Coronavirus: Gedanken und Fragen zu COVID-19

Getestet werden Personen, die Symptome aufweisen und entweder Kontakt zu Risikopersonen hatten oder in einem Risikogebiet waren.

Das ist bei weitem nicht überall Realistät! Vielleicht eine Wunschvorstellung…

Ach ja? Nachdem wochenlang Bilder von Chinesen, die mit solchen Masken auf der Straße herumlaufen, gezeigt wurden? Und als „unnütz“ wird das vor allem deswegen bezeichnet, weil man zu spät gemerkt hat, dass es zu wenig davon gibt. Noch vor wenigen Wochen wurde in den Medien geschrieben und gesendet, dass die Masken bei Infizierten das Risiko vermindern, andere anzustecken.

Man hätte vielleicht zusätzliche Plätze schaffen können oder vorhandene Plätze so ausstatten, dass dort künstliche Beatmung möglich ist, was wohl nicht überall der Fall ist.

Das Personal auf die Situation vorbereiten, Handlungsanweisungen geben, wie mit Kindern zu verfahren ist, die in den Ferien in Risikogebieten waren, dafür sorgen, dass zumindest ausreichend Seife vorhanden ist, usw. In den mir bekannten KiTas ist diesbezüglich bis Mitte letzter Woche nichts gemacht worden.

Ja, das liegt natürlich nahe: Chinesen laufen mit Masken rum, also bei werden bei uns Toilettenpapier, Nudeln, Mehl und fertige Tomatensauce knapp. Der Zusammenhang ist ja völlig offensichtlich.

Genau, und deswegen sind die knapp 20 Infizierten, die wir zum Zeitpunkt der ersten Hamsterkäufe in NRW und Bayern losgelaufen, und haben deutschlandweit alle Vorräte aufgekauft. Und natürlich auch alle anderen, weil die ganz selbstlos an die anderen gedacht haben, die sie vielleicht anstecken könnten.

Oder aber, es waren die ganzen Bekloppten, die die Chinesen im TV gesehen haben, die völlig nutzloserweise die Masken in der Hoffnung trugen, sich nicht anzustecken. Wie die Japaner die Dinger ja auch gegen gifte Gase tragen. Weil man in Asien halt so vernünftig ist.

Du meinst, man hätte mal in den Supermarkt gehen und dort ein paar Betten nebst Beatmungsgeräten kaufen sollen? Und die notwendigen Räume noch dazu?

Ehrlich, für so einen Quatsch ist mir meine Zeit zu schade.

Mir auch.

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[quote=„farout, post:11, topic:9466094“]
Aber wir reden hier von hunderttausenden Großeltern
[/quote]#

Hallo,

seit Jahren sterben in Deutschland jährlich zwischen 33.000 (Ärztezeitung) und vermuteten 60.000 Menschen an MRSA-Keimen, auch Kleinkinder. Die Infektion ist nicht meldepflichtig, die Dunkelziffer daher wohl hoch.
Das hat bislang nicht einmal zu einer echten Einschränkung der Antibiotikaverschwendung in der Tier"haltung" geführt, kein politischer Hahn kräht deswegen laut.

Ich kann daher nicht recht glauben, dass die derzeitige Aufregung wirklich den einmal 100.000 Großeltern gilt.

Gruß,
Paran

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Wir werden uns noch wundern, wie bald das unterbunden werden wird.
Und: im privaten Kreis sind die Gruppen kleiner.
Chr. Drosten sagte gestern (glaube, es war gestern) im NDR-podcast, wenn alle ihre Kontakte um 25 % reduzieren würden, könnten 50 % Neuinfizierungen verhindert werden.Was das mit der exponentiellen Entwicklung macht, u d wie es zu so einer Rechung kommt, ist kein chinesisch (kein Wortspiel) für nicht wenige Mitdiskutanten.

Keiner weiss es, für alle ist das eine vollkommen neue Situation.
Vielleicht ist es an der Zeit, das Maß des eigenen Nichtgewissseinkönnens und des Beharrens auf eigenen Theorien zu erkennen und an dieser Stelle konsequent den Fachleuten zuzuhören.
Allerdings sagte Drosten heute auch, Schulschliessungen seinen seiner Meinung nach jetzt noch nicht das Mittel der Wahl, das könne sich aber sehr schnell ändern.

