Automatische Lüftung - viele Fragen

Hallo!

Wir leben in einem Haus aus den 60er Jahren.
Letztes Jahr hat das Dach eine Aufsparrendämmung erhalten. Dieses Jahr soll es munter weiter gehen: Neue Fenster, Keller trockenlegen und dämmen, neue Fenster, Fassadendämmung. All dies soll das Haus auf einen vernünftigen Stand der Wärmedämmung bringen. Wir haben einen Architekten zur Hand, der ein Einergiespargutachten gemacht hat und die Kfw soll auch mit ins Boot.
Nun vertraue ich dem Architekten, aber eben nicht blind, deshalb möchte ich mich gern selbst ein wenig schlau machen.

Ich kann mir vorstellen, dass ein komplett gedämmtes und dichtes Haus ein etwas merkwürdiges Klima bekommt. Wir lüften zwar regelmäßig und „auf Durchzug“, aber die ernsthaften Empfehlungen sind -realistisch gesehen- kaum zu erreichen. Grob habe ich mich schon über Vor- und Nachteile informiert, bin mir aber über Kosten und Rentabilität und konkrete Ausführung völlig unsicher.

Die Heizungsanlage (ölbetrieben) ist jetzt nicht so der Brüller, aber zu neu (2005), um schon ausgetauscht zu werden. Außerdem betreiben wir einen Kachelofen mit Warmluftschächten durchs ganze Haus.

Ein paar konkrete Fragen:
Ist es möglich, die Rohre evtl. in der Außendämmung (14cm oder 16cm) verschwinden zu lassen? Oder unter dieser in die Wand zu stemmen, um keine Kältebrücken zu bauen?

Bad und Küche sind ja die Orte, an denen Luft abgesaugt werden soll. Blöderweise liegen diese Räume an diagonal entgegengesetzen Plätzen im Haus. Wie kann das gehandhabt werden?

Wie wird das mit Dunstabzugshaube und Kachelofen gehandhabt?

Übern Daumen gepeilt: Was wird das wohl kosten?

Ist eine Wärmerückgewinnung in jedem Fall sinnvoll/rentabel?
Muss in jeden Raum ein „Wandventil“ zur Frischluftzufuhr? Regeln dafür, wo diese angebracht werden sollten? Gibt es auch Fenster, die das übernehmen können? Zieht es dann nicht im ganzen Haus?
Wie wird die Verteilung zwischen den Räumen gewährleistet? Durch undichte Türen? Lüftungsspalten oder -gitter?

Wird die Lautstärke an den Geräten realistisch angegeben oder sind die lauter als erwartet?

Viele viele Fragen. Es gibt ja jede Menge Seiten zum Thema, vielleicht kennt jemand eine, die meine Fragen gezielt beantwortet?

Eigene Erfahrungen und Tipps am Rande werden gern angenommen.
Danke Euch schonmal
Grüße
kernig

Hallo!

Moin kernig!
Ich habe selbst keine solche Anlage und habe selbst auch noch keine eingebaut (bin ja auch ‚Funkenklempner‘ und kein Lüftungsbauer). Daher kann ich dir auch nur eine Teilantwort geben, aber vielleicht hilft dir das ja auch schon…

Wir leben in einem Haus aus den 60er Jahren.
Letztes Jahr hat das Dach eine Aufsparrendämmung erhalten.
Dieses Jahr soll es munter weiter gehen: Neue Fenster, Keller
trockenlegen und dämmen, neue Fenster, Fassadendämmung. All
dies soll das Haus auf einen vernünftigen Stand der
Wärmedämmung bringen.

Na, ihr seid ja gut dabei! Wenn ihr euer Haus fertig habt, könnt ihr gerne bei mir weiter machen ;o)

Wir haben einen Architekten zur Hand,
der ein Einergiespargutachten gemacht hat und die Kfw soll
auch mit ins Boot.

Immer ein guter Anfang!

Nun vertraue ich dem Architekten, aber eben nicht blind,
deshalb möchte ich mich gern selbst ein wenig schlau machen.

