Helium und ..?

Hallo,

ich hab gestern bei TV-Total einen Kerl gesehen, der mit Helium und noch einem Gas herumexperimentiert hat und damit Stimmen entweder ganz hoch oder ganz tief gemacht hat - um es banal auszudrücken.

Jedenfalls find ich das recht cool und würds gern selbst mal probieren, aber vorher noch einige Fragen:

a) is das eh nicht gefährlich? Der Chemiker hat einen Handstand gemacht, weil das Gas damit nicht gefährlich sein würde???

b) wo bekomm ich Helium u.ä. her? Kann man das vielleicht selbst herstellen? Ich weiß, Helium is ein Element, aber das andere?

Vielen Dank für eure Mühe

Jerry

Hallo,

ich hab gestern bei TV-Total einen Kerl gesehen, der mit
Helium und noch einem Gas herumexperimentiert hat und damit
Stimmen entweder ganz hoch oder ganz tief gemacht hat - um es
banal auszudrücken.

a) is das eh nicht gefährlich? Der Chemiker hat einen
Handstand gemacht, weil das Gas damit nicht gefährlich sein
würde???

Ranga Jogeshvar (hmm, der nachname, seht mal drüber weg, ob der nun stimmt oder nicht!) benutze Schwefelhexaflurid. Die Giftigkeit dieses Stoffes hab ich nicht nachgeschaut, aber nach der Erklärung in der Sendung besteht durchaus eine gewisse giftigkeit, ich denke in diesem Fall, liegt sie einfach darin, daß SF6 schwerer als Luft ist, damit also Platz in der Lunge beansprucht. Darum hat er wohl dann den Handstand gemacht, damit das schwerere Gas leichter aus der Lunge entweichen kann.

b) wo bekomm ich Helium u.ä. her? Kann man das vielleicht
selbst herstellen? Ich weiß, Helium is ein Element, aber das
andere?

Gabs erst kürzlich eine Diskussion, wo man Helium für Luftballons herbekommt. Ob du an SF6 rankommst weiß ich nicht.

gerhard

Helium ist völlig ungefährlich, da es inert ist,also nicht reagiert.
Helium kann man nicht einfach selbst herstellen, Du kannst es bei der Firma Linde bestellen, ist aber teuer.
Das andere Element war wahrscheinlich Wasserstoff, bewirkt eine tiefe Stimme.
MfG
Roberto

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Hallo,

ich hab gestern bei TV-Total einen Kerl gesehen, der mit
Helium und noch einem Gas herumexperimentiert hat und damit
Stimmen entweder ganz hoch oder ganz tief gemacht hat - um es
banal auszudrücken.

Jedenfalls find ich das recht cool und würds gern selbst mal
probieren, aber vorher noch einige Fragen:

a) is das eh nicht gefährlich? Der Chemiker hat einen
Handstand gemacht, weil das Gas damit nicht gefährlich sein
würde???

b) wo bekomm ich Helium u.ä. her? Kann man das vielleicht
selbst herstellen? Ich weiß, Helium is ein Element, aber das
andere?

Lieber „PantherX“,

Der Effekt ist dadurch zu erklären, daß die Schallgeschwindigkeit in Helium eine andere ist als in Luft.
Die Heliumatome geraten viell eichter in Schwingungen als die deutlich schwereren Stickstoff- und Sauerstoffmoleküle der Luft.
Geringere Masse heißt hier: höhere Frequenz, das erklärt die „Micky-Maus-Stimme“. Für einen einmaligen gag würde ich einfach irgendwo einen Luftballon kaufen, der offensichtlich schwebt, die Füllung ist nämlich Helium. Eine ganze Flasche kann teuer werden, mal beim örtlichen Gashandel nachfragen.

