Billige Krankenversicherung - gibts Nachteile?

Hallo Experten!
Ich überlege, zu einer billigeren Krankenversicherung zu wechseln. Die fangen bei 11,2% an (Mobil Oil BKK), jetzt zahle ich 13,7% (TK).
Gibt es irgendwelche Nachteile, wenn man bei so einer Billigkasse versichert ist?!
Mir ist bekannt, daß einige Kassen Naturheilverfahren bezahlen, obwohl sie das nicht müssten - das meine ich hier aber nicht. Ich denke viel mehr an Ärzte, die vielleicht lieber mit einer „großen“ (und teuren) Kasse abrechnen als mit einer kleinen BKK.
Was habt ihr da für Erfahrungen gemacht?!

Schon mal Danke für eure Antworten!

cu Jörg

Hallo!

So billig sind die ja auch wieder nicht.Wenn man sich mal ansieht
dass ja vor allem junge,gesunde(=billige)und gut verdienende
Leute abgeworben werden ist klar dass die es sich leisten koennen
weniger Beitrag zu fordern.Allerdings ist es soweit ich weiss
auch ueblich dass die Beitraege dann mit erhoehtem Risiko,also
wenn du aelter wirst,kreftig anziehen.Frau und Kind kosten
sowieso extra.Ob die wirklich billig sind siehst du erst wenn
du mal eine Rechnung ueber 10 Jahre aufstellst.Wenn sie dann
immer noch deutlich billiger ist dann kannst du wechseln,ansonsten
wuerde ich es lassen.

MfG

Merias

Moin, Jörg!

Was mein „Vorredner“ schon sagte ist schon richtig: Preisvergleich nicht nur für den Moment, sondern für längerfristig aufstellen. Sofern das geht; in 10 Jahren ändert sich ja viel. Aber zumindest mit den aktuellen Werten sollte man das mal durchrechnen …
Nachteile gibt´s eigentlich nicht, da sog. Pflichtleistungen von allen Kassen erfüllt werden müssen. Solltest Du „besondere“ Wehwehchen haben, frag bei der potentiellen Kasse vorher nach (z.B. dauerhaft einzunehmende Antiallergika, Akupunktur, usw.).

Gruß
Vince.

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hallo Merias
Du verwechselst GKV mit PKV!
Hier wurde nur nach der GKV gefragt. Und hier gibt es außer dem Beirag so gut wie keinen Unterschied.

So billig sind die ja auch wieder nicht.Wenn man sich mal
ansieht

11,2 % ist sehr preiswert.

dass ja vor allem junge,gesunde(=billige)und gut verdienende
Leute abgeworben werden ist klar dass die es sich leisten
koennen

Das ist aber nicht zum Schaden desjenigen, der in so eine BKK wechselt. Denn der Beitrag hat nicht mit dem Alter zu tun. Bei der GKV errechnet sich der Beitrag aus dem Einkommen.

weniger Beitrag zu fordern.Allerdings ist es soweit ich weiss
auch ueblich dass die Beitraege dann mit erhoehtem Risiko,also
wenn du aelter wirst,kreftig anziehen.

Das stimmt nicht bei der GKV und auch nicht bei der PKV

Frau und Kind kosten
sowieso extra.

Nein, bei den Kassen (AOK, BKK, Ersatzkassen) gibt es vorerst noch die Familienversicherung.

Ob die wirklich billig sind siehst du erst wenn
du mal eine Rechnung ueber 10 Jahre aufstellst.

Auch falsch. Ob 1 Jahr oder 100, wenn die Kasse 11.2% nimmt, sind das auch nur 11,2%. Die Medikamentenzuzahlung usw. sind überall gleich. sollte aber eime Kasse den Beitrag anpassen… na dann wechsele doch einfach! Gibt dann genügend, die nur darauf warten, dass Du kommst.

Wenn sie dann
immer noch deutlich billiger ist dann kannst du
wechseln,ansonsten
wuerde ich es lassen.

Grüße
Raimund

Ich meine keine Privatversicherungen!
Hi,
erst mal Danke für eure Antworten. Damit keine Mißverständnisse aufkommen:

Ich meine KEINE Privatversicherungen!

Die Mobil Oil ist z.B. eine BKK, wo ich meine Familienmitglieder mitversichern kann, der Beitrag berechnet sich aus dem Bruttoeinkommen und dem Beitragssatz (z.Zt. 11,2%) - der kann natürlich steigen, aber ich kann dann auch wieder zu einer günstigeren Kasse wechseln.