Auch gut gedacht, Architekten gibt es viele, aber richtig gute sind nicht allzu leicht zu finden (fairnesshalber muss ich jetzt aber auch erwähnen, dass das leider auf viele Branchen zutrifft).

Ich kann mir vorstellen, dass ein komplett gedämmtes und
dichtes Haus ein etwas merkwürdiges Klima bekommt. Wir lüften
zwar regelmäßig und „auf Durchzug“, aber die ernsthaften
Empfehlungen sind -realistisch gesehen- kaum zu erreichen.

Auf alle Fälle!!! Deshalb sind automatische Lüftungsanlagen ja auch so wichtig - auch meiner Meinung nach kannst du in einem derart gut gedämmten Haus gar nicht gegenan lüften!

Grob habe ich mich schon über Vor- und Nachteile informiert,
bin mir aber über Kosten und Rentabilität und konkrete
Ausführung völlig unsicher.

Ist ja auch ein sehr komplexes Thema.

Die Heizungsanlage (ölbetrieben) ist jetzt nicht so der
Brüller, aber zu neu (2005), um schon ausgetauscht zu werden.
Außerdem betreiben wir einen Kachelofen mit Warmluftschächten
durchs ganze Haus.

Das „Problem“ mit der zu neuen Heizung habe ich auch, aber der Ofen ist doch schon mal eine gute Voraussetzung!

Ein paar konkrete Fragen:
Ist es möglich, die Rohre evtl. in der Außendämmung (14cm oder
16cm) verschwinden zu lassen? Oder unter dieser in die Wand zu
stemmen, um keine Kältebrücken zu bauen?

In die Wand wäre wohl die schlauere Wahl, da ihr dadurch nicht die effektive Dämmstärke beschneidet. Der durch das Stemmen verloren gehende Wärmedämmwert der originalen Wand ist gegenüber der Dämmung das kleinere Übel. Aber vielleicht gibt ja noch alternative Wege für die Rohre (eventuell noch einzuziehende angehängte Decken o.ä.)?

Bad und Küche sind ja die Orte, an denen Luft abgesaugt werden
soll. Blöderweise liegen diese Räume an diagonal
entgegengesetzen Plätzen im Haus. Wie kann das gehandhabt
werden?

Das kann man eigentlich nur beurteilen, wenn man vor Ort ist. Ideal wären wie gesagt, abgehängte Decken, in denen man neben den Rohren z.B. auch noch eine Menge Elektroleitungen verstecken könnte, denn bei dem von euch betriebenen Sanierungsumfang sollte auch an eine Neuinstallation der Elektrik gedacht werden, wenn es sich noch um die Originalstrippen aus den 60ern handelt!

Wie wird das mit Dunstabzugshaube und Kachelofen gehandhabt?

Die werden wohl jeweils mir einer eigenen Zuluftführung ausgestattet werden, beim Kamin würde das auch für eine sauberere Verbrennung sorgen und damit auf alle Fälle Sinn machen. Und je nach räumlicher Verteilung von Ofen und Abzugshaube wird dir dein zuständiger Schornsteifegermeister sagen können, inwieweit die Abzugshaube über eine eigene/zusätzliche Frischluftversorgung verfügen muss oder ob eine Verriegelung der Haube ausreicht, z.B. mit einem Fensterkontakt, der nur bei geöffnetem Fenster einen Betrieb der Haube zulässt.

Übern Daumen gepeilt: Was wird das wohl kosten?

Da hab ich keine Ahnung von, sorry!

Ist eine Wärmerückgewinnung in jedem Fall sinnvoll/rentabel?

Sinnvoll schon, aber ob sich das rentiert, kann man wohl ohne das Gesamtbild der Anlage zu kennen, nicht im Vorwege beantworten. Die Frage sollte dir die ausführende Fachfirma aber beantworten können.

Muss in jeden Raum ein „Wandventil“ zur Frischluftzufuhr?