Zum SF6: Es ist in etwa so reaktionsträge wie Stickstoff, damit halte ich die Gefahr für relativ gering. Die recht schweren Moleküle bewirken die tiefe Stimme. Der Handstand war wohl mehr ein Gag: Ich würde die Lungen einfach durch ein paar tiefe Atemzüge freispülen. Sicher ist SF6 käuflich, aber wohl nur beim Fachhandel für Spezialgase in Laborflaschen. Stell´ Dich schon mal auf etliche Hundert Mark ein.
Ob Wasserstoff den gleichen Effekt hat bezweifele ich sehr, die Moleküle sind ebenfalls sehr leicht (siehe Tabelle unten)
Außerdem ist er mit Luft in weiten Mischungsgrenzen sehr explosiv. ich würde dringend von Wasserstoff abraten.

GRUNDSÄTZLICH: Alle genannten Gase unterhalten die Atmung nicht, das heißt sie wirken erstickend. Vor wiederholter Verwendung in kurzen Zeitabständen ist abzuraten.

„Molekülgewichte“ (der Chemiker mag sich mit Grausen wenden, aber ich wollts eben einfach machen !) der genannten Substanzen:
Wasserstoff H2: 2
Helium He: 4
Sauerstoff O2: 32
Stickstoff N2: 28
Schwefelhexafluorid SF6: 146

Gruß

Bernd

Das andere Element war wahrscheinlich Wasserstoff, bewirkt
eine tiefe Stimme.

Wasserstoff würde eine noch höhere Stimme bewirken als Helium, weil er nur die halbe Dichte hat. Außerdem wäre es viel zu gefährlich - ein Funke und der arme Ranga wäre explodiert.

Schwindelgefuehle
Tach Jerry,

um welche Gase es sich handelte weisst du ja schon
Wasserstoff und Helium hohe Stimme

SF6 tiefe Stimme.

Das Problem beim Helium ist, dir wird nach mehrmaligem einatmnen schwindelig (habs selber schon ausprobiert*g*), das liegt daran, dass das der Gasaustausch in der Lunge (CO2 gegen O2) „gestoert“ wird.
Helium geht naemlich auch mit ins Blut (Taucher sollten darueber bescheid wissen).
Wenn Du es aber nur so 2-3 mal hintereinander machst ist das kein Problem, ansonsten ist es naemlich ungiftig.
Bei SF6 ist Giftklassen frei.

Preise SF6 Zylinder mit 4,75 kg 1700 DM
Helium. Druckdose (11bar Druck) 1 Liter 53.10 (Ventil teuer ca. 300 DM)

ciao slam

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Zweimal der gleiche Gedanke zur gleichen Zeit – Hallo Bruder im Geiste… :smile:

Bernd

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Sicher?
Ich meine mich erinnern zu wollen, daß in einer Vorlesug der Assistent Wasserstoff nahm und dann mit tiefer Stimme sprach. Aber vielleicht täusche ich mich auch.

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Es ist durchaus wahrscheinlich, daß die tiefe Stimme mittels SF6 „produziert“ wurde. Eine andere Möglichkeit ist Lachgas (N2O wenn ich mich nicht täusche). Das bekommt man recht einfach und billig in den Schlagoberskapseln. Allerdings ist von einer intensiven Anwendung dringend abzuraten, Lachgas wurde früher (heute auch noch?) als Narkosemittel verwendet und ruft entsprechende Wirkung (Schwindelgefühl, Benommenheit,…) hervor.

Martin

Hallo Roberto,

Sicher?

MrStupid hat recht.

Die Schallgeschwindigkeit in Gasen berechnet sich durch Wurzel(1.4 x Druck / Dichte). (Der Faktor 1.4 ist eine adiabatische Korrektur). Da die Dichte proportional zur Molekülmasse ist, ist bei kleiner Molekülmasse die Schallgeschindigkeit invers proportional zur Wurzel der Molekülmasse größer.

