Canon Powershot SX50 HS vs. EOS 1100D Bundle

Hallo zusammen,

ich hatte gerade einen runden Geburtstag und habe mir Geld für eine neue Kamera schenken lassen. Nun bin ich eher Einsteiger und habe bisher mit Kompaktkameras fotografiert. Nun soll es etwas besseres sein, aber nicht zu kompliziert.

Angetan bin ich von der Canon Powershot SX50 HS, die ich von einem Bekannten zum testen habe und die mir recht gut gefällt. Nun sah ich bei Saturn das Bundle der Canon EOS 1100D mit 2 Objektiven. Ich hatte bisher noch nie eine DSLR in der Hand und habe keine Ahnung, was nun die bessere Wahl ist. Für mich ist ein großer Zoom und Serienbilder wichtig, da ich oft meinen Kart-fahrenden Sohn fotografiere, der logischerweise nicht immer nur 5 Meter von mir entfernt fährt :smile:

Ich hatte auch schon die Nikon 510 probiert, aber sie braucht sehr lange zum fokusieren und die Bilder sind sehr blaustichig.

Wer hat denn da Ahnung und kann mir sagen, welche Kamera die bessere wäre?

Danke schonmal und Gruß
Annasusanna

Hi,

ich hatte gerade einen runden Geburtstag

na, dann erstmal happy birthday!!

Nun bin ich eher Einsteiger
und habe bisher mit Kompaktkameras fotografiert. Nun soll es
etwas besseres sein, aber nicht zu kompliziert.

Angetan bin ich von der Canon Powershot SX50 HS, die ich von
einem Bekannten zum testen habe und die mir recht gut gefällt.
Nun sah ich bei Saturn das Bundle der Canon EOS 1100D mit 2
Objektiven. Ich hatte bisher noch nie eine DSLR in der Hand
und habe keine Ahnung, was nun die bessere Wahl ist. Für mich
ist ein großer Zoom und Serienbilder wichtig, da ich oft
meinen Kart-fahrenden Sohn fotografiere, der logischerweise
nicht immer nur 5 Meter von mir entfernt fährt :smile:

Bei der Beschreibung würde ich zur Powershot raten, mit der EOS wirst Du wahrscheinlich nicht besonders glücklich.
DSLR ist eine tolle Sache, die eine Fotoqualität erlaubt, von der man vor wenigen Jahren kaum träumen konnte (zumindest zu bezahlbaren Preisen). Aber das Fotografieren mit DSLR erfordert imho zwingend die eingehende Beschäftigung mit der Materie. Eine als „Knipserkamera“ mißbrauchte SLR ist nicht besser als eine gute Kompaktkamera, man kauft sich aber die Nachteile der Technik ein (Größe, Gewicht).

Ohne die SX50 HS je in der Hand gehabt zu haben (wir haben die S100 als Kompakte), traue ich mich zu behaupten, dass mit ihr tolle Bilder zu machen sind (in diesem Preissegment gibt es keine schlechten Kameras mehr, zumindest nicht bei den etablierten Herstellern). Die Vorteile in meinen Augen:

Du konntest die Kam ausgiebig testen und sie hat Dir gefallen. Die tollste Kam nutzt nichts, wenn der Nutzer mit ihr nicht klar kommt. Daher ist das der größte Vorteil überhaupt.
Es gibt die Möglichkeit einen externen Blitz zu nutzen.
Bei Bedarf (wenn Dich doch irgendwann das Fieber packt) speichert sie auch im RAW-Format (sie speichert also die unverarbeiteten Rohdaten des Chips auf der Karte). Das ist für die Nachbearbeitung einen riesiger Vorteil, weil man alle Bearbeitungsschritte, die die Kam sonst beim Fotografieren macht, in Ruhe hinterher am PC machen kann. Etliche Kameraeinstellungen (z.B. der Weißabgleich) sind dann egal.
Bei Canon ist ein sehr gutes Softwarepaket im Preis enthalten - auch für die RAW-Bearbeitung.
Klappdisplay und Sucher (auch, wenn er „nur“ elektronisch ist) sind sehr vorteilhafte Ausstattungsdetails.
Solltest Du doch irgendwann auf DSLR umsteigen wollen, kann die Powershot als Zweitkamera noch lange gute Dienste leisten.