Ich warte auf weitere Meinungen :smile:)

cu Jörg

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hallo Jörg,
wechsele in die günstigste Kasse, die Du finden kannst. Die Unterschiede sind rein wissenschaftlicher Natur. So zahlt die eine (vorerst noch) Akkupunktur, die anderen nicht. Doch 95 % der Leistungen sind gleich.
Frage die zukünftige Kasse, ob sie in absehbarer Zeit den Beitrag erhöhen muss (Stukturausgleich…)Wenn nein, geh rein. Erhöht sie den Beitrag, kannst Du in die nächste wechseln. Musst halt 18 Monate bei der Aushalten. Doch eine Kasse, die 11,2% nimmt, wird nie auf 14,5 % erhöhen!
Grüße
Raimund

Leider ja
Moin Jörg,

ja, leider gibt es Nachteile. Es stimmt zwar, daß die Kassenleistungen im Grunde überall gleich sind, die Ärzte rechnen allerdings wirklich lieber mit den Königskassen wie TK, Barmer, etc. ab.

Ich bin vor einigen Jahren auch zu einer BKK gewechselt und plötzlich redete mein Hausarzt nur noch über Geld und wie wenig er doch bei den BKKs bekäme. Konkret verweigerte er mir eine bestimmte Untersuchung, weil es sich für ihn nicht rechnen würde. Natürlich so formuliert, daß es juristisch nicht angreifbar ist, aber der Tenor war klar.

Ich habe den Raffzahn zwar in den Wind geschossen, aber was hilft´s? Vertrauen ist die grundlegende Voraussetzung für eine Arzt-Patienten-Beziehung und diese Basis ist leider für alle Zeiten und für alle Ärzte zerstört. Die Crux an der Sache ist halt, daß Du als Patient nicht wirklich weißt, welche Behandlung sinnvoll ist, so daß das Argument der Einklagbarkeit von Leistungen leider auch nicht zieht.

Hier in Berlin fand letztes(?) Jahr übrigens ein regelrechter Krieg gegen Bkkler statt (sehr langes Warten, herablassende Behandlung, etc.)

So ungern ich das sage, aber wenn Du nicht zu den Glücklichen gehörst, die ihre Ärzte aus dem Freundeskreis rekrutieren, kannst Du Dir bei den Bkks einfach nicht sicher sein.

Gruß Dirk

zum Glück: nein!
hallo Dirk

ja, leider gibt es Nachteile. Es stimmt zwar, daß die
Kassenleistungen im Grunde überall gleich sind, die Ärzte
rechnen allerdings wirklich lieber mit den Königskassen wie
TK, Barmer, etc. ab.

Die BKK´s sind teilweise kulanter als die AOK. Diese und die Ersatzkassen sind nur im Beitrag Königskasse.

Ich bin vor einigen Jahren auch zu einer BKK gewechselt und
plötzlich redete mein Hausarzt nur noch über Geld und wie
wenig er doch bei den BKKs bekäme. Konkret verweigerte er mir
eine bestimmte Untersuchung, weil es sich für ihn nicht
rechnen würde. Natürlich so formuliert, daß es juristisch
nicht angreifbar ist, aber der Tenor war klar.

Diese Ärzte wollten von Dir eine Zuzahlung herausschinden.

Ich habe den Raffzahn zwar in den Wind geschossen, aber was
hilft´s? Vertrauen ist die grundlegende Voraussetzung für eine
Arzt-Patienten-Beziehung und diese Basis ist leider für alle
Zeiten und für alle Ärzte zerstört. Die Crux an der Sache ist
halt, daß Du als Patient nicht wirklich weißt, welche
Behandlung sinnvoll ist, so daß das Argument der
Einklagbarkeit von Leistungen leider auch nicht zieht.

Die ganzen Kassen zahlen dem Arzt eine Pauschale, die etwa dem 1,5-fachen Satz der GOÄ entspricht. Bei Gerätemedizin sogar noch weniger. Hier sind die Ärzte (zum Glück nicht alle) gerne zur schwarz/weiss Malerei bereit. Um dann evtl. den Patienten (Kunden) dazu zu veranlassen, einzelne Behandlungen oder gar alle privat abzurechnen. Das wird dann mit dem 2,3 -fachen Satz der GOÄ gemacht…manchmal sogar zum Höchstsatz (3,5) der GOÄ.
Diese linken Vögel sollten eigentlich veröffentlicht werden.

