Ambulante Reha nach Kreuzband-OP

Hallo zusammen,

nach einer Kreuzband-OP (vordere Kreuzbandplastik) hat mir mein Chirurg dringend dazu geraten o.g. Antrag zu stellen.

Dazu gab er mir einen Vordruck für die Krankenkasse, fügte aber gleichzeitig hinzu, dass nicht die Kranken- sondern die Rentenversicherung (RV) für diesen Fall zuständig ist.

Nach einigem Hin- und Her habe ich mir dann selbst von der RV solch einen Antrag abgeholt (zuschicken per Post dauert bei denen 10-12 Tage - das war nämlich mein erster wohl zu naiver Versuch an diesen Antrag zu kommen). Diesen Antrag habe ich dann mit den notwendigen Formularen ausgefüllt bzw. ausfüllen lassen (Arzt-Befunde von Arzt ausgefüllt, Bericht der Krankenkasse über Leistungen der letzten Jahre). Um sicherzugehen, dass alles vollständig ist, habe ich den Antrag selbst bei der RV abgegeben, damit die gute Frau gleich nochmal kurz auf Vollständigkeit prüfen kann. Soweit, so gut.

Nun bekam ich letzte Woche einen Bescheid, dass der Antrag abgelehnt wurde:

„[…] ist unsere Zuständigkeit nicht gegeben. Bei den möglicherweise in Betracht kommenden Leistungen handelt es sich nicht um Leistungen zur Teilhabe im Sinne des Neunten Buches Solzialgesetzbuch (SGB IX).“

Darüber hinaus bestehe nach „eingehender Prüfung“ auch kein Reha-Bedarf. Es wurde nur darauf hingewiesen, dass evtl. Leistungen der Krankenkasse in Betracht kommen könnten.

Nach einem Anruf bei der RV Bund in Berlin bekam ich nun diese für mich unglaubliche und in meinen Augen sogar unverschämte Antwort (freies zitat):

„Einen direkten Grund für die Ablehnung kann ich in unseren Unterlagen nicht finden. Jedoch: Es handelt sich doch nur um eine vordere Kreuzband-OP/ -plastik. Dafür ist der RV-Träger nicht zuständig, da Sie ja nicht behindert sind. Dazu müsste ihnen z.B. ein Arm fehlen.“ Nach Nachfrage, wieso mich dann mein Chirurg und auch die Krankenkasse an die RV verwiesen haben:

„Da hat Ihr Arzt keine Ahnung - vielleicht fachlich, aber nicht was Reha-Anträge angeht.“ (Dazu sei bemerkt, dass ich die OP abulant bei einem renomierten Knie-Spezialisten habe durchführen lassen!)

Ich kenne ja mittlerweile schon viele Behörden, aber so etwas ist mir noch nicht untergekommen! Oder bin ich für diese Logik ein zu pragmatischer Mensch und rege mich unberechtigterweise auf ???
Komischerweise hat mein Schwager letztes Jahr nach gleicher OP eine Reha bei der RV bewilligt bekommen…

Vielen Dank im Voraus und Gruß,
Marco