Die Lichtstärke des Objektivs ist mit denen der Kitlinsen im Einsteigerbereich DSLR vergleichbar. In normalen Situationen ist das völlig ausreichend (und für Outdoor allemal).

Die Auflösung von 12MP ist völlig ausreichend, auch für Ausbelichtungen von 1m Breite.

Der Sensor ist recht klein, was sich vor allem in lichtschwachen Situationen bemerkbar macht. Die Bildqualität wird mit abnehmendem Licht schnell schlechter - da dürfte sich gegenüber der 1100D einen Nachteil haben. Aber, da befindet sie sich in guter Gesellschaft und die meisten „Knipser“ können damit sehr gut leben (dann wird halt der Blitz zugeschaltet).

Du kennst die Bildqualität ja schon, scheinst damit zufrieden zu sein. Durch den riesigen Zoombereich muss der Hersteller allerdings erhebliche Kompromisse eingehen, so dass gerade in den Randbereichen (starkes Tele) die Bildqualität deutlich abfallen dürfte. Allgemein gilt die Regel: je größer der Zoombereich, desto mehr leidet die Bildqualität. Man erkauft sich halt den Vorteil größerer Flexibilität mit dem Nachteil schlechterer Bildqualität.

Moin,

Wer hat denn da Ahnung und kann mir sagen, welche Kamera die
bessere wäre?

hilft Dir FAQ:3449 ?

Gandalf

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das hat mich schon ein ganzes Stück weitergebracht.

Leidet denn die Bildqualität nur, wenn ich den Zoom auch nutze oder ist das generell bei allen Fotos so, egal mit welchen Einstellungen?

Ich hab mal Makro-Fotografie probiert und die sieht ganz ordentlich aus. Aber ich habe noch nicht so genau auf Randbereiche geachtet.

Nochmals herzlichen Dank für Deine Mühe und ein schönes WE

Annasusanna

Pentax K-30 mit 18-135mm
Hallo Annasusanna,

durch eine bessere Kamera machst du nicht direkt bessere Fotos, erstmal steigt die Bildqualität der Fotos.
Bessere Kamera bedeutet geringeres Bildrauschen und lichtstärkeres Objektiv. Der

Von der Bedienung her kannst du eine DSLR genau so handhaben wie irgendeine Kompkte, kannst aber mehr Möglichkeiten untzen und vor allem hast du den optischen Sucher und die gute Ergonomie.

Bei Serienaufnahmen mit Autofokus brauchst du sowieso eine DSLR, diese können gleichzeitig Serienaufnahmen verarbeiten und die Schärfe kontinuierlich nachführen (AF-C).
Du brauchst dabei nur auslösen und mitschwenken.

Die Pentax K-30 ist für Sportaufnahmen deutlich besser geeignet als die Canon EOS 1100D. Für Serienbilder ist die 1100D zu langsam, dazu sind mehr als 4 Bilder/sek. erforderlich.
Dazu hat der Bildsensor der K-30 das 14x der Fläche einer einfachen Kompaktkamera.
http://snapsort.com/compare/Canon-1100D-vs-Pentax-K-30
http://cameraimagesensor.com/size/#132,59,b

Bei Regen ist die K-30 auch einsetzbar, da sie und alle WR-Objektive abgedichtet sind. Und sie lässt sich per internem Adapter einfach mit günstigen AA-Akkus (eneloop) betreiben.
http://www.idealo.de/preisvergleich/CompareProducts/…
http://www.pentax.de/de/SLR-Kameras/pentax-k-30.html

Mit dem 18-135mm Objektiv liegt die K-30 für ihre Klasse sehr günstig. Das Objektiv fokussiert lautlos, kann also auch bei anderen Gelegenheiten unauffällig eingesetzt werden.
http://www.pentax.de/de/K-Bajonett/DA-18-135mm-WR.html
http://www.idealo.de/preisvergleich/CompareProducts/…

Gruß
angerdan

Hi,

Leidet denn die Bildqualität nur, wenn ich den Zoom auch nutze
oder ist das generell bei allen Fotos so, egal mit welchen
Einstellungen?

