Bargeldlos ohne Bankenmitwirkung

Richtig, ich nutze sie und wunderte mich in den Niederlanden, dass Beträge an der Kasse auf 5 ¢ auf- oder abgerundet werden, während in D Zeit verschwendet wird mit dem Abzählen dieser vollkommen wertlosen Bleche beim Bezahlen und Wechseln. Ich wäre sogar dafür, auf 10 ¢ auf- oder abzurunden, meinetwegen auch auf 50 ¢.

1 € ist schon was wert, z.B. bei der stündlichen Parkplatz-Vermietung, was (24 x 30) 720 € Monats- Kaltmiete für eine Abstellkammer ohne Dach, ohne Strom, Wasser, Abwasser, Versicherung und Müllabfuhr entspricht.

Genau. Ein Wunschzettel (Gutschein) mit der Hoffnung, dass die Wünsche erfüllt werden.

Wie wäre es aber, wenn das Zahlungsmittel Minuten, Quartale und Stunden bezeichnen, also geleistete und gut habende Lebenszeit? Bei Tauschbörsen / Tauschringe gibt es diese Idee.

Es wäre extrem kompliziert, außerdem intransparent, weil man dann die natürlich unterschiedliche Bewertung der Zeit irgendwo anders unterbringen und verdeckt, „schwarz“ formulieren müßte.

Da stimme ich Dir voll zu. Auch ich trage sinnlos die ganz kleinen Münzen rum, sammle sie und bringe sie irgendwann nach Jahren mal zur Sparkasse, (Wobei das in Berlin gar nicht mehr geht, die verweisen einen an die Filiale der Bundesbank. Ich fahre immer aufs Dorf.)

Es gab mal einen netten Film darüber. Was ist, wenn Dein Kontostand auf Null abgelaufen ist? Fällst Du dann tot um, wie die Figuren im Film?

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Ich kenne zwei Möglichkeiten bei Tauschringen:

  • Ein neues Mitglied bekommt einen „Kredit“ aus der Zentralkasse, kann aber sein Konto nicht unter 0 bringen. Vor Austritt sollte es den Kredit wieder ausgleichen.

  • Ein neues Mitglied beginnt mit 0 und kann sein Konto bis zu einem gewissen Rahmen überziehen.

Wenn die untere Grenze erreicht ist, kann das Mitglied keine Leistung bei den anderen kaufen, sondern muss erstmal selbst leisten. Darf aber vorübergehend weiterleben :wink:

Das mit dem „Kredit” kommt dem Bargeld näher und vielen Mitgliedern, die Hemmungen haben, ihr Konto zu überziehen.

Der Zahlvorgang erfolgt entweder per Scheck, den der Empfänger zeitnah einlösen muss und seinem Punkte-Konto gutgeschrieben wird. Oder per Buchung im Web mit Geheimzahl.

Sowohl Scheck als auch Buchung im Web ist aber nicht das, was ich in diesem Faden ansprechen möchte. Zwar ist die „Zentrale“ keine Bank, sondern der Kassierer bzw. ein Buchungsprogramm des Vereins, aber anders als beim Bargeld ist ein Dritter im Bunde.

Nachdem meine vorletzte Geldbörse wegen dieser kleinen Blechmarken zerschlissen war, kommen Münzen unter 1 € in die Hosentasche. Abends ausgeleert und vor dem nächsten Einkauf wieder in die Tasche.

Beim Bezahlvorgang denke ich „rückwärts“. Bei 28,78 € schaue ich, ob ich 3 ¢, dann 5 ¢, 20 ¢, 50 ¢, 3 € klein habe und zuletzt geht es an die Scheine in der Geldbörse. Dauert 5 sec länger, als jedesmal einen 50 € Schein anzubrechen.

Hat sich gut bewährt und besonders kleinere Geschäfte sind froh, wenn sie kein Kleingeld rausgeben müssen. Vor Jahren meinte eine nervöse Supermarkt-Kassiererin: „Ich kann auch wechseln“. Ich: „Wer macht denn die krummen Preise?”

:smile:

Gutes Argument. Werde ich mir mal merken und bei Gelegenheit selbst benutzen.

Ich sehe sofort Grenzen des Systems. Ich habe ein Hobby, bei dem ich regelmäßig Waren aus China beziehe, weil sie nur dort hergestellt werden. Ich werde demnächst mindestens zwei Grundnahrungsmittel regelmäßig aus Übersee selbst importieren, weil deren Qualität weit über der in deutschen Läden liegt (bzw. der durchschnittliche „Deutsche Michel“ seine drei preiswerten Marken kauft und damit erfolgreich seit Jahrzehnten abgespeist wird).

Für solche grenzüberschreitenden Transaktionen ist ein weltweit anerkanntes Tauschobjekt die ideale Grundlage.

Zudem arbeite ich in einer Branche, von deren Ergebnissen zwar etwa ein Drittel aller Menschen in Deutschland potentiell seine Lebensqualität verbessern kann. Aber das, was ich mache, damit kann niemand was direkt anfangen.

Wenn ich mein Hobby auf die Bedürfnisse anderer einrichte, könnte ich mich an solchen Tauschringen beteiligen, aber dann müsste ich mein Hobby zum Beruf machen und das will ich nicht.

Also bin ich auch bei diesem Aspekt wieder bei dem Ergebnis, dass die Papier/Baumwollläppchen und die Blechstücke ein guter Kompromiss sind.