Hier in Berlin fand letztes(?) Jahr übrigens ein regelrechter
Krieg gegen Bkkler statt (sehr langes Warten, herablassende
Behandlung, etc.)

So ungern ich das sage, aber wenn Du nicht zu den Glücklichen
gehörst, die ihre Ärzte aus dem Freundeskreis rekrutieren,
kannst Du Dir bei den Bkks einfach nicht sicher sein.

Das halte ich absolut für falsch!
Gut (oder besser: schlecht), Du hast hier schlechte Erfahrung gemacht. Doch das sind Ausnahmen. Wie gesagt, die Leistungen sind bei den BKK´s identisch und in Kleinigkeiten sogar besser.
Ließ mal hier im Archiv dazu nach. Es sind genügend Stimmen, die genau das Gegenteil sagen.
Grüße
Raimund

… oder doch?
Hallo Raimund,

zu den Detailfragen (Abrechnungssatz, etc.) kann ich als Patient leider nichts sagen, aber das interessiert mich auch nicht. Also, hier in diesem Rahmen zwar schon, aber nicht, wenn ich meinem Arzt gegenüber sitze.

Gut (oder besser: schlecht), Du hast hier schlechte Erfahrung
gemacht. Doch das sind Ausnahmen.

Nein, leider nicht. Ging damals auch groß durch die Presse. Ich habe Dir mal einen Link rausgesucht:

http://www2.tagesspiegel.de/archiv/2000/11/26/ak-be-…

Ein Einzelfall war es also mit Sicherheit nicht, eher schon ein organisierter Streik und da kommt mir nun mal die Galle hoch.

Gruß Dirk

hallo Dirk,
Das war vor über einem Jahr. Und so viel ich weiß, auch nur in einzelnen Regionen.
So wie ich informiert bin, erhalten die Ärzte von den BKK die gleiche Behandlungspauschale, wie von den etablieten.
Doch eines muss man zu der Berliner Ärztehanmdlung sagen: wenn die Patienten nicht gekuscht hätten, sondern dem Arzt „eine auf´s Maul“ (im übertragenen Sinne natürlich) gegeben hätten, wären solche Vorkommnisse damals Einzelfälle gewesen. Ich hätte meinen Arzt sehr deutlich zurechtgestoßen. So, wie ich ihm sehr deutlich meine meinung sagte, als er mich eine 3/4 Stunde im wartezimmer hat sitzen lassen. Er machte das dann nie mehr wieder. Ich bin schließlich sein Arbeitgeber. Ich zahle. Nicht er! Wenn mich mein automechaniker frech angeht, dann wechsele ich die Werkstatt. Und überlege, ob ich mich bei der Automarke, die er vertritt über sein Benehmen beschwere. Beim Arzt die Ärztekammer.
Aber dass Dir da die Galle überläuft, kann ich sehr gut verstehen. Dem Arzt hätte ich wahrscheinlich die Krawatte enger gebunden.

Grüße
Raimund

1 Like

Hallo Raimund,

fuer jemanden, der einen Arzt mit einer Autowerkstatt vergleicht
(siehe oben) hast Du recht - immer die günstigste Kasse
suchen.
Es ist heute nicht mehr primär wichtig welche Leistungen
man wo bekommt, wer krank ist und bestimmte Leistungen
benötigt, den sehen alle Kassen sowieso lieber gehen als
kommen, da sind alle gleich, sogar die PKV`s bilden da keine
Ausnahmen - also zählt nur noch der Beitrag und sonst nix ???

Vielleicht sind die alle falsch gestrickt, aber wieso
kommt es nur, dass immer mehr Leute, die vor einigen Jahren
in die BKK´S abgewandert sind bei uns plötzlich auf der
Matte stehen und wieder Mitglied werden wollen, und dies
trotz eines Beitragsunterschiedes von bis zu 3,3%-Punkten ??