In den Häusern mit Lüftungsanlage, die ich kenne (sind aber zugegebenermaßen nicht viele), existiert in jedem Raum eine Zuluftöffnung, auch im Treppenhaus und in wenig genutzten Abstellräumen. Diese sind tlw. mit Bewegungsmelder ausgestattet, so dass nur bei akuter Benutzung die Lüftung läuft.

Regeln dafür, wo diese angebracht werden sollten?

Sorry, kein Plan und ich will nichts Falsches sagen…

Gibt es auch Fenster, die das übernehmen können?

Sicherlich gibt es so etwas, aber ob das nicht unnötig teuer wird? So schlimm sehen die Ventile doch gar nicht aus…

Zieht es dann nicht im ganzen Haus?

Definitv nicht! Ich habe sowohl mit den Mitarbeitern gesprochen, die den ganzen Tag über in einem solcher Häuser arbeiten, als auch mit den Bewohnern im Privatteil des Gebäudes und niemand hat etwas Negatives über Zugluft berichtet.

Wie wird die Verteilung zwischen den Räumen gewährleistet?
Durch undichte Türen? Lüftungsspalten oder -gitter?

Meines Erachtens nach wird das Verteilen durch die idealerweise in jedem Raum vorhandene Zuluftöffnungen gewährleistet, aber man kann sicherlich auch mit Gittern arbeiten.

Wird die Lautstärke an den Geräten realistisch angegeben oder
sind die lauter als erwartet?

Hmm, keine Ahnung, wie hoch da die Angaben so in etwa liegen, aber in den von mir angesprochenen Häusern hängen die Geräte gummigelagert an der Decke im Anschlussraum bzw. Hauswirtschaftsraum und sind nur zu hören, wenn alle anderen Geräte inkl. Heizungsanlage ausgeschaltet sind.

Viele viele Fragen. Es gibt ja jede Menge Seiten zum Thema,
vielleicht kennt jemand eine, die meine Fragen gezielt
beantwortet?

Nee sorry, damit habe ich mich bisher zu wenig beschäftigt.

Eigene Erfahrungen und Tipps am Rande werden gern angenommen.

Nur solche habe ich angesprochen. Als weiteren Tipp kann ich nur noch geben: hole dir immer zwei (max. drei, bei mehr wird das nur noch verwirrend) Meinungen bzw. Angebote von Fachfirmen ein, das beinhaltet auch das Gutachten des Architekten. Frage auch nach Referenzobjekten, in denen die angebotenen Anlagen verbaut wurden - mit Glück darfst du dir die Kisten „live und in Farbe“ im laufenden Betrieb ansehen/anhören.

Danke Euch schonmal

Gern geschehen, ich hoffe, es bringt euch etwas weiter. Für alles Weitere müssen nun aber wirklich die hier ansässigen Experten ran.

Grüße
kernig

MfG back,
Olli

Hallo,
viele Punkte und ich bin auch nur interessierter Laie.

Ist eine Wärmerückgewinnung in jedem Fall sinnvoll/rentabel?

Wenn man sich schon die Arbeit macht, dürfte das nicht mehr viel Mehraufwand sein. Wenn man es noch nicht machen will, sollte man wenigestens schon alles so verlegen, daß die Nachrüstung später einfach ist.

Muss in jeden Raum ein „Wandventil“ zur Frischluftzufuhr?

Wenn das Haus mal „dicht“ ist, muß die Luft da ja irgendwie rein, die man anderswo absaugt. Wenn man einen Raum (wenn es nicht gerade ein Durchgangsraum/Flur ist) auslassen würde, wäre dieser nicht mit versorgt.

Regeln dafür, wo diese angebracht werden sollten? Gibt es auch
Fenster, die das übernehmen können?

Sowas gibt es - und, da die „überall“ verbaut werden vermute ich fast, daß die vorgeschrieben sind, wenn man eine entsprechende Lüftung, aber keine eigene Zuluftführung, hat. Wie schon gesagt - irgendwo muß die Luft ja herkommen, die man absaugt - im unsanierten Altbau kommt die „einfach“ durch genügend „Ritzen“ in der Außenhülle - die gibt es aber nach der Sanierung (hoffentlich) nicht mehr.