Größere Schallgeschwindigkeit c bedeutet natürlich auch eine größere Schallfrequenz. Bei konstanter Wellenlänge (Resonanzraum z.B. im Mund/Kehlkopf) ist wegen c = lambda x Frequenz die Schwingungsfrequenz der Schallwellen höher. Beim Wasserstoff beträgt die Schallgeschwindigkeit ungefähr 1200-1500 m/s. Das ist 4-5 mal höher als in Luft und daher wird auch die Stimmfrequenz um ungefähr 2 Oktaven höher liegen.

Markus.

Sicher?
Ich meine mich erinnern zu wollen, daß in einer Vorlesug der
Assistent Wasserstoff nahm und dann mit tiefer Stimme sprach.
Aber vielleicht täusche ich mich auch.

Ich kenn’s mit Helium und Argon !

MfG Peter(TOO)

Huhu!

Wasserstoff würde eine noch höhere Stimme bewirken als Helium,
weil er nur die halbe Dichte hat. Außerdem wäre es viel zu
gefährlich - ein Funke und der arme Ranga wäre explodiert.

Wirklich? Wir haben mit Wasserstoff damals in der Schule (mangels Helium) ausprobiert, wie das mit der Stimmveränderung ist…laut Lehrer völlig unegfährlich…

Bine *die nicht explodiert ist :smile:*

Hallo Bine,

da kann man nur sagen - Glück gehabt!

Wasserstoff explodiert zwar in der Regel tatsächlich nicht, aber er brennt beim geringsten Anlaß - also wären heftige Verbrennungen durchaus „drin“ gewesen mit ein bißchen Pech…

Von sowas sollte man die Finger lassen, zumal als Lehrer, wenn man für die Unversehrtheit seiner Schüler auch noch verantwortlich ist.

Gruß, Kubi
*derdemLehrergernenochnachträglichdieLevitenlesenwürde*

Hallo Kubi,

Wasserstoff explodiert zwar in der Regel tatsächlich nicht,
aber er brennt beim geringsten Anlaß - also wären heftige
Verbrennungen durchaus „drin“ gewesen mit ein bißchen Pech…

Naja, ganz so schlimm ist der „böse“ Wasserstoff auch nicht. Wie bei allesn brennbaren Substanzen braucht auch der Wasserstoff eine Zündquelle, um sich zu entzünden. Aufgrund seiner hohen Diffusionsgeschwindigkeit verteilt er sich aber in der Regel so schnell, daß ein zündfähiges Gemisch garnicht erst gebildet wird (vorausgesetzt, du öffnest keine Wasserstoffflasche in einem luftdicht verschlossenen Raum :smile:)

Von sowas sollte man die Finger lassen, zumal als Lehrer, wenn
man für die Unversehrtheit seiner Schüler auch noch
verantwortlich ist.

Ein gewisses Risiko ist natürlich vorhanden. Wenn man sich dessen aber bewusst ist, und sinnvolle Schutzmaßnahmen ergreift, passiert auch nichts. Ich halte es nicht für sinnvoll, komplette Risikovermeidung zu betreiben, dann verliert man irgendwann das Gefühl für die Gefahr und kann gefährliche Situationen nicht mehr richtig einschätzen. Feuerwehrleute üben schließlich auch nicht „kalt“.

Gruß Florian

Gruß, Kubi
*derdemLehrergernenochnachträglichdieLevitenlesenwürde*

1 Like

Aufgrund
seiner hohen Diffusionsgeschwindigkeit verteilt er sich aber
in der Regel so schnell, daß ein zündfähiges Gemisch garnicht
erst gebildet wird

Um den gewünschten Effekt zu erzielen muß man aber so viel von dem Zeug einatmen, daß man das zündfähige Gemisch in der Lunge hat. Wenn es sich dabei entzündet, dann war das der letzte Atemzug.

Ich halte es nicht für
sinnvoll, komplette Risikovermeidung zu betreiben, dann
verliert man irgendwann das Gefühl für die Gefahr und kann
gefährliche Situationen nicht mehr richtig einschätzen.

Wer Schüler Wasserstoff atmen läßt hat das Gefühl für die Gefahr bereits verloren.