Und weisst Du, was die Leute antworten ???
was nützt ein geringer Beitrag wenn der Service nicht stimmt,
wenn ich nur eine Nummer bin - bei Euch kann ich sogar vor der
Arbeit persönlich vorbeikommen, ich kenne eure Mitarbeiter
seit Jahren und Eure Auskünfte waren immer korrekt und
schnell.
Ich könnte noch stundenlang so weiter argumentieren,
aber das lass ich lieber

Gruss

Günter

Hallo Jörg,

die Sache ist so: Die Einzelleistung wird von der BKK genauso bezahlt wie von einer richtigen Kasse. Viel Geld ist das jedoch nicht, es reicht oft nicht mal zur Deckung der Unkosten. Der eigentliche Verdienst der Ärzte beruht auf vierteljährlich gezahlten Kopfpauschalen. Und hier zahlen die BKKs entscheidend weniger.

Das ganze ist also sehr geschickt gemacht: Die Leistung an isch bezahlt man, der Arzt hat also keinen Grund, dieselbige dem Patienten vorzuenthalten. In der Zeit jedoch, wo der Arzt für den Patienten da ist, arbeitet er im wesentlichen umsonst.

Sicher brauchen wir an dieser Stelle nicht darüber zu diskutieren, daß das so nicht gehen kann. Keiner bracht umsonst zu arbeiten, nur weil der Patient durch den Wechsel zur BKK ein paar Pfennig sparen kann.

Geradezu unverschämt finde ich in diesem Zusammenhang die gelegentlich geübte Behauptung, die Ärzte suchten nur nach Vorwänden, um Leistungen den Patienten privat in Rechnung zu stellen. So etwas zeugt bestenfalls von einer gewissen Sachunkenntnis.

Alles hat nun mal seinen Preis - gerade in der Medizin. Ich würde als Praxisinhaber dem Patienten die Sachlage erklären und ihn ganz direkt bitten, sich besser zu versichern oder den Arzt zu wechseln. Die Wartezimmer sind ohnehin schon überfüllt.

Oliver

hallo Günter
erst mal: ich will Deine DAK nicht schlecht machen. Klar hat eine Kasse, die in ganz deutschland 1000 Filialen hat (habe ich über- oder untertrieben?) einen Besuchervorteil. Doch ist das für mich kein Grund eine Kasse zu wählen. Ich war lange Zeit bei Deiner Konkurrenz (BEK) versichert. Ich habe nie die Filiale besucht. Was soll ich da? Was ich wissen will, kann ich am Telefon erfragen. Ok, ich kenne von den BKKs nur eine etwas näher: die Mann und Hummel in Ludwigsburg. Doch hier kann ich sagen: Topp Service und sehr freundlich am Telefon. Ach ja, mit der BKK KM (stimmt der Name? bin zu faul nachzusehen) hatte ich vor einigen Tagen für einen meiner Kunden auch zu tun. Ebenfalls äußerst freundlich, kooperastiv und schnell. Also, warum soll man dann 3,3% mehr bezahlen? Klar, wer gerne spazieren geht und sich in Kassengebäuden rumdrücken will für den ist die alte Form besser. Doch von den medizinischen Leistungen? Fast vollkommen identisch. Und das zählt bei mir.

fuer jemanden, der einen Arzt mit einer Autowerkstatt
vergleicht
(siehe oben) hast Du recht - immer die günstigste Kasse
suchen.

Wo ist der Unterschied? Beide kurieren eine Maschine: der Arzt den Menschen, der Automechaniker das Auto. Der Unterschied liegt in der Ausbildung und im Verdienst. Früher sagte man: die Autohändler sind die modernen Rosstäuscher…heute kann amn sehr viele Ärzte auch dazu zählen… Auf alle Fälle verlange ich von beiden optimale Arbeit und mir gegenüber Freundlichkeit. Ich muss das meinen Kunden gegenüber auch bringen. Er zahlt, also gibt er an, wie´s laufen soll. Und er will gute Arbeit. Ich rwagiere sauer, wenn gepfuscht wird oder eine Werkstatt (oder Arzt) glaubt für nicht geleistete Arbeit Geld von mir zu kassieren.

Es ist heute nicht mehr primär wichtig welche Leistungen
man wo bekommt, wer krank ist und bestimmte Leistungen
benötigt, den sehen alle Kassen sowieso lieber gehen als
kommen, da sind alle gleich, sogar die PKV`s bilden da keine
Ausnahmen - also zählt nur noch der Beitrag und sonst nix ???