Zieht es dann nicht im ganzen Haus?

Das kann ich dir in einem Jahr sagen, da meine Schwester gerade in so eine Wohnung einzieht. Angeblich nicht, weil die Klappen die Luft nur rein, aber nicht rauslassen.

Wird die Lautstärke an den Geräten realistisch angegeben oder
sind die lauter als erwartet?

Das wird stark davon abhängen, ob das ein fähiger Mensch geplant und ein anderer fähiger Mensch ausgeführt hat. Von den Lüftern abgesehen, baut man sich grundsätzlich damit natürlich wunderbare Möglichkeiten für Schall ein sich im Haus zu verbreiten.

Cu Rene

Hallo,

Ich kann mir vorstellen, dass ein komplett gedämmtes und
dichtes Haus ein etwas merkwürdiges Klima bekommt.

Was soll da merkwürdig sein?
Auch in einem wärmetechnisch schlecht gedämmten Haus zieht es nicht
per Def. durch alle Ritzen. Ansonsten sind einige Probleme mit
Feuchte wegen Kaltefallen in einem gut gedämmten Haus nicht vorhanden.

Wir lüften zwar regelmäßig und „auf Durchzug“,

Dann ist es doch gut und normal völlig ausreichend.

aber die ernsthaften Empfehlungen sind -realistisch gesehen- kaum
zu erreichen.

Was sollen das für „ernsthafte Empfehlungen“ sein, bzw. was
wird da empfohlen, was realistisch nicht erreichbar ist?

Die Heizungsanlage (ölbetrieben) ist jetzt nicht so der
Brüller, aber zu neu (2005), um schon ausgetauscht zu werden.

Mehr als Öl verbrennen wird eine neue Heizung wohl auch nicht.
Meine Gasheizung ist von 1996, aber trotzdem vollig ok.

Außerdem betreiben wir einen Kachelofen mit Warmluftschächten
durchs ganze Haus.

Allein beim Betrieb des Kachelofens muß für ausreichend Zuluft
gesorgt werden. Die Verbrennungsluft wirkt auch als Lüftung.

Ein paar konkrete Fragen:
Ist es möglich, die Rohre evtl. in der Außendämmung (14cm oder
16cm) verschwinden zu lassen? Oder unter dieser in die Wand zu
stemmen, um keine Kältebrücken zu bauen?

Welche Rohre?
Etwa die von der Heizung? Das wäre nicht zu empfehlen, da die
Oberfläche jedes warmen Rohres mit als Heizung wirkt und nicht
ohne Not in den kalten Bereich verlegt werden sollte. Weitere Gründe
wurden genannt.

Bad und Küche sind ja die Orte, an denen Luft abgesaugt werden
soll. Blöderweise liegen diese Räume an diagonal
entgegengesetzen Plätzen im Haus. Wie kann das gehandhabt werden?

Wie wird das mit Dunstabzugshaube und Kachelofen gehandhabt?

Muß entkoppelt werden und der Ofen darf keinesfalls durch die
Absaugung der Haube Unterdruck bekommen.

Übern Daumen gepeilt: Was wird das wohl kosten?
Ist eine Wärmerückgewinnung in jedem Fall sinnvoll/rentabel?

Das ist so eine Sache. Wenn ein Haus schon sehr gut gedämmt ist,
wird mit jeder zusätzlichen Maßnahme weniger raus zuholen sein,
dafür werden weitere Maßnahmen aber oft umso teurer und aufwendiger.
Da sollte man schon mal kalkulieren, was sich noch lohnt und was
offensichtlich unrentabel ist. Natürlich kann man so was nur auf
Basis aktueller Preise und Prognosen in naher Zukunft machen.
Für ferner Zukunft kann man sich nur vorbereiten, indem man die
bauliche Voraussetzungen für spätere Nachrüstungen schafft.