Grüße
Pierre

P.S.: als gebürtiger Bürger der DDR wurden mir natürlich die utopischen Verheißungen des Kommunismus eingebläut. Ja, ich gebe ehrlich zu, dass es mir gefallen würde, das zu arbeiten, was mir Spaß macht, nur so viel, wie ich möchte, und mir dafür im Laden das zu nehmen, wonach mir ist. Aber ich halte es tatsächlich für eine Utopie. Man müsste die Menschen (vielleicht genetisch) so verändern, dass ihnen Neid, Gier und Missgunst abgeht. Aber das Experiment des „realexistierenden Sozialismus in der DDR“ zeigte, dass das selbst in einem so eingeschlossenen Staat nicht möglich ist.

P.P.S.: ich bin wahrscheinlich einer der wenigen Menschen, die zugeben, dass sie bei einer Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens genau darüber nachdenken würden, das abhängige Arbeiten aufzugeben und ein bisschen zusätzliches Geld mit der Ausübung von Hobbys zu verdienen.

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kennst du die?


irgendwo in Baden-Württemberg im weiten Rheintal gibt es den „Kintschmer“, sagt man…

Grüße

Bestimmt nicht die Kassiererin. :roll_eyes:

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Du darfst die gerne an mich schicken, wenn du sie nicht zählen willst. (wenn sie doch nichts Wert sind…)
Ich lege sie dann zu den Cent-Stücken, für die ich mich auf der Straße gebückt habe.

Ich brauche sie, um das Anbrechen von Scheinen etwas in die Zukunft zu schieben. Ich weiß, „wer den Pfennig nicht ehrt …“, vom Cent habe ich das allerdings noch nicht gehört.

Und ja, in meiner Kindheit gab es für ein paar Pfennig Leckereien aus den großen Gläsern. Sag mir bitte, wo du heute was bekommst für 5 Cent.

Ich habe nichts gegen gespeicherten Strom, der in die Tasche passt. Am besten von Sonne oder Wind, da braucht man zwar Zusatzgeräte, aber keinen Dritten.

Wenn ich lese, dass bei Stromausfall Plünderungen zu befürchten sind, liegt es doch daran, dass man nichts mehr kaufen kann, weil die Kassen samt Warenwirtschaftssystem versagen und die gekühlten Lebensmittel verderben.

In diesem Fall befürworte ich die „Selbstbedienung“, allerdings nicht die Schäden an Gebäude oder Einrichtung.

Ja, siehe Beitrag #14 in diesem Faden.

War lange Mitglied in einem Tauschring und habe nach Umzug einen mitgegründet. Die „Zahlungen“ laufen über mein Konto beim Verein, damit sind Banken schon mal raus, aber es ist noch indirekt.

Ich habe eine Idee, halte mich aber zurück, weil dann mit Gegenargumenten geschossen wird. Konstruktive Ideen habe ich in diesem Faden noch nicht gelesen. Ausgenommen den Austausch von 10mg Goldbarren.

Die Frage nach der Praxistauglichkeit stellen wir mal zurück.

Dabei wird es hier interessant :wink:

Okay, drei Tage sind rum, da kommt wohl nichts mehr.

Ich stelle mir eine Karte in Visitenkarten-Größe vor, die mit einem Betrag aufgeladen wird. Gab es schon mal, nannte sich Telefonkarte. Die konnte man nur abtelefonieren, nicht wieder aufladen.

Wie der Betrag gegen Kopie, also Vermehrung, zu schützen ist, muss technisch geklärt werden (dürfte bei den Telefonkarten gelöst sein). Diebstahlsicherung stelle ich erstmal zurück, dagegen ist ja auch Bargeld nicht geschützt.

Leere Karten sollten zum kleinem Preis im Handel angeboten werden so wie auch leere Geldbörsen. Meinetwegen auch welche mit Startbetrag.

Nun soll ich 25 € an dich zahlen, weil du mir eine Mundharmonika verkaufst.

Da stecke ich meine und deine Karte in ein kleines Gerät, so ähnlich wie ein TAN Generator, tippe den Betrag ein und er wandert von meiner auf deine Karte. Alternativ kann das Gerät auch einen QR-Code lesen und den Betrag nach Bestätigung wandern lassen.

Das neuartige Gerät kann auch den verfügbaren Betrag anzeigen, anders als eine EC- oder Kreditkarte, eher wie eine Geldbörse.

Noch ein Riesen- Vorteil: Größere Beträge können auf einer weiteren Karte zuhause bleiben und in Häppchen auf die Karte übertragen werden, die man bei sich trägt.

Die Karten könnten auch ein kleines Display bekommen, das den verfügbaren Betrag anzeigt. Sogenannte Reader haben ein E-Paper, dessen Anzeige keinen Strom verbraucht, nur die Änderung.

Und die erfolgt durch das elektronische Gerät beim Zahlvorgang.

Zahlvorgänge könnten auch gespeichert und dann am Rechner ausgewertet werden (z.B. Haushaltsbuch)

Zusatz: Anders als bei Bargeld könnten Zahlungen und Einnahmen auch per Internet mit einem geschützten Verfahren erfolgen. Da gibt’s doch (angeblich) diese dokumentensicheren Mails, also das Verfahren gibt’s schon.

Die Gegner dieser Idee: Banken, denen Gebühren durch die Lappen gehen.

In „gut sortierten“ Trinkhallen (Büdchen) gibt’s immer noch das Blatt Esspapier.

weil es „damals“ keine Cent gab. Mein Enkelkind fragt immer noch nach „nem Taler“ - und den gibt’s schon „ewig“ nicht mehr. (freut sich abe dennoch über die 50 Ct.)

Das war mit der Geldkarte geplant - hat sich nicht durchgesetzt.

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