Das war nu reine Rethorik. Denn ob der Kunde in der DAK ist oder in der BKK Mobiloil ist von der Leistung unerheblich. Wenn er dringend jemanden braucht, der ihn öfters am Händchen nimmt, dann soll er eine Eurter Kassen nehmen. Diesewr Service muss bezahlt werden. Wer aber nur eine Behandlung seiner Krankheit haben will, ist bei der BKK genauso gut aufgehoben. Dafür hat der Gesetzgeber gesorgt. Hier muss ich sagen: leider! besser wäre es, die Kassen dürften im großem Stil ihre Leistungen selbst bestimmen. Dann wäre echter Wettbewerb angesagt. Vielleicht hätte dann die DAK die besseren Karten! Warum nicht? Wer leisdtung wünscht, soll dann dafür bezahlen.
Nur: z.Zt. ist es von der med. Leistung unerheblich, welche Kasse er wählt. Das soll nicht heißen, dass die teueren schlechter wären. Absolut nicht. Nur, s.o.

Vielleicht sind die alle falsch gestrickt, aber wieso
kommt es nur, dass immer mehr Leute, die vor einigen Jahren
in die BKK´S abgewandert sind bei uns plötzlich auf der
Matte stehen und wieder Mitglied werden wollen, und dies
trotz eines Beitragsunterschiedes von bis zu 3,3%-Punkten ??

Du, das habe ich mich auch schon oft gefragt! Wäre ich nicht Privat versichert, ich wäre schon lange in der BKK

Und weisst Du, was die Leute antworten ???
was nützt ein geringer Beitrag wenn der Service nicht stimmt,
wenn ich nur eine Nummer bin - bei Euch kann ich sogar vor der
Arbeit persönlich vorbeikommen, ich kenne eure Mitarbeiter
seit Jahren und Eure Auskünfte waren immer korrekt und
schnell.

Wie bei den BKKs auch. Zumindest die, die ich kenne. Mag es welche geben, die man meiden sollte. Doch das merkt man schon bei der telefonischen Anfrage.

Ich könnte noch stundenlang so weiter argumentieren,
aber das lass ich lieber

Bisher fand ich kein überzeugendes Argument für die teueren Kassen.
Aber was soll´s: die Leute waren schon immer ängstlich vor Veränderungen. Und je älter sie sind, desto ängstlicher werden sie. Das ist ja unter anderem Euer Problem: die „risikobereiten“ Jungen wechseln in die günstigen, die „schlechten Risiken“ bleiben bei Euch. Ergebnis: höhere Kosten, höhere Beiträge.
Wäre es möglich, bei Euch Kassen einen ähnlichen Wettbewerb aufzubauen, wie bei den Privaten, dann wäre das Gefüge vermutlich anders.
Grüße
Raimund
noch was: ich bin der festen Überzeugung, wenn die Patienten wie bei den Privaten die Rechnung des Arztes erhalten würden, würde die Kostenlawine ein Schneeball.

Keine Angst …
… ich bin ihm schon gehörig auf die Füße getreten. Er kann mir jedenfalls seitdem nicht mehr in die Augen schauen, wenn wir uns auf der Straße begegnen.

Trotzdem machst Du es Dir mit Deinem Wunsch nach einem Patientenaufstand etwas zu leicht. Um nur mal ein Beispiel zu nennen: Das alte Muttchen, das Zeit ihres Lebens die Ärzte als Autorität angesehen hat, wird wohl nicht zu solch Aufmüpfigkeit in der Lage sein. Ähnliche, mit der Muttermilch aufgesogene Obrigkeitshörigkeit findet man quer durch alle Alters- und Gesellschaftsschichten.

Grundsätzlich gebe ich Dir natürlich Recht: Die Macht liegt beim Patienten. Aber das wissen wir ja auch hinsichtlich unserer Eigenschaft als Konsument und nutzen es nicht.

Gruß Dirk

Hallo Oliver,

Der eigentliche Verdienst der Ärzte beruht
auf vierteljährlich gezahlten Kopfpauschalen. Und hier zahlen
die BKKs entscheidend weniger.

Weniger ist doch aber nicht nichts, oder?

Das ganze ist also sehr geschickt gemacht: Die Leistung an
isch bezahlt man, der Arzt hat also keinen Grund, dieselbige
dem Patienten vorzuenthalten. In der Zeit jedoch, wo der Arzt
für den Patienten da ist, arbeitet er im wesentlichen umsonst.

