Hallo,
in den einzelnen Kulturen ist diese Frage ganz unterschiedlich gehandhabt worden.
Gewaschen haben sich die Menschen nun schon immer - in der Steinzeit wohl nur um Parasiten loszuwerden und den Insektenstichen Kühlung zu verschaffen…
Man erkannte bald, dass das „Abschrubben“ der Haut, den Schmutz besser entfernte, die Haut erfrischte (nämlich durchblutete) und einen sehr sauberes Gefühl hinterließ (Peeling).
In der Jungsteinzeit entdeckte man in Nord- und Mitteleuropa die reinigende Wirkung des Seifenkrauts. Die Seifenkrautwurzel produziert nämlich Saponione und funktioniert ähnlich wie „moderne“ Seifen.
In anderen Gegenden (Sumer) entdeckte man das mit Fett vermischte Asche eine Waschwirkung erzielt - der Vorläufer unserer heutigen Seifen.
In Asien (China, Indien) wusste man zur gleichen Zeit schon von der Reinigungswirkung der Waschnüsse.
Wo keine Seifen zum Einsatz kamen wurde umso kräftiger geschrubbt - mit Bimsstein, Sand und Öl, Schwämmen oder Sisal (Mittelamerika).
Interessanterweise entdeckten sehr viele Völker unabhängig voneinander die „Seife“ - in unterschiedlichen Formen, immer aber mit der gewünschten Reinigungswirkung.
Körperpflege scheint ein Grundbedürfnis des Menschen zu sein.
Manche Kultur zog das eine Reinigungsmittel dem anderen vor. So verteufelten die Römer anfänglich die Seife und bevorzugten die Sand/Öl Methode.
Die Wikinger(Skandinavier) und Nordrussen genossen umso lieber eine gemeinsame Reinigung in der Sauna.
Überhaupt waren Schwitzbäder mit anschließendem Schrubben und Baden sehr beliebt. Auch sie entwickelten sich unabhängig voneinander.
So reinigte man sich z.B. auch in Rom, in Japan und ebenfalls bei den nordamerikanischen Indianern.
Haare wurde eher selten gewaschen. Häufig wurden sie geflochten, geschoren oder mit Fett eingerieben.
Reinigung erfuhren sie beim Ganzkörperbad oder im Regen.
Kopfmassagen, Kämmen und entlausen war verbreitet. Es linderte sicherlich den Juckreiz…
Erst spät begann man sie gezielt mit Wasser und Seife zu waschen.
Manche Völker waschen sich bis heute gar nicht. So reiben sich die Himba in Namibia ihr Leben lang mit Fett und Tonerde ein. Das Haar wird geflochten und ebenfalls gefettet.
Die Himba leiden nicht unter Hautkrankheiten oder anderen „Folgeerkrankungen“ des Nicht-waschens.
Ihr Reinigungsbedürfnis wird durch das ständig neue massieren und reiben der Haut und des Kopfes gestillt - sie sind sehr sauber.
Erkrankungen gibt es nur durch übermäßiges Waschen - so wie momentan in den Industrieländern praktiziert.
Hier wächst die Anzahl der Hautkrankheiten und Allergien ständig.
Die Biologie des Menschen stammt aus der Steinzeit - sie ist nicht konzipiert für die Flut an Wasser, Seifen, Deos und Waschmitteln die hier seit etwa 50 Jahren auf sie einprasselt…
Ich hoffe damit konnte ich die vielen schönen Beiträge der anderen User noch etwas ergänzen…
Es grüßt herzlich
Yvisa