Du scheinst falsche Vorstellungen vom Zoomen zu haben.
Der Blickwinkel, also „wie nah“ das Motiv auf dem Bild erscheint, ist allein von der Brennweite des Objektivs (die Brennweite ist eine physikalische Eigenschaft jeder Linse) abhängig. Kurze Brennweiten ergeben ein weitwinkliges Bild (das einzelne Detail erscheint weit weg, dafür ist sehr viel mehr auf dem Bild), lange Brennweiten ergeben eine Teleaufnahme (weit Entferntes erscheint sehr groß auf dem Bild, dafür hat man nur einen kleinen Ausschnitt).
Die Brennweite eines Objektivs ist eine Länge, angebenen in mm. In der klassischen Kleinbildfotografie (wenn man mit einem Film in der Kamrea fotografiert) entspricht eine Brennweite von 50mm (also 5cm) ungefähr dem Blickwinkel, den wir selbst haben. Kürzere Brennweiten sind dann weitwinklig (Dinge auf dem Bild erscheinen uns unnatürlich weit weg), längere Brennweiten ergeben Teleaufnahmen (die Dinge werden „herangeholt“). Ein Objektiv, dessen Brennweitenbereich von 20mm bis 200mm geht, hat also einen 10fachen Zoom, vom deutlichen Weitwinkel bis zum ordentlichen Tele. Aber auch 5mm bis 50mm wäre ein zehnfacher Zoom, eine Teleaufnahme wäre damit aber nicht möglich (dafür extremste Weitwinkelaufnahmen).

In der SLR-Fotografie gehen Zoomobjektive kaum über 400mm hinaus (bzw. werden unbezahlbar). Extreme Telebrennweiten gehen bis 800mm oder auch 1000mm (1m), sind dann aber i.d.R. keine Zoomobjektive mehr und erreichen Gewichte von mehreren kg (z.B. Canon 800mm-Objektiv wiegt 4,5kg).

Nun ist es so, dass das Anfertigen von Linsensystemen, die eine möglichst hohe Abbildungsleistung haben (also sehr gute Qualität mit wenig Abbildungsfehlern), eine Wissenschaft für sich ist. Da werden verschiedene Linsen miteinander kombiniert um verschiedene Fehler zu kompensieren.
Bei verschiedenen Brennweiten ist aber der Strahlengang im Objektiv (auf welchem Weg das Licht durch die verschiedenen Linsen „wandert“) auch unterschiedlich und es werden wieder andere Korrekturen erforderlich.
Ein Objektiv, das eine feste Brennweite hat (bei dem man also gar nicht Zoomen kann), kann daher genau auf seine Aufgabe hin optimiert werden. Ein Objektiv mit veränderbarer Brennweite (Zoomobjektiv) hingegen muss verschiedene Kompromisse eingehen, damit in jeder Situation ein möglichst gutes Bild erzeugt werden kann.
Man kann es auf die Faustformel bringen: Je weiter der Zoombereich, desto schlechter wird die Abbildungsleistung des Objektivs, wobei die Leistung im mittleren Bereich tendenziell am besten ist und je weiter man sich an die Enden bewegt, desto schlechter wird sie (aus diesem Grund arbeiten viele Fotografen, auch ich, gerne mit Festbrennweiten, da sie kleiner, leichter und deutlich billiger sind als Zoomobjektive mit vergleichbarer Abbildungsleistung).