Nehme ich mein Haus als Beispiel (EFH mit ca. 120m² Wohnfläche):
Ich habe pro Jahr etwas 1100m³ Gasverbrauch, Davon werden ca. 400m³
für Warmwasser benötigt.
Mit einer Anlage für Wärmerückgewinnung könnte ich geschätzt 150m³
Gas sparen. Das wären bei derzeitgen Preisen also ca. 100€ pro Jahr.
Damit sich das in 10 J. rentiert, dürfte es keine 1000€ kosten :frowning:

Desgleichen mit Wärmekollektoren für Warmwasser.
Angenommen, ich spare damit optimistische 60% Gas für Warmwasser.
Das wären ca. 160€ pro Jahr. Eine solche Anlage dürfte also keine
1600€ kosten, um sich in 10J. zu rentieren, was aber eher illusorisch ist.
Zinsen für den Kapitalvorschuss habe ich dabei noch nicht mal angerechnet.
Deshalb habe ich zwar schon mal Elektroinstallation und Leitungen
für Kollektoren im Haus verlegt, aber Nutzen werde ich das, wenn es
sich mal lohnt.
Gruß Uwi

Hallo kernig,

Wir haben einen Architekten zur Hand,
der ein Einergiespargutachten gemacht hat

Das ist guuuut!, jedenfalls wenn der Gute weiß, was er tut.

Nun vertraue ich dem Architekten, aber eben nicht blind,
deshalb möchte ich mich gern selbst ein wenig schlau machen.

Sehr vernünftig.

Ich kann mir vorstellen, dass ein komplett gedämmtes und
dichtes Haus ein etwas merkwürdiges Klima bekommt.

Du sagst es. Ich habe auch schon andere Meinungen gehört, aber IMHO ist es unsinnig, ein lutfdichtes Haus zu bauen ohne eine kontrollierte Be-/Entlüftung.

Wir lüften zwar regelmäßig und „auf Durchzug“, aber die ernsthaften
Empfehlungen sind -realistisch gesehen- kaum zu erreichen.

Das ist genau der Punkt. Du züchtest dir ein Schimmelparadies in so ziemlich jedem Raum und niemand bezahlt den Schaden, weil du nicht richtig gelüftet hast.

Die Heizungsanlage (ölbetrieben) ist jetzt nicht so der
Brüller, aber zu neu (2005), um schon ausgetauscht zu werden.

Macht nix. Das Ding kann in ein paar Jahren immer noch ausgetauscht werden.

Außerdem betreiben wir einen Kachelofen mit Warmluftschächten
durchs ganze Haus.

Auch schön, spart Geld

Ein paar konkrete Fragen:
Ist es möglich, die Rohre evtl. in der Außendämmung (14cm oder
16cm) verschwinden zu lassen? Oder unter dieser in die Wand zu
stemmen, um keine Kältebrücken zu bauen?

Würde ich nicht machen. Du verringerst dadurch die Dicke der Dämmung, und die ist bares Geld wert. Entweder die Decken abhängen, falls möglich, oder irgendwie verkleiden.

Bad und Küche sind ja die Orte, an denen Luft abgesaugt werden
soll. Blöderweise liegen diese Räume an diagonal
entgegengesetzen Plätzen im Haus. Wie kann das gehandhabt
werden?

Man lege entsprechend Rohre, ganz einfach.

Wie wird das mit Dunstabzugshaube und Kachelofen gehandhabt?

Wenn das Haus wirklich dicht ist, muss der Kachelofen raumluftunabhängig sein, sonst macht der Kaminfeger richtig Ärger, und mit was? Mit Recht! Die Dunstabzugshaube muss entweder eine Umlufthaube sein oder, wenn Ablufthaube, muss ein Sicherungsschalter eingebaut sein, der das Ding nur dann einschalten lässt, wenn das Küchenfenster auf Kipp steht. Damit wird vermieden, dass die Abzugshaube einen Unterdruck erzeugt und die Kaminabgase in den Raum gezogen werden. Kohlenmonoxidleichen sehen sehr lebendig aus, sind aber trotzdem tot.

Übern Daumen gepeilt: Was wird das wohl kosten?

keine Ahnung.

Ist eine Wärmerückgewinnung in jedem Fall sinnvoll/rentabel?

