Nein, eher lustige Diskussionen:smile:
Hallo,
ich denke nicht Multikulturalität sondern eine Zwangsassimilation (die oft fälschlicherweise als Integration bezeichnet wird) würde zu Konflikten führen. Oder möchtest Du jeden Sonntag in die Kirche gehen wenn Du Atheist bist nur weil die Mehrheitsgesellschaft das möchte? Man sehe sich einmal ethnische Konflikte an: Viele werden dadurch entzündet weil die Mehrheit der Minderheit ihre Eigenheiten untersagt, z.B. verbietet die eigene Sprache zu sprechen.
Die ganze Diskussion über Migranten kann ich nicht ernst nehmen. Das hätte man vor rund 50 Jahren diskutieren sollen, jetzt im nachhinein zu überlegen ob es damals eine gute Idee war Gastarbeiter nach Deutschland zu holen ist etwas für Geschichtsfanatiker.
Ich sehe in solchen Diskussionen oft abstruse Argumente, z.B. werden Personen mit Migrationshintergrund beschuldigt krimineller zu sein als die eingesessenen Deutschen. Dabei kann ich nur schmunzeln. Man hat sich damals Personen nach Deutschland geholt die dann hier als Hilfsarbeiter tätig wurden. Man kann sich vorstellen dass das in ihrem Heimatland nicht die am besten gebildeten waren, man hat also die Unterschicht eingeladen. Jetzt erwarten einige ernsthaft dass sich die Unterschicht die damals kam in den folgenden Generationen zur Mittel- oder Oberschicht gemausert hat. Das ist für einige der Fall, für die Masse ist das unrealistisch, unabhängig ob es Deutsche oder Ausländer sind. Da Ausländer dazu noch unter Diskriminierung leiden werden sie gesellschaftlich noch weiter nach unten gedrückt, während einige Deutsche (auch aus der Unterschicht) davon profitieren weil sie z.B. besser Deutsch sprechen als die meisten Migranten und deshalb eher die Jobs bekommen die es ohne die rund 15 Millionen Personen in Deutschland mit Migrationshintergrund nicht gegeben hätte.
Dann geht man scheinbar davon aus dass die Migranten einfach so zu Deutschen werden nachdem sie ein paar Jahre hier sind. Sowas funktioniert nur nach langer Zeit wenn die Ähnlichkeiten davor schon da sind, also z.B. zwischen Deutschen und Irischen Auswanderern die in die USA gegangen sind. Zwischen schwarzen und weißen Amerikanern dort gibt es immer noch enorme Vorbehalte, wie Freundschaftsnetzwerke der Schulen dort gut zeigen.
Eine gemeinsame Gesellschaft zu schaffen ist ein langer und komplizierter Prozess, aber nicht unmöglich. Z.B. müßten mehr Maßnahmen zum bedeutungsvollen Kontakt zwischen den verschiedenen Teilen der Gesellschaft geschaffen werden. (Z.B. gemeinsame interaktive Projekte, Sport…) um die Ziele der multikulturellen Gesellschaft zu erreichen (also gegenseitige Toleranz). Dazu sollte man keine Toleranz mit Intoleranz haben, egal von welcher Seite diese kommt.
Aber jetzt darüber zu diskutieren ob die multikulturelle Gesellschaft gut ist oder nicht wäre so als wenn man darüber debattiert ob jemand der etwas angestellt hat geboren hätte werden sollen. Deutschland ist multikulturell und man sollte nicht darüber reden ob das gut ist oder nicht sondern wie man diese Gesellschaft am besten organisiert so dass die Ziele des Multikulturalismus erreicht werden.
Gruß
Desperado