Wie bereits erwähnt, haben Kompaktkameras i.d.R. recht kleine Sensoren (so auch die SX50). Dies bringt Nachteile bei der Bildqualität, besonders bei wenig Licht.
Diese Tatsache hat aber an anderer Stelle einen entscheidenden Vorteil: um eine große Telewirkung zu erzielen, brauche ich deutlich weniger Brennweite. Das Objektiv der SX50 hat einen Brennweitenbereich von 4,3mm bis 215mm (also 50fach). Da die Kamera aber einen recht kleinen Sensor hat, entspricht das untere Ende (4,3mm) einem deutlichem Weitwinkel, das obere Ende hingegen entspricht einem extremen Teleobjektiv (1200mm Brennweite an einer klassischen Kamera - ein solches Objektiv gibt es von Canon überhaupt nicht). Es muss einem aber klar sein, dass das lange Ende des Zooms extrem kurze Verschlusszeiten benötigt, damit das Bild nicht verwackelt - es ist also nur bei viel Licht sinnvoll nutzbar).

Ich hab mal Makro-Fotografie probiert und die sieht ganz
ordentlich aus. Aber ich habe noch nicht so genau auf
Randbereiche geachtet.

Auch bei der Makrofotografie ist ein kleinerer Sensor von Vorteil (sofern genug Licht vorhanden ist). Der Grund ist zum einen, dass der Schärfebereich größer ist (größere Tiefenschärfe), man also leichter scharf stellen kann und zum anderen, dass bei den kürzeren Brennweiten auch kürzere Naheinstellgrenzen (wie nah darf ein Motiv sein um es noch scharf stellen zu können) vorhanden sind. Der Hersteller kann also eine brauchbare Makrofunktion mit deutlich weniger Aufwand bereit stellen, als dies bei größeren Sensoren möglich ist.

Nochmals herzlichen Dank für Deine Mühe und ein schönes WE

Gerne.

Gruß Stefan

Hi,

Dein Kampf für Pentax in allen Ehren (obwohl er mir persönlich ein wenig auf den Zeiger geht), aber man sollte die gestellten Fragen auch lesen und verstehen und nicht nur stereotyp auf wenige Stichworte reagieren.

Jemandem zu empfehlen eine DSLR zu kaufen und sie dann wie eine Kompaktkamera zu nutzen, ist, sorry für die deutlichen Worte, völlig am Bedarf vorbei beraten (um nicht zu sagen hirnrissig).

Und wirklich süß finde ich Deine Aussage, die 1100D sei für Serienaufnahmen zu langsam. Warum man beim Sport und speziell beim Kartsport erst ab 4 Bilder/Sekunde sinnvoll arbeiten können sollte, musst Du mir bei Gelegenheit mal erklären.

Ich bin mir sehr sicher, würde die oder der TO Deinem Rat folgen, wäre er/sie sehr enttäuscht - die vom TO bereits getestete und für gut befundene SX50 bietet eine sechsfach größere Telewirkung als Dein Vorschlag.
Jemandem zu empfehlen mit einem 135mm-Objektiv auf die Kartbahn zu gehen, zeugt von unglaublicher Ignoranz.

Gruß Stefan

1 Like

Hi Stefan, ich empfehle auch andere Kamera, kürzlich die D5200.
Weil ich der einzige bin, der Pentax überhaupt mehr als nur erwähnt, fällt es auf. Würde ich nur Canon empfehlen, würde es keiner merken :wink:

Der TO hat die Bridgekamera sicher nicht unter Praxisbedingungen getestet. Sonst wäre bei dem Wetter sicher kein rauscharmes und scharfes Foto bei rausgekommen, wo das Kart eingefroren ist.

135mm (200mm KB-equivalent) lassen sich bei Blende 5.6 noch halbwegs gebrauchen, wenn die Kamera bis ISO 6.400 noch rauscharme Bilder liefert. So eine Bridge schafft gleich drei Blendenstufen weniger.

Und wie soll der TO mit einem digitalen Sucher von einer Bridgekamera bewegte Motive sicher verfolgen? Viele schaffen das ja nicht mal mit einer DSLR und lichtstarkem Objektiv bei langsamen bewegten Motiven…

Und wenn besonderer Wert auf Serienbilder gelegt wird, braucht es neben einer hohen Mindestrate auch den passenden Puffer dazu - den haben meines Wissens nach nur DSLR, SLT und vielleicht hochwertige Spiegellose Systemkameras.

Gruß
angerdan