Italien wird nicht ohne Not zu so drastischen Maßnahmen greifen.

Kontaktreduktion bis herunter zur Minimalexposition ist in jeder Pandemie dieser Art mit so einem Erreger an einer bestimmten Stelle das einzige Mittel, eine Ausbreitung in dramatische Zustände zu verhindern.
Die wir ja in Italien und Heinsberg schon jetzt beobachten können, wenn wir das an uns ran lassen.

Das sage ich als Biologin, die viel und leidenschaftlich in der Mikrobiologie unterwegs gewesen ist seinerzeit.
Du als Wirtschaftsexperte siehst sicherlich andere Ebenen des Ganzen. (Die ich jetzt noch gar nicht, ehrlich gesagt, wissen will, weil eine Großkrise reicht mir.)
Es bleibt und wird eine Gratwanderung.

Und wenn es nicht anders geht, dann eben ausnahmsweise mal TV satt.
(wie gut, dass ich keine kleinen Kinder mehr habe, da müsste ich mir doch glatt einen Fernseher bestellen.)

Sondern wem oder was?

Aber ihre Zusammensetzung variiert stärker. Das halte ich für durchaus problematisch, zumal man für die Betreuung der Schulfrei-habenden Kinder verstärkt Großeltern heranziehen wird, die wiederum Kontakte zu anderen (und auch älteren) Personen haben. Daß das ein vernünftiges Verhalten ist, will ich damit gar nicht sagen, aber es wird aus der Not heraus in vielen Fällen so sein.

Zum Thema Schulschließung: nun hat auch die Bundesregierung erkannt, daß es vielleicht nicht so gut ist, hunderttausende Eltern aus dem Verkehr zu ziehen, weil dann ja auch Mitarbeiter im Gesundheitswesen und anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes fehlen.

Nun, da ich ja keinerlei Einfluß habe, darf ich mir ja weiter meine Gedanken machen. Natürlich stelle ich nicht das Urteil der Fachleute an sich in Frage, aber ich erlaube mir dennoch, darauf hinzuweisen, daß zwischen der Theorie und der Praxis durchaus noch einmal Welten liegen und an der Praxis bin ich als Vater von zwei Kindern (eins in der Schule, eines im Kindergarten) ein bißchen näher dran als die älteren Herren, die sich derzeit dazu Gedanken machen.

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund halte ich es für wesentlich wichtiger, so Dinge wie Gastronomie (insbesondere Discos, Kneipen und Bars (wegen des Gedränges)), ÖPNV, Sportvereine, Freizeitparks, öffentliche Sportstätten (Indoor-Spielplätze, Bowlingbahnen, Schwimmbäder) usw. ins Auge zu fassen. Nur schreckt man vor derart drastischen Maßnahmen zurück, was die WHO ja auch kritisiert. Immer erst Schritte zu unternehmen, wenn man merkt, daß die bisherigen Maßnahmen nicht fruchten, ist etwas dämlich - insbesondere vor dem Hintergrund der so extrem langen Inkubationszeit.

In dem Zusammenhang:


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Ich lese das alle, finde es vernünftig überlegt und möchte fast zustimmen.
Aber: Die Ereignisse werden sich überschlagen, weil das nämlich die Fallzahlen tun werden.
Wir werden zu dem Punkt kommen, wahrscheinlich ab irgendwann Ende März wo wir in breiterem Rahmen angefangen haben werden, radikal umzudenken und die Unvermeidbarkeit noch viel radikalerer Maßnahmen zu begreifen.
Anders wird dieser kleine Scheisser nicht zu limitieren sein.
Diese Phase ist noch nicht erreicht, wir sind an der Schwelle und es braucht auch keine 50 Rollen Klopapier, das ist gar nicht das Problem und auch keine Nudeln, aber wir werden unser Land eine Weile lahm legen müssen.

Ich stehe staunend vor den Bemühungen der meisten Menschen, die Normalität lückenlos aufrecht erhalten zu wollen. Abiture.Kitas. Shoppen gehen und natürlich zum Fußball eigentlich wollen.
Das will ich auch (also Normalität, nicht shoppen und Fußball), aber ich weiss, dass das nicht möglich sein wird.
Wir dürfen unsere Augen öffnen und langsam angemessen damit umgehen und Entscheidungen treffen.

