum Beißen muss sie irdendwie an den Marder, der aber nun direkt unterm Kopf hängt… Ich würde sagen: Eins zu Null für den Marder.

Auch ist ein Marder viel flinker als ein Katze, auch wenn wir schon der Meinung sind dass unsere Katzen sauschnell sind. Irrtum, ein Marder kann schneller sein - nur wir wissen es nicht (lach)

Und der größte Horror für eine Katze ist ein Iltis: der kämpft Sumo und zudem noch entgegen der Genfer Konfession zum Einsatz von chemischen Waffen. Und ich kann sagen: das stinkt widerlich…

Nichts desto trotz ist es aber sehr unwahrscheinlich dass ein Marder an den Verletzungen einer Katze Verantwortung trägt - wahrscheinlich war es ein Kater :wink:

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Hallo Johnny,

ich muß hier Carina Recht geben - ein Marder ist einer Katze nicht unterlegen. Habe schon einen Kommentar bei Nils hinterlegt, der wird so einiges verdeutlichen.

Und wenn mal eine Hauskatze einen Marder jagt - dann wohl eher aus Langeweile oder weil sie es nicht besser weiß :wink:

Bis denne

Hallo Carina,

Hallo Jhonny,
ich kann deinem Beitrag hier ehrlich gesagt nicht ganz folgen!

das tut mir leid - sollte es an mir liegen, sag Bescheid, dann werde ich mich bemühen, mich verständlicher auszudrücken.

Marder und Katzen gehen sich aus dem Weg. Bissverletzungen bei
Katzen stammen meist von Artgenossen.

Hier gebe ich dir vollkommen recht!

… Zum einen ist er wesentlich
leichter (1,5 bis 2 kg), zum anderen „waffentechnisch“
haushoch unterlegen.
Allein mit den Krallen könnte ihn eine Katze derart verletzen,
dass er mit lebensgefährlichen Folgen rechnen müsste.


Ein Steinmarder ist wesentlich wendiger, schneller,
sprunghafter. Er hat der „plumpen“ Katze einiges voraus, ist
klar im Vorteil.

Auf der Flucht ein klarer Vorteil.

Übrigens hat ein Marder auch verdammt heftige Krallen, die er
aber nicht, wie die Katze, einziehen kann. Und ich kann dir
sagen, dass ein Marder das Objekt seiner Begierde regelrecht
umklammern kann und dazu weitaus mehr Kraft aufwenden kann als
eine Katze.

Da kann ich guten Gewissens das Gegenteil behaupten, da ich relativ viel hautnahen Kontakt zu den entsprechenden Tierarten habe. Die Krallen von Marder und Iltis sind harmlos im Vergleich zu Katzenkrallen, die Körperkräfte, selbst in Grenzsituationen, nicht vergleichbar.

Ein Marderbiss kann für eine Katze tödlich enden. Marder
beißen sich fest und rütteln dann an ihrer Beute… sie tun
dies auch zur Verteidigung.

Ich kann dir versichern, es gibt keine Stelle an der Katze, an der sich der Marder festbeißen könnte, ohne mit sämtlichen Krallen der Katze bearbeitet zu werden - glaub mir, die pflückt ihn sich vom Hals.

Diese „Kehlbisstechnik“ funktioniert gut bei den schockempfindlichen Beutetieren der Marder, im Kampf gegen die Katze kommt er damit nicht weit.

Größenvergleich ausgewachsener Steinmarder zu einer
weiblichen, eher zierlichen Katze:

http://www.bilder-hochladen.net/files/29a6-1-jpg.html

Von links: Meerschweinchen - Steinmarder - Goldhamster:

http://www.bilder-hochladen.net/files/29a6-2-jpg.html

die links habe ich mir nicht angeschaut, …

Das ist schade, ich hatte mir extra solche Mühe gemacht, in der Hoffnung das Ganze anschaulich und verständlich zu gestalten…

Gruß

Johnny

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Hallo Thomas,

Das eine Katze einem (Stein-)Marder haushoch überlegen wäre
-> ist leider eine falsche Theorie. Im direkten
Kräftevergleich sind sie sich mindesten ebenbürtig; eine Katze
wäre einem Steinmarderrüden sogar unterlegen.

„Grau, teurer Freund, ist alle Theorie …“ :wink:.
Da ich sowohl mit Katzen als auch mit Iltissen, Mardern, Wieseln u. a. gerade auch in Paniksituationen zu tun habe, in denen die Tiere hemmungslos ihre Waffen- und Kampftechniken einsetzen, kann ich guten Gewissens behaupten, dass Marder und Iltis für Katzen keine ernst zu nehmenden Gegner sind (weder technisch noch kraftmäßig) - unabhängig davon, dass normalerweise schon gar kein Interesse besteht sich zu bekämpfen.