Meiner Kenntnis nachsind aber gerade viele Leute BKK versichert, die eben auch gerade mal selten zum Arzt gehen, weil sie eben keine Zeit haben, sich dort hin zu setzen. Zur Leistungserbringung gehört jedoch auch die Beratung und die wird bei der PKV definitiv separat gezahlt und bei der GKV ist die glaube in den Zahlungen eingepreist.

Sicher brauchen wir an dieser Stelle nicht darüber zu
diskutieren, daß das so nicht gehen kann. Keiner bracht
umsonst zu arbeiten, nur weil der Patient durch den Wechsel
zur BKK ein paar Pfennig sparen kann.

Das nicht, da gebe ich dir recht. Aber wie gesagt, weniger ist nicht nichts.

Geradezu unverschämt finde ich in diesem Zusammenhang die
gelegentlich geübte Behauptung, die Ärzte suchten nur nach
Vorwänden, um Leistungen den Patienten privat in Rechnung zu
stellen. So etwas zeugt bestenfalls von einer gewissen
Sachunkenntnis.

Mit Unkenntnis würde ich dies eher weniger bezeichnen.
Nur wo wir beim Thema sind, die Leistung sagtest du doch selber, bekommt er bezahlt. Warum also diese mit dem 2,3 ggf. gar 3,5fachen Satz abrechnen?
Was du meinst, ist eben die Zeit drumherum. Und sicher bin ich mir nicht, aber ich zweifel an, dass die Beratungszeit alleine durch die Kopfpauschale in der GKV beglichen werden soll.

Alles hat nun mal seinen Preis - gerade in der Medizin. Ich
würde als Praxisinhaber dem Patienten die Sachlage erklären
und ihn ganz direkt bitten, sich besser zu versichern oder
den Arzt zu wechseln. Die Wartezimmer sind ohnehin schon
überfüllt.

Die Leistungen, die gezahlt werden, schreibt das SGB vor, somit spielt es von daher keine Rolle, von wem die Leistung erbracht wird. Daher kann es für mich nur uninteressant sein, ob der Arzt eine hohe oder eine geringe Fallpauschale bekommt.
Habe ich Extrawünsche, so bin ich mir darüber im Klaren und zahle diese. Aber sonst nicht.

Würdest du als Arzt diesen Wunsch an mich herantragen, dann würde ich deinem Wunsch gerne befolgen.

In diesem Sinne…

Gruß
Marco

Hi Dirk,

nur diese Muttermilchmenschen wechseln ja nun auch aufgrund der Obrigkeitshörigkeit selten in eine BKK :wink:

Gruß
Marco

Der Nachteil an den BKK´s ist, Du wisst nicht wie lange Sie Ihren günstigen Beitragssatz halten. Ich war früher selber Mitglied der Securvita BKK, die auf 12,9% erhöht hat.Mitlerweile bin ich zum http://www.big-direkt.de gewechselt. Die haben seit Jahren einen Beitrag von nur 12,1%, und bieten Dir die gleichen Leistungen wie die anderen gesetzlichen Krankenkassen auch. Zusätzlich bieten Sie die ebenfalls die Naturheilverfahren wir Akupunktur unbd homöopathische Medizin. Es ist davon auszugehen, das die BIG-Direkt auch weiterhin Ihren günstigen Beitragssatz halten wird. Außerdem kannst Du die 24 std. unter einer kostenlosen Hotline anrufen.

Ein weitere Nachteil ist,dass Du nach dem neuen Gesetz Du 18 Monate in den neuen Krankenversicherung bleiben.Wenn Du also nicht weisst ob die Mobil Oil BKK nicht nächstes Jahr auf 14% anzieht, würde ich mich lieber auf Erfahrungswerte und auf einen seit 5 Jahren stabilen Beitragssatz verlassen.

Gruß

Lars

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Marco,

Weniger ist doch aber nicht nichts, oder?

Folgendes: Schon heute verdient mein Hausazt weniger als ich, wenn ich bei Mercedes als ungelernter Arbeiter im Akkord einen Monat lang durcharbeite. Wenn Du dem jetzt noch sagst, einsfuffzig sei doch besser als gar nichts, so wird er das vermutlich als blanke Unverschämtheit auffassen und Dir raten, die Praxis umgehend zu verlassen.