Habe übrigens irgendwo gelesen, dass Fernsehsender- war wohl in A?- ihr Vormittagsprogramm auf Schwerpunkt Lernfernsehen umstellen wollen.

Und möchte anmerken, dass ich mich freue, dass wir auch normal miteinander reden können, was auch ausdrücklich als Angebot meinerseits verstanden werden darf.

Es ist sicherlich nie zu spät, um noch eine Schippe draufzulegen, aber das Kind ist in den Brunnen gefallen, als die Leute in Heinsberg auf der Karnevalveranstaltung waren und die Frau noch infiziert im Kindergarten war, in dem sie arbeitet. Man muß nicht groß über Ansteckungsraten fabulieren, um sich schnell ausrechnen zu können, wie viele Leute sich bei denen angesteckt haben, die sich dort angesteckt haben. Noch vor einer knappen Woche könnten die meisten Ansteckungen bundesweit nach Heinsberg zurückverfolgt werden. Heute verliert man darüber kein Wort mehr, weil man es im Zweifel schlichtweg nicht mehr nachvollziehen kann.

Natürlich kann man die Ausbreitung noch verlangsamen, was ja ohnehin das Ziel war, aber m.E. hat man die Sache viel zu langsam angehen lassen. Spätestens Anfang Januar hätte man schon mit systematischen Screenings an Flughäfen anfangen müssen und eigentlich auch schon mit Quarantäne für aus China einreisende Personen. Daß man damals schon hätte wissen können, was sich ankündigt, zeigt die Reaktion des einen oder anderen meiner Kunden, die schon zu der Zeit erste Maßnahmen einleiteten. Spätestens als es die ersten Fälle in Deutschland gab, hätte man Veranstaltungen absagen müssen und nicht erst neulich, als es schon > 1000 Fälle in Deutschland gab. Ist halt nur politisch und gesellschaftlich schwierig, so drastisch zu reagieren, bevor für die Bevölkerung erkennbar ist, daß es eine Krankheit gibt, die man nur so in den Griff bekommt.

Heute müßten die Methoden noch drastischer sein und auch daran traut man sich nicht.

Und noch ein Punkt: ich habe mir gestern den Spaß erlaubt, auf der Seite unseres Gesundheitsamtes eine Selbstbefragung vorzunehmen:

  1. „Haben Sie grippeähnliche Symptome (Fiber, Husten)?“ Ja, klar. Es ist Winter, die ganze restliche Familie röchelt vor sich hin und das geht irgendwann auch an mir nicht vorüber. Also ja: Husten und vorgestern war ich ein bißchen warm. Da mein Immunsystem derzeit tippitoppi ist, kann es eine normale Erkältung sein oder aber eine mild verlaufende Infektion mit dem Coronavirus. Ach so: Frau seit einer Woche am Husten, kleines Kind Husten und ein bißchen Fieber vor einer guten Woche und das große Kind hat die ganze Zeit auch schon wechselnde Symptome.

  2. „Hatten Sie Kontakt zu jemandem, bei der positiv getestet wurde? Ja oder nein.“ Äh, keine Ahnung. Die Grenze zum Kreis Heinsberg ist 20 Kilometer entfernt, täglich pendeln hier hunderte Heinsberger durchs Dorf. Keine Ahnung, ob einer von denen neben mir an der überörtlich bekannten Wursttheke stand und danach positiv getestet wurde. Und eine Kollegin kommt aus dem Kreis Heinsberg, ist begeisterte Karnevalistin, wenngleich sie nicht auf besagter Feier war. Erkältet ist die auch seit einer Woche oder zwei.

  3. „Waren Sie in den letzten 14 Tagen in einem Risikogebiet?“ Nö.