Dabei ist die Kampftaktik beider Arten sehr unterschiedlich.
Wollen wir es mal in die Menschenwelt übertragen: Eine Katze
kämpft Karate, schnelle kräftige Schläge mit Pfote und
Krallen. Sehr effizient zum erlegen von Mäusen und Konsorten.
Ein Steinmarder kämpft Judo, enger Körperkontakt mit Halte-
und Würgegriffen.

Menschliche Kampftechniken sind, im Gegensatz zu den Kampftechniken der Katze, nicht so mein Revier. Ich kann dir aber versichern, dass es nicht möglich ist, eine Katze an einem Punkt (ob Kehle oder woanders) so zu fixieren, dass sie den Aggressor nicht mit ihren Krallen erwischt - und entsprechend zurichtet. Es sei denn, der Gegner wäre waffen- und kräftetechnisch so ausgelegt, dass er die Katze schnell außer Gefecht setzen kann (z.B. erfahrene Hunde).

Dieses Festbeißen und Schütteln funktioniert gut bei den schockempfindlichen Beutetieren von Marder u. Co., bei ihnen tritt der Tod allerdings i.d.R. nicht durch die Schwere der beigebrachten Verletzung, sondern durch Versagen des Kreislaufs ein.

Während die Katze nun zwei-drei Schläge ausgibt - unterwandert
der Marder die Angriffe und hängt sich direkt an den Körper
der Katze. Beißt sich wenn möglich am Hals der Katze fest und
rüttelt und schüttelt was das Zeug hält. Nun… wie soll die
Katze nun mit ihren Pfoten diese „beißwütige Klette“
loswerden?

Die „Klette“ pflückt sie sich vom Hals …

Die Pfoten sind auf Entfernungskampf eingestellt
und zum Beißen muss sie irdendwie an den Marder, der aber nun
direkt unterm Kopf hängt… Ich würde sagen: Eins zu Null für
den Marder.

Glaub mir, die Krallen der Katze sind nahkampftauglich.

Auch ist ein Marder viel flinker als ein Katze, auch wenn wir
schon der Meinung sind dass unsere Katzen sauschnell sind.
Irrtum, ein Marder kann schneller sein - nur wir wissen es
nicht (lach)

Ich schon :wink:)

Und der größte Horror für eine Katze ist ein Iltis: der kämpft
Sumo …

Wie gesagt, mit menschlichen Kampftechniken kenn ich mich nicht gut aus, bei Sumo würde ich aber eher an den Dachs als an den Iltis denken :smile:

… und zudem noch entgegen der Genfer Konfession zum Einsatz
von chemischen Waffen. Und ich kann sagen: das stinkt
widerlich…

Nichts desto trotz ist es aber sehr unwahrscheinlich dass ein
Marder an den Verletzungen einer Katze Verantwortung trägt -
wahrscheinlich war es ein Kater :wink:

Das denke ich doch auch.

Für die Katze ist es ja eigentlich egal, wer ihr die Verletzung beigebracht hat. Ich finde es nur schade und auch gefährlich, wenn den noch nicht ausgerotteten Beutegreifern allerhand an Schandtaten und Gefährlichkeit angedichtet wird. Bei den großen Raubtieren haben Schauermärchen nicht unerheblich dazu beigetragen, dass sie bis zur Ausrottung verfolgt wurden.

Fast täglich erlebe ich, wie Besitzer gebissener Katzen regelrecht darum flehen, dass man ihren Verdacht bestätigt, ihr Liebling sei von einem Marder gebissen worden. Warum das so ist, müsste man die Psychologen fragen - vielleicht ist es „ehrenhafter“ von einer wilden Bestie verletzt zu werden als von einer stinknormalen Katze?

Jedenfalls genieße ich (v.a. nächtliche) Wildtierbeobachtungen von „Laien“ mit äußerster Vorsicht - ansonsten würde ich mich wahrscheinlich bei Dunkelheit nicht mehr aus dem Haus trauen :smile:.

Einen schönen Abend

Johnny

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Tiere sind wie Kinder: Sie machen viel Freude und genau darum
auch viele Sorgen. Genau so muss es sein.

Und so isses auch! Das Röntgen gestern hat gezeigt, dass die Wirbelsäule in Ordnung ist, ein Wirbel hat aber einen feinen Haarriss, der zum Glück den Nervenkanal nicht erreicht. Arzt meint, dass muss ein heftiger Schlag gewesen sein (Auto?) und höllische Schmerzen bereitet haben. Kater kann das bestätigen! Weil er sich nicht anfassen lassen wollte, kein Wunder nach den letzten beiden schmerzhaften Arztbesuchen, musste man ihn zum Röntgen in Narkose legen. Das war 17.30Uhr gestern und er läuft immer noch herum wie ein Schlafwandler, was mir neue Sorgen bereitet…

Viel Glück euch beiden :smile:

Danke Dir, und ich wünsche Dir und deinen „Kindern“ auch alles Gute!
Liebe Grüße,
Eva

Einen wunderschönen Guten Morgen :wink:

Ich bin leider ein wenig enttäuscht über die voran gegangen Zeilen, versuche aber dennoch die Thematik sachlich zu behandeln.