Eine Praxis, die ausschließlich BKK-Versicherte im Patientenstamm hat, ist nun mal wirtschaftlich nicht überlebensfähig. Denke doch allein mal an die sechs- bis siebenstelligen Investitonskosten, die ja auch irgendwann einmal erwirtschaftet sein müssen.

Zur Leistungserbringung gehört jedoch auch die Beratung und die
wird bei der PKV definitiv separat gezahlt und bei der GKV ist
die glaube in den Zahlungen eingepreist.

Allein schon dieses: Wie auch immer die Beratung gelagert ist, die Fixkosten übersteigen in dieser Zeit die Einnahmen. Dreimal darfst Du raten, warum nach Arztbesuchen so viele Fragen offen bleiben, die dann unter anderem hier im Forum gestellt werden.

Meiner Kenntnis nachsind aber gerade viele Leute BKK
versichert, die eben auch gerade mal selten zum Arzt gehen,
weil sie eben keine Zeit haben, sich dort hin zu setzen.

Da es ja um die Kopfpauschalen geht, ist es eben völlig egal, wie oft man zum Arzt geht. Auch beim Normalversicherten ist das egal. Das ist ja eben der Sinn der Sache: Man soll kein Geld damit machen können, indem man den Patienten öfters einbestellt, als daß es eigentlich notwendig wäre. Man kann ja nicht damit rechnen, daß das dann jemand so ausnutzt wie die BKKs. So unverblümt muß man erstmal sein.

Würdest du als Arzt diesen Wunsch an mich herantragen, dann
würde ich deinem Wunsch gerne befolgen.

Ich würde Dir ja sogar wünschen, daß Du einen Arzt findest, der noch BKK-Patienten nimmt, allerdings wirst Du logischerweise nicht lange Deine Freude an ihm haben, da er früher oder später seine Praxis schließen wird müssen. Müßtest ihn also dazu bringen, nur Dich und keine anderen BKKler zu nehmen.

Nochmal: BKK-Patienten kann man nur deshalb behandeln, weil Normalversicherte das fehlende Praxiseinkommen kompensieren. Ich bin daher nicht nur als Mediziner, sondern auch als Versicherungsnehmer ob der BKKs verärgert. Sie nutzen eine Lücke im System und verhalten sich damit im Endeffekt parasitär.

Anders betrachtet: Wenn wir nur BKKs hätten, so hätten diese die gleichen Tarife wie die die normalem Versicherungen heute, sonst gäbe es irgendwann nur noch Ärzte, die von ihrem abbrennenden Eigenkapital leben, und wer kann das schon.

Also: Versichere Dich lieber so, daß Du Dich weder vor dem Arzt noch vor Deinen Mitpatienten genieren mußt :wink:

Oliver

BKK-Pauschale
Hallo Oliver,

auf der Webseite der BKK Mann+Hummel gefunden (gesucht weil ich Deine Argumentation nicht so durchgehen lassen wollte ohne mich zu vergewissern):

"Die Kopfpauschale, welche die BKK MANN+HUMMEL … bezahlt beträgt ca. 840,00 DM pro Kopf/Jahr. Sie liegt damit über dem bundesweiten Durchschnitt von ca. 800,00 DM.

Da jede der „etablierten“ Kassen sofort wild aufheulen würde, wenn das nicht stimmt und dort geschrieben steht, gehe ich davon aus, das die Angabe stimmt.
Daraus folgt aber zwingend, das Deine BKK-Argumentation zumindest nicht flächendeckend standhält.

Gruß,
Micha

Hallo Jaku,

die Tatsache, daß man auf der Website extra auf eine „korrekte“ Kopfpauschale hinweist, zeigt ja, daß bei den anderen Versicherern der Hase ganau dort im Pfeffer liegt.
Wenn Mann + Hummel genauso entlohnt wie andere Kassen, so stellt sich die Frage, wie sie dennoch günstiger sein kann. Trickreich sind die Herren von den BKKs ja.

Daß die Spielräume insgesamt nicht besonders groß sind, zeigt ja die Homogenität der Beitragssätze unter den Gesetzlichen. Wer unter diese Marge sinkt, muß irgendwo sparen, entweder zu Lasten von Arzt oder Patient. Und man erzähle mir nicht, daß die Kassen als erstes bei sich selbst sparen, wie zum Beispiel in der Verwaltung.

Oliver