Ergebnis: „Keine Sorge, sie haben das Virus nicht.“ Ach echt? Woher wollen die das denn angesichts der Unsicherheit bzgl. des Punktes 2 genau wissen? Fazit ist aber dennoch ausdrücklich: ich soll mich nicht testen lassen, weil die Kapazitäten für Massentests ohne konkreten Verdacht nicht ausreichen. Ok, dann laufe ich halt weiter rum. Wenn ich es habe oder hatte, dann haben meine Frau (pendelt zweimal die Woche im ICE nach Frankfurt) und ich wenigstens 100 Leute angesteckt. Und wenn hier im Kaff mit 25.000 Einwohnern nur 500 Leute wohnen, die es auch nicht wissen, laufen nun 50.000 Menschen (abzgl. Überschneidungen) rum, bei denen es unsicher ist, ob sie das Virus haben und andere Leute anstecken. So damit umzugehen, halte ich für zumindest mutig. Aber wir werden bald so eine Art Gewißheit haben: meine Schwiegermutter, die das kleine Kind zweimal die Woche aus dem KiGa abholt, trifft sich am Wochenende gerne mal mit ein paar Senioren, die zum Teil hier im Altenheim leben…

Geht mir auch so.

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Ich habe mir meine persönliche Erklärung gebastelt.
Der Versuch, etwas zu verstehen, was mir unverständlich ist.
COVID-19 ist mir so fern, so unreal.
Und doch: Da sind diese Berichte, die mich fassungslos machen. Italien, ein Land schaltet sich ab.
Eine deutsche Stadt in Quarantäne. Hamsterkäufe!

Wenn mich heute jemand fragte, was ich davon halte, dann habe ich das hier gesagt.
Die Faktoren sind grob geschätzt. Darum geht es nicht. Es geht darum, etwas Unbegreifliches greifbar zu machen.

Das ist mein Text:

COVID-19 ist im Prinzip wie eine Influenza, aber ungefähr dreimal ansteckender und dreimal tödlicher.

Das macht sie neunmal gefährlicher.

Es wird keine 20.000 Grippetoten geben, sondern vielleicht 180.000 COVID-19 Tote.

Das werden meist alte und geschwächte Menschen sein.

Ein flacher Ausbruch sorgt dafür, dass wir viele Schwerkranke gut versorgen können.

Ein galoppierender Ausbruch lässt die Versorgung zusammenbrechen.

Wenn ich persönlich möglichst wenig Kontakt zu anderen habe, helfe ich, den Ausbruch flach zu halten.

Doch, kann man wahrscheinlich,bringt aber nichts direkt.Ich erzähls trotzdem , weil ich so leidenschaftlich begeistert davon bin, wie Natur tickt:
Die mutieren recht schnell (ist aber kein Grund zur Sorge in dieser Sache). Tage, nicht Jahre. Nun kann man anhand dessen durchaus oft feststellen, woher das getestete Virus kommt.
Ich erinnere, dass man so sagen konnte, dass das „italienische“ Coronavirus aus München kam und nicht aus China. Das war da nämlich schon ein bisschen rummutiert. Da reichen ein paar - individuell abweichende- Basenpaare, deren Abweichungen in diesem Fall identisch waren mit denen aus München, um das zu tracken.
Viel mehr, als Basenpaare ist das Ding eigentlich auch nicht, es wird immer noch debattiert, ob Viren nun leben, oder nicht. Eigentlich ist das nur Information, mehr nicht.Information, die unsere Zellen parasitiert. Ab da wird´s philosophisch, ich lass das bleiben.

Ja, und warum der Iran weiter beflogen wurde, hab ich ja schon mal verständnislos hier gefragt.
Ich glaube, dass niemand, ausser den Virologen mit so etwas gerechnet hat und umgehen konnte.
(Ich erinnere noch, dass ich mich seit etwa 20 Jahren gefragt habe, warum wir nicht längst wieder eine Pandemie dieser oder schlimmerer Art haben, das war überfällig.Hatte es mir aber noch schlimmer vorgestellt, und schon bin ich auch wieder in der Verständnislosigkeit- das ist schlimm.)
Es brauchte eine Phase des Erkennens und langsamen Umdenkens, und die hat , so scheint es mir, gerade erst begonnen.
Wir werden an den Punkt kommen, wo es so schlimm ist- global- dass keine Maßnahme mehr vermieden werden wird.

Vielleicht ist es auch das…ich hatte allerdings nicht den Eindruck, dass die Entscheidungsträger es wirklich verarbeitet hatten.
(Seitengedanke, ich finde dass der Spahn seine Sache ziemlich gut macht, aber die Partei wähl ich trotzdem nicht.)