In erster Linie fühlt sich wohl jeder verletzt, wenn ich seine geliebte Katze im Thema Kampfkraft, Überlegenheit usw. herunterstufe. Aber man sollte die Augen vor der Realität nicht verschließen.

Den meisten Menschen sind Frettchen ein Begriff und verwechseln sie häufig mit wilden Iltissen. Sie sind klein, haben eine langgezogene Körperform und alles was dem ähnlich aussieht wird in den gleichen Topf geworfen. Ob es nun ein Stein- oder Baummarder ist, ein Iltis oder ein Wiesel - es sind eben halt alles Marder.

Das es aber auch unter Mardern große Unterschiede gibt wird meistens übersehen.

Meine Anekdoten im Bezug auf die Kampfsportarten sollten lediglich einem Unerfahrenen verdeutlichen wie verschiedene Carnivoren ihre Jagd- und Kampftechniken einsetzen.

Beginnen wir einmal mit dem Iltis. Er sollte einer Katze nicht gefährlich werden? Diese Frage kann ich mit einem klaren Nein beantworten. Er mag zwar vielleicht ein paar Hiebe abbekommen - aber der Aufbau seiner fettgepolsterten Haut und der dichten Unterwolle hinterlassen bei einem Hieb einer Katze nur leichte Kratzer, gefährlich wird es nur im Bereich der Ohren, Augen und Nase - was ihn dann aber noch viel agressiver werden läßt. Sein Biß ist kraftvoll und zermalment (nageln). Er klammert sich zwar nicht an seinem Opfer fest, bleibt aber in ihm verbissen bis es sich nicht mehr rürt.

Eine Katze hingegen benutzt zu 80% ihrer Attacken die Krallen. Ausschlaggebend ist hier Anvisierung des Ziels und die Geschwindigkeit des Schlages. Sie holt aus und schlägt blitzschnell mit der Pfote zu. Geschwindigkeit und Masse ergeben eine hohe kinetische Energie die in Verbindung mit ausgefahrenen Krallen große Verletzungen verursachen.
Ziele direkt am Körper können nur ungenau fixiert werden, folglich ist die Trefferwahrscheinlichkeit um einiges geschrumpft. Auch fehlt es im direkten Nahkampf an genügend Platz um ausholen zu können.

Der Steinmarder ist in der Kategorie Nahkampf schon ein Kraftpacket, geübt durch anhaltende Revierkämpfe mit seinen Artgenossen. Sein Biß ist sehr kraftvoll und schüttelnd. Er tötet bei gleich großen/größeren Tieren nicht durch „Schockschütteln“ sondern durch zerlegen der Aterien und Nerven und durch Abwürgen. Wie sollte er denn sonst eine Ratte oder ein Kaninchen in der gleichen Gewichtsklasse totrütteln können?
Selbst dem „Klammern“ ist für einem Gegner nur schwer zu entkommen. Er könnte förmlich um eine Katze herum klettern ohne das sie ihn abgeschüttelt bekommt. Selbst die Hinterläufe kann er zu diesem Zweck nach hinten wegdrehen. (Ich habe noch nie eine Katze eine Rauhputzwand hinnauf klettern sehen, dafür aber Baum- und Steinmarder häufig)
Denn Fang kann er bis auf 6 cm öffnen - dieses reicht für die Luftröhre einer Katze völlig aus, geschweige die in unmittelbarer Nähe liegenden Halsschlagadern.
So kann ich wohl mit Sicherheit behaupten, dass ein Iltis oder ein Steinmarder eine potenzielle Bedrohung für eine Katze sein könnte.

Ach ja, von einem Wiesel hatte ich eigentlich nicht gesprochen. Aber um es nebenbei zu erwähnen: Der Fang eines Wiesels reicht nicht aus um einer Katze ernsthaften Schaden zuzufügen - er flüchtet getreu dem Motto: „Der Klügere gibt nach“

Nun zu dem Punkt meiner Sachkenntnis: Ich betreibe Feldforschung und Telemetrie-Untersuchungen im Rhein-Nahe-Raum und Aufzucht von wilden Mardern (mit Wildkatzen und Füchse sind es die einzigsten Raubsäuger in der deutschen Fauna, Luchse und Wölfe mal außer acht gelassen). Zu meinem derzeitigen Bestand zählen momentan ein Steinmarder und ein Iltis. Aber die Zeit der vermeidlichen Findlinge fängt ja jetzt wieder an. Folglich handelt es sich bei meiner Person leider nicht um einen nächtlichen Wildtierbeobachter oder deiner Aussage nach um einen „Laien“.

mfg :wink:

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Hallo Thomas,

Ich bin leider ein wenig enttäuscht über die voran gegangen
Zeilen, versuche aber dennoch die Thematik sachlich zu
behandeln.

ich verstehe nicht ganz, warum du dir auf den Schlips getreten fühlst, es war ganz und gar nicht meine Absicht, persönlich zu werden.

