Brandanschläge in Dresden: So ermittelt man in Sachsen?

Hallo,

einen Link zu setzen ist wohl immer noch zuviel verlangt, oder? http://www.dnn.de/Dresden/Polizeiticker/Polizeiticker-Dresden/Polizei-untersucht-eigene-Arbeit-in-Dresden-und-bittet-um-Hinweise-von-Zeugen

Ich zitiere Dich aus Deinem Thread So ermittelt man in Sachsen?

Das geht so: Erst läßt man hunderte von Passanten über den Tatort latschen, anschließend sperrt man ihn ab. Früher haben die wenigstens noch den Anschein zu erwecken versucht, sie seinen gewillt, die Täter zu ermitteln.

Falls die Vorwürfe der Schlamperei (erster Link) sich bestätigen, was ja offenbar noch nicht geklärt ist, dann stellt sich die Sachlage immer noch ganz anders dar als von Dir behauptet. Dann wäre

(a) zuerst der Tatort direkt nach den Anschlägen von der Polizei auf Spuren untersucht worden
(b) dann hätte man einigen Leuten Zugang gewährt
© anschliessend den Tatort erneut abgesperrt
(d) und abschliessend den Tatort erneut (btw von einer anderen Tatorteinheit der Polizei [LKA]) absuchen lassen

d wäre möglicherweise das Ergebnis der Funde des Sohnes vom Imam. B war dann sicher ein Fehler. Nur hast Du Vertuschungsabsicht durch die Polizei unterstellt. Versuch es mal mit dem möglichen Einknicken gegenüber den Medien („Öffentlichkeit“) und der Politik, die Zugang wollten. Denn es gab ja sofortiges Gemaule darüber, dass die lokale Polizei nicht sofort nach Kenntnis einer Straftat alles in den Äther und die soz. Netzwerke hinausposaunte.

Unabhängig davon finde ich es schlicht lächerlich, wenn Spitzenpolitiker (egal von welcher Partei) ganz besorgt zum Tatort eilen, „um sich zu informieren“ und anschliessend ganz doll wichtige Allgemeinplätzchen in die Mikrofone erbrechen. Das hat etwas von inszeniertem Kasperletheater und ist die eigentliche Farce.

Und hier haust Du bereits wieder eine anschuldigende und haltlose Behauptung raus. Zuerst einmal werden Bänder gesichert, kopiert (um das Original nicht abzunudeln) und dann ausgewertet. Anschliessend versucht die Polizei mit den Auswertungsergebnissen allein weiterzukommen. Falls sie nicht weiterkommen werden die kleineren Sachbearbeiter das nach oben melden und darum bitten, dass man die Öffentlichkeit einbezieht. Dafür muss aber sicherlich die oberste Etage (Generalstaatsanwaltschaft Dresden) zustimmen. Dann wird es an die Medien verteilt, die es auch erst einmal in ihre Produkte einarbeiten müssen. Vier Tage sind nach meinem Verständnis eine erstaunlich kurze Zeit.

Die vier Tage hast Du dabei etwas locker ausgelegt. Die Brandsätze/"Spreng"sätze (näheres weiss man noch nicht genau) wurde am 27.09. in der Nacht auf 28.09. gezündet. Bereits am 30.09. steht das Video bzw. Verdächtigenfoto in der Presse.

Sinnigerweise wird es tlw. bereits mit „Aufnahmen des Täters, der den Sprengstoff vor der Moschee deponierte“ beschriftet, was mit Sicherheit weder Polizei noch Staatsanwaltschaft so behaupteten.

Genau solche Anschuldigungen wie Du sie erneut vorbringst, erhöhen natürlich auch den psychologischen Druck auf die Politik bzw. die Polizei dann Medien schnellstens Zutritt zu Tatorten zu gewähren :smirk:. Was ich sicher nicht billige, sofern es Untersuchungen negativ beeinflussen kann.

Mich würde ja nebenbei auch einmal interessieren von welcher Kamera diese Bilder, die öfftl. Raum zeigen, überhaupt stammen.

vdmaster