Und das kann nicht unterbunden werden?
Man muss drastisch mit den Älteren reden, ich weiss, dass die teilweise stur verharmlosen, dann muss eben die Sprache angepasst werden. :grimacing: .

Darüber hinaus hätte man es nicht lebhafter schildern können, wie es wohl läuft.

Ganz genau so ist es.

Und wohlgemerkt auch die Versorgung der „ganz normalen“ Patienten mit Herzinfarkten, Schlaganfällen und was man sonst noch so hat, wenn es schlecht läuft.
Wenn es maximal schlimm kommt.
Wir können alle über 3 oder 4 oder auch 2 Ecken ein kleines bisschen dafür tun, dass es eine flache Kurve gibt.

Ja, ich weiß. Ich meinte mehr, daß man die Infektionsketten nicht mehr auf klassischem Wege nachvollziehen kann. Ob man sich am Ende die Mühe macht, die Ketten auf genetischem Wege nachzuvollziehen, glaube ich nicht. Bei den Infektionsketten geht es ja nicht primär darum, retrospektiv die Wanderung des Virus’ zu erforschen, sondern darum, die Verbreitung zu unterbinden.

Wobei das Einreiseverbot aus China wohl Teil des Problems der Italiener ist, weil nämlich die aus China einreisenden Personen einfach einen Umweg genommen haben und so „unentdeckt“ ins Land kamen. Deswegen wäre die frühzeitige Anordnung von Quarantäne wohl der bessere Weg gewesen - wobei man auch nicht weiß, ob die Leute dann nicht auch schon Umwege eingeschlagen hätten. Hätte, wäre, könnte - eh alles egal.

Doch, klar, natürlich. Hätte vor allem unmittelbar vom Heimbetreiber. Aber da war der paritätische Wohlverband (oder der VdK, ich weiß es nicht mehr) der erste, der aufschrie, daß Isolation das letzte sei, was die armen Alten nun bräuchten. Eigentlich ist es genau andersherum: nicht isoliert zu werden, könnte gut das letzte sein, was sie erleben…

Hallo,
da scheint es unterschiedliche Handhabungen zu geben. Ich weiß von Alten- und Pflegeheimen bei uns, die Besucher nur noch in wirklich dringen Angelegenheiten rein lassen, um die Bewohner, die ja aufgrund ihres Alters und Gesundheitszustandes hoch gefährdet sind, zu schützen. Ich halte das für eine gute Entscheidung. Andere (habe ich gerade heute Abend im TV. gesehen) Heime haben da (noch) nichts veranlasst, genau mit der Begründung, dass das eine Isolation wäre und die Heimbewohner damit auch den letzten Kontakt mit ihren Angehörigen verlieren würden und das könne man den alten Leuten nicht antun - eine, zwar nachvollziehbare Argumentation, aber sehr risikoreich für alle Beteiligten, Bewohner, Personal und Besucher.
Gruss
Czauderna

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Noch ein kleiner Nachtrag zur Verdeutlichung der Bemühungen bzgl. der Eindämmung: am 9. März gab es in NRW 515 Fälle (292 Kreis Heinsberg). Heute sind es 909, „fast die Hälfte im Kreis Heinsberg“ (ist ein Zitat; genaue Zahl wird nicht genannt. Das heißt, obwohl die Schulen und Kindergärten dort seit knapp drei Wochen geschlossen sind, hat sich die Zahl der Infektionen innerhalb von drei Tagen fast verdoppelt. OK, vielleicht wäre die Verbreitung noch stärker gewesen, wären die Schulen nicht geschlossen, aber mein Punkt ist, daß die Büchse der Pandora (um dieses hübsche Bild zu verwenden) geöffnet wurde, als die zwei Personen an der Karnevalsfeier teilnahmen.