In erster Linie fühlt sich wohl jeder verletzt, wenn ich seine
geliebte Katze im Thema Kampfkraft, Überlegenheit usw.
herunterstufe. Aber man sollte die Augen vor der Realität
nicht verschließen.

Es geht hier nicht um die Kampfkraft meiner Katze, die du herunterstufst. Ich zweifle auch nicht an deiner Erfahrung mit Mardern, Iltissen u.a. Wildtieren.

Ich versuche es mal anders: Da ich sowohl mit Mardern, Iltissen, Frettchen u.s.w. als auch mit nicht handzahmen Katzen hantiere, ist mein persönlicher, sicherlich subjektiver Eindruck der, dass eine sich wehrende Katze einem sich wehrendem Steinmarder sowohl kräfte- als auch waffentechnisch überlegen ist (und - um zum ursprünglichen Thema zurückzukommen - es daher höchst unwahrscheinlich ist, dass die besagte Katze von einem Marder gebissen wurde).

… Folglich handelt es sich bei meiner Person
leider nicht um einen nächtlichen Wildtierbeobachter oder
deiner Aussage nach um einen „Laien“.

Warum leider? Ich bedauere das absolut nicht, hab dich damit auch gar nicht gemeint.
Gemeint waren jene, die Marder und andere heimische Raubtiere verteufeln aufgrund dessen, was sie zu wissen oder beobachtet zu haben glauben, um diese „Bestien“ dann guten Gewissens verfolgen zu können (klang ja auch hier im Thread an -> „…nachweislich vom Marder gebissen…“ etc.).
Erst neulich hab ich buchstäblich „fünf vor zwölf“ einen Steinmarder aus einer Falle geholt und ihm den Wassertod erspart (um zwölf kam der Ehemann zur Mittagspause u. hätte ihn ertränkt).

Ich möchte nochmal betonen, mir ist es keineswegs wichtig, ob und wie sich Marder und Katzen in einer Kampfarena verletzen würden. Es geht mir lediglich darum, gegen kursierende Schauermärchen anzugehen und so vielleicht dem einen oder anderen Wildtier das Leben zu retten.

Ein schönes Wochenende

Johnny

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sehr interessant…
…was da an Infos gekommen ist - alles schon in meinem Archiv verstaut :smile:

Linchen geht es inzwischen wieder gut, Täter ist nach aller Wahrscheinlichkeit der neue schwarze „aktive“ Kater, der die Gegend vollstänkert - in jeder Beziehung :smile:

Ich habe seit 30 Jahren Katzen, zwar nicht professionell, nur auf Haustierbasis, konnte aber auch einige Erfahrungen sammeln. Ohne Kampfkraft Katze vs. Marder abwägen zu wollen: Auch ich habe die Katzenkrallen immer für die Waffe der Wahl gehalten, bis mich eine Katze - blinder, zeckenverseuchter Streuner, den ich an mein mitleidiges Herz drücken wollte - mal gebissen hat. Das ging durch und durch und loslassen wollte sie auch nicht. Gab eine stattliche Entzündung, die mir lange zu schaffen gemacht hat! Unser Linchen hat ein wirklich dichtes, dickes Fell, trotzdem sind die Katerzähne tief ins Fleisch gedrungen, konnte ich sehen, als der TA sondiert hat - also dass Katzenbisse zu vernachlässigen sind, ist ein Irrglaube. Auch Katzen „schlingen“ sich z. B. um blöde hingehaltene Besitzerarme, die sie in Transportkörbe befördern wollen, und haben die hässliche Angewohnheit, mit den Hinterbeinen wild zu scharren und zu kratzen. Katzenhätschler wie ich haben ihre Pelznase garantiert noch nie so *richtig* wütend oder in blinder Panik gesehen - was die Schmuser dann mit ihren vier bekrallten Pfoten und den Fangzähnen anrichten können, mag auch einen Marder beeindrucken. Mir ist es lieber, wenn sich alle aus dem Weg gehen und Konfrontationen vermeiden - live & let live. Hoffentlich kapiert das auch der olle Kater, der unser Linchen immer in den Hintern beißt!

:wink:))
Eva