Definitiv. Rechne mal: In ca. 5 Stunden wird die gesamte Innenluft des Hauses einmal ausgetauscht. Das heisst, alle 5 Stunden musst du einmal das Haus hochheizen. Ein „normaler“ Kreuzstromwärmetauscher hat eine Rückgewinnung von ca. 90%. Dann musst du also nur noch alle 50 Stunden einmal das Haus heizen. Das ist doch schon ein Unterschied.

Muss in jeden Raum ein „Wandventil“ zur Frischluftzufuhr?

In einem Neubau ist normalerweise in jedem Wohnraum (also ohne Flur, Abstellkamer etc.) eine Frischluftzufuhr, in Bad und Küche ist nur Absaugung. Dann muss aber darauf geachtet werden, dass die Zimmertüren unten eine größeren Spalt haben, so ca. 1 cm. Sonst geht die Bad- und Küchentür nicht mehr auf.

Regeln dafür, wo diese angebracht werden sollten?

Meines Wissens nicht.

Gibt es auch
Fenster, die das übernehmen können? Zieht es dann nicht im
ganzen Haus?

Es zieht in dem Moment, in dem die Leitungen bzw. die Auslasse ungünstig gelegt sind. Deswegen sollte zumindest die Planung ein Fachmann machen.

Wie wird die Verteilung zwischen den Räumen gewährleistet?
Durch undichte Türen? Lüftungsspalten oder -gitter?

ersteres, siehe oben.

Wird die Lautstärke an den Geräten realistisch angegeben oder
sind die lauter als erwartet?

Es empfiehlt sich sicherlich, den Ventilator in den Keller zu stellen. Normalerweise haben die sowieso Gummifüße, ansonsten kannst du ja auch eine Gummimatte drunterlegen.

Viele viele Fragen. Es gibt ja jede Menge Seiten zum Thema,
vielleicht kennt jemand eine, die meine Fragen gezielt
beantwortet?

Ich gebe alles :smile:

Ralph

Hallo,

Wir lüften zwar regelmäßig und „auf Durchzug“, aber die ernsthaften
Empfehlungen sind -realistisch gesehen- kaum zu erreichen.

Das ist genau der Punkt. Du züchtest dir ein Schimmelparadies
in so ziemlich jedem Raum und niemand bezahlt den Schaden,
weil du nicht richtig gelüftet hast.

Etwas merkwürdig würde ich auch solche Aussage nennen.

Durch absolut blödsinniges Nutzerverhalten kann man so ziemlich jede
Bude unbrauchbar machen, aber wie die Praxis zeigt, sind eher schlecht
gedämmte Hütten mit Kältebrücken und Bauschäden ein Problem,
mit dem auch gewillte Nutzer an ihre Grenzen kommen können.

http://www.wer-weiss-was.de/app/service/board_navi?G…
/t/schimmel-waechst-von-unten-nach-oben–2/5641907
/t/luftfeuchtigkeit-schimmelbildung/5138453
Gruß Uwi

Hallo Uwi,

Durch absolut blödsinniges Nutzerverhalten kann man so
ziemlich jede
Bude unbrauchbar machen,

Da ist nix gegen einzuwenden.

aber wie die Praxis zeigt, sind eher
schlecht
gedämmte Hütten mit Kältebrücken und Bauschäden ein Problem,
mit dem auch gewillte Nutzer an ihre Grenzen kommen können.

Eben nicht nur. Pro Tag verdampfen viele Liter Wasser in einem Haus und auch ein gut gedämmtes welches kommt dann irgendwann an seine Grenzen. Es ist sicherlich schwerer, dort Schimmel zu züchten als in einem nicht gedämmten Altbau, aber gehen tut das durchaus. Abgesehen davon will man ja auch hin und wieder etwas Sauerstoff in der Bude haben. Und in meinen Augen ist es einfach unsinnig, erst viel Geld für eine gute Wärmedämmung auszugeben und anschließend die Fenster regelmäßig aufzureißen, um den Vorgarten zu heizen, nur weil die Luft im Haus verbraucht ist.

Ralph