In dem Kontext möchte ich noch einmal diesen genialen Selbsttest erwähnen, den ich oben wiedergab. Da die bei der Beratungshotline die gleichen Fragen stellen:
Sie sind krank?
Ja.
OK, aber hatten sie Kontakt zu jemandem, der erweislich erkrankt ist?
Nein.
Waren Sie denn im Iran oder in China?
Nein.
Auch nicht? Dann sind Sie nicht erkrankt und sollten sich auch nicht testen lassen.
Ja, aber…
Nein, Sie sollten sich nicht testen lassen!
A…
Klappe zu, nächster.
OK, dann fahre ich mal mit dem Bus nach Hause.
Und das Gesundheitsamt dann so einen Tag später: „Wir machen sicherheitshalber die Schulen zu.“

Bin ich der einzige, dem das bescheuert vorkommt?

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Sind alle überfordert.Alle, echt.
Zu anderer Zeit wäre das sogar lustig, aber jetzt gilt es, dass wir lösungsorientiert nach vorne gucken.
Fehler passieren an allen Stellen.
Jeder soll tun, was ihm möglich ist.
Was wir brauchen, ist eine R0-RAte unter 1, ich hab´s gerade mit den Zahlen, das ist die Reproduktionszahl, man kann es googlen.
Der Zahl und dem Virus ist es egal, über was und wen wir uns beschweren.

Alle Kraft in den Verstand und nichts, was wir vorher für normal gehalten haben wird für eine Weile normal sein.
Meckern tun wir hinterher.
Jetzt erstmal machen wir es besser als die, über die man sich die Haare zerraufen möchte.

Es gibt übrigens eine als interessant und relevant beurteilte Studie, die den Nutzen von Schulschliessungen kombiniert mit Veranstaltungsstop in dieser Phase der Epidemie als signifikant vorhanden beschreibt.

Schon klar und wir bewegen uns in einem Umfeld, in dem man im Vorfeld nicht sagen kann, was besser gewesen wäre und im Nachhinein viel daherreden kann, aber ich finde es fatal, daß allen, die zwar Symptome haben, aber nicht ausschließen können, daß sie einem Infizierten begegnet sind gesagt wird, daß sie das Virus nicht haben. Die richtige Antwort ist „lassen Sie die Symptome abklären“ oder wenigstens "halten Sie sich von anderen Leuten fern; es kann nicht ausgeschlossen werden, daß Sie erkrankt sind.

Davon sind wir weit entfernt - auch im Kreis Heinsberg mit geschlossenen Schulen und Kitas. Es gibt zu viele Infizierte, die frei rumlaufen und Menschen anstecken. Berlin macht das richtige und schränkt den Nahverkehr ein - wobei das aus Berlin irgendwie lustig klingt. Kann man den noch weiter einschränken?

Ist das die aus den USA, in der in 43 Städten der Zusammenhang zwischen Maßnahmen und Ausbreitung der Spanischen Grippe 1918/1919 untersucht wurde? Dazu hat Drosten gestern in seinem Podcast etwas gesagt. Das finde ich übrigens so gut an ihm: daß er so stark differenziert - bspw. auch zwischen ländlichen Gegenden und Städten, also daß man es bei ersteren mit ganz anderen Lebensentwürfen zu tun hat und deswegen eher alle Schulen und Kitas schließen kann als bspw. in Ost-Berlin.

Ist wohl so, andererseits ist nicht jeder nichtgetestete Huster ein Corona.
Das sage ich aus dem Landkreis Rosenheim, wo die offiziellen Fälle noch überschaubar sind und die inoffiziellen hoch wahrscheinlich auch.
In Deiner Gegend sieht es so aus, als wäre Dein beschriebenes Szenario Realität.

Die Rate 1 kriegt man in bestimmten Epidemiephasen wahrschscinlicher hin, als in späteren. Deutschlandweit wäre das genau jetzt.Darum die -zögerlichen- Maßnahmen.
Dass es cluster gibt, die sich anders verhalten, hat es in China ja auch gegeben. Die wurden dann dicht gemacht.
Ich wünsche es Dir nicht, aber vielleicht macht man langsam mal NRW dicht?
Österreichs Regierung macht uns vor, wie es geht.
Gestern hat dann aber die Skiszene hier noch feuchtfröhlich ihren Saisonabschied gefeiert, die Lifte werden zugemacht, tirolweit. Noch ne Coronaparty.

Ja.

Ich finde, der Mann ist momentan nicht einmal mit Feingold aufzuwiegen.