Hi,

Um den gewünschten Effekt zu erzielen muß man aber so viel von
dem Zeug einatmen, daß man das zündfähige Gemisch in der Lunge
hat. Wenn es sich dabei entzündet, dann war das der letzte
Atemzug.

Nach zwei Atemzügen solltest Du bereits mehr als 75% Wasserstoff in der Lunge haben. Wenn Du natürlich ein Platinnetz in der Luftröhre hast, oder ein Feuerzeug im Kiefer, ist Schicht im Schacht. Aber ich denke, das trifft nur auf einen geringen Teil der Menschheit zu (~ 0%).

Wer Schüler Wasserstoff atmen läßt hat das Gefühl für die
Gefahr bereits verloren.

Nö.
Gruß, Florian

1 Like

Nach zwei Atemzügen solltest Du bereits mehr als 75%
Wasserstoff in der Lunge haben.

Und was ist, wenn der Wasserstoff wiewder ausgeatmet wird? Bleibt er ewig über der oberen Explosionmsgrenze von 75% oder fällt er mit einem Atemzug unter die untere Explosionsgrenze von 4%? Es ist wohl eher anzunehmen, daß es mehre Atemzüge dauert, bevor man aus der Gefahrenzone raus ist.

Wenn Du natürlich ein
Platinnetz in der Luftröhre hast, oder ein Feuerzeug im
Kiefer, ist Schicht im Schacht. Aber ich denke, das trifft nur
auf einen geringen Teil der Menschheit zu (~ 0%).

Wozu Platinnetze oder Feuerzeuge im Kiefer? Das Gemisch kann ohne weiteres von Außen gezündet werden und dazu genügt bereits eine winzige statische Entladung. Wegen der hohen Geschwindigkeit der Radikalkettenreaktion wird die Flamme dann bis in die Lunge zurückschlagen.

Hallo Florian,

Naja, ganz so schlimm ist der „böse“ Wasserstoff auch nicht.

Stimmt. Flüssiggase sind sehr viel unangenehmer.

Wie bei allesn brennbaren Substanzen braucht auch der
Wasserstoff eine Zündquelle, um sich zu entzünden.

Ach ne? Allerdings ist seine Zündenergie so niedrig, daß eine solche fast immer zu finden ist.

Aufgrund

seiner hohen Diffusionsgeschwindigkeit verteilt er sich aber
in der Regel so schnell, daß ein zündfähiges Gemisch garnicht
erst gebildet wird (vorausgesetzt, du öffnest keine
Wasserstoffflasche in einem luftdicht verschlossenen Raum :smile:)

Und woher kommen dann die Wasserstoffbrände beim Öffnen von Gaszylindern? Die Reibung beim Ausströmen reicht, wenn man unvorsichtig ist, nämlich bereits aus.

Ein gewisses Risiko ist natürlich vorhanden. Wenn man sich
dessen aber bewusst ist, und sinnvolle Schutzmaßnahmen
ergreift, passiert auch nichts.

Na ja, das ist bei solchen Versuchen aber nicht mehr gegeben.

Ich halte es nicht für

sinnvoll, komplette Risikovermeidung zu betreiben, dann
verliert man irgendwann das Gefühl für die Gefahr und kann
gefährliche Situationen nicht mehr richtig einschätzen.

Das stimmt nicht. Du solltest wann immer möglich versuchen, das Risiko so weit wie nur irgend möglich zu reduzieren. Bei solchen Spielchen wie bewußt H2 einatmen würde Dir die Berufsgenossenschaft in einer firma sofort auf die Finger klopfen - wenn nicht schon der sicherheitsingenieur Dich gleich für einen Rausschmiß vorschlüge.

Feuerwehrleute üben schließlich auch nicht „kalt“.

Die sind auch keine Schüler und sorgen dafür, daß keine „Laien“ dabei sind. Und auch die atmen nicht freiwillig Rauch ein oder latschen ohne Schutzkleidung in die Flammen